Kotzi schrieb:Ich meine in einem Bericht sowas ähnliches gehört zu haben. In einem schwedischen Ultranationalisten Forum hätte der einige Beiträge verfasst, die in etwa den Wortlaut hatten, dass der Traditionen- und Werteverfall durch Multikulti Einhalt zu gebieten sei. Aber diese Angaben sind ohne Gewähr.
Hier kannst du die komplette englische Übersetzung nachlesen:
http://www.scribd.com/doc/60705175/Anders-Breivik-From-Document-NoHier eine Kurzfassung mit Kommentaren und Links (z.B. zu dem Pamphlet "2083", auf das er sich bezieht (und wohl selbst geschrieben hat):
http://infoproc.blogspot.com/2011/07/anders-behring-breivik.htmlDas mehr als 700 Seiten dicke Word-Dokument mit dem Titel "2083" ist mit "Andrew Berwick, London" firmiert. Wenn er das selber geschrieben hat (was nach dem Namen nach wohl ist), beherrscht er Englisch fast auf muttersprachlichem Niveau (auf die Schnelle finde ich ein, zwei Fehler, die aber Muttersprachlern auch passieren können, wenn ein Text nicht lektoriert ist).
Der ideologische Hintergrund ist klar zu verstehen: er sieht in Europa eine Gesellschaft, die von den Gedanken der Frankfurter Schule dominiert ist (Bezug zu den Sozialdemokraten!) und dass diese Ideologie gemeinsam mit dem Islam ein Eurabien errichten möchte.
Dagegen setzt er einen Nationalismus, der nicht auf Rassismus gründet, aber multikulturelle Vermischung ablehnt. Seine Idee nennt er "Vienna School of Thought", begründend auf die Abwehr des osmanischen Angriffs auf Wien im Jahre 1683.
Den israelischen Staat begrüßt er und hält Antisemitismus für nicht zielführend im Kampf gegen die Islamisierungsbedrohung.
Soweit so gut ... nur ... mich erinnert das an die Umorientierung populistischer Rechtsparteien weg von einem latenten Antisemitismus hin zu einem offenen Anti-Islamismus und einer Israelfreundlichkeit:
http://www.faz.net/artikel/C31315/neue-freunde-fuer-israel-reise-nach-jerusalem-30321742.html (Archiv-Version vom 22.08.2011)Dieses Treffen mündete in der "Jerusalemer Erklärung", der das Existenzrecht Israels anerkennt:
http://www.ots.at/presseaussendung/OTS_20101207_OTS0199/fpoe-strache-jerusalemer-erklaerungDie Ideen des Massenmörders schweben nicht im politisch luftleeren Raum.