muselhumanist schrieb:Für die Rebellen der Brigarden der ersten Stunde ist das Problem, dass sie aus der Nummer nicht mehr rauskommen. Den Amnestieangeboten des Regimes trauen viele nicht, die Nämlichen stehen mit Sicherheit auch nach der Amnesie auf einer Black List und können jederzeit "abgeholt" werden
Andernseits können sie auch verschwinden und umgebracht werden von ISIL und Co.
Der bewaffnete Widerstand in Syrien sollte kapitulieren, und mit Militär zusammen Salafistengruppen auflösen und fremde Kämpfer rausschmeissen.
"Dabei unterscheidet sich die Hetze der Islamistischen Front, hinter der Salafisten, also extrem konservative Sunniten stehen, gegen „Ungläubige“ kaum von der der al-Qaida. Die Saat, die Assad mit seinen brutalen Angriffen auf Zivilisten gesät hat, ist in Syrien längst aufgefangen. Für Minderheiten wie die Allawiten – die den Schiiten nahestehen und denen auch Assad angehört –, wie die Christen oder Drusen ist er der Strohhalm, an dem sie sich festklammern.
Seit Jahresbeginn hat die „zweite Revolution“, wie manche Syrer den Aufstand gegen den Isis nennen, mehr als 700 Tote gefordert. Vielerorts zogen sich die Extremisten zunächst zurück und übergaben ihre Stellungen an die Nusra-Front, die andere Al-Qaida-Fraktion in Syrien.
Seiten gewechselt
Einige Isis-Kommandanten haben mit ihren Einheiten in den letzten Tagen einfach die Seiten gewechselt. Die Nusra-Front hält sich aus politischen Querelen erst einmal raus: Ihrer Ansicht nach muss ein Rat von Islamgelehrten über die Zukunft Syriens entscheiden – aber erst nach dem Sturz Assads.
In einer Audiobotschaft hat sich der Chef der Nusra-Front, Abu Mohammed al-Dschulani, als Vermittler angeboten. Sollten die Konflikte nicht beigelegt werden, würden alle auf einem „großen Schlachtfeld“ verlieren, sagte Dschulani. Daraufhin erklärte – in einer fast vierzigminütigen Antwort – ein Isis-Sprecher der syrischen Opposition und den nationalistischen Rebellen den Krieg.
Ein Blick über die Grenze in den Irak genügt, um zu wissen, was das bedeutet: Bombenanschläge und Morde an jedem, auch an Sunniten, der sich den Extremisten in den Weg stellt."
http://www.taz.de/Syrien-vor-der-Friedenskonferenz/!130958/"Washingtons Angst vor den Salafisten
Erstens ist das die Entwicklung des Konflikts in Syrien zu einem Religionskrieg, der den internationalen Jihadismus anzieht. Mit Jihadisten à la Kaida hat zwar auch Saudi-Arabien keine Freude – das saudische Königshaus steht ebenso auf der Abschussliste –, aber mit den syrischen Salafisten, die "nur" eine sunnitische islamische Ordnung in Syrien wollen, hat Riad keine Berührungsängste: Im Gegenteil, die in den vergangenen Monaten mit Unterstützung Saudi-Arabiens kreierte "Islamic Front" ist ja ein Versuch, der Al-Kaida wieder Boden zu entziehen. Die USA haben hingegen eine Grund-Aversion gegen eine Opposition, die klar islamistische Ziele für eine neuen Staatsordnung in Syrien hat, und müssen, so sehen es die Saudis, mit der "Islamic Front" erst leben lernen. Mit Ahmad Jarba hat Saudi-Arabien seinen Mann an der Spitze des Exiloppositionsdachverbands "Syrian National Council" positioniert, mit Zahran Alloush an der Spitze der "Islamic Front". Die Idee ist, dass die "Front" dereinst vom Westen anstelle der "Free Syrian Army", die mehr und mehr in die Bedeutungslosigkeit verschwindet, akzeptiert wird.
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http://derstandard.at/1389857250102/Zaehneknirschend-nach-Genf-II