NeoDeus
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Zionismus, Judentum und Missverständnisse zw. Politik und Religion
16.10.2013 um 11:21matraze106 schrieb: doch als freischwimmer find ich hier wieder zu dem punkt, dass ein land als kulturelle identität von immensem wert für das selbstbewusstsein ist.Entdecke ich da einen Fan von Dendemann? ;)
matraze106 schrieb:aber der berg trug den namen schon, bevor der tempel erbaut wurde, nicht? ;)scheinbar nicht...
Zion (hebräisch ציון, gräzisiert Sion) hieß nach 2 Sam 5,7 EU ursprünglich eine Turmburg der Jebusiter an der südöstlichen Stadtgrenze des vorisraelitischen Stadtstaats Jerusalem. Seit deren Eroberung durch König David und dem Bau des ersten Jerusalemer Tempels unter Salomo wurde der Zion im Tanach zum Synonym für den Wohnsitz JHWHs, des Gottes der Israeliten (z. B. Jes 8,18 EU). Er rückte damit ins Zentrum der Hoffnungen des Judentums, die sich auf weltweite Anerkennung dieses Gottes und seiner Rechtsordnung richten. Diese Zionstheologie durchzieht die Prophetie im Tanach seit Jesaja und bestimmte auch die Endzeiterwartung des Urchristentums mit.
wenn man jetzt kurz auf die Jebusiter eingeht...
Die Jebusiter (Jebusäer) waren nach dem Zeugnis des Alten Testamentes ein Volk im Vorderen Orient von kanaanitischem Stamm. Sie waren zur Zeit der Landnahme der Israeliten auf dem Gebirge Juda neben weiteren kanaanäischen Stämmen, den Chetitern und Amoritern ansässig. Sie sollen von Josua in einer Feldschlacht mit den anderen Stämmen bekämpft worden sein, behaupteten sich aber in der festen Stadt Jebus (dem nachmaligen Jerusalem) noch im Zeitalter der Richter.
Erst David eroberte die Stadt nebst der Burg, und die letzten Reste der Jebusiter machte Salomo tributpflichtig.
weiter steht...
Die Wissenschaft weiß weder durch archäologische noch durch außerbiblische Zeugnisse Näheres über dieses Volk. Zwischen den Berichten der ägyptischen Amarna-Briefe um 1400 v. Chr., die einen Herrscher Abdi-Hepa für Jerusalem nennen (Hapiru), und den Berichten des Josua-Buches klaffen etwa 400 Jahre. Der archäologische Befund weist aber keine signifikante Veränderung in den sozialen und kulturellen Bevölkerungsstrukturen auf. Die Bewohner Jerusalems beherrschten das Bergland, das von halbnomadischen vagabundierenden und marodierenden Banden, in den ägyptischen Texten Apiru (möglicherweise die Hebräer) genannt, besiedelt und in der Zeit Davids durch etwa 20 feste eisenzeitliche Siedlungen ergänzt wurde. Sie machten unter dem Schutz Jerusalems die reicheren Städte der Ebene mit ihren Raubzügen unsicher. Ein solches Bild zeichnet auch noch das Josua-Buch für die Gruppe um David und die Jebusiter vor der Eroberung Jerusalems. David wurde danach als gelegentlicher Beschützer zu ihrem Oberhaupt und Beherrscher. Es ist also möglich, dass es sich bei ihnen um schon länger ansässige Bevölkerungsgruppen in Jerusalem und dem südlichen Bergland handelte.
Hmmm, heißt das jetzt die Jebusiter waren vor den "Juden" am Berg?
Nach dem Pentateuch sind die Jebusiter eines der von JHWH zur Vernichtung durch die Israeliten vorgesehenen Völker:
Wenn dich der HERR, dein Gott, ins Land bringt, in das du kommen wirst, es einzunehmen, und er ausrottet viele Völker vor dir her, die Hethiter, Girgaschiter, Amoriter, Kanaaniter, Perisiter, Hiwiter und Jebusiter, sieben Völker, die größer und stärker sind als du, und wenn sie der HERR, dein Gott, vor dir dahingibt, dass du sie schlägst, so sollst du an ihnen den Bann vollstrecken. (5. Buch Moses 7)
Diese Aussage ist doch ein Hinweis, darauaf dass sie das Land/Berg eingenommen haben ...bevor der Tempel errichtet wurde und Zion ins Leben gerufen wurde. Oder sehe ich das falsch?
Wikipedia: Zion
Wikipedia: Jebusiter