Unruhen in Ägypten
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Freiheit, Demokratie, Ägypten ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Unruhen in Ägypten
24.11.2012 um 21:34@ilke
Während sich die Bevölkerung im Gaza-Streifen zu 99,3 Prozent aus Muslimen und 0,7 Prozent Christen zusammensetzt, sind im Westjordanland 75 Prozent der Bevölkerung Muslime, 17 Prozent Juden und 8 Prozent Christen. Die überwiegende Mehrheit der Muslime gehört der sunnitischen Glaubensrichtung an. In Nablus leben noch einige hundert Samaritaner.
Aus Wikipedia
Während sich die Bevölkerung im Gaza-Streifen zu 99,3 Prozent aus Muslimen und 0,7 Prozent Christen zusammensetzt, sind im Westjordanland 75 Prozent der Bevölkerung Muslime, 17 Prozent Juden und 8 Prozent Christen. Die überwiegende Mehrheit der Muslime gehört der sunnitischen Glaubensrichtung an. In Nablus leben noch einige hundert Samaritaner.
Aus Wikipedia
Unruhen in Ägypten
24.11.2012 um 21:35@Luminarah
Der Iran als Shiitischer Staat könnte mit einer aktiven Rolle, bei der "Befreiung" Palästinas, auch gegenüber den Sunniten seinen Führungsanspruch geltend machen.
Das funktioniert für den Iran praktisch nur in Israel.
Den Wahabismus sehe ich eher als Verlierer innerhalb der sunnitischen Bewegung.
Die Muslimbrüder haben gegenüber den Wahabiten in den letzten Jahren mächtig an Boden gutgemacht.
Ich hab hier noch nen lesenswerten Artikel diesbezüglich:
http://www.tagesanzeiger.ch/ausland/naher-osten-und-afrika/Der-naechste-Akt-des-Arabischen-Fruehlings-spielt-am-Golf-/story/14769816
und
http://www.heise.de/tp/artikel/37/37537/1.html
Ich sehe eher die Muslimbrüder die Sauds stürtzen denn die Wahabiten.
Ich würde aber nicht meine Hand dafür ins Feuer legen.
Der Iran als Shiitischer Staat könnte mit einer aktiven Rolle, bei der "Befreiung" Palästinas, auch gegenüber den Sunniten seinen Führungsanspruch geltend machen.
Das funktioniert für den Iran praktisch nur in Israel.
Den Wahabismus sehe ich eher als Verlierer innerhalb der sunnitischen Bewegung.
Die Muslimbrüder haben gegenüber den Wahabiten in den letzten Jahren mächtig an Boden gutgemacht.
Ich hab hier noch nen lesenswerten Artikel diesbezüglich:
http://www.tagesanzeiger.ch/ausland/naher-osten-und-afrika/Der-naechste-Akt-des-Arabischen-Fruehlings-spielt-am-Golf-/story/14769816
und
http://www.heise.de/tp/artikel/37/37537/1.html
Ich sehe eher die Muslimbrüder die Sauds stürtzen denn die Wahabiten.
Ich würde aber nicht meine Hand dafür ins Feuer legen.
Unruhen in Ägypten
24.11.2012 um 21:37Ägypten
Etwa 90 %[13] der Einwohner Ägyptens bekennen sich zum sunnitischen Islam,[14] ferner gibt es sufistische und schiitische Minderheiten .
in Mittel- und Oberägypten (nicht selten in überwiegend christlichen Dörfern), aber auch in Kairo und Alexandria eine koptische Minderheit, die mit anderen Christen zwischen vier und 15 Prozent der Gesamtbevölkerung Ägyptens umfasst
Auch Wikipedia
Etwa 90 %[13] der Einwohner Ägyptens bekennen sich zum sunnitischen Islam,[14] ferner gibt es sufistische und schiitische Minderheiten .
in Mittel- und Oberägypten (nicht selten in überwiegend christlichen Dörfern), aber auch in Kairo und Alexandria eine koptische Minderheit, die mit anderen Christen zwischen vier und 15 Prozent der Gesamtbevölkerung Ägyptens umfasst
Auch Wikipedia
Unruhen in Ägypten
24.11.2012 um 21:39@Glünggi
Jedenfalls hat Iran sich verschätzt was die sunnitischen Islamisten angeht, die sich jetzt verbünden und ihn im
Regen stehen lassen bzw nur benützen
Jedenfalls hat Iran sich verschätzt was die sunnitischen Islamisten angeht, die sich jetzt verbünden und ihn im
Regen stehen lassen bzw nur benützen
Unruhen in Ägypten
24.11.2012 um 21:41Unruhen in Ägypten
24.11.2012 um 21:42@Glünggi
Sehr interessante Artikel , vielen Dank.
