Gibt für manche im Moment andere Sorgen, als was der Deutsche über Ausländer denken mag:
"Manch einer gab der arabischen Kultur die Schuld, andere sagten, dass Islam und Demokratie inkompatibel seien. Doch die Ereignisse des Jahres 2011 haben diese Vorstellung widerlegt.
Die Forderungen nach politischen Freiheiten, die die Demonstranten in Nordafrika, im Nahen Osten und am Persischen Golf in den letzten Wochen erhoben haben, unterstreichen den verbreiteten Wunsch nach demokratischen Regeln. Seit Jahrzehnten von ihren Regierungen unterdrückt, ihrer fundamentalen Rechte beraubt und zum global niedrigsten Entwicklungsstand verurteilt, haben Millionen Araber ihre Geduld gegenüber korrupten und autokratischen Regierungen verloren, die sich auf Kosten ihrer Bürger selbst bereichert haben.
Dass ausgerechnet 2011 ein Revolutionsjahr wurde, hat verschiedene Gründe. In den letzten zwanzig Jahren ist der Lebensstandard der arabischen Staaten ohne Öl-Einkünfte auf den tiefsten Entwicklungsstand der Welt gesunken. Nur die schwarzafrikanischen Länder haben einen noch tieferen Uno-Entwicklungs-Index. Gleichzeitig war die regierende Elite von diesem Elend nicht betroffen. Im Gegenteil. Korruption und Vetternwirtschaft bereicherten das Umfeld der Könige und Regierenden in einem Ausmass, das dem einfachen Bürger nur zu offensichtlich war. Zu dieser Ungleichheit kam der zunehmende Groll der jungen und immer besser ausgebildeten Bevölkerung, die auf den Arbeitsmarkt strömte – nur um dort zu erkennen, dass es keine Beschäftigung gibt."
http://www.nzz.ch/nachrichten/hintergrund/wissenschaft/die_wurzeln_der_arabischen_revolution_1.9780249.html (Archiv-Version vom 10.03.2011)Gebe immer noch ganz viel Hoffnung und Kraft in den Umbruch dieser Länder.
Wichtig scheint mir auch:
"Reporter ohne Grenzen brandmarkt zehn Staaten als "Feinde des Internets"
Jedem dritten Internetnutzer weltweit bleibt der freie Zugang zum Internet verwehrt. In zehn Staaten ist die Überwachung des World Wide Web und die Verfolgung von Bloggern und Internetnutzern so massiv, dass sie den Titel "Feinde des Internets" verdienen. Das sind die zentralen Ergebnisse des gleichnamigen Berichts, den die Menschenrechtsorganisation Reporter ohne Grenzen (ROG) anlässlich des "Welttags gegen Internetzensur" am 12. März veröffentlicht hat.
"In etwa 60 Staaten zensieren die Regierungen das Internet und verfolgen Internetnutzer. Mindestens 119 Blogger und Online-Aktivisten sind derzeit im Gefängnis, weil sie das Internet genutzt haben, um ihre Meinung frei zu äußern", sagte ROG-Generalsekretär Jean-François Julliard.
Auf der Liste "Feinde des Internets" finden sich wie in den beiden Vorjahren Birma, China, Kuba, Iran, Nordkorea, Saudi-Arabien, Syrien, Turkmenistan, Usbekistan und Vietnam. "Diese Staaten zensieren das Internet durch massive Filterungen und Sperrungen von Websites, verfolgen kritische Internetnutzer systematisch und instrumentalisieren das Netz für propagandistische Zwecke", heißt es in dem mehr als 100-seitigen ROG-Bericht (PDF).
Außer Libyen und Venezuela steht
mit Frankreicherstmals ein EU-Mitglied "unter Beobachtung". Der Status gilt auch für Tunesien und Ägypten, die nach den revolutionären Umwälzungen und dem Sturz der Regierungen allerdings nicht mehr als "Feinde des Internets" gelistet werden. Insgesamt sind 16 Länder unter Beobachtung, weil sie beunruhigende Zensurmaßnahmen ergriffen hätten, die leicht missbraucht werden könnten. "
http://www.zdnet.de/news/digitale_wirtschaft_internet_ebusiness_reporter_ohne_grenzen_brandmarkt_zehn_staaten_als__feinde_des_internets_story-39002364-41550244-1.htm