Zeigt dieser Winter, wie schlecht es "uns" geht?
20.12.2010 um 09:44Ich stöberte gerade in den Nachdenkseiten und fand dort einen sehr interessanten Leserbrief. Interessant, weil der Autor einen Sachverhalt anspricht, der mir auch erst nach dem Lesen bewußt wurde. Ich zitiere:
“Als aufmerksamer NDS-Leser und Fördermitglied wundere ich mich immer wieder, dass der Beitrag der öffentlichen Wetterberichterstattung zur gesteuerten Meinungsmache kaum erkannt wird.
In den letzten Wintern und auch diesem wieder werden vollkommen normale Winterverhältnisse in immer stärkerem Ausmaß als katastrophale Einflussfaktoren umgedeutet. Wer ein wenig älter ist, müsste sich eigentlich problemlos erinnern können, dass die letzten etwas strengeren Winter noch vor 20/30 Jahren der Normalfall waren. Und damals gab es weder auf den Autobahnen noch im Schienenverkehr oder bei der Versorgung entlegener Dörfer mit Strom größere Probleme. Es waren zu diesen Zeiten genügend Räumfahrzeuge einschließlich des sie bedienenden Personals, genug Streuvorräte und ausreichend beheizte Weichenanlagen sowie eine sorgfältig gewartete Strominfrastruktur vorhanden. Die Autobahnen waren, auch bei stärkstem Schneefall, innerhalb weniger Stunden geräumt und Ausfälle im Zugverkehr gab es praktisch keine. Im Rahmen der Privatisierwut und der gesteuerten Verknappung der Finanzmittel für die Öffentlichkeit (sprich den Großteil der Bevölkerung) wurde an diesen technischen Möglichkeiten immer mehr eingespart.
Es fällt heutzutage praktisch niemandem auf, dass die heftigen Folgen der Winterverhältnisse nicht dem Wetter zuzuschreiben sind, sondern der herbeigeführten Verschlechterung der Möglichkeiten damit umzugehen. Was mich besonders erschreckt ist, dass sogar die meisten Menschen, die älter sind als ich, dies nicht mehr bemerken, sondern die Märchen von Jahrhundertwintern aus den sogenannten Nachrichtensendungen einfach nur noch nachplappern und wohl selbst auch glauben.
Dies zeigt mir, wie weit der Propagandakrieg bereits gediehen ist. Selbst so etwas Alltägliches wie die Wetterberichterstattung steht vollständig im Dienst der Gleichschaltung der Masse.
Ich würde mich freuen, wenn dieser Aspekt auch ein wenig Beachtung in den Kommentaren der NDS fände. Denn gerade das Verhältnis der Menschen zum Wetter, von dem sie immer schon sehr weitgehend abhängig sind, wird heute zu Manipulationszwecken instrumentalisiert.”
Quelle:
Mir selbst fiel dabei ein Erlebnis von vor etwa 25 Jahren ein. Der Winter war recht streng, wir, meine Eltern und ich, verbrachten Silvester bei Bekannten in Westberlin und fuhren am 2. oder 3. Januar zurück nach Hause (NRW). Die Transitautobahn durch die DDR war völlig vereist und verschneit, da es in der Nacht zuvor heftig zu schneien begann. Wir brauchten Stunden, um die Strecke zu schaffen. Direkt nach der Grenze waren die Autobahnen zwar naß und Schneeberge türmten sich an den Rändern der Fahrbahn, die Fahrbahn selbst war zwar naß aber völlig frei. Wir konnten ab da im normalen Autobahntempo nach Hause fahren.
Heute haben wir hier anscheinend Verhältnisse wie damals in der DDR. Auch hier konnte ich in den letzten Tagen beobachten, dass selbst Hauptstraßen nicht richtig geräumt waren, wo vor Jahren noch in jeder Nebenstraße gestreut wurde. In den letzten Jahren hatten wir vielleicht weniger Schnee, da wurde aber wenigstens gestreut und geräumt. Heute wird es vielerorts erst gar nicht mehr gemacht. Der oben zitierte Leserbrief hat mir tatsächlich ein wenig die Augen geöffnet.
