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Kurdische Politik in der Türkei

3.039 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Politik, Türkei, Terrorismus ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Kurdische Politik in der Türkei

03.02.2011 um 22:02
@DahamImIslam

es waren auch manche westliche staaten, die die türkei nicht aufblühen ließen ohne ihre bemühungen gegen den staat, wäre die türkei vllt viel entwickelter

heute weiß man zb, dass die USA den putsch in der türkei früher unterstützt hat.
und der tiefe staat hat genauso gute beziehungen mit einigen westlichen staaten usw .

wenn es drauf ankommt, untersützt man einen stellvertretenden staat, wird er zu mächtig, sorgt man dafür, dass sie wieder unter kontrolle ist.

es ist also nicht wirklich eine hilfe mit guten absichten.


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Kurdische Politik in der Türkei

03.02.2011 um 22:11
@Mastika

Im Sinne von "teile und herrsche" wurde und wird beides gemacht. Die Türkei wird aufgerüstet und finanziell unterstützt (Stichwort "privilegierte Partnerschaft" und gleichzeitig kleingehalten. Das scheint jetzt aber nicht mehr so leicht möglich zu sein als in früheren Jahren.


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Kurdische Politik in der Türkei

03.02.2011 um 22:11
@Mastika

Ich kann aber urteilen und behaupte sogar in europa gab es nicht mal so einen ähnlich weitsichtigen wie ihn mit so einer persönlichkeit, all die arabischen Witzfiguren an der Macht sind kommen nicht an ihn heran ! So zu behaupten er wäre nur nationalist er hat erstmal nur ein nationalbewusstsein geweckt das ist nämlich ein unterschied :)


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Kurdische Politik in der Türkei

03.02.2011 um 22:17
@DahamImIslam
Zitat von DahamImIslamDahamImIslam schrieb:Das scheint jetzt aber nicht mehr so leicht möglich zu sein als in früheren Jahren.
deswegen versucht erdogan die beziehungen zu den arabischen und asiatischen staaten zu verstärken, manche träumen da schon vom neu - osmanischen reich, aber das wäre dann doch zuviel des guten


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Kurdische Politik in der Türkei

04.02.2011 um 02:23
@Mastika

habe keine Ahnung was in Türkei und türkischen Hirnis abgeht,

weiss nur dass ich schon massiv angegriffen wurde
nur weil ich als Unterstützung von
allgemeinem Ausdruck von kurdischem Selbstbewusstsein,
Wunsch nach eigenem Land, nach Autonomie und Freiheit eingestanden bin.

auf primitivste Art, von Türken, nehm ich mal an.
Fühlen sich wie Vogel als Vertreter des "allgemeingültigen Islam",
und alles pro Kurdische ist ihnen ein Dorn im Auge.
@Mastika diskutiert,
bringt Imputs und notwendige Skepsis,
aber andere User bringen nur Hass und Ignoranz.

Möchte kein Kurde sein in Türkei.

Möchte eh kein Ausländer sein, nirgendwo.....

Leider bin ichs überall! Nur merkts niemand!Weil bin wie ein Chamaleon! Oder Zigeuner!

Ich hoffe auf ein Kurdistan!

Auf dass eine völkerrechtliche Autonomie ausgesprochen wird und das kurdische Volk wirklich eine Chance kriegt für Staat aufbauen,

Irak sollte Vorbild sein aber hats bis jetzt versaut,

es wären schon gute Vorbildoppositionspolitiker in Startlöcher,

ein Change ist mehr als fällig!

Die jetztige Regierung lässt das nur nicht zu! Will sich noch mehr bereichern! (Irak, Südkurdistan). Aber das Volk bleibt dran!


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Heval ehemaliges Mitglied

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Kurdische Politik in der Türkei

04.02.2011 um 15:45
Zitat von lilitlilit schrieb:Fühlen sich wie Vogel als Vertreter des "allgemeingültigen Islam",
und alles pro Kurdische ist ihnen ein Dorn im Auge.
Du bringst es auf dem Punkt!
Zitat von lilitlilit schrieb:Aber das Volk bleibt dran!
Und wie wir dran bleiben werden!


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Kurdische Politik in der Türkei

04.02.2011 um 21:17
@lilit
Zitat von lilitlilit schrieb:habe keine Ahnung was in Türkei und türkischen Hirnis abgeht,
Wer auch keine Ahnung von der Türkei hat darf ebenfalls an einer Disskussion teilnehmen jede Meinung ist eine bereicherung, und die Disskussionsteilnehmer hier haben beinahe schon deutsche Hirne von türkischen Hirnis kann keine rede sein
wir befinden uns hier nicht in einem türkischen Forum !
Zitat von lilitlilit schrieb:Wunsch nach eigenem Land, nach Autonomie und Freiheit eingestanden bin.
Mein wunsch wäre Grenzenlosigkeit wo jeder dort hin kann wohin er will in ferner zukunft und keine neuen unterschiede zwischen völkern aufzubauen wie einige unwissende es propagieren !

Die Kurden haben ein Dilemma sie waren eigentlich schon immer freie leute ohne definierte grenzen sie hielten es nicht für nötig mit ihrer eigenen und besonders festen Familienstrukturen hatten sie auch nie einen organisierten Staat gebraucht sie kamen selbst klar, selbst wenn ein Kurdistan komplett ganz enstehen sollte sind sie verdammt mit ihren nachbarn gut auszukommen die geographische lage in der heutigen Zeit erlaubt keine isolation ihrer region sondern ganz im gegenteil eine Öffnung und als vermittler zwischen anderen völkern sie wären also eh ein durchgangsgebiet
Zitat von lilitlilit schrieb:Möchte kein Kurde sein in Türkei.
Diese äusserung ist unverständlich zumal die Kurden die ich kenne die türkei gerne besuchen.
Das kann ich von einigen Usern hier wahrscheinlich nicht behaupten sie schüren ja nur hass als ob die Türken als gesamtes einen Feldzug gegen sie unternehmen würden so kommt es rüber.
Zitat von lilitlilit schrieb:Irak sollte Vorbild sein aber hats bis jetzt versaut,
Als die Türkei gegründet wurde hat man auch gedacht man kann mit allen völkern im Land eine Nation schaffen mit nur einer Sprache wie damals auch in anderen Euro Ländern üblich
( heute der gedanke überholt ) ja es ändert sich heute einiges nämlich vieles besser zu gestalten


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Heval ehemaliges Mitglied

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Kurdische Politik in der Türkei

01.03.2011 um 16:57
PKK kündigt Waffenruhe auf
Kurdische Organisation will aber weiterhin von Anschlägen absehen
Die verbotene kurdische Arbeiterpartei PKK hat ihre im letzten Jahr ausgerufene Waffenruhe wieder aufgekündigt. Man werde sich künftig «effektiver verteidigen», hiess es am Montag. Von Anschlägen will man jedoch absehen.

(sda/dpa/ddp) Die verbotene Kurdische Arbeiterpartei PKK hat ihre einseitig erklärte Waffenruhe im Kampf gegen Kräfte der türkischen Regierung aufgekündigt. In einer am Montag verbreiteten Erklärung habe die PKK zudem die türkische Regierungspartei AKP beschuldigt, zur Lösung des Kurdenkonflikts nicht bereit zu sein, wie die PKK-nahe Nachrichtenagentur Firat weiter berichtet. Wie die kurdische Nachrichtenagentur Firat am Montag unter Berufung auf eine Stellungnahme der PKK berichtete, will sich die Organisation künftig «effektiver verteidigen», jedoch von Anschlägen absehen.


Die PKK hat der Türkei wiederholt vorgeworfen, kurdische Bürgermeister strafrechtlich zu verfolgen und Forderungen nach einer Untersuchung mutmasslicher Massengräber im Südosten des Landes zu ignorieren. Kritik übte die PKK auch an den schlechten Haftbedingungen ihres Rebellenführers Abdullah Öcalan.

Waffenruhe im November verlängert
Die Waffenruhe war im November vergangenen Jahres bis zum Zeitpunkt der türkischen Parlamentswahl im Sommer 2011 verlängert worden. Diese Entscheidung hatte die PKK einen Tag nach einem Selbstmordattentat auf einen Polizeiposten im Zentrum von Istanbul bekanntgegeben.

Historische Schritte angekündigt
Die PKK erklärte damals, sie unternehme Schritte für einen Frieden und eine demokratische Lösung des Kurden-Konfliktes und sei an der Ausführung und Planung des Anschlags nicht beteiligt gewesen. Die Bewegung bereite sich auf «historische Schritte» vor.

Die PKK kämpft seit Anfang der 1980-er Jahre für die Unabhängigkeit oder grössere Autonomie der Kurdengebiete in der Türkei. In dem Konflikt wurden nach Angaben der türkischen Armee mehr als 42'000 Menschen getötet. Kurdische Organisationen beklagen eine systematische Diskriminierung ihrer Volksgruppe durch den türkischen Staat.


http://www.nzz.ch/nachrichten/politik/international/tuerkei_kurden_pkk_waffenruhe_kuendigung_1.9719106.html (Archiv-Version vom 02.03.2011)
--

Erdogan hat seine Chance verspielt, jetzt muss er sich wohl entscheiden. Gegen die PKK kämpfen und somit Stimmen kurdischer Bürger verlieren oder doch mit den Kurden und der PKK handeln, vermutlich wird er dann die Stimmen von Türken verbüßen müssen.

Viel Spaß, "One Minute" -Erdogan


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Kurdische Politik in der Türkei

01.03.2011 um 18:10
Die Türkei hat wichtigeres zu tun, als sich um solch ein Schwachsinn zu kümmern.


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Kurdische Politik in der Türkei

01.03.2011 um 19:32
Warum heißt es bei Karl May wohl :" Durchs wilde Kudistan"?
Das war wohl schon immer so, nur mußten damals die in Deutschland lebenden Kurden
nicht ihr Kindergeld an die kleinen Männer in dunklen Anzügen abliefern, als Parteispende
für die PKK. Wo diese Millionen Euro bleiben, wüßte ich gerne.
Ansonsten haben sich "die Kurden" doch mit der Grenzsituation gut arrangiert, betreiben
kleine Ölraffinerien und verscheuern dies und das an Diesen oder Jenen.
Oder habe ich das falsch verstanden?


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Heval ehemaliges Mitglied

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Kurdische Politik in der Türkei

01.03.2011 um 19:47
@pablo1947

Was meinst du für was es ausgegeben wird?


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Kurdische Politik in der Türkei

01.03.2011 um 19:54
@pablo1947

Zumal es zu bedenken gilt dass Karl May nie dort war und alles nur seiner Fantasie entsprungen ist


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Kurdische Politik in der Türkei

07.03.2011 um 13:03
@pablo1947

,,Durchs wilde Kurdistan'' von Karl May wurde im 19 Jh. heraus gegeben, in der Serie: Orientzyklus.

Wer Karl May kennt, weiß dass seine berühmtesten Romane vom ,,wilden Westen'' handeln. Damit bezeichnet man die Pionierzeit in der heutigen U.S.A. im 19 Jh. Dort muss man die parallelen ziehen.

Wie sah es denn im osmanischen Reich aus im 19 Jh. ? Also wir haben verschiedene Herrscher. Deren Art reicht von psychischer Krankheit/ Geistesgestörtheit (Murad V.) bis hin zu korrupten Schwächlingen, wie Abdülhamid II. und Mehmed V. Reşat.
Es gab den Harem für Osmanische Herrscher, in der diese ihren Spaß an entführten und versklavten Sexsklaven aus allen möglichen Ländern hatten. Es gab unzählige Ermordungen und viele Massaker an der Armenischen und Griechischen Zivilbevölkerung.
Also alles in allem würde ich mal sagen, dass wenn Karl May ein Buch über die Osmanen geschrieben hätte, es wohl : ,,Durchs unziviliserte Osmanische Reich'' heißen müsste.

Dein Bezug erscheint hier also ziemlich aus dem Kontext gerissen und ist sehr fehl am Platz.
Zitat von pablo1947pablo1947 schrieb am 01.03.2011:Das war wohl schon immer so, nur mußten damals die in Deutschland lebenden Kurden
nicht ihr Kindergeld an die kleinen Männer in dunklen Anzügen abliefern, als Parteispende
für die PKK.
Damals gab es keine Kurden in Deutschland. Kindergeld erhält jeder in Deutschland, der Kinder hat und hier unter dem deutschen Staat legal lebt. Zu behaupten, die Kurden würden das Kindergeld (Und du machst keine Angaben darüber, wen du alles meinst, also gehe ich davon aus, dass du es allen vorwirfst) alles an die PKK geben ist Verhetzung.
Zitat von pablo1947pablo1947 schrieb am 01.03.2011:Wo diese Millionen Euro bleiben, wüßte ich gerne.
Jeder kann sein Geld ausgeben, für was er will und möchte. In Deutschland hat man dieses Recht. Du kannst gerne zum Finanzministerium gehen und dort einmal fragen, wo diese Millionen hin fließen. Aber dann stell ich mal die Gegenfrage: ,,Wo geht das ganze Geld hin, dass türkische Familien an sozial Geldern erhalten?'' Es gibt rein statistisch gesehen mehr Türken, als Kurden. Sowohl auf der Welt, als auch in Deutschland. Das bedeutet, dass rein
von der Statistik her es mehr Türken gibt, die Sozialhilfen, wie auch Kindergeld erhalten, als Kurden. Denn du kannst nicht sagen, dass Kurden mehr Kinder hätten, als Türken. Ich selber bin aus einer kurdischen Großfamilie und Einzelkind. Also gibt es hier einmal ein gegenbeispiel.
Ich arbeite schon seit ich 16 bin und zahle auch Steuern. Ich kann nicht steuern, wohin das Geld geht. Es kann genauso gut in die Hände von islamistischen Türken gehen, die die gutgläubigkeit des deutschen Staates für deren eigene Ziele ausnutzt.

Also wo geht das Geld der Türkischen Familien hin? Fließen sie zur Ergenekon? Einer terroristischen Organisation, die vom türkischen Militäraparrat gesteuert wird und die Islamisten in der Türkei versucht um zu bringen, oder fließt es in eine der Islamistischen Organisationen? Fließt es zum Islamistenführer Fetullah Gülen? Oder spenden es die türkischen Familien an das türkische Militär, welche besonders an Ramadan um Geldspenden im Fernsehen bittet?

Also ich glaube nicht, dass du hier ernsthaft eine Antwort erwartest. Diese Frage würde ich mal als lächerlich bezeichnen.
Zitat von pablo1947pablo1947 schrieb am 01.03.2011:Ansonsten haben sich "die Kurden" doch mit der Grenzsituation gut arrangiert, betreiben
kleine Ölraffinerien und verscheuern dies und das an Diesen oder Jenen.
Für die Kurden existiert keine Grenzsituation. Diese Grenzen sind Produkt des ersten Weltkrieges und wurden von den Kurden niemals vertraglich akzeptiert. Sowie die türkische Republik als einzigstes die türkische republik Zypern anerkennt, haben die Kurden als autonomes Volk das recht, die Grenzen ab zu erkennen, was aus den allgemeinen Menschenrechten der vereinten Nationen unter das ,,Selbstbestimmungsrecht der Völker'' vereinbart wurde.


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Kurdische Politik in der Türkei

07.03.2011 um 13:18
@SoundTrack
Zitat von SoundTrackSoundTrack schrieb am 04.02.2011:Diese äusserung ist unverständlich zumal die Kurden die ich kenne die türkei gerne besuchen.
Das kann ich von einigen Usern hier wahrscheinlich nicht behaupten sie schüren ja nur hass als ob die Türken als gesamtes einen Feldzug gegen sie unternehmen würden so kommt es rüber.
Interessant, dass Sie das Ansprechen. In der Tat ist es so, dass die türkische Bevölkerung in der Türkei Rache an der kurdischen Bevölkerung für Angriffe durch die Kurdische Arbeiterpartei vornimmt.

Nun warum ist das so? In der Türkei gibt es gemäß des Atatatürk'schen Dogma nur eine Nation, ein Volk, eine Sprache. Und die ist in der Türkei offiziel türkisch. Durch Jahrzehntelangen medialen Propaganda wurde die kurdische Sprache also auch selbst terroristisch erklärt.
Der Gebrauch der kurdischen Sprache stellt das Atatürk'sche Dogma in Frage, es greift also aktiv die türkische Einheit an und treibt diese zur Seperation.

Sowie auch jeder Mensch seine Muttersprache vozieht, spreche ich wenn ich die Wahl habe, lieber das Kirmancki Kurdisch, statt türkisch. Das ist selbstverständlich. Wer diesen Satz in der Türkei laut ausspricht bekommt schon, zumindest verbal einen nicht sehr schönen Kommentar.

In der Türkei existiert eine Assimilation, wie man sie sich in Deutschland kaum vorstellen könnte. Der Gebrauch der kurdischen Sprache wird als Bedrohung gesehen. Man müsste sich das einmal in Deutschland vorstellen. Türkische Jugendliche reden und lachen laut auf türkisch in einem Zug der Deutschen Bahn und die Deutschen stehen auf und schmeißen die Jugendlichen heraus, bezeichnen sie als Seperatisten, als Terroristen. Kommt in der Türkei alles vor. Wer diese Tatsache leugnet, weiß anscheinend nicht genug über die Türkei.

Es existiert also ein Druck, der einen zur Assimilation zwingt. In der Schule, in der Öffentlichkeit, in der Vergangenheit sogar in den eigenen vier Wänden. Warum im eigenen Haus? Mein Vater erzählte mir, wie türkische Nachbarskinder vom Lehrer geld erhalten, wenn sie kurden erwischen, wie sie zu Hause kurdisch sprechen.

Ebenfalls erwähnt wird dies in : Rebellenland von Christopher de Bellaigues

Assimilation ist ein Angriff auf die Kultur. Was ist denn aber den Kurden in der Türkei anderes geblieben, als ihre Identität? Die Ländereien sind durch den türkischen Staat vermint, wurden verstaatlicht, oder wurden aufgrund von Kämpfen verboten. Es existiert massive Stadtflucht. In den Städten werden die Menschen gezwungen türkisch zu sprechen. Werden gezwungen, ihre eigene Religion auf zu geben, sie den türkischen Idealen an zu passen.

Was ist das, wenn nicht ein Angriff SoundTrack ? Angriffe müssen nicht immer körperlicher Natur sein.

Achja, aber um nicht zu enttäuschen, hier ein kleiner Beitrag aus Arte, der zeigt, dass türkische Nationalisten sogar friedliche Kurden angreifen:

http://videos.arte.tv/de/videos/tuerkei_tuerkisch_kurdischer_konflikt_geht_weiter-3366260.html


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Kurdische Politik in der Türkei

07.03.2011 um 14:02
@Mastika

Hier ist ein schönes Video über die ,,Nurculuk'' Bewegung. Und weitere Islamistische Bewegungen in der Türkei. Das ist das türkische N-TV. Wenn du sagst, dass dieses ein Propaganda video ist, dann dürftest du nie wieder auch nur eine türkische Quelle benutzen. Sie zeigt sehr offen und sehr schön, wie weit der Einfluss in der Welt geht.

Was ist die ,,Nurculuk'' Bewegung? Es sind Islamisten, die einen Scharia-Staat anstreben. Sie sind Demokratie und Laizismus Feinde. Sie gehen zurück auf Said Nursi, einem Unterstützer von Scheich Said, einem kurdischen Führer, der die Gründung eines Islamischen Kurdistan anstrebte. Viele seiner Gefolgsleute sind jedoch Türken. Denn es geht diesen Menschen nicht um Nationalismus, sondern um einen Islam Staat. Prominentestes Beispiel ist heute Fetullah Gülen, einem Islamisten, der als Exilant in der USA lebt und auch in Deutschland die Verbreitung des türkischen Islam vorantreibt.

Hier erstmal das Video über den Einfluss:
http://www.vidyoara.com/izle/131469786922128/nurcular-turkiye-yi-sonunda-boyle-kusattilar/

Es wird gesagt, dass diese Islamisten unter vielen verschiedenen Namen besonders das Bildungssystem untergraben. In den Karten sieht man dann die Namen der einzelnen Gruppen.

Hier ist ein schöner Beitrag der Ex-Muslime über Erdogan. Die Ex-Muslime sind Menschen, die ehemals Muslime waren, oder aus einem muslimischen staat kommen und heute versuchen dagegen auf zu klären. Sie versuchen insbesondere gegen die Scharia vor zu gehen. Erdogan, der Ministerpräsident der Türkei ist hier in diesem Artikel wichtig:

http://www.exmuslime.at/cahit-kaya-frei-gesprochen/170-erdogan-propagandakrieg-gegen-deutschland

Aber ist Erdogan wirklich ein aufrichtiger Muslim? Nein das ist er nicht, was man hier im Video in der Diskussion zwischen den beiden türkischen Autoren hören kann:

https://www.youtube.com/watch?v=AZ-D37plQgY

Hier wird darüber gesprochen, dass die arabischen Staaten zwar offiziel gegen Israel sind, aber nichts gemacht wird. Er sagt dann: Geht doch hin, Israel ist ein kleiner Ort, es ist winzig, warum wird es nicht angegriffen, trotz dieser Reden? (rheotische Frage) Das liegt daran, dass alle diese Staaten finanziel von der USA unterstützt werden und auch geschützt. Da ist die Türkei auch keine Ausnahme.

Dann kommen die Herren bei 1:01 auf die Türkei und der eine fragt, wer hat also die Bündniss Verträge mit Israel unterschrieben? Antwort: Erbakan (Necmettin Erbakan, Gründer der heutigen SP, die wie die AKP Islamismus betreibt. Er ist schuld daran, dass diese Nurculuk Bewegung, und diese türkisch-islmaische synthese in der Türkei so einen Fuß gefast hat. Und ein Vobild von Erdogan) Wer hat das militärische Bündniss unterschrieben? Wieder Erbakan.

Ich würde hier gerne auch einmal das übersetzen, was unter dem Video steht:
Lafa gelince herkes Filistine a?l?yor ve güya ?sraili lanetliyor, ama ne demi? ?air; Ayinesi i?tir ki?inin lafa bak?lmaz!
Türkiye Büyük Millet Meclisinde vefat edenleri ç?kar?rsak 547 milletvekili var. Bu milletvekillerinin 361i Türkiye-?srail Dