Welche Art Kommunist bist Du ?

@schmitz

schmitz schrieb: Die Individualität des Einzelnen wird doch von einem kommunistischen System gar nicht angetastet.
Das ist ein Pseudoargument.

Nun ja, ich denke, dass werden Millionen ehemaliger Ostblockler wohl anders sehen.

schmitz schrieb: Es geht um Ökonomie und da wäre eine Gleichschaltung wünschenswert, weil damit auch Gier und Neid ausgemerzt sein könnten.

Und wie willst Du eine Ökonomie gleichschalten? Und vor allem sehe ich auch nicht, wie nun eine solche Wirtschaft, Gier und Neid des Einzelnen ausschalten sollte.

schmitz schrieb: Komischerweise wird hier aber dann immer "Werbung" für Gier und für Neid gemacht, als wären dahingehend alle gleich.

Nö, aber zumindest da hast Du Recht, Gier und Neid dürfte wohl kaum einem Menschen fremd sein. Sowas gibt es selbst in den araischtesten Stammesgesellschaften.

schmitz schrieb: Auf den Punkt heißt das also: Wohlstand für alle ist schlecht, weil das ist ja Gleichmacherei, wobei es eh daran scheitert, dass eben nicht alle gleich sind, außer in ihrer Gier und in ihrem Neid...-eiskalte Logik das.^^

Im Gegenteil, Wohlstand für alle, finde ich prima. Ich glaube nur nicht, dass der Kommunismus diesbezüglich wegweisend, oder auch nur hilfreich ist.

schmitz schrieb: Bin ich ein anderer Mensch, wenn ich mehr verdiene als mein Nachbar? Ändere ich mich automatisch, wenn sich das Verhältnis umkehrt?

Mit Sicherheit sogar, denn so traurig dass auch ist, wenn Du mehr Geld hast, hast Du auch mehr Handlungsoptionen.

@Wolfshaag
Du sagst also, der Mensch ist halt in sich schlecht, ist nicht in der Lage sich zu entwickeln und hat deswegen im Raubtierkapitalismus auch für immer seine beste Entsprechung gefunden?

seven_of_nine schrieb:zwischen theorie und wirklichkeit liegt die rote wahrheit. und deshalb werden diese lehren immer scheitern. und zwar am menschen, der sich selbst verwirklichen will, außer er will K-funktionär werden ;)

Selbstverwirklichung ist auch im Kommunismus ein Punkt. Selbstverwirklichung des Individuums, kann aber nur solche sein, wenn er die Freiheit hat, eben das zu tun. Und gerade hier hindert der Raubtierkapitalismus den Menschen, weil er auf Unterdrückung des anderen aufbaut - er also garnicht alle zum Zuge kommen lässt; die Schwachen werden nach sozial-darwinistischer Art einfach ausgesondert aus dem Gesellschaftsleben. Auch hier setzt der Kommunismus an: Jeder nach seinen Fähigkeiten, jeder nach seinen Bedürfnissen. Eine wirklich freie Gesellschaft, kann erst dann eine solche sein, wenn sie den meist möglichen Einzelnen die Freiheit schenkt.
Aber die meisten Menschen wollen nunmal besser sein als ihr gegenüber, und deswegen:

seven_of_nine schrieb:zwischen theorie und wirklichkeit liegt die rote wahrheit.

hast du hiermit recht.

@schmitz

schmitz schrieb: Du sagst also, der Mensch ist halt in sich schlecht, ist nicht in der Lage sich zu entwickeln und hat deswegen im Raubtierkapitalismus auch für immer seine beste Entsprechung gefunden?

Weißt Du, ich habe so meine Probleme mit Aussagen, wie der Mensch ist von Natur aus gut, oder böse. Ich denke, jeder Mensch wird immer versuchen, sich in eine, für sich selbst, vorteilhafte Lage zu versetzen, manchmal auch mit nicht besonders fairen Mitteln. Ob nun gewollt, oder ungewollt, wäre eine andere Diskussion.^^

Was die menschliche Entwicklungsfähigkeit angeht, kann ich das nicht abschliessend beurteilen.
Ich meine JEDER Mensch weiß, das Krieg schlecht ist und sei es nur schlecht fürs Geschäft, weil er der Mega-Raubtierkapitalist ist.^^

Nun ja, das ist der Menschheit, seit Jahrtausenden bekannt, aber hat sich da etwas was geändert? Nein.

Übrigens habe ich nirgendwo gesagt, dass der Kapitalismus das dollste Ding der Welt ist, im Gegenteil, auch ich habe da viel zu kritisieren, dennoch muss ich deswegen ja nicht zwangsläufig dem Kommunismus huldigen, oder? ;)

Ein kommunistischer Einheitslohn kann aber auch nicht funktionieren! Wenn ein debiler Produktionsarbeiter genauso viel Lohn bezieht, wie ein diplomierter Ingenieur, dann würde sich die jahrelange Anstrengung und Investition in Bildung nicht lohnen! Es müssen einfach nur akzeptable Mindestlöhne her, sodass sich jeder mal etwas Luxus gönnen kann.

collectivist schrieb:jahrelange Anstrengung und Investition in Bildung nicht lohnen!

selbstverständlich würde es das!! können sollte jedem lohn genug sein, wenn er mit sonst allem versorgt ist, was er zu einen anständigen leben braucht. ausserdem hat sich weder der eine noch der andere aussuchen können, ob er lieber dumm oder klug sein wollte.

Wolfshaag schrieb:dennoch muss ich deswegen ja nicht zwangsläufig dem Kommunismus huldigen

es geht nich um huldigung, sondern darum zu erkennen, worum es bei dem kapital und dessen auswüchsen überhaupt geht. marx hat sogar eine ganze philosophische lebensaufgabe daraus gemacht, welche nicht verschmät werden sollte, so man denn auch tatsächlich wissen wollte, wie die wirtschaftlichen dinge so funktionieren. der komi ist kein supertyp, nur deshalb weil er ein komi ist, aber er engagiert sich indirekt -über die wirtschaft- für seine mitmenschen, welche hier ganz andere etnwicklungschancen erhalten, und zu viel mehr befähigt werden, als es im reinen kapitalismus der fall wäre

@rockandroll

rockandroll schrieb: selbstverständlich würde es das!! können sollte jedem lohn genug sein, wenn er mit sonst allem versorgt ist, was er zu einen anständigen leben braucht.

Warum sollte sich denn nun jemand dem stark erhöhten Stress einer langwierigen Ausbildung und eines eventuell gefährlichen Berufes antun, wenn er ohne viel Aufwand und ohne Gefahr und Verantwortung, genau dasselbe erreichen kann? Wegen dem Können? Wohl kaum, das ist Sozialromantik, aber leider keine realitätsnahe.

rockandroll schrieb: ausserdem hat sich weder der eine noch der andere aussuchen können, ob er lieber dumm oder klug sein wollte.

Stimmt, aber warum muss sich der Kluge nun plötzlich mit dem zufrieden geben, was den Dummen befriedigt?
Dann müssten wir demnächst ja alle, staatlich verordnet, DSDS gucken, weil es ja den Dummen schon befriedigt und er eine Dokumentation über Quantenphysik auf Arte, oder Phönix a) langweilig findet und b) nicht versteht.

@rockandroll
Würdest DU ein sechs jähriges Studium anstreben wollen, wenn du doch als Montierer den selben Lohn erhälst? Selbst in Kuba wurde der Sozialismus reformiert. Sogar in Nordkorea gibt es Angestellte, die mehr verdienen als andere, aber noch recht selten!

@Wolfshaag

Wolfshaag schrieb:Warum sollte sich denn nun jemand dem stark erhöhten Stress einer langwierigen Ausbildung und eines eventuell gefährlichen Berufes antun

weil er es kann. weil er ein adrenalinjunky ist, weil er damit jemanden beeindrucken will usw.. aber hauptsächlich deshalb, weil er es kann. und hier wären wir auch schon am wichtigsten punkt meiner kritik. jeder würde auch tatsächlich nur das tun, was auch gut kann, und müsste sich nicht ob des verdienstes mit etwas rumplagen was ihm überhaupt nicht liegt, und dabei mehr kaputt als gut macht. der grosse diletantismus hätte zu einem gehörigen und wesentlichen teil ausgedient. ein diletantismus, der unglaublich viel scheisse produziert, wenn ich an verschiedene von menschen verursachte katastrophen denke.

rockandroll schrieb: es geht nich um huldigung, sondern darum zu erkennen, worum es bei dem kapital und dessen auswüchsen überhaupt geht. marx hat sogar eine ganze philosophische lebensaufgabe daraus gemacht, welche nicht verschmät werden sollte, so man denn auch tatsächlich wissen wollte, wie die wirtschaftlichen dinge so funktionieren. der komi ist kein supertyp, nur deshalb weil er ein komi ist, aber er engagiert sich indirekt -über die wirtschaft- für seine mitmenschen, welche hier ganz andere etnwicklungschancen erhalten, und zu viel mehr befähigt werden, als es im reinen kapitalismus der fall wäre

A) Es geht sehr wohl um Huldigung scheint mir, sonst würde ja nicht gleich jeder, als Kapitalistenschwein -agent, beschimpft.

B) Niemand verschmäht Marx und Engels philosophische Leistung, sondern es wird nur kritisiert, dass sie sich nunmal in der Realität nicht so umsetzen läßt. Weder damals, noch heute, noch in tausend Jahren. Ergo muss ein Denkfehler vorkommen, oder sie muss reformiert und neu geschrieben werden.

C) Engagieren kann man sich auch in einem anderen System, wie etwa einer wirklich sozialen Marktwirtschaft.

Bist du Kommunist @Megamaldi?Und wenn ja, was für eine Art von Kommunist?

@collectivist

collectivist schrieb:Würdest DU ein sechs jähriges Studium anstreben wollen, wenn du doch als Montierer den selben Lohn erhälst?

selbstverständlich!!! beim studium geht es doch nicht um "später mehr verdienen" sondern um wissen. armseelig die, die was anderes glauben

@Wolfshaag
du bist leider nicht intelligent genug mir zu folgen, deshalb werde ich jetzt aufhören auf deine pseudoargumente einzugehen. sorry

Allerdings sollte GLEICHE Arbeit mit GLEICHEM Lohn vergütet werden, also demnach sollten Leihfirmen entweder den gleichen Lohn zahlen oder abgeschafft werden!

@kofi Demokratischer Kommunist

@rockandroll

rockandroll schrieb: weil er es kann. weil er ein adrenalinjunky ist, weil er damit jemanden beeindrucken will usw.. aber hauptsächlich deshalb, weil er es kann.

Das ist genau derselbe Mechanismus, aus dem jemand gerne mehr Geld verdienen will, um sich etwas leisten, oder etwas darstellen zu können. Weil er es kann und andere eben nicht.

rockandroll schrieb: und hier wären wir auch schon am wichtigsten punkt meiner kritik. jeder würde auch tatsächlich nur das tun, was auch gut kann, und müsste sich nicht ob des verdienstes mit etwas rumplagen was ihm überhaupt nicht liegt, und dabei mehr kaputt als gut macht. der grosse diletantismus hätte zu einem gehörigen und wesentlichen teil ausgedient. ein diletantismus, der unglaublich viel scheisse produziert, wenn ich an verschiedene von menschen verursachte katastrophen denke.

Ja, dann hätten wir Unmengen an ungebildeten Personen, weil es schlicht keinerlei Vorteil hätte, irgendetwas zu können. Wer hat denn schon Spaß am Müllsortieren, Kanalreinigen oder am Fließband zu stehen?
Übrigens entsteht der meiste Diletantismus daraus, dass manch einer sich zu etwas berufen fühlt, was er aber realistisch betrachtet gar nicht kann.
Genau das willst Du aber, als Motivationsanreiz fördern, s.o. Ergo würde der Diletantismus wohl eher zu- statt abnehmen.

rockandroll schrieb: du bist leider nicht intelligent genug mir zu folgen, deshalb werde ich jetzt aufhören auf deine pseudoargumente einzugehen. sorry

Scheinbar aber intelligent genug, um Deine "stichhaltigen" Argumente sehr schnell und gründlich zu widerlegen.

@Wolfshaag
es ist IMMER vorteilhaft was zu können, unabhängig von der vergütung. und du hast mit nichten irgendwas von mir widerlegt, sondern mich stets versucht mit persönlichen anmachen zu diskreditieren.

these > antithese > ggf. synthese, versuch das mal. es geht, wenn man weniger auf sein "recht behalten wollen" und mehr auf den diskussionsgegenstand achtet

Ich bin ein Rechter Kommunist und werde die nähsten Tage noch eine Partei gründen die RKP

@vincie
Also ein Querfrontler?!