Kommt jetzt der Crash? Wohin geht die Reise?

@awaking

awaking schrieb:Japan hat es uns gezeigt wie das geht und alles anderen machen das jetzt nach.

Wie sind dort eigentlich die Lebenshaltungskosten, Inflation, Lebensstandard usw.. - kurz lebt die Masse der Bevölkerung dort einigermaßen gut, weißt du was darüber?

@Optimist

Japan hat andere Probleme als das Geld, unter anderem, dass die sich im wörtlichen Sinne totarbeiten.

@Optimist

Optimist schrieb:Wie sind dort eigentlich die Lebenshaltungskosten, Inflation, Lebensstandard usw.. - kurz lebt die Masse der Bevölkerung dort einigermaßen gut, weißt du was darüber?

alles im Rahmen, das Geld landet wie auch hier im Abendland weit überwiegend nicht im primären, oder sekundären Geldmarkt. Andererseits ist es wirklich wohl so, dass viele Japaner leben um zu Arbeiten, wie @Rho-ny-theta das dargestellt hat. Dort herrscht wohl immer noch die Tendenz zur Deflation.

@awaking
@Rho-ny-theta
aha.

Das mit dem Totarbeiten passiert in D auch schon ansatzweise. Ich kenne Viele, die haben zwar offiziell eine 40-Stunden-Woche, aber tatsächlich müssen sie Überstunden (unbezahlte und nicht absetzbar) schrubben, sodass sie teilweise auf 60 Stunden kommen (natürlich nur in den unteren Lohnbereiche wohlgemerkt).

@awaking

awaking schrieb:Wer das Spiel noch nicht begriffen hat, dem sei gesagt, dass es sich hierbei um ein reines Schneeballsystem handelt, also, ich sag, im Prinzip ein Spiel mit Spielregeln, die als Wahrheit anerkannt werden und die man für das Handeln erwachsener Menschen in einem Rechtsstaat ansieht.
Ja, selbst die Verfassungsgerichte segnen das Spiel ab. Echt krass.

So sehe ich das auch alles, vor allem das mit dem Schneeballsystem.

awaking schrieb:Sieht man das ganze als ein riesiges Schauspiel, kann man alles sehr glassen ansehen und sich amüsieren darüber.

"demnächst in ihrem Theater" oder wie? ;)

Auch das finde ich leider einfach nur wahr:

awaking schrieb:Hat Mario Draghi tatsächlich die Fäden in der Hand, ist er der Puppenspieler? Nein, ich sag, alle menschlichen Akteure werden geführt durch das Geldsystem an sich, das immer mehr Geld aufsaugt und immer hungriger wird. Draghi hat keine Wahl und muss so handeln, oder eben das Platzen der Illusionen in Kauf nehmen mit ungeahnten Folgen für die Menschheit.
Niemand will, dass der Mensch zum Tier wird!

@Optimist

Optimist schrieb:Das mit dem Totarbeiten passiert in D auch schon ansatzweise. Ich kenne Viele, die haben zwar offiziell eine 40-Stunden-Woche, aber tatsächlich müssen sie Überstunden (unbezahlte und nicht absetzbar) schrubben, sodass sie teilweise auf 60 Stunden kommen (natürlich nur in den unteren Lohnbereiche wohlgemerkt).

Das ist noch garnix, Japan hat mittlerweile ein eignes Wort für "Durch Überarbeitung tot umfallen".

@Rho-ny-theta
das ist ja echt schlimm. Warum tun sich Menschen sowas an? Ich würde in Hungerstreik treten oder wenigstens könnten die doch demonstrieren oder was weiß ich?

Warum kann die Regierung mit den Japanern alles machen? Liegt das an ihrer unterwürfigen Mentalität?

@Optimist

Hat wohl kulturelle Gründe, nehme ich an. Ein Problem ist z.B., dass es sozial üblich ist, im Büro zu bleiben, bis der Chef geht. Das führt dann dazu, dass Arbeiter um 8 kommen, der Chef um 12, aber alle bis 24 Uhr bleiben, weil man es sich vom Prestige her nicht erlauben darf, vor dem Chef heimzugehen.

@Rho-ny-theta

Rho-ny-theta schrieb:weil man es sich vom Prestige her

Das hat also auch was mit der eigenen Ehre zu tun - man will nicht schief angesehen werden oder so?
Oder hat es mit Ehrbekundung dem Chef gegenüber zu tun?

Ich verstehe es echt nicht wie kulturell solche Einstellungen wachsen konnten.
Einerseits vielleicht nicht schlecht "Alle für Einen", aber gilt das wenigstens auch umgedreht?

Optimist schrieb:Überstunden (unbezahlte und nicht absetzbar)

Was bitte sind nicht absetzbare Überstunden?

@Optimist

Optimist schrieb:Ich verstehe es echt nicht wie kulturell solche Einstellungen wachsen konnten.

