Bürgerkrieg in Syrien

@lilit

lilit schrieb:Was für moderatere Gruppen?

Na die Gruppen, die sich jetzt unter Ahrar al Sham gegen die Ex-Nusra-Gruppen wenden...
Einzeln hätten die eh kaum eine Chance, also verbünden sie sich.

Wenn sogar Russland die als moderat bezeichnet...

Das Verteidigungsministerium der Russischen Föderation stuft hingegen die Gruppierung seit dem 30. Dezember 2016 als „moderate Opposition“ ein.

Wikipedia: Ahrar al-Scham

@ornis

ornis schrieb:Ach was, dassiehstDuvielzuschwarz! Frag' mal @canales . Der wird Dir das mit der Zukunft in Syrien und der moderaten Rebellen-Gruppe Ahrar Al-Sham als ein Sturmgeschütz der Demokratie genau erläutern

Jo, es sei denn man sieht Assad als Alternative an...kann man sicherlich ohne moralische Bedenken tun.

lilit schrieb: Wenn das stimmt

Mit der Quelle kannst du maximal feuerholz machen .

lilit schrieb: Egal ob schiitisch oder sunnitisch,
aber die Bedrohung geht schon hauptsächlich von sunni aus,

Bin mir nicht ganz sicher ob du überhaupt noch auf höhe des Geschehens bist !

@canales

canales schrieb:Jo, es sei denn man sieht Assad als Alternative an...kann man sicherlich ohne moralische Bedenken tun.

Da gabs auch noch Friedensplan, und Machtübergabe, 6 Monate-Lösung, Übergangsregierung,

wurde von seiten Rebellen boykottiert.
Moralische Bedenken sind sowohl bei Assad, wie Iran-Interessen, Russland-Interessen,
plus Ultra-sunni- Interessen
angesagt.
Mit handgestrickten Fatwas lebt es sich nicht leichter als unter Regime.

@lilit

lilit schrieb:Mit handgestrickten Fatwas lebt es sich nicht leichter als unter Regime.

Sicherlich nicht...ist die Frage wer sich da eher vom Saulus zum Paulus wandeln könnte?

@canales
Nunja, Ahrar al Sham vertritt sharia und damit handgestrickte Fatwas.
aber nicht nur die.

@canales
Du meinst, Rebellen seien das kleinere Übel?
nach 6 Jahren Krieg
ist Regimegebiet, und Kurdengebiet, zur Schutzzone geworden vor Rebelleneinfall,
in Rebellengebieten sind Zivilisten dem Beschuss ausgeliefert, von US-Koalition, Russen, syrische Armee.
Unter Rebellen sind ganz klar alQaidaregenten,
die Gruppen sind endlos verstrickt untereinander, aber trotz allem verbindet sie Interpretation von Islam=Politik, und Einführung von Sharia statt weltlicher Gesetze .

@lilit

Die sind nicht auf einer Linie was dies betrifft...

In einer ihrer ersten Audio-Botschaften gaben die Ahrar asch-Scham an, ihr Ziel sei es, die Assad-Regierung durch einen islamischen Staat zu ersetzen, betonten jedoch die Notwendigkeit, alle Teile der Bevölkerung zu diesem Thema zu befragen. Sie beschrieben auch, dass der Aufstand als Dschihad gegen ein neues Safawiden-Reich zu rechtfertigen sei. So sagte der Sprecher, die Schiiten wollten den Schiismus ausbreiten und ein neues schiitisches Großreich etablieren, dass vom Iran durch Irak und Syrien bis in den Libanon und mit Palästina als Krönung hineinreicht.

Quelle siehe oben

Ich hatte kürzlich ein langes Gespräch mit einem der Flüchtlinge aus Damaskus, der meinte der Großteil der Bevölkerung lehne die Gruppen ab, die dort ihren Dschihad propagieren. Es gäbe wohl in Damaskus einen Politiker, der nicht aus dem Umfeld Assads kommt, und der die Richtung vertritt, den ein Großteil der Bevölkerung nahe steht. Muss mal nochmals den Namen erfragen, da er mir nicht bekannt war.
Auf alle Fälle werden mehr Möglichkeiten gesehen bei einem Rückzug Assad's als bei einem Verbleiben...

