@kurvenkrieger kurvenkrieger schrieb:interessant, das sind brisante informationen. is dir ne laus über die leber gelaufen?
Was soll der Kommentar?
Es gibt nun einmal unterschiedliche Ansichten zu Rechten und Pflichten, sowohl im zivilen Leben als auch beim Militär.
Ich sträube mich einfach gegen die generelle Vorverurteilung der gesamten Bundeswehr aufgrund einzelner Verfehlungen.
Die Ausbildung eines zukünftigen Berufsoldaten unterscheidet sich nun einmal von der eines Wehrdienstleistenden. Hier werden und müssen andere Maßstäbe angelegt werden.
Daß unabhängig davon, der Führungsstil des Kommandanten, im menschlichen bzw. psychologischen Bereich, kritisiert werden kann, steht auf einem anderen Blatt.
Hier wird es Konsequenzen geben.
Man wird auch Herausfinden, wer den Befehl gab, Feldpost zu öffnen und auch hier werden Köpfe rollen.
So etwas ist selbstverständlich in ungeheuerlicher Vorgang.
Trotzdem bleibe ich dabei, daß Soldaten, die sich freiwillig melden, um Offizier der Marine zu werden, die an sie gestellten Anforderungen erfüllen müssen. Wenn sie dies nicht können, müssen sie den Dienst quitieren, Basta!
@azrael deutete ja schon an, das sich bestimmt auch noch jemand an die Kadettin erinnern wird, die vor einem Jahr über Bord ging und Peng!: Die Mutter erhebt schwere Vorwürfe gegen die Marine.
Es gibt überall Unfälle, in er zivilen Schifffahrt (ich hasse die neue Rechtschreibung) sterben auch Menschen, auf Bohrinseln sterben Menschen, im Bergbau sterben Menschen (ich meine jetzt nicht die medienwirksamen Verschüttungen ganzer Gruppen, sondern "normale" Unfälle), da wird nie so ein Getöse gemacht, aber wehe es handelt sich um eine staatliche Institution, da dürfen Unfälle einfach nicht passieren und wenn doch, dann ist das ganze System dafür verantwortlich.
kurvenkrieger schrieb:es wurde gestern auch in der tagesschau gemeldet, daß zu recht unsinnige befehle verweigert wurden. an dieser feststellung ist rein gar nix unqualifiziert.
Wer legt fest, was unsinnige Befehle sind? Soweit ich weiß, betraf die Verweigerung den Befehl, wieder den üblichen Pflichten nachzugehen. Das ist psychologisch sicher fragwürdig, aber keine rechtliche Grundlage für Befehlsverweigerung. Von "zu recht" kann also nicht die Rede sein.
kurvenkrieger schrieb:ein einfacher unfall hätte nicht diese folgen
Nein, selbstverständlich wurde die junge Frau in der Takelage erst vom gesamten Stammpersonal vergewaltigt und dann auf die Schiffsplanken geschmettert.
Spekulationen, völlig ohne Hintergrund....Du solltest Journalist werden!
Soldaten verzichten mit der Verpflichtung übrigens auch auf einen Teil der Grundrechte, auch das müssen sie wissen, bevor sie sich verpflichten und, zum wiederholten Male, ganz besonders dann, wenn sie Offiziere werden wollen.
Es gibt eine große Menge an Vergünstigungen für Berufssoldaten, die viele dazu bringen, über eine Verpflichtung nachzudenken, aber es sind eben auch Risiken mit dem Beruf verbunden, die mit bedacht werden müssen.
Während der Irak-Krise war eine Staffel Marineflieger in der Türkei stationiert und es wurde über die Möglichkeit diskutiert, die Bundeswehr könnte zum Schutz der verfolgten Kurden zu Kontrollflügen über irakischem Hoheitsgebiet eingesetzt werden. Der Staffelführer der Marineflieger, ein Major, erklärte daraufhin, daß er und seine Männer einen solchen Befehl verweigern würden.
Ich bin immer noch mit einigen Kameraden aus meiner Zeit bei der Luftwaffe befreundet und wir haben darüber diskutiert. Die einhellige Meinung war, daß eine derartige Aussage zur sofortigen Abberufung des Offiziers führen müsste. Wäre es darüberhinaus tatsächlich zur Befehlsverweigerung gekommen, so hätten die Flieger, nach Meinung aller, neben der sofortigen unehrenhaften Entlassung, die ca. 2,6 Millionen DM, die die Ausbildung zum Kampfflieger damals kostete, an den Staat zurückzahlen müssen.
Es kann nicht angehen, daß ich mir eine Ausbildung finanzieren lasse, mit der ich danach auch zivil sehr viel Geld verdienen kann, aber den Zweck der Ausbildung verweigere.