@lilitlilit schrieb:Geht es nicht eher um allgemeine Ausländerfeindlichkeit? Die in Islamfeindlichkeit ausufert?
nein. es geht nicht um allgemeine ausländerfeindlichkeit. natürlich erkennen rechtsextreme parteien u. deren anhängerschaft, dass das thema "islam" die bürgerinnen und bürger der brd bewegt. umso wichtiger ist es, eben dieses thema nicht diesen personen zu überlassen, sondern einen offenen diskurs in der mitte der gesellschaft zuzulassen.
der aktuelle diskurs und der offensichtliche unmut der autochthonen mehrheitsgesellschaft richtet sich meiner erkenntnis nach nicht gegen polen, deutschrussen, vietnamesen, italiener, franzosen, dänen, amerikaner, chinesen etc. sondern gegen türken, türkischstämmige und araber, arabischstämmige mitbürgerinnen und mitbürger, die nicht selten eine muslimische konfessionszugehörigkeit besitzen.
die gründe liegen meines erachtens auf der hand:
zum leid der säkularisierten/moderaten muslime in diesem land fallen die muslime am meisten auf, die sich offenkundig gegen die "morallose westliche welt" wenden (unabhängig davon,ob sie in dieser leben oder nicht). hinzu kommt der politische machtanspruch den v.a. islamische institutionen, z.t. auch auch einzelpersonen hegen oder andere extrema wie islamismus, terrorismus.
es ist schlicht und einfach die angst einer dekadenten, zunehmend verwahrlosten gesellschaft von einer kultur überrannt zu werde, die stark und homogen (mal abgesehen von shiiten u sunniten)auftritt.
hinzu kommen faktoren, die diese angst bestärken:
der anteil von muslimen in europa wächst. in westeuropa gibt es laut schätzungen bereits mehr als 20 mio.muslime.ihr anteil wächst aufgrund höherer geburtenraten muslimischer
frauen. auch wenn sich die geburtenraten in der zweiten und dritten generation den
geburtenraten der autochthonen bevölkerung anpassen liegt laut heineberg
(bevölkerungsgeographie) die anzahl der kinder muslimischer frauen immer noch deutlich über
der anzahl von kindern anderer konfessionen bzw. konfessionsloser. es ist eine entwicklung,
die man in nahezu allen westeuropäischen beobachtet.
2009 war der name mohammed (in all seinen variationen) der beliebteste name englischer neugeborener. nicht jack, nicht robbie und nicht william. mohammed!
das wachstum ist also sichtbar geworden: der islam erhält einzug in alle lebensbereiche. vom moscheebau bis zum halal-essen in supermärkten, schwimmstunden für muslimische frauen, verzicht auf schweinefleisch an schulen um muslime nicht zu beleidigen, der bereitstellung von gebetsräumen an schulen, veränderung der bevölkerungsstruktur, zunehmende institutionalisierung des islams durch die ausbreitung dubioser vereinigungen (z.b. milli görüs) usw.
z.t mag dies entwicklung absolut gerechtfertigt sein. schließlich gibt es religionsfreiheit und von dieser sollten die hier lebenden muslime auch profitieren können. aber bei manchen punkten scheinen die interessen der autochthonen bevölkerung in den hintergrund zu rücken, was in den augen vieler kritiker soweit führen kann, dass sie unser freiheitlich-demokratisches system gefährdet sehen.
lilit schrieb:Wenn solche Plakate aufgestellt werden zum schüren von Fremdenhass kann man nur auf die Opposition hoffen,
die es ja glücklicherweise auch gibt!
es gibt weitaus schlimmere rassistische plakate von parteien, denen man es am wenigsten zumutet:
http://www.welt.de/politik/deutschland/article4312356/Gruener-Rassismus-oder-doch-nur-ein-Liebespaar.htmlin meinen augen sexistisch und hochgradig rassistisch. einfach geschmacklos. jaja die grünen..wie sie sich nach und nach entpuppen. pädophilievorwürfe, rassismus, sexismus, was kommt als nächstes?
lilit schrieb:"Aber die Frage bleibt, wer und was ist muslimisch, wo fängt es an und wo hört es auf!"
ein moslem ist jemand, der sich zum islam bekennt und weitgehend nach den regeln des islams handelt und lebt. physische faktoren spielen dabei keine rolle. bekanntlich ist ja gerade in deutschland die zahl der konvertiten sehr hoch, derzeit schätzungsweise 25.000 (insbesondere frauen). noch vor etwa zehn jahren waren es nicht einmal die hälfte. ob islamkritik daher rassistisch sein kann, wage ich zu bezweifeln.
http://www.badische-zeitung.de/deutschland-1/konvertiten-in-deutschland--25160149.html