DerKlassiker schrieb:Möglicherweise wäre die bessere Strategie gewesen, eine Zeit lang die Risikogruppe zu isolieren und sozusagen Coronapartys für die Fitten, Jungen und Gesunden zu organisieren, damit die sich infizieren und so die Grundimmunität von 70% möglichst schnell erreicht ist und das normale Leben schnell wieder seinen Lauf nehmen kann.
Das denke ich auch ein Stück weit, dann kommt aber das Aber. Auch bei Menschen mit geringem Risiko kann der Verlauf dramatisch sein. Hätten wir genug Beatmungsgeräte?
Wir sollten den Shutdown vielleicht nutzen um Beatmungsgeräte und Schutzkleidung für Personal zu produzieren (müsste D doch können?), Zentren einrichten wo Betroffene medizinisch behandelt werden können und Crashkurse für Hilfspersonal geben, die die ausgebildeten Pflegekräfte unterstützen. Für einfache Tätigkeiten wie beim Waschen helfen, Betten beziehen, Bettpfanne entleeren, Füttern usw. benötigt man keine dreijährige Ausbildung, dieses würde aber viel Arbeit dem Fachpersonal abnehmen um einen großen Ansturm in den Griff zu bekommen. Dann Ende mit Shutdown, die Risikogruppen konsequent In Quarantäne und das Beste hoffen. Die Auswirkungen einer komplett brach liegenden Wirtschaft (die ja auch noch global wäre) wären um einiges schlimmer. Das kann schnell zu Hungersnöten, Bürgerkriegen und Co führen. Dagegen dürften die Auswirkungen von Corona gering sein, so schrecklich es für einen großen Teil der zu erwartenden Erkranken auch sein wird. Ich glaube, die Politik wird einen totalen Ruin der Wirtschaft nicht riskieren und den Shutdown auch dann zurück fahren, wenn die Folgen von Corona weiterhin dagegen sprechen. Das ist ab einem gewissen Grad der Schädigung der Wirtschaft das geringere Übel. Halt Pest oder Cholera
:(Ich denke es gibt nur drei Szenarien:
Das Virus wird innerhalb kurzer Zeit soweit bekämpft sein (zb. wird es durch Mutation weniger gefährlich oder die Ansteckung geht aufgrund r derzeit getroffenen Maßnahmen dauerhaft zurück) und der Shutdown kann zurück gefahren werden bevor das wirtschaftliche Überleben in einem Ausmaß geschädigt ist, dass es keine noch schrecklichen Folgen als die von Corona hat. Viel Zeit dürfte dafür wohl nicht vorhanden sein.
Der Shutdown wird trotz gleichbleibender bzw hoher Corona- Gefahr rechtzeitig zurück gefahren und eine Immunität durch Ansteckung wird entstehen. Dafür überlegt die Wirtschaft einigermaßen, der Preis werden dennoch viele Tote und ein Zusammenbrechen des Gesundheitswesen sein.
Der Shutdown wird zu lange dauern und die Folgen der ruinierten Wirtschaft werden die von Corona übertreffen. Je schwerer die Wirtschaft geschädigt ist, desto schlimmer werden die Folgen sein.
Sieht irgendwer weitere, realistische Szenarien oder habe ich gar einen Denkfehler gemacht? Macht euch das alles auch Angst?
Das die grenzenlose Gier nach Wohlstand und Geld irgendwann ihren Tribut fordern wird, ist eigentlich klar. Ein System, welches auf einen immer währenden Wachstum angewiesen ist, kann in einer begrenzten Welt nicht in alle Ewigkeit funktionieren. Wenn wir Pech haben wird er nun durch einen scheiß Virus in die Knie gezwungen. Wer hätte das gedacht? Ich hätte eher vermutet, dieses passiert durch die Zerstörung der Umwelt oder auch wenn die dritte Weltländer mit Konsumgüter gesättigt sind. Aber vielleicht kommen wir ja noch einmal mit einem blauen Auge davon.