@canales

Ich bin auch auf Seite Opposition, natürlich muss Assad einpacken und abtreten.
Nur sind die Jhihadgruppen keine Alternative. Machens noch schlimmer.
Mit Abtreten ist es nicht getan. es muss eine Nachfolgeregierung gebildet werden. daran hats gehapert,
und tut es noch.
Chaos ist nicht wirklich wünschenswert, und das ist es unter Rebellenherrschaft.
Immer wieder interne Machtkämpfe,
x-hunderte widersprüchliche Fatwas.
Von Anfang an waren starke islamistische Gruppen wie Islamische Front in Aleppo, am Ruder.

Dies ist keine Alternative zu Regime, sondern eine Zumutung.
Eine Softversion zu Daesh, aber die gleichen UR-Regeln. Koran und Hadithe.

lilit schrieb: as.
Von Anfang an waren starke islamistische Gruppen wie Islamische Front in Aleppo, am Ruder.

Gibt dafür keine Quellen ausser assad.
Aber gut , für dich stellen auch die sunniten die grösste Gefahr / und sind natürlich schuld das der Fahrplan nicht eingehalten wurde.

@Jedimindtricks

Jedimindtricks schrieb:Gibt dafür keine Quellen ausser assad.

Natürlich gibt es die:

Krieg in Syrien

Bei den Islamisten von Aleppo

Eine islamistische Gruppierung weckt Befürchtungen über die Radikalisierung des Aufstandes in Syrien. Ihr werden Verbindungen zu Al-Kaida nachgesagt.
20. August 2012

Im Schatten der staubigen Bäume vor einer Moschee sitzen die Männer, vor denen sich der Westen fürchtet. Sie führen gelangweilte Unterhaltungen und warten auf die nächste Schlacht in Aleppo , wenn es mit Kalaschnikovs gegen Kampfflugzeuge geht. Es sind Soldaten von Jabhat al-Nusra, eine der radikalsten islamistischen Gruppen, die sich im Zuge des Aufstandes und des Bürgerkrieges in Syrien gebildet hat.

"Wir kämpfen und wir beten, aber wir sind keine Extremisten", sagt Abu Ibrahim. Er ist der Anführer der Einheit, die in der Moschee Basis bezogen hat. Rund 50 Mann führt er in den Kampf. Abu Ibrahim ist ein unauffälliger, drahtiger Mann, hohe Stirn, 32 Jahre alt. Vor dem Aufstand war er Steinmetz. Er spricht leise, fast emotionslos.

Neben dem Eingang der Moschee hängt eine schwarze Flagge mit weißer, arabischer Aufschrift: Es gibt keinen Gott außer Gott und Mohammed ist sein Prophet. Es ist eine Flagge, wie man sie inzwischen oft sieht in Syrien. Im Westen weckt sie Befürchtungen, denn sie wird mit Al-Kaida assoziiert. Abu Ibrahim sagt: "Die Flagge ist eine islamische Ikone." Und tatsächlich gab es sie schon lange vor Al-Kaida; sie ist eher Bekenntnis zum Islam als Loyalitätsbekundung zu einer spezifischen Organisation.

Bombenattentate in Aleppo

Anfang des Jahres ist Jabhat al-Nusra zum ersten Mal prominent in Erscheinung getreten. Auf einer Dschihadisten-Webseite übernahm die Gruppe die Verantwortung für eine Reihe von Bombenanschlägen in Syrien . Bei einem der Anschläge in Aleppo wurden damals 26 Menschen getötet. Amerikanische Geheimdienste hatten zunächst Al-Kaida im Irak hinter den Anschlägen vermutet.

Jabhat al-Nusra wird nachgesagt, Auffangbecken für unterbeschäftigte Al-Kaida-Kämpfer aus dem Irak zu sein. Lange war der Irak das Ziel für syrische Dschihadis. Seit Beginn des Bürgerkrieges kommen sie zurück in ihr Heimatland. Laut Berichten westlicher Geheimdienste soll es bis zu 1.500 Al-Kaida Kämpfer in Syrien geben . Falls das stimmt, halten sie sich jedenfalls sehr bedeckt. Einheiten wie Jabal al-Nusra bemühen sich um Distanz.

http://www.zeit.de/politik/ausland/2012-08/syrien-aleppo-al-kaida

@ornis
Dann sollte man erst mal " den Anfang " definieren .
August 2012 ist nicht "der Anfang ".

Und Buhhh,nachdem assad alle Leute ausm Gefängnis gelassen hat das er paar Gegner hat ist schon "fortschreitender konflikt".
Dazu premiumpartner wie die Hisbollah ...

@Jedimindtricks

Jedimindtricks schrieb:Dann sollte man erst mal " den Anfang " definieren .
August 2012 ist nicht "der Anfang ".

Bei den Kämpfen um Aleppo schon. Es hatte natürlich seine Zeit gebraucht, bis die islamistischen Gruppierungen auch hinreichend trainiert waren, um einen Häuserkampf zu führen. Nachdem diese Gruppierungen dann aus der Türkei wieder nach Syrien zurück kamen, ging es in Aleppo militärisch erst ab Mitte 2012 los.

Es ging in Aleppo militärisch erst ab Mitte 2012 los

Also dominierten nicht " von Anfang an " islamistische Gruppierungen .Denke schon soviel Zeit muss sein das richtig zu stellen.

@lilit

lilit schrieb:Nur sind die Jhihadgruppen keine Alternative. Machens noch schlimmer.

Und ich halte gemäßigt islamische Gruppen für lernfähiger als das Assad-Regime.
Entweder man bindet diese Gruppen ein oder wir haben eine endlose Auseinandersetzung...

canales schrieb:Und ich halte gemäßigt islamische Gruppen für lernfähiger als das Assad-Regime.
Entweder man bindet diese Gruppen ein oder wir haben eine endlose Auseinandersetzung...

Träum weiter.
Islamistische Gruppen wollen genauso wenig lernfähig sein wie Diktator Assad.
Das können sie gar nicht weil als Islamisten wollen sie Sharia-Gesetze..

Aber binde sie ruhig ein, dann hast du endlose Auseinandersetzungen.

@lilit

lilit schrieb:Aber binde sie ruhig ein, dann hast du endlose Auseinandersetzungen.

Na, ich denke eher umgekehrt wird ein Schuh draus...es sei denn die Sunniten werden vertrieben, was ja teilweise schon vorgeworfen wurde.

@canales

Assad hat nichts gegen Sunniten....

...nur etwas gegen religiöse Extremisten, die ihn stürzen wollen.

In Assads Syrien wurden nie Sunniten unterdrückt, weil sie Sunniten waren.

Die extremistischen Sunniten, sind diejenigen welche die Christen in den Libanon vertreiben wollen, und die Alawiten und Schiiten am Liebsten abschlachten wollen, weil sie eine andere Konfession haben.

Assad ist ein logisch denkender Mensch, bei sunnitischen Extremisten gibt es keine Logik, weil sie religiös argumentieren und fanatisch sind.

Was kümmert es auch den Westen, dass die Christen im Nahen Osten den Assad unterstützen ?

Was kümmert es den Westen, dass die Christen im Nahen Zukunft von sunnitischen Extremisten abgeschlachtet, vertrieben oder massiv unterdrückt werden ?

Die Christen im Nahen Osten ......sollte es heißen....zu spät gesehen....Korrektur nicht mehr möglich

@SouthBalkan

SouthBalkan schrieb:In Assads Syrien wurden nie Sunniten unterdrückt, weil sie Sunniten waren.

Sondern, weil sie andere Überzeugungen vertraten...was aber durchaus mit der Glaubensrichtung zu tun hatte, weil sich die etwa 70% Sunniten nicht vertreten fühlten, mal ganz abgesehen davon, dass Assad jegliche Opposition verfolgte.

@Jedimindtricks

Jedimindtricks schrieb:Also dominierten nicht " von Anfang an " islamistische Gruppierungen .Denke schon soviel Zeit muss sein das richtig zu stellen.

Das stimmt nicht. In Aleppo war vorher kein großartiger Protest zu sehen. Die Armee wurde in Aleppo erst ab dem 28. Juli 2012 eingesetzt:

"Es wird kommen wie in Homs"
Seit Samstag früh beschießen Regierungstruppen die syrische Metropole Aleppo. Die Rebellen sind ihnen unterlegen. Tausende Menschen sind auf der Flucht.
28. Juli 2012

http://www.zeit.de/politik/ausland/2012-07/syrien-aleppo-krieg

Zu diesem Zeitpunkt hatten sich die Rebellen bereits in einigen Stadtvierteln Aleppos verschanzt. Nicht mal einen Monat später schriebt die Zeit in dem weiter oben von mir zitierten Artikel bereits über Al-Nusra in Aleppo - und nirgendwo steht da, daß sie gerade erst angekommen waren. Die Rebellen haben selber gesagt, 80 % der Rebellen stammen aus dem Umland. Und wenn man sieht, wohin die evakuierten Rebellen aus Aleppo mit den Bussen gebracht wurden, sind das genau die Gebiete, in denen laut syria.liveuamap.com jetzt die Al-Nusra sitzt.

Viel früher konnte auch nichts großartig passieren, denn die Rebellen wurden ja erst in der Türkei - genauer in Istanbul - ausgebildet:

Syrian Rebels Say Turkey Is Arming And Training Them

By Michael Weiss

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Syrian Rebels Say Turkey Is Arming And Training Them
By Michael Weiss
May 22, 2012 "The Telegraph'

[...]

Rebel sources in Hatay told me last night that not only is Turkey supplying light arms to select battalion commanders, it is also training Syrians in Istanbul. Men from the unit I was embedded with were vetted and called up by Turkish intelligence in the last few days and large consignments of AK-47s are being delivered by the Turkish military to the Syrian-Turkish border. No one knows where the guns came from originally, but no one much cares.

http://www.informationclearinghouse.info/article31399.htm

Mit Material wurden sie auch von verschiedenen Seiten unterstützt:

Syrian rebels get influx of arms with gulf neighbors’ money, U.S. coordination

By Karen DeYoung and Liz Sly, Published: May 16, 2012

The U.S. contacts with the rebel military and the information-sharing with gulf nations mark a shift in Obama administration policy as hopes dim for a political solution to the Syrian crisis. Many officials now consider an expanding military confrontation to be inevitable.

Material is being stockpiled in Damascus, in Idlib near the Turkish border and in Zabadani on the Lebanese border. Opposition activists who two months ago said the rebels were running out of ammunition said this week that the flow of weapons — most still bought on the black market in neighboring countries or from elements of the Syrian military — has significantly increased after a decision by Saudi Arabia, Qatar and other gulf states to provide millions of dollars in funding each month.

Syria’s Muslim Brotherhood also said it has opened its own supply channel to the rebels, using resources from wealthy private individuals and money from gulf states, including Saudi Arabia and Qatar, said Mulham al-Drobi, a member of the Brotherhood’s executive committee.

The new supplies reversed months of setbacks for the rebels that forced them to withdraw from their stronghold in the Baba Amr neighborhood of Homs and many other areas in Idlib and elsewhere.

“Large shipments have got through,” another opposition figure said. “Some areas are loaded with weapons.”

https://www.washingtonpost.com/world/national-security/syrian-rebels-get-influx-of-arms-with-gulf-neighbors-money-us-coordination/2012/05/15/gIQAds2TSU_print.html (Archiv-Version vom 30.03.2016)