Wie denkt Ihr darüber?
“Als aufmerksamer NDS-Leser und Fördermitglied wundere ich mich immer wieder, dass der Beitrag der öffentlichen Wetterberichterstattung zur gesteuerten Meinungsmache kaum erkannt wird.
In den letzten Wintern und auch diesem wieder werden vollkommen normale Winterverhältnisse in immer stärkerem Ausmaß als katastrophale Einflussfaktoren umgedeutet. Wer ein wenig älter ist, müsste sich eigentlich problemlos erinnern können, dass die letzten etwas strengeren Winter noch vor 20/30 Jahren der Normalfall waren. Und damals gab es weder auf den Autobahnen noch im Schienenverkehr oder bei der Versorgung entlegener Dörfer mit Strom größere Probleme. Es waren zu diesen Zeiten genügend Räumfahrzeuge einschließlich des sie bedienenden Personals, genug Streuvorräte und ausreichend beheizte Weichenanlagen sowie eine sorgfältig gewartete Strominfrastruktur vorhanden. Die Autobahnen waren, auch bei stärkstem Schneefall, innerhalb weniger Stunden geräumt und Ausfälle im Zugverkehr gab es praktisch keine. Im Rahmen der Privatisierwut und der gesteuerten Verknappung der Finanzmittel für die Öffentlichkeit (sprich den Großteil der Bevölkerung) wurde an diesen technischen Möglichkeiten immer mehr eingespart.
Es fällt heutzutage praktisch niemandem auf, dass die heftigen Folgen der Winterverhältnisse nicht dem Wetter zuzuschreiben sind, sondern der herbeigeführten Verschlechterung der Möglichkeiten damit umzugehen. Was mich besonders erschreckt ist, dass sogar die meisten Menschen, die älter sind als ich, dies nicht mehr bemerken, sondern die Märchen von Jahrhundertwintern aus den sogenannten Nachrichtensendungen einfach nur noch nachplappern und wohl selbst auch glauben.
Dies zeigt mir, wie weit der Propagandakrieg bereits gediehen ist. Selbst so etwas Alltägliches wie die Wetterberichterstattung steht vollständig im Dienst der Gleichschaltung der Masse.
Ich würde mich freuen, wenn dieser Aspekt auch ein wenig Beachtung in den Kommentaren der NDS fände. Denn gerade das Verhältnis der Menschen zum Wetter, von dem sie immer schon sehr weitgehend abhängig sind, wird heute zu Manipulationszwecken instrumentalisiert.”
Quelle:
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Mir selbst fiel dabei ein Erlebnis von vor etwa 25 Jahren ein. Der Winter war recht streng, wir, meine Eltern und ich, verbrachten Silvester bei Bekannten in Westberlin und fuhren am 2. oder 3. Januar zurück nach Hause (NRW). Die Transitautobahn durch die DDR war völlig vereist und verschneit, da es in der Nacht zuvor heftig zu schneien begann. Wir brauchten Stunden, um die Strecke zu schaffen. Direkt nach der Grenze waren die Autobahnen zwar naß und Schneeberge türmten sich an den Rändern der Fahrbahn, die Fahrbahn selbst war zwar naß aber völlig frei. Wir konnten ab da im normalen Autobahntempo nach Hause fahren.
Heute haben wir hier anscheinend Verhältnisse wie damals in der DDR. Auch hier konnte ich in den letzten Tagen beobachten, dass selbst Hauptstraßen nicht richtig geräumt waren, wo vor Jahren noch in jeder Nebenstraße gestreut wurde. In den letzten Jahren hatten wir vielleicht weniger Schnee, da wurde aber wenigstens gestreut und geräumt. Heute wird es vielerorts erst gar nicht mehr gemacht. Der oben zitierte Leserbrief hat mir tatsächlich ein wenig die Augen geöffnet.
Wie denkt Ihr darüber?