Das ergibt sich so. Noch nie von einem Südamerikaner manjana gehört? Noch nie Verstimmungen mit Franzosen gehabt, weil die Mittagspause 3 Stunden dauert? Noch nie von einem Deutschen angemacht worden, weil du 3 Minuten zu spät warst?

@wuec
man arbeitet über seine normalen (im Vertrag stehenden) Stunden hinaus.
Nun müsste man ja denken, man könnte diese überstunden als Freizeit verrechnet bekommen, aber genau das wird einem verwehrt.
Man hat sie gemacht, bekommt sie nicht bezahlt und darf sie auch nicht abbummeln.

@Rho-ny-theta

Das ergibt sich so. Noch nie von einem Südamerikaner manjana gehört? Noch nie Verstimmungen mit Franzosen gehabt, weil die Mittagspause 3 Stunden dauert? Noch nie von einem Deutschen angemacht worden, weil du 3 Minuten zu spät warst?

Ja, das schon.
Ich hab mich etwas falsch ausgedrückt. Ich meinte wie sowas entstehen kann, was sich eindeutig gegen einen selbst richtet.

Das mit den Überstunden geht ja auch so bisschen in die Richtung. Normalerweise müssten die AN sich dagegen wehren, aber sie trauen sich nicht, weil sie dann ihren Arbeitsplatz verlieren könnten.
Wenn sich aber alle mal etwas einig wären, könnte der Chef nichts machen. Aber DAS hat sich eben in D eingebürgert und sicher auch anderswo, dass die AN lieber gegeneinander arbeiten, anstatt solidarisch zu sein. Und das werde ich auch nie verstehen können.

@Optimist

Optimist schrieb:Man hat sie gemacht, bekommt sie nicht bezahlt und darf sie auch nicht abbummeln

Du meinst also nicht anrechenbar, absetzbar wäre was anderes.

@Rho-ny-theta
ja, nicht anrechenbar.
Aber in meiner Gegend wird das "nicht absetzbar" genannt. :)

@Optimist

Da kommt deine Gegend halt mit dem Rest von Deutschland ins Gehege, in dem sich Absetzbarkeit grundsätzlich auf steuerliche Belange bezieht.

@Rho-ny-theta
ach so, verstehe.
Bei Absetzbarkeit denke ich normalerweise auch erst mal nur an Geld und Finanztechnisches.

Aber was Überstunden betrifft, hat der Begriff "absetzen" bei uns eine Doppelbedeutung.
Im Zusammenhang mit Stunden käme also niemand auf die Idee, an Steuern zu denken, sondern nur an Freizeit. :)

@Optimist

Optimist schrieb: Ich kenne Viele, die haben zwar offiziell eine 40-Stunden-Woche, aber tatsächlich müssen sie Überstunden (unbezahlte und nicht absetzbar) schrubben, sodass sie teilweise auf 60 Stunden kommen (natürlich nur in den unteren Lohnbereiche wohlgemerkt).

Hehe, das is bei mir genau anders herum, ich krieg 35h bezahlt, arbeite aber selten mehr als 20. ;)

Optimist schrieb:Man hat sie gemacht, bekommt sie nicht bezahlt und darf sie auch nicht abbummeln.

Sowas wurde mir auch schon mal angeboten, aber das war nichts für mich. :)

@Rho-ny-theta

Rho-ny-theta schrieb: Noch nie von einem Deutschen angemacht worden, weil du 3 Minuten zu spät warst?

Kenn ich, fünf nach sieben auf Arbeit und dann mit Mahlzeit begrüsst und das obwohl die versammelte Belegschaft noch mit nem Kaffee in der Faust aufm Eimer hockt... :D

mfg
kuno

Ich wollte noch darauf aufmerksam machen, dass durch die unsägliche Zinspolitik und die dadurch entstehende Verlagerung der Finanzaktionen rein auf Aktien es zur Folge hat, dass inzwischen sage und schreibe 70% der DAX-gelisteten Konzerne in der Hand von ausländischen, vermutlich amerikanischen Investoren (Banken) sind. Ob das wohl eine gesunde Entwicklung für Deutschland ist? Welcher Einfluss ist damit verbunden im wirtschaftlichen, politischen wie auch im Medienbereich? Nur mal so als Denkanstoß....

Hanika schrieb:dass inzwischen sage und schreibe 70% der DAX-gelisteten Konzerne in der Hand von ausländischen, vermutlich amerikanischen Investoren (Banken) sind

Kannst du die 21 Konzerne listen?

@Narrenschiffer
Leider nein, ich habe es noch nicht nachrecherchieren können. Es handelt sich hierbei um eine Aussage von Professor Max Otte anlässlich der Sendereihe "Hart aber fair" vom 26.01.2015.
http://www.ardmediathek.de/tv/Hart-aber-fair/Trotzwahl-in-Griechenland-wer-soll-das/Das-Erste/Video?documentId=26101940&bcastId=561146

http://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/dax-unternehmen-gehoeren-mehrheitlich-auslaendischen-investoren-a-970439.html

@Narrenschiffer
Stand 2013: