JoschiX schrieb:Lasst uns mal den nächsten Isrealkonflikt abwarteten, dann sind die Terroristen gleichen Kalibers plötzlich wieder die guten XD
Israel!
Sollen doch mal die Konflikte überschlafen und einen Neubeginn starten, aber scheint auch bei Kochwäsche kein lösbarer Konflikt in Geschichte!
@JoschiX @derpreusse @lone_dog @Achill "Das Land mit drei Regierungen
Die syrische Opposition und die Kurden haben eigene «Regierungen» etabliert. Einen Beitrag zur Lösung der Krise haben sie damit kaum geleistet.
Während das Asad-Regime weitere Erfolge seiner Truppen aus Damaskus und Aleppo meldete, hat Syrien diese Woche zwei neue «Regierungen» erhalten. In Istanbul kündigte die Nationale Koalition (NK) der syrischen Opposition die Wahl von neun «Ministern» an, die unter dem Vorsitz des bereits zuvor ernannten «Ministerpräsidenten» Ahmed Tumeh die Verwaltung der von den Rebellen beherrschten Gebiete übernehmen sollen. Am Dienstag wurde in Kamishli, der grössten Stadt im Nordosten Syriens, die Bildung einer Administration für die kurdischen Gebiete verkündet. Die Entwicklung kann als neues Anzeichen für den allmählichen Zerfall des Landes gesehen werden.
Geld aus Saudiarabien
Die Ernennung einer eigenen Regierung war und bleibt innerhalb der Opposition umstritten, da viele das Risiko scheuen, damit ein weiteres Beispiel für die Schwäche der Exilopposition zu liefern. Tumehs Kabinett soll von Gaziantep aus, einer türkischen Stadt nördlich von Aleppo, soziale Dienste und humanitäre Hilfe für die Rebellengebiete organisieren und so die Bevölkerung und die Kämpfer an die NK binden. Dies ist sowohl eine logistische Herausforderung als auch eine politische, weil die Nationale Koalition damit mächtigen Rebellengruppen in die Quere kommt, die ihrerseits mit sozialer Arbeit lokale Gemeinschaften auf ihre Seite zu ziehen trachten.
Auch die Amerikaner zeigten wenig Begeisterung für die Idee, weil die Existenz mehrerer De-facto-Regierungen das mit «Genf 2» angestrebte Vorhaben kompliziert, eine Interimsregierung aus Vertretern des Regimes und der Opposition zu bilden. Tumeh hat mit Dankesbezeugungen an Riad zu verstehen gegeben, dass die Saudi hinter dem Kabinett der Opposition stehen. Laut Medienberichten sollen sie 300 Millionen Dollar für Tumehs Kabinett bereitgestellt haben.
Innerkurdischer Streit
Nach ihren militärischen Erfolgen gegen Jihadisten und Salafisten ist auch die kurdische Demokratische Einheitspartei (PYD) darangegangen, eine autonome Verwaltung in den kurdischen Gebieten im Norden Syriens zu etablieren. An einer Konferenz in Kamishli, an der neben Kurden auch Araber und Angehörige von Minderheiten teilgenommen haben sollen, wurde die Bildung einer regionalen Administration und einer Konstituante bekanntgegeben. Die mehrheitlich kurdischen Gebiete Syriens sollen in drei Bezirke eingeteilt werden, die entlang der Grenze zur Türkei liegen.
Das Vorhaben der Demokratischen Einheitspartei ist auf entschiedenen Widerspruch der meisten anderen kurdischen Parteien gestossen, die im Kurdischen Nationalrat zusammenschlossen sind. Nachdem diese Formationen von der PYD mit einer Mischung aus List und Gewalt ins Abseits gedrängt worden waren, haben sie sich am vergangenen Wochenende der NK angeschlossen. Diese beschuldigte die PYD, das Asad-Regime zu unterstützen und der Freien Syrischen Armee mehrmals in den Rücken gefallen zu sein. Mit der Gründung eines eigenen Staates verletze die PYD die Souveränität und die Sicherheit Syriens, erklärte die NK.
Unverwundbar?
Auch Washington und Ankara haben das Autonomieprojekt der PYD zurückgewiesen. Am Donnerstag schliesslich warnte der Präsident des kurdischen Teilstaats im Irak, Massud Barzani, mit ihrem Schritt gefährde die Demokratische Einheitspartei die Zukunft der Kurden in Syrien. Ihr einseitiges Vorgehen isoliere die PYD, kritisierte Barzani, und allein könne diese die Gefahren nicht bewältigen, denen die syrischen Kurden ausgesetzt seien. Die Warnung ist auf taube Ohren gestossen. Nach ihren letzten Siegen über die Jihadisten hält sich die PYD wohl für unverwundbar."
http://www.nzz.ch/aktuell/international/auslandnachrichten/das-land-mit-drei-regierungen-1.18186409 (Archiv-Version vom 18.11.2013)