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Bürgerkrieg in Syrien

53.089 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Russland, China, Türkei ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Bürgerkrieg in Syrien

09.09.2016 um 19:57
@Fabs
Zitat von FabsFabs schrieb:Die ausländischen Kriegsparteien sind doch erst im Zuge des Aufstandes gegen Assad ins Land geströmt
Gab aber schon davor Unterstützung. So war auch AlDschasira von Anfang an dabei und hat intensiv vom Aufstand berichtet.
Katar war auch hier vorne dabei... hat aber mal wieder ziemlich schnell die Kontrolle abgegeben.
Wie gesagt das "Problem des schiitischen Halbmondes" war schon min seit 2004 bekannt. Kann mir nicht vorstellen, dass man da nur tatenlos zugesehen hat. Nein belegen kann ich das grad nicht.. aber für mich ist es naheliegend.
Zitat von FabsFabs schrieb:das Problem verewigt sich
Solange keine Partei die andere dominiert oder man mal irgendwann auf die Idee kommt den Ballast abzuwerfen, ist es ein ewiges hin und her.


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Bürgerkrieg in Syrien

10.09.2016 um 11:04
Frank Waffenruhe steinmeier wird begeistert sein
USA und Russland einig über Waffenruhe in Syrien
Ab Montag gilt eine Feuerpause in Syrien. Darauf einigten sich die Außenminister Russlands und der USA bei Verhandlungen in Genf. Die Vereinbarung soll den Weg zum Frieden ebnen.



http://m.spiegel.de/politik/ausland/a-1111758.html

minsk,Genf,whatsNext


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Bürgerkrieg in Syrien

10.09.2016 um 11:16
@Glünggi

Zum syrischen Aufstand kam es infolge der Arabellion. Stehen da jetzt auch die Golfstaaten dahinter? Und der schiitische Halbmond hat die sunnitischen Araber auch nicht daran gehindert, jahrelang der Hisbollah und der "Achse des Widerstandes" zuzujubeln. Erst als Teheran immer offensiver in dem von ihnen beanspruchten Herrschaftsbereich agierte und die USA nicht mehr als glaubwürdiger Gewährsmann gegen die iranische Bedrohung einstehen, verschärfte sich das Verhältnis zusehends.

Und al-Dschasira ist ein Nachrichtensender, Berichterstattung ist sein Arbeitsgebiet.


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Bürgerkrieg in Syrien

10.09.2016 um 11:24
Zitat von FabsFabs schrieb:Deswegen hast du einfach jede Perspektive drauf und wechselst zwischen ihnen, Frank-Walter.
um sich eine Meinung bilden zu können. muss man die Sache aus verschiedenen Perspektiven anschauen. Meine Meinung war von Anfang an die Gleiche, "Nein zu bewaffnetem Widerstand"
"Kein Aufrüsten von Kriegsparteien"
Ich war und bin auf der Seite der syrischen Oppositionen, die einen zweiten Irak befürchteten,
die einen Regimechange aber keine bewaffneten Rebellengruppen wollten.

Kristin Helberg ist mir schon 2014 sauer aufgestossen mit ihrem Artikel in Qantara.
Der Westen sollte bei der Suche nach Verbündeten gegen IS klare Grenzen zu den Dschihadisten ziehen, aber islamistische Bekenntnisse syrischer Brigaden nicht überbewerten. Er sollte die neue Zusammenarbeit zwischen FSA und YPG belohnen und Strukturen vereinheitlichen, indem er die FSA, die Kurden und möglichst viele Einheiten der Islamischen Front mit der Lieferung moderner Waffen an sich bindet und dadurch radikale Gruppen wie Nusra isoliert und schwächt. Und ganz wichtig: Er sollte nichts mehr versprechen, was er nicht halten kann.
https://de.qantara.de/inhalt/buergerkrieg-in-syrien-syriens-rebellen-moderat-islamistisch-dschihadistisch

Es gab schon damals kaum "FSA", die man hätte bewaffnen können um ein Gegengewicht zu islamistischen Gruppen zu bilden,
zu YPG wissen wir, was passiert und wie YPG schlussendlich "belohnt" wird, leider, siehe Angriffe auf selbstverwaltete Kurdengebiete..
Einheiten der Islamischen Front an sich binden?
Da hat sich Kristin verschätzt, die waren von Anfang an eng verwoben mit Nusra und haben mitgeholfen, säkulare Oppositionen auszuschalten.
In allen von "Rebellen" wie Islamische Front übernommenen Gebieten wurden die Gerichte durch Willkür der Sharia ersetzt.

Zu Thomas von Osten-Sacken

Seine Lösungen bestehen aus Krieg Krieg und Krieg.
auch wenn daraus nichts Gutes entstanden ist, hält er an seiner Meinung fest.

2011
Israels Krieg gegen die Hisbollah ist nötig. Der Westen sollte sich vor einem faulen Frieden hüten.
..
Einen faulen Frieden aber, wie ihn die Europäer wünschen, einen Frieden, der keiner ist, weil er keine Probleme löst, den wünsche ich niemandem. Möge man mich deshalb einen Bellizisten nennen.
https://beta.welt.de/print-welt/article231528/Warum-ich-fuer-den-Krieg-bin.html?wtrid=crossdevice.welt.desktop.vwo.google-referrer.home-spliturl&betaredirect=true
Ein Untersuchungsausschuss fällte im Januar 2008 ein vernichtendes Urteil. Verteidigungsminister Amir Peretz und Premierminister Ehud Olmert, beides Männer ohne militärische Erfahrung, hatten gegen den Rat ihrer eigenen Verteidigungsexperten die Hisbollah »hart und schmerzhaft« (Peretz am ersten Tag des Krieges im israelischen Rundfunk) treffen wollen. Der Ausschuss stellte fest, dass genau das Gegenteil geschehen war: Die abschreckende Wirkung Israels auf seine Feinde sei nachhaltig zerstört worden.

Und nicht nur dies. Die Hisbollah hat durch den Krieg an Rückhalt in der libanesischen Bevölkerung gewonnen. Sie wurde von einer militanten Organisation zu einer politischen Kraft. Seit wenigen Wochen haben die Organisation und ihre Verbündeten sogar die Mehrheit im libanesischen Kabinett.
http://www.ag-friedensforschung.de/regionen/Libanon/5jahre.html
http://www.ag-friedensforschung.de/regionen/Israel/winograd4.html

Auch zum Irakkrieg hat er keine Einsicht.
2013
Thomas von der Osten-Sacken, Journalist und Leiter der Hilfsorganisation Wadi, die im Irak tätig ist, hält den Irakkrieg auch zehn Jahre später noch für richtig.

..
Verseuchtes Wasser, Armut, Krankheiten

Der irakische Schrifsteller Najem Wali, der in Berlin lebt, widerspricht im „Streit der Woche“: „Kein Krieg hat sich in der Geschichte der Menschheit gelohnt. Und dieser Krieg noch weniger.“

Zehn Jahre nach Kriegsbeginn herrsche in seinem Heimatland totale Zerstörung. „Drei Jahre Bürgerkrieg (2005-2008) haben die Iraker hinter sich, dessen Merkmale bis heute die hohen Betonmauern sind, die sich um ganze Stadtteile ziehen. Im Grunde ist die gesamte irakische Hauptstadt mittlerweile in eine einzige Festung umgewandelt, dazu kommen korrupte Politiker, Stromausfälle, verseuchtes Wasser, Armut und Krankheiten, entstellte Demokratie, Menschenrechtsverletzungen, Unterdrückung von Frauen und Minderheiten, Demos im Westen des Landes, Streit mit den Kurden im Norden.“
http://www.taz.de/!5071252/


Zu Lee Smith
Iran Deal
Neo-Con Lee Smith Smears Obama Administration as Anti-Semitic
http://www.thedailybeast.com/articles/2013/11/22/neo-con-lee-smith-smears-obama-administration-as-anti-semitic.html
Lee Smith is a senior fellow at the neoconservative Hudson Institute who is known for his belligerent defense of hawkish U.S. and Israeli policies. Formerly a fellow at the Foundation for Defense of Democracies, Smith contributes to several media outlets, including Tablet Magazine, the Weekly Standard, and the Wall Street Journal, where he frequently lambasts the purported weakness of the Obama administration’s foreign policy, attacks writers who are critical of Israeli policies as being anti-Semitic, and promotes hardline “pro-Israel” views of Iran and the Israeli-Palestinian conflict.[1]
http://rightweb.irc-online.org/profile/smith_lee/


, nicht wirklich der Burner an objektiver Anschauung.....

@Fabs
Zitat von FabsFabs schrieb:Mittlerweile werden Sunniten aus den zurückeroberten Gebieten von Assad vertrieben und durch schiitische Familien ersetzt. Die UNO ist dabei behilflich.
Könnte es sein, das du einer Propagandameldung aufsitzt?
Zitat von FabsFabs schrieb:Asharq Alawsat on Monday cited a “well-informed source” as saying that Iraqi families, “particularly from the Shiite-[populated] southern provinces” of the country are being moved to Syria to repopulate a number of areas in the war-torn country.
https://now.mmedia.me/lb/en/NewsReports/567333-iraqi-families-moving-into-damascus-suburb-reports (Archiv-Version vom 07.09.2016)


Warum der Aufwand? Es gibt leicht mehr als 300 alavitische assadfreundliche Familien in Syrien, die man rund um Damaskus ansiedeln könnte, diese Taktik verfolgte schon Assads Vater.


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Bürgerkrieg in Syrien

10.09.2016 um 11:59
Arabischer Geistlicher erklärt Schiiten zu Ungläubigen

Der Iran kritisierte Saudi-Arabiens schlechte Organisation der jährlichen muslimischen Pilgerreise Hadsch. Darauf reagierte ein führender saudischer Geistlicher ungehalten und sprach einen schon lange schwelenden Konflikt an.

..
Der oberste geistliche und politische Führer Irans, Ajatollah Ali Chamenei, hatte Saudi-Arabien am Montag dafür kritisiert, wie es den Hadsch organisiert. Im vergangenen Jahr waren bei einer Massenpanik während der Pilgerreise Hunderte Menschen ums Leben gekommen. Chamenei warf den saudi-arabischen Behörden in dem Zusammenhang Mord vor und bezeichnete sie als gottlos und ungläubig.


Dazu sagte der saudi-arabische Großmufti Abd Al Aziz Al Scheich laut Medienberichten vom Mittwoch, er sei über die Äußerung Chameneis nicht überrascht. „Wir müssen verstehen, dass sie keine Muslime sind.“ Ihre Hauptfeinde seien die Sunniten. Irans Außenminister Muhammad Dschawad Sarif erklärte daraufhin, dies beweise die Bigotterie in der saudischen Führung.
http://www.faz.net/aktuell/politik/ausland/naher-osten/saudischer-grossmufti-bezeichnet-iraner-als-unglaeubige-14425486.html

gottlos, ungläubig , keine Muslime, bigott,
die sind alle nicht ganz dicht.
Anstatt dessen sollten sie über Sicherheitsmassnahmen bei Massenauflauf wie Hadsch nachdenken..


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Bürgerkrieg in Syrien

10.09.2016 um 12:08
Zitat von lilitlilit schrieb:Ich war und bin auf der Seite der syrischen Oppositionen, die einen zweiten Irak befürchteten,
die einen Regimechange aber keine bewaffneten Rebellengruppen wollten.
Das Assad die Militarisierung der Proteste durch seine Gewalteskalation herbeiführte weisst du aber schon?
Zitat von lilitlilit schrieb:um sich eine Meinung bilden zu können. muss man die Sache aus verschiedenen Perspektiven anschauen. Meine Meinung war von Anfang an die Gleiche, "Nein zu bewaffnetem Widerstand"
"Kein Aufrüsten von Kriegsparteien"
Komischerweise ist deine pazifistische Meinung dann immer nichts wert, wenn Hisbollah und Assad als veritable Bundesgenossen gegen den IS verkauft werden. :D
Zitat von lilitlilit schrieb:Einheiten der Islamischen Front an sich binden?
Da hat sich Kristin verschätzt, die waren von Anfang an eng verwoben mit Nusra und haben mitgeholfen, säkulare Oppositionen auszuschalten.
Einheiten der Hisbollah an sich binden?
Da hat sich lilit verschätz, die waren von Anfang an eng verwoben mit den Mullahs und haben
mitgeholfen, ethnische Säuberungen zu betreiben.


Was von der Osten-Sacken betrifft stimme ich ihm in den oben angesprochenen Punkten zu. Ein Krieg mit der Hisbollah wird unumgänglich sein für Israel, auch beim Irak-Krieg war die stümperhafte Umsetzung das Problem, nicht der Sturz des Saddam-Regimes.
As a British-Iraqi, I look forward to reading more of the Chilcot report to learn about why my country invaded my country. As a Brit, I can understand the frustration with a government that launched a war based on “facts” that turned out to be no such thing. However, as an Iraqi, I think much of this debate is irrelevant.

For Iraqis, there is no debate to be had over WMDs. Iraqis know very well how WMDs work because they have been on the receiving end of them. It is not merely a political, legal or academic discussion but rather a brutal reality they faced. Also, whether or not Saddam Hussein actually had WMDs in his possession by 2003 is irrelevant because, for most Iraqis, Saddam was the WMD.

There is a lot of anger about the postwar descent into chaos, but much of that anger in Iraq is being directed towards the corrupt Iraqi political class who killed our dreams and aspirations, not the clueless, sometimes well-intentioned, foreign invaders. Here in Britain, there seems to be nostalgia for pre-2003 Iraq. People either do not know or have too quickly forgotten the horrors of the Ba’athist regime.

Saddam’s endless wars with Iraq’s neighbours and his genocidal campaigns against his own people are bizarrely seen by many in the west as part of an era of “stability” and “security” for Iraqis. Stability imposed with chemical weapons and security achieved with mass graves. We would need to stretch the definition of those words beyond reason and meaning before we could ever apply them to pre-2003 Iraq.
https://www.theguardian.com/commentisfree/2016/jul/06/iraq-war-saddam-monster-chaos-britain-chilcot-report
Zitat von lilitlilit schrieb:Neo-Con Lee Smith Smears Obama Administration as Anti-Semitic
Vollkommen richtig angesichts der von der Obama-Administration initiierten Medienkampagne gegen demokratische Kritiker seines Irandeals. Die wurden nämlich aufgrund ihres jüdisch-seins eines vermeintlichen Loyalitätskonflikts bezichtigt.
Das Weiße Haus hat Schumer und zwei andere demokratische Senatoren, Richard Blumenthal (Connecticut) und Ben Cardin (Maryland), die aus Sicht der US-Administration ebenfalls unsichere Kantonisten sind, massiv angegriffen. Weil sie Juden sind, wird ihnen eine „doppelte Loyalität“ vorgeworfen. Sie würden zu Netanyahu halten statt zu Obama. Die jüdische Community, die in den USA traditionell den Demokraten nahesteht, zeigt sich besorgt über derartige Unterstellungen und beschwerte sich bei einem Treffen mit Obama über ein „jews-baiting“ (Juden beißen). Der Präsident soll sinngemäß geantwortet haben, sie sollten ihre Feindseligkeiten ihm gegenüber einstellen, dann werde er Gleiches tun. Das heißt, er dementierte nicht.
http://jungle-world.com/von-tunis-nach-teheran/3366/

Wenn du mit Smiths Äußerungen zum Irandeal nicht d'accord gehst, ist das in Ordnung. In dein multiperspektivisches Weltbild, das sich problemlos in die Köpfe von Hisbollah und Assad hineindenken kann, passt die Kritik eines Neocons einfach nicht. Denn das ist ja ein No-Go. Dann führ' aber mehr Argumente an als eine versuchte Rufschädigung. Andererseits bringt dir soviel Dreckwerfen ja vielleicht noch auf den letzten Drücker einen Praktikumsplatz im Weißen Haus ein. Würde ja zu dieser Administration passen. :)


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Bürgerkrieg in Syrien

10.09.2016 um 12:08
@Fabs
Zitat von FabsFabs schrieb:kam es infolge der Arabellion. Stehen da jetzt auch die Golfstaaten dahinter?
Ich behaupte, dass Katar einen grossen Anteil am arabischen Frühling trägt. Klar am Anfang stehen die Despoten, aber danach kommen gleich die regionalen Interessen.
Die Golfstaaten waren schon 2003 gegen den Sturz Sadams, weil sie ein Erstarken des Irans aufgrund der demographischen Landkarte des Iraks befürchteten.
Al Dschasira ist in erster Linie ein Propagandainstrument der katarischen Interessen. Die freie Berichterstattung war einmal.


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Bürgerkrieg in Syrien

10.09.2016 um 12:11
@Glünggi

Das behauptest du, aber der "Arabische Frühling" ist für Despotien wie die am Golf auch eine Bedrohung, schon weil es ihre Macht durch Aufbegehren infrage stellen könnte. Und steuerbar ist sowas nicht.


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Bürgerkrieg in Syrien

10.09.2016 um 12:14
@Fabs
Den Saudis kam das sicherlich nicht so gelegen. Aber Katar steht nunmal den Muslimbrüder nahe. In Lybien und Aegypten hast den Machtkampf ganz gut sehen können. Und als Katar anfingt sich auch noch in Gaza einzumischen gabs ne Vorladung des saudischen Königs.


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Bürgerkrieg in Syrien

10.09.2016 um 12:20
@Fabs
Das ebenso kleine wie reiche Golfemirat Katar bemüht sich um eine Führungsrolle in der arabischen Welt und hat vor dem Hintergrund des Arabischen Frühlings seine Außenpolitik neu ausgerichtet. Dabei knüpft es an seine ältere Strategie an, gute Beziehungen zu allen Akteuren zu pflegen, die für das Überleben des Emirats wichtig sein könnten – in erster Linie USA und Iran. Parallel dazu versucht Doha, das bis 2011 hauptsächlich auf den autoritären Status quo in der Region setzte, von den Umstürzen in der arabischen Welt zu profitieren, indem es die Muslimbrüder und andere islamistische Oppositionsgruppen unterstützt. In Syrien droht diese Politik das Land nun in einen Konflikt mit seinem mächtigen Nachbarn Iran zu bringen. Während Katar sich schon im Frühsommer offen auf die Seite der Opposition gestellt hat, will der Iran das Regime Bashar al-Asads und damit seinen Hauptverbündeten im Nahen Osten vor dem Fall retten
http://www.swp-berlin.org/de/publikationen/swp-aktuell-de/swp-aktuell-detail/article/katar_und_der_arabische_fruehling.html (Archiv-Version vom 08.10.2013)
Ist aus 2012 ..denke die Quelle geht ok?
Nicht dass einfach nur Behauptungen im Raum stehen.


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Bürgerkrieg in Syrien

10.09.2016 um 12:22
Zitat von lilitlilit schrieb:Seine Lösungen bestehen aus Krieg Krieg und Krieg.
Beschäftige dich mal mit der humanitären Arbeit von Wadi, besonders in Irakisch-Kurdistan. Erst letztens ist mit der Hilfe von Thomas eine Yesidin aus der Gefangenschaft des IS freigekauft wurden.

Und deine Israelhasser von der AG Friedensforschung kannst du auch stecken lassen.
Zitat von lilitlilit schrieb:Die abschreckende Wirkung Israels auf seine Feinde sei nachhaltig zerstört worden.
Nasrallah hat in einem Interview doch selbst zugegeben, dass er, wenn er von der Intensität der israelischen Reaktion geahnt hätte, von dem Angriff und der Entführung der Soldaten abgesehen hätte. Und außer ein paar Grenzscharmützeln hat der Krieg eine zehnjährige Ruhe gebracht.

Das Israel davon aber überrumpelt wurde stimmt, das hat man auch in zahlreichen Artikeln zum zehnjährigen "Jubiläum" des Krieges dieses Jahr angemerkt. Wird so aber auch nicht wieder vorkommen.

@Glünggi

Bestreite ich nicht, Katar hat sich an diese Entwicklung aber auch drangehangen, nicht forciert.


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Bürgerkrieg in Syrien

10.09.2016 um 12:24
@Fabs
Darüber kann man streiten ;)
Ja drangehangen auf jedenfall... aber nichts behalten können.
Haben auch in Syrien nichtmehr wirklich viel zu melden.


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Bürgerkrieg in Syrien

10.09.2016 um 12:37
Zitat von FabsFabs schrieb:Was von der Osten-Sacken betrifft stimme ich ihm in den oben angesprochenen Punkten zu. Ein Krieg mit der Hisbollah wird unumgänglich sein für Israel, auch beim Irak-Krieg war die stümperhafte Umsetzung das Problem, nicht der Sturz des Saddam-Regimes.
Ja die Mär der stümperhaften Umsetzung, was sie durchaus war, ändert aber nichts daran das es erstmal eine funktionierende Lösung hätte geben müssen und ob es diese gab ist unbekannt. Geschichte hat ein Problem, es gibt nur einen Versuch und ist kein Wunschkonzert...


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Bürgerkrieg in Syrien

10.09.2016 um 12:47
Für die Makulatur:
Falls die Waffenruhe hält, wollen Russland und die USA mit gemeinsamen Operationen aus der Luft die Islamisten bekämpfen, sowohl den IS als auch andere radikale Gruppen wie al-Qaida und die al-Nusra-Front.

Voraussetzung ist, dass die Akteure vor Ort mitmachen. Laut dem russischen Aussenminister sei das syrische Regime bereit, seine Angriffe zu limitieren. Die gemässigten Teile der Opposition wiederum müssten sich klar von den dschihadistischen Kräften distanzieren.

Wenn das funktioniert, sollen wieder Friedensgespräche über eine politische Zukunft für Syrien beginnen.

Die Eckpunkte der Waffenruhe:
Feuerpause ab 12. September bei Sonnenuntergang
Damit sollen Hilfsleistungen für notleidende Zivilbevölkerung möglich werden

Nach sieben Tagen wollen die USA und Russland in Syrien gemeinsam militärisch gegen Terrorgruppierungen wie Al-Nusra, Islamischer Staat (IS), und Al-Kaida – sofern die Feuerpause eingehalten wird

Austausch von relevanten Geheimdienstinformationen

Abstimmung von Angriffszielen
http://www.srf.ch/news/international/waffenruhe-fuer-syrien-diesmal-kam-man-weiter
Na dann schauen wir mal..


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Bürgerkrieg in Syrien

10.09.2016 um 13:41
Daraus dürfte wohl kaum etwas werden:
Today, Secretary of State John Kerry formally legitimized Assad’s military by way of delimiting its zone of combat; and he welcomed the Russian Air Force as a prospective U.S. partner prosecuting an increasingly complex and muddled war against the so-called Islamic State and al-Qaeda, two separate and competitive terrorist organizations in Syria. Significantly, the latter group often intermingles with U.S.-backed insurgents.

In a tardy press conference in Geneva that most reporters were so sure would never happen they began ordering champagne and pizza, Kerry mapped out this fingers-crossed bilateral plan of action. His remarks were leavened with repeated qualifications and conditional tenses as he described an agreement that must perforce be founded on trust between the United States and Russia would not in fact be based on anything of the sort.

“If, and again I want to emphasize the if —” Kerry began his presser tonight, “If the plan is implemented in good faith, if the stakeholders do the things that are available to them to do and are being called on them to do, this can be a moment where the multilateral efforts at the diplomatic table… could take hold and you could really provide the people of Syria with a transition.”

Except that nobody really believes that.

According to Robert Ford, the former U.S. ambassador to Damascus who resigned from Kerry’s State Department in disgust at the Obama administration’s Syria policy, “Reduced hostilities, if they last, will ease the human suffering, and that’s a good thing. There is not, however, any visible road forward to a political deal that would resolve in an enduring manner the root causes of the Syrian crisis.”

And whatever may be good from this deal is by no means sure to come about.

The Assad regime, Kerry said, will be prohibited from flying combat missions “anywhere where the [Syrian] opposition is present in an area where we have agreed on with any real specificity.” But he did not specify what constitutes the large and ideologically variegated Syrian opposition except to say that it did not include ISIS or the al-Qaeda faction Jabhat al-Nusra, now rebranded as Jabhat Fateh al-Sham.
http://www.thedailybeast.com/articles/2016/09/09/will-the-u-s-russia-deal-bring-syria-peace-don-t-hold-your-breath.html (Archiv-Version vom 11.09.2016)


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Bürgerkrieg in Syrien

10.09.2016 um 15:06
Die Region ist in 10 Jahren noch im Bürgerkrieg, da brauchen wir nicht nach "makulatoren" schauen


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Bürgerkrieg in Syrien

10.09.2016 um 17:08
Zitat von JedimindtricksJedimindtricks schrieb:Die Region ist in 10 Jahren noch im Bürgerkrieg...
So isses !
Am Montag heißt es von Russland dann wieder: "Ja, aber die Anderen haben weiter gemacht, an uns lag es nicht. Wir hätten ja...."


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Bürgerkrieg in Syrien

10.09.2016 um 21:16
Das hier is halt auch ein Problem:
Ein Kernproblem auch beim neuesten Anlauf ist die sogenannte Dschabhat Fatah al-Scham, die frühere Jabhat al Nusra. Diese radikalislamische Rebellengruppe hat sich jüngst zwar vom Terrornetzwerk Al Kaida losgesagt, aber wohl nur aus taktischen Gründen, um in der syrischen Rebellenfront gemässigter zu erscheinen.

Der Plan von Kerry und Lawrow sieht vor, dass diese Gruppe erst isoliert, in einem zweiten Schritt sogar gemeinsam von Russen und Amerikanern bekämpft würde. Das Ziel: Dass sich die weniger radikalen Rebellen von ihr lossagen.

Frühere Anläufe dazu scheiterten. Die Aufständischen sind im Dilemma. Denn die Dschabhat Fatah al-Scham ist nicht nur die radikalste, sondern auch eine der stärksten Rebellengruppen im Norden. Sich von ihr zu trennen, würde die Anti-Assad-Front noch weiter schwächen. Welches Druckmittel bliebe der Rebellion dann noch? Entsprechend skeptisch sind die ersten Reaktionen auch bei den Rebellen selbst.
http://www.srf.ch/news/international/schlechte-vorzeichen-fuer-waffenruhe-immense-skepsis-in-syrien


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10.09.2016 um 21:45
Zitat von lilitlilit schrieb:Seine Lösungen bestehen aus Krieg Krieg und Krieg.
auch wenn daraus nichts Gutes entstanden ist, hält er an seiner Meinung fest.
Um mal etwas breiter aus dem von dir verlinkten Artikel zu zitieren:
Nur: Es gibt keinen solchen Frieden im Nahen Osten. Einmal mehr ist nur ein seit Jahrzehnten währender Kalter Krieg zu einem heißen geworden. Alle wußten, daß die Hisbollah seit Jahren Raketen an Israels Nordgrenze stationiert und zu jeder Gelegenheit die Vernichtung Israels fordert. Kürzlich hörte ich in Syrien per Zufall den Radiosender der Hisbollah. Ein vierstimmiger Männerchor donnerte, daß es das Ziel aller Muslime seit Mohammed sei, die Juden zu töten. Man solle nicht denken, es ginge nur um Israel, nein, die Juden seien die Feinde und das erstrebenswerte Ziel des Muslims ihre Vernichtung. Dann erklärte ein Kleriker, es ginge nicht allein um die Befreiung Palästinas, sondern darum, die Juden von der Erdoberfläche zu tilgen. Mein irakisch-kurdischer Begleiter, der den Text übersetzte, war entsetzt. Warum, fragte er, lasse man so etwas zu, warum verhandele die EU mit einer solchen Organisation, die doch dasselbe wolle wie Hitler, nämlich die Vernichtung der Juden?

Ich konnte ihm keine wirklich überzeugende Antwort geben, denn auch ich weiß nicht, warum etwa die Friedrich-Ebert-Stiftung mit dieser Hisbollah eine gemeinsame Konferenz in Beirut ausrichtete und in Berlin diese Partei offiziell eine Zweigstelle errichten durfte. Sie machen alle kein Hehl aus ihrem Ziel: weder der iranische Präsident, dessen Land gemeinsam mit Syrien jene Raketen lieferte, die nun in Tiberias, Nahariyah und Dutzenden anderen Orten einschlagen. Noch die anderen islamistischen Parteien, die zur Unterstützung der Hisbollah mobilisieren. (...)

Frieden ist etwas anderes als Waffenstillstand. Die militärische Infrastruktur der Hisbollah muß nachhaltig zerschlagen werden, bevor von einem Frieden die Rede sein kann. Deshalb sollen die Europäer endlich aufhören, von Frieden zu reden, wenn sie Appeasement mit totalitären, antisemitischen Regierungen und Bewegungen meinen.

Aber wenn die Waffen sprechen, ist es nötiger denn je, über politische Ziele zu sprechen. Krieg ist Politik mit anderen Mitteln, oder sollte es doch sein. Sagen wir also deutlich, was wir uns wünschen: Einen Nahen Osten mit offenen Grenzen, in dessen Mitte Israel liegt, ohne von seinen Nachbarn bedroht zu werden. Einen Nahen Osten, in dem man ohne Visa von Tel Aviv nach Teheran reisen kann. Eine Region, in der die Menschen von dem Reichtum leben, den die Natur ihnen geschenkt hat. Und nicht zuletzt: eine Region, in der gewählte Regierungen so gut oder schlecht für das Wohl oder Wehe ihrer Bürger sorgen, wie in anderen Teilen der Welt auch. Eine Region, in der Religion Privatsache ist und niemand um sein Leben fürchten muß, nur weil er als Jude, Christ, Kurde, Araber oder Schiit geboren wurde.

In der Zwischenzeit sind meine Gedanken bei all jenen in den Schutzräumen ausharrenden Israelis, Juden und Arabern, die auf eine neue Nacht voller Raketenangriffe warten. Und bei all jenen, die im Libanon jahrelang gegen den Einfluß der Hisbollah mit gewaltfreien Methoden gekämpft haben und jenen, die zu Zehntausenden auf der Flucht aus dem Südlibanon sind.

Einen faulen Frieden aber, wie ihn die Europäer wünschen, einen Frieden, der keiner ist, weil er keine Probleme löst, den wünsche ich niemandem. Möge man mich deshalb einen Bellizisten nennen.
Sein Einwand gilt dem europäischen Frieden, der die Beschwichtigung einer genozidalen antisemitischen Terrorbewegung voraussetzt, die überdies auch noch die Menschen des Libanon in den Abgrund reißt. Gegen so einen Frieden muss man schon aus existenziellen Gründen sein.

Das hast du in deiner demagogischen Verzerrung außen vor gelassen.


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Bürgerkrieg in Syrien

11.09.2016 um 03:50
hier mal eine ziemlich nüchterne und neutrale Betrachtung was von den neusten Verhandlungen zu halten ist.
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