Wer zum TEUFEL ist GOTT?
04.10.2004 um 17:06
Die Bibel ist wohl der beste Beweis für Des-Information und Manipulation. Keine andere Interessensgruppe (oder „Firma“) hat es geschafft, ihre Struktur nun fast schon 2000 Jahre aufrecht zu erhalten, und mit welchen Mitteln die Kirche das tut (tat), das weiss wohl jeder.
Die Bibel ist kein homogenes Werk einer einzelnen Person, sondern ein Sammelsurium an Einzelelementen, die über Jahrhunderte, und z.T. über Jahrtausende zusammengetragen und durch die Brille der Schreiber angepasst wurde.
Die individuellen Anpassungen erfolgten immer nach dem jeweiligen Stand des Wissens und der eigenen Absicht, in das Werk etwas hineinzubringen, was den eigenen Zwecken dient.
Mit der Diskussion um Qumran wurden viele Stimmen aktiv, die in der Lage waren die Urtexte der Bibel zu lesen, soweit diese noch vorhanden, oder vom Klerus nicht weggesperrt wurden. So waren die „Jünger“ Jesu nicht allesamt Männer! Warum die Kirche dies wegmanipuliert hat, liegt wohl auf der Hand. Plakativ gesprochen: Der Ursprung der Bibel liegt kulturell in einer frauenfeindlichen Gesellschaft.
Die Rolle des Saulus, der zum Paulus wurde ist völlig umstritten. Eher wahrscheinlich ist, dass Saulus eine Art 'Agent Provocateur' war, der den „Glauben“ für das römische Reich zurechtzimmerte, und aus der ursprünglich militant religiösen Bewegung um Jesus, die „altruistische“ Version baute, die den damaligen Herrschern in Ihr Konzept besser passte, als die aufmüpfigen Sekten, von denen es im besetzen nahen Osten jede Menge gab. Mit „Paulus“ als Protagonist (= zentrale Rolle, Vorkämpfer (Erkärung für hughberinger)), mit gekonnt religiösem Eifer, gedeckt durch Rom, bekamen die Römischen Potentaten (mit Paulus) auch das Problem der Christen in den Griff, denn kein Staat der Welt (auch heute noch), kann sich eine massive Religionsströmung leisten, die zur Auflösung der Herrschaftsgefüge führt.
Der oder das Zölibat, ist auch nicht auf dem Mist der Urbibel gewachsen. Und so gibt es eine Unmenge an Ungereimtheiten und Weglassungen und Veränderungen, die nicht der Anpassung an die jeweilige Kultur, sonder der Verfestigung der Kirche und deren Alleinanspruch auf die göttliche Vertretung diente. „Quod erat demonstrandum“, um das mal in der Sprach der Römer zu sagen. (schlag nach hughberinger ;-))
Die Bibel war im Ursprung ein Kommunikationsmedium, so wie wir heute Zeitung, Radio und TV verwenden, zum Zweck eine Gruppe zusammenzuhalten, und das Wissen einzelner über Generationen zu konservieren. Jeder, mich eingeschlossen, der heute etwas mit einer bestimmten Absicht sagt oder schreibt, gibt mit diesem die Färbung seiner eigenen Person, seiner Wünsche, Absichten und Ziele wieder. Mit der Bibel ist es nicht anders. Gleichnisse und andere moralische Bewertungen in der Bibel sind aus dem damaligen Kulturkreis heraus zu verstehen, sofern man das heute aufgrund der übersetzungstechnischen und manipulativen Veränderungen überhaupt noch kann.
Das beste Beispiel für Übersetzungskorrektheit ist der Spruch „eher geht ein Kamel durch ein Nadelöhr...“. Im Original heisst es, „get ein Tau durch ein Nadelöhr...“, doch weil die Worte für Tau und Kamel schwer differenzierbar sind, kam das Kamel in dieses Gleichnis, und wird ohne nachzudenken seit Jahrhunderten falsch verwendet.
Im übrigen, keiner der Schreiber des Neuen Testaments hat Jesus je gekannt! Weder Jesus, noch seine Jünger(innen) haben etwas hinterlassen, noch erwähnt die Geschichtsschreibung Jesus und dessen Sekte! Und die Römer hatten ein perfektes Informations-System inkl. Geschichtsschreiber. Kennt jemand (noch) das Spiel: Stille Post? Na dann wisst ihr ja was am Ende dabei herauskommt, oder? Und Geschichten, Anekdoten und Wunder aus zweiter, dritter, vierter Hand sind nun mal dem Filter und der Merkfähigkeit (und den Absichten!) der zwischengeschalteten Personen ausgesetzt. Wenn es schon unmöglich ist, in einer Kette von fünf oder zehn Personen, einen Satz korrekt zu übermitteln, wie soll das dann zeitlich verzögert über kulturelle und sprachliche Barrieren hinweg plötzlich fehlerfrei möglich sein? Auch ein Wunder? Na ja, die scheinen mir ja nicht nur einseitig eingesetzt, sondern auch überstrapaziert zu sein.
Die Bibel ist seit langem zum Unterdrückungsinstrument umfunktioniert worden, und diente und dient ausschliesslich der Verfestigung und Beibehaltung der Kirchenstrukturen!
Die Saat der Kirche ist auf jeden Fall bei einem Prozentsatz der Menschen aufgegangen. Zweifel und Ängste in die Seelen zu pflanzen, darin ist die Kirche stark, dem Menschen wirklich zu helfen, das will sie ja nicht und kann sie auch nicht. Wenn die Kirche schon die angeblichen Worte von Jesus den Gläubigen so um die Ohren schlägt, warum lebt sie selbst nicht nach diesen Worten? Sie predigen Armut und Demut, sind sie aber arm und demütig? Demut vor Gott ist eine plakative „Körperhaltung“! Demut und Respekt vor dem Menschen ist unmittelbar erfahr- und spürbar. Also ist es bequemer Wasser zu predigen und Wein zu saufen, als den unbequemen Weg zu gehen, und nach seinen eigenen Predigten zu leben.
Warum existiert das „Dogma“? Warum ist das was die Kirche sagt und das was in der Bilbel steht sakrosankt? Ganz einfach: Es ist DENKVERBOT! Wir alterieren uns über Muslime und deren Einstellung zum Koran, aber was machen wir selbst? Stünde in der Bibel, Du sollst Deinem Nachbar den Kopf abschlagen, wenn er nicht Deinen Glauben hat, dann hätten wir hier Mord und Totschlag, im Namen der Bibel.
Wer ein Stück Papier benötigt, um etwas „zu sein“, seine „Wertigkeit“ aufzumöbeln, ist nicht besser als einer, der einem „Führer“ hintennach läuft, weil er ohne seine „Führung“ ein Nichts ist, oder besser gesagt, sich als ein Nichts fühlt. Man könnte es noch härter formulieren, aber ich lasse das mal.
Für Menschen, die die Bibel als Gotteswort bezeichnen, und dies auch extrem radikal (bis hin zur Gewalt) vertreten, habe ich nur eine Erklärung: Sie brauchen einen „Führer“.
Wäre die Bibel tatsächlich „Gottes Wort“, dann würde sie den Grundsätzen der Lehren Buddhas entsprechen, es wäre per se keine Religion, und sie stünde allen Menschen offen, und (!) es gäbe keine zweite und dritte Bibel oder irgend eine andere Religion. Wenn Gott ein auserwähltes Volk braucht oder nur eine bestimmtes bevorzugt, dann ist es ein parteiischer und rassistischer Gott. Wenn ein Volk oder eine Gruppe „ihren“ Gott braucht, um sich von anderen Gruppen und Völkern hervorzuheben, dann befriedigt das nur die niedrigsten Instinkte, dient der Selbstgerechtigkeit und der Arroganz, und dient dem Klerus der Gruppe oder des Volkes als Lenkinstrument.
Ach ja und die dummdreisten Erklärungsversuche, wenn man frägt, warum etwas nicht so läuft wie es die Bibel sagt, dann kommt das mit der „Prüfung!“. Wenn man keine Antwort weiss, dann greift die Rhetorik! Worthülsen-Schleuderei...
Ist euch schon aufgefallen wie redegewandt Zeugen Jehovas sind? Von Kindesbeinen an lesen sie täglich die Bibel, und an Wochenenden gibt es Bibeldiskussionen und ähnliches, und es bleibt natürlich nicht aus, dass da nach 20 und mehr Jahren so gut wie alle Argumente und Gegenargumente durchgekaut und verinnerlicht hat. Der Hintergrund ist ganz einfach, ein Zeuge (sind ja eigentlich nur noch Schafe!) muss jederzeit in der Lage sein seinen Glauben zu verteidigen (verbal) und zu rechtfertigen, aber dass kann er nur, wenn er in mühseliger Kleinstarbeit über Jahre alle Bibelstellen bis zum erbrechen durchgekaut hat. Nun, andere verwenden diese Zeit um z.B. Medizin zu studieren, um den Menschen real zu helfen. Aber es wird immer Demagogen, Führer und Verführer geben, die ihre Zeit deshalb in die Rhetorik investieren, nur um Menschen perfekt zu beeinflussen. Geschichte gelesen? 1933?
@ hughberinger: ich bezweifle, dass Du die Bibel „richtig“ gelesen hast. Wenn du unter „richtig“ verstehst, dass Du Deinen Verstand ausschaltest, dann gebe ich Dir vollkommen Recht. Aber wenn Du „richtig“ im normalen Sinne gelesen hast, dann weißt Du auch, dass Gott den Zweifler lieber hat als den, der alles ungefragt übernimmt! Wenn Gott in alle Seelen (und Köpfe) schauen kann, dann kann er den Schleimer, vom dem der nur aus Angst, oder mit aufgestülpter Überzeugung glaubt, vom Zweifler sehr genau unterscheiden. Der Zweifler hat in aller Regel noch „sein“ ungebogenes Rückgrat!
@ hughberinger: nein ich habe nicht studiert! Ich bin nur ein lebendiger Schwamm, der vieles aufnimmt, und mein Schreibstil ist ebenso ein Element von mir, wie mein Aussehen und mein Charakter, ob das nun dem einen oder anderen gefällt oder nicht. Ein „Wortschatz“, der Name sagt es ja, ist etwas, was einem nicht zufällt, man braucht dafür Zeit, die man z.B. nicht vor der Glotze verbringt, und wenn, dann mit Themen und Inhalten, die diesen Schatz auch bereichern!
@ hughberinger: Architekt = NICHT gleich Haus. Diese Logik kannst du hier auf Erden gerne anwenden. Und ist auch nicht falsch. Da Du ja die Bibel gelesen hast, frage ich mich, wohnt Gott gleich links neben dem Sirius, oder war es doch bei Beteugeuze im Orion? Deine Gott-Vorstellung kenne ich aus dem Kinder-Katechismus! Wo ER doch alles ist, und alles geschaffen hat, dann soll er nicht in allem drin sein? Solltest vielleicht mal einen Logik-Kurs besuchen.
@ shiver : „Wäre ja denkbar - rein theoretisch - dass uns Gott nur an der Nase rumführt und unseren Glauben testet indem er z.B. den Urknall einfach als logisch erscheinen läßt, obwohl es ihn nie gegeben hat.“
Mal scherzhaft: Vielleicht testet uns Gott mit Deiner Existenz und solcher dünner Brühe, die Du da von Dir gibst. Wenn Du das ernsthaft denkst, dann „denke ich: Du hast `nen Urknall“. Wir sind doch keine Versuchskaninchen für einen der auf Gott macht, oder? Was mir bei Dir auffällt ist, dass Du dich mit seidenweich silanisierten Allgemeinheiten um einen klaren Standpunkt herummogelst.
Mach das Beste aus dir, etwas Besseres kannst du nicht tun.
(Ralph Waldo Emerson (1803-82), amerikanischer Philosoph u. Dichter)