@Zhannon @libertarian @krijgsdans Die milliardenschwere Hilfe kommt nicht der griechischen Wirtschaft zugute, sondern den Gläubigern. Die angeblichen Euro-Retter sind in Wahrheit Gläubiger-Retter und die griechische Bevölkerung hat nix davon. Die griechischen Banken brauchen dringend frisches Kapital, um nach einem Schuldenschnitt nicht pleite zu gehen. Der geschätzte Aufwand beläuft sich auf mindestens 30 Milliarden Euro. Weitere 30 Milliarden Euro plus Zinsen sind erforderlich für neue EFSF-Anleihen im Rahmen des Schuldenschnitts. Mit der geplanten Einrichtung eines Sperrkontos soll sichergestellt werden, dass Staatseinnahmen weitgehend der Befriedigung von Gläubigeransprüchen dienen. Athen gibt damit faktisch einen Teil seiner Haushaltssouveränität ab.
Griechenland hat eine ausgesprochene Vetternwirtschaft, überhaupt eine andere Gesellschaftskultur. Auf dem Korruptionsindex der Organisation Transparency International steht Griechenland zwischen Kolumbien und Peru. Für die einen ist es Korruption für die andere eben traditionelle Vetternwirtschaft und eine für heutzutage mehr den je erforderliche Absicherung vor Marktübernahme eines Außenstehenden. Auch andere kleine Länder, generell die Märkte eines Landes werden immer abgesichert, mal in einem größeren Kreis und mal in einem kleineren. Es gibt in diesem Sinne keinen offenen Markt. Damit Danone ihre Produkte in deutsche oder griechische Regale stellen kann bedarf es entweder an MACHT oder an NACHFRAGE. Ich habe extra Danone als Beispiel genommen, da es hier deutlicher wird. Wer braucht schon in Algerien oder in Griechenland oder in Deutschland Joghurts von Danone? Keiner, die haben jeweils frischere Produkte anzubieten, aber dennoch stehen die Danone Joghurts weltweit in den Supermärkten.
Als Folge der bereits beschlossenen Sparmaßnahmen und Steuererhöhungen erodierte nun auch noch der schmale Mittelstand. Die meisten mittelständischen Unternehmen sind weg, ausgewandert. Während die Bedeutung von Industrie und Dienstleistungen für die griechische Wirtschaft weiter sinkt, flüchten viele Städter aufs Land und bebauen ihre Äcker.
Wenn die Wirtschaft eines Landes nicht mehr wettbewerbsfähig ist, bleibt nur der Ausweg einer Abwertung der Währung. Solange Griechenland den Euro hat, ist dies nicht möglich. Da aber die Euro-Retter Athen unbedingt in der Währungsunion halten wollen, kommt es in der Konsequenz zu einer deflationären Anpassung. Deshalb sinken die Mindestlöhne. Doch selbst dies hilft dem Land nicht weiter, weil der griechische Exportsektor extrem schwach ist. Denn was bringt es, die Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen durch Lohnsenkungen zu erhöhen, wenn zumindest mittelfristig kein Markt da ist, auf dem sich die Güter verkaufen lassen? Die Inlandsnachfrage wiederum bleibt schwach, weil die Menschen deutlich weniger verdienen und auf privaten Schulden sitzen.
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