Dann denke ich , du könntest recht haben , die Option Muslimbrüder an der Macht in Ägypten ,Palästina und Syrien steht , ggf gelingt es auch Libanon zu destabilisieren. Ja, das kann auch fürchte Golfstaaten prekär werden
Sehr interessante Artikel , vielen Dank.
Dann denke ich , du könntest recht haben , die Option Muslimbrüder an der Macht in Ägypten ,Palästina und Syrien steht , ggf gelingt es auch Libanon zu destabilisieren. Ja, das kann auch fürchte Golfstaaten prekär werden
Unruhen in Ägypten
24.11.2012 um 21:44hier habe ich auch einen Artikel, aber ich weiß nicht in wieweit dieser objektiv ist... aber eine interresante Sichtweise. :)
würde gerne eure Meinungen dazu hören :)
http://starke-meinungen.de/blog/2012/11/20/nicht-gaza-ist-das-problem-damaskus-und-teheran-sind-das-problem/ (Archiv-Version vom 02.02.2013)
würde gerne eure Meinungen dazu hören :)
http://starke-meinungen.de/blog/2012/11/20/nicht-gaza-ist-das-problem-damaskus-und-teheran-sind-das-problem/ (Archiv-Version vom 02.02.2013)
Unruhen in Ägypten
24.11.2012 um 21:49noch ein Bericht,
es geht um Sunniten, die zu Schiiten werden...und das ist das Problem....
http://www.israelheute.com/Nachrichten/tabid/179/nid/24073/Default.aspx (Archiv-Version vom 11.11.2012)
es geht um Sunniten, die zu Schiiten werden...und das ist das Problem....
http://www.israelheute.com/Nachrichten/tabid/179/nid/24073/Default.aspx (Archiv-Version vom 11.11.2012)
Unruhen in Ägypten
24.11.2012 um 21:49Aus dem Heise Link:
Seit Mitte des 20. Jahrhunderts fechten neue Bewegungen das Modell an. Allen voran die der Muslimbruderschaft, die Religion und Politik verknüpft und viele Wahhabiten derart beeinflusste, dass sie ihre quietistische Haltung aufgaben und die "Sahwa" (Islamisches Erwachen) gründeten, eine Reformbewegung, die religiös orthodox, politisch bewusst und – in Imitation der Muslimbuderschaft – gut organisiert sein wollte. Als sei dies für die al-Sauds nicht alarmierend genug, studierten die Anhänger der "Sahwa" noch jene These des bedeutenden ägyptischen Muslimbruders Sayyid al-Qutb, wonach es erlaubt sei, Regierungen in muslimischen Staaten zu bekämpfen, wenn sie sich un-islamisch verhalten.
In den Neunzigern wurde die Folgen dieser Dynamik für Riad erstmals akut: Als die al-Sauds während des Golfkrieges einer halben Million US-Truppen Einlass auf das Terrain gewährten, das Mekka und Medina, die beiden heiligsten Städte des Islam, beherbergt, erklärten viele sie zu Feinden des Islam. 1994 zerschlug Riad die "Sahwa" und versucht seither, jenen Teil des Klerus, der nach politischer Teilhabe verlangt, in Schach zu halten. Indirekt halfen ihm hierbei die Nachbardiktaturen, die die Muslimbrüder flächendeckend unterdrückten. Die letzten anderthalb Jahre stellten die Situation indes auf den Kopf: In Ägypten ist die Bruderschaft mittlerweile mit 51,7 Prozent die stärkste Partei im Parlament, in Marokko gewann sie 107 der 395 Parlamentssitze und in Tunesien mehr als 40 Prozent der Wählerstimmen. Ähnliche Erfolge könnte sie in Syrien erzielen.
Sehr interessant...
Seit Mitte des 20. Jahrhunderts fechten neue Bewegungen das Modell an. Allen voran die der Muslimbruderschaft, die Religion und Politik verknüpft und viele Wahhabiten derart beeinflusste, dass sie ihre quietistische Haltung aufgaben und die "Sahwa" (Islamisches Erwachen) gründeten, eine Reformbewegung, die religiös orthodox, politisch bewusst und – in Imitation der Muslimbuderschaft – gut organisiert sein wollte. Als sei dies für die al-Sauds nicht alarmierend genug, studierten die Anhänger der "Sahwa" noch jene These des bedeutenden ägyptischen Muslimbruders Sayyid al-Qutb, wonach es erlaubt sei, Regierungen in muslimischen Staaten zu bekämpfen, wenn sie sich un-islamisch verhalten.
In den Neunzigern wurde die Folgen dieser Dynamik für Riad erstmals akut: Als die al-Sauds während des Golfkrieges einer halben Million US-Truppen Einlass auf das Terrain gewährten, das Mekka und Medina, die beiden heiligsten Städte des Islam, beherbergt, erklärten viele sie zu Feinden des Islam. 1994 zerschlug Riad die "Sahwa" und versucht seither, jenen Teil des Klerus, der nach politischer Teilhabe verlangt, in Schach zu halten. Indirekt halfen ihm hierbei die Nachbardiktaturen, die die Muslimbrüder flächendeckend unterdrückten. Die letzten anderthalb Jahre stellten die Situation indes auf den Kopf: In Ägypten ist die Bruderschaft mittlerweile mit 51,7 Prozent die stärkste Partei im Parlament, in Marokko gewann sie 107 der 395 Parlamentssitze und in Tunesien mehr als 40 Prozent der Wählerstimmen. Ähnliche Erfolge könnte sie in Syrien erzielen.
Sehr interessant...
Unruhen in Ägypten
24.11.2012 um 21:53@O-II-H
O-II-H schrieb:In der Türkei leben auch überwiegend Sunniten, oder liege ich falsch?Das Problem liegt nicht darin, das in der Türkei die Mehrheit an sich sunnitische Moslems sind, das Problem liegt daran, das die gemäßigten Sunniten, mehr und mehr radikaler werden, und somit die Grenze zu den schiiten verschwindet :(
Unruhen in Ägypten
24.11.2012 um 21:55@O-II-H
Ich denke nicht , dass das ein Problem ist . Nach den Schwierigkeiten
mit Hamas sucht Iran neue Verbündete. Hamas wird auf Dauer von Ägypten finanziert in Zukunft.
Der arabische Winter schadet auch Iran, der könnte einer der Verlierer auf Kosten des neuen sunnitischen
Islamismus sein und auf sein Kernland zurückgezogen werden, immer noch strategisch stark , aber keine Hegemonialmacht . Diese könnte ein panarabischer Islamismus werden unter Führung der Muslimbrüder ( und vielleicht mit Anschluss der Türkei?) . Damit steht mit Israel der zweite Verlierer fest. Bin
Mir nicht sicher, das das Land eine solche Konstellation übersteht.
Ich denke nicht , dass das ein Problem ist . Nach den Schwierigkeiten
mit Hamas sucht Iran neue Verbündete. Hamas wird auf Dauer von Ägypten finanziert in Zukunft.
Der arabische Winter schadet auch Iran, der könnte einer der Verlierer auf Kosten des neuen sunnitischen
Islamismus sein und auf sein Kernland zurückgezogen werden, immer noch strategisch stark , aber keine Hegemonialmacht . Diese könnte ein panarabischer Islamismus werden unter Führung der Muslimbrüder ( und vielleicht mit Anschluss der Türkei?) . Damit steht mit Israel der zweite Verlierer fest. Bin
Mir nicht sicher, das das Land eine solche Konstellation übersteht.
Unruhen in Ägypten
24.11.2012 um 21:59@Luminarah
was die Türkei angeht, es wird gehofft, das der Erdowahn in den nächsten Wahlen ein Ende hat, wenn er und seine Schleimer die Verfassung nicht ändern oder ändern können :(
Wenn er die Verfassung ändert, dann könntest du mit deiner These richtig liegen...
was die Türkei angeht, es wird gehofft, das der Erdowahn in den nächsten Wahlen ein Ende hat, wenn er und seine Schleimer die Verfassung nicht ändern oder ändern können :(
Wenn er die Verfassung ändert, dann könntest du mit deiner These richtig liegen...
Unruhen in Ägypten
24.11.2012 um 22:00@ilke
Das mag sein.. Der Aspekt den ich betrachte ist folgender:
Sunniten und Schiiten stehen sich seit jeher, nicht wirklich freundschaftlich gegenüber. Der shiitische Iran strebt eine Hegemonialmacht im Nahen Osten an. Allen voran die Türkei aber auch Ägypten hegen ähnliche Interessen. Möchten das wohl verhindern. Das der shiitische Iran nun aber von zwei sunnitischen Grossmächten umgeben ist, wirkt auf mich interessant. Eine neue Perspektive..
Das mag sein.. Der Aspekt den ich betrachte ist folgender:
Sunniten und Schiiten stehen sich seit jeher, nicht wirklich freundschaftlich gegenüber. Der shiitische Iran strebt eine Hegemonialmacht im Nahen Osten an. Allen voran die Türkei aber auch Ägypten hegen ähnliche Interessen. Möchten das wohl verhindern. Das der shiitische Iran nun aber von zwei sunnitischen Grossmächten umgeben ist, wirkt auf mich interessant. Eine neue Perspektive..
Unruhen in Ägypten
24.11.2012 um 22:04@Luminarah
Luminarah schrieb:( und vielleicht mit Anschluss der Türkei?)Spricht gegen diese These nicht die türkische Nato-Mitgliedschaft bzw die bevorstehende stationierung von Patriot-Raketensystemen an der syrischen Grenze?
Unruhen in Ägypten
24.11.2012 um 22:04@Luminarah
Das wäre glaub ich das Modell, was du mit dem "panarabischen Islamismus" meinst oder? :)
Luminarah schrieb:Der arabische Winter schadet auch Iran, der könnte einer der Verlierer auf Kosten des neuen sunnitischenDer neue sunnitische Islam wäre aber nicht der gemässigte und der von den Laizisten und sekulären praktizierte Islam, es wäre ein Islamgemisch aus den Richtungen Sunni, Schii und Wahabi.
Islamismus sein und auf sein Kernland zurückgezogen werden, immer noch strategisch stark , aber keine Hegemonialmacht .
Das wäre glaub ich das Modell, was du mit dem "panarabischen Islamismus" meinst oder? :)
Unruhen in Ägypten
24.11.2012 um 22:13@ilke
Nein , es wäre der von den Muslimbrüdern geforderte Islamismus ,ganz und gar nicht gemäßigt , es ginge dann in die Richtung der Extremisten im Iran. Ich benutze das Wort Islamismus immer im Sinne eines fundamentalistischen Islam mit enger Auslegung der Scharia als Gesetz. Das impliziert auch eine entsprechende vor moderne Geisteshaltung , beispielsweise bezüglich der Rolle der Frau in der Gesellschaft use.
Nein , es wäre der von den Muslimbrüdern geforderte Islamismus ,ganz und gar nicht gemäßigt , es ginge dann in die Richtung der Extremisten im Iran. Ich benutze das Wort Islamismus immer im Sinne eines fundamentalistischen Islam mit enger Auslegung der Scharia als Gesetz. Das impliziert auch eine entsprechende vor moderne Geisteshaltung , beispielsweise bezüglich der Rolle der Frau in der Gesellschaft use.
Unruhen in Ägypten
24.11.2012 um 22:19@O-II-H
Ich denke , wenn die Entwicklung in der Türkei weiter in eine bestimmte Richtung geht und sich wirklich ein grenzüberschreitender Panarabismus im Sinne der Muslimbrüder bildet , ein sehr machtvolles Gebilde anfangs, dann würde das großen Einfluss haben auf die Türkei . Schon jetzt gibt es in der Türkei starke antiwestliche insbesondere antiamerikanische Strömungen. Es soll gar nicht diskutiert werden, ob zu Recht oder Unrecht, aber diese Steömungen sind Fakt und würden natürlich durch ein panarabisches Gebilde verstärkt. Die Türkei würde sich dann nach dem Nahen Osten orientieren und sicherlich nicht in der Nato bleiben.
Ich denke , wenn die Entwicklung in der Türkei weiter in eine bestimmte Richtung geht und sich wirklich ein grenzüberschreitender Panarabismus im Sinne der Muslimbrüder bildet , ein sehr machtvolles Gebilde anfangs, dann würde das großen Einfluss haben auf die Türkei . Schon jetzt gibt es in der Türkei starke antiwestliche insbesondere antiamerikanische Strömungen. Es soll gar nicht diskutiert werden, ob zu Recht oder Unrecht, aber diese Steömungen sind Fakt und würden natürlich durch ein panarabisches Gebilde verstärkt. Die Türkei würde sich dann nach dem Nahen Osten orientieren und sicherlich nicht in der Nato bleiben.
Unruhen in Ägypten
24.11.2012 um 22:21hier ein Bericht zum Kontext Machtkämpfe Sunniten/ Schiiten und die Auswirkung im Konfliktgebiet :
http://www.tagesspiegel.de/politik/islamischer-fruehling-machtkaempfe-im-namen-mohammeds/6134272.html
http://www.tagesspiegel.de/politik/islamischer-fruehling-machtkaempfe-im-namen-mohammeds/6134272.html