@Glünggi @Lightstorm @querdenkerSZ @Gwyddion Noch zu Frauen in Ägypten,
denke das Umdenken fängt bei ihnen an, resp. in zukünftiger Erziehung von ihren Töchter und Söhne.
Somit bin ich zuversichtlich , weil gibt soviele gesunde Ansätze!
"Gottgewollte Gewalt
ZEIT: Warum hängen auch Frauen dem Islam an, wenn er doch so frauenfeindlich ist, wie Sie sagen?
Ateş:Sie meinen, warum ich selber Muslima bin?
ZEIT: Ja.
Ateş:Weil das Problem nicht der Islam ist, sondern die Unfähigkeit vieler muslimischer Männer, einen zeitgemäßen Glauben zu leben. Zu den Vergewaltigern in Kairo zählen bestimmt auch solche, die nie einen Schritt in die Moschee tun. Aber ihr mangelndes Schuldbewusstsein und ihr Chauvinismus speisen sich aus Kultur und Religion ihres Landes. Ich habe als Anwältin muslimischer Frauen in Deutschland immer wieder den türkischen Spruch gehört: "Der Mann liebt und schlägt." Also: Er darf das. Dazu passt die Sure 4 Vers 34: "Die Männer stehen den Frauen in Verantwortung vor, weil Allah sie von Natur ausgezeichnet hat." Außerdem sagt der Koran: "Und wenn ihr (Männer) fürchtet, dass sie (die Frau) sich auflehnt, dann ermahnt sie, meidet sie im Ehebett und schlagt sie!" Ein hässlicher Dreischritt: Ermahnung, Liebesentzug, Gewalt. Auf diesen Vers berufen sich nicht nur Fundamentalisten, er prägt die ganze muslimische Welt.
ZEIT: Was wollen Sie dagegen tun?
Ateş:Wir liberalen Muslime können Reformen fordern und durchsetzen. Es gehört allerdings zu den Tragödien unseres Kampfes gegen das Patriarchat, dass sexualisierte Gewalt oft gar nicht oder nur geringfügig bestraft wird. Solche Strafen werden von den Tätern nicht ernst genommen. Wir müssen einen Mainstream bekämpfen, der sexuelle Gewalt als Kavaliersdelikt abtut."
http://www.zeit.de/2013/07/Islam-Frauen"Shereen El Feki
.. In diesem Buch kommen diejenigen zu Wort, die die Fesseln abstreifen wollen: Forscher, die es wagen, die gelebte Sexualität zu erforschen; Gelehrte, die altüberlieferte Texte, welche Menschen heute in ihrer Entscheidungsfreiheit stark einschränken, neu interpretieren; Juristen, die für ausgewogenere Gesetze kämpfen; Ärzte und Therapeuten, die die negativen körperlichen und seelischen Folgen aufzufangen versuchen; mutige religiöse Führer, die Toleranz predigen, statt wie früher von Verdammnis zu sprechen; Aktivisten, die auf den Straßen unterwegs sind und sich bemühen, Sex sicher zu machen; Schriftsteller und Filmemacher, die die Grenzen der sexuellen Ausdrucksmöglichkeiten hinterfragen; Blogger, die einen neuen Raum für die öffentliche Debatte schaffen. Aber wir hören auch die Stimmen derjenigen, die sich ihnen entgegenstellen; die sich wandelnde politische Landschaft der arabischen Region eröffnet nach Jahren des Stillstandes neue Chancen für beide Seiten.
..Ich habe auch die Länder am Golf bereist - unter anderem die Vereinigten Arabischen Emirate (VAE), Katar und Saudi-Arabien. Diese Region übt durch Medien, Geld und Migration einen starken Einfluss auf Ägypten aus und hat in den letzten fünfzig Jahren die gesellschaftlichen und sexuellen Einstellungen in Ägypten maßgeblich geprägt (beziehungsweise verzerrt, wie einige behaupten würden).
..»Wenn es darum geht, die Mentalität der Menschen zu verändern, haben wir manchmal das Gefühl, als würden wir versuchen, das Meer mit einer Tasse umzurühren«, sagte Nehad Abu Komsan lachend, Anwältin in Kairo und Vorsitzende des Ägyptischen Zentrums für Frauenrechte, eine der Vorkämpferinnen gegen sexuelle Belästigung."
http://www.perlentaucher.de/vorgeblaettert/leseprobe-zu-shereen-el-feki-sex-und-die-zitadelle-teil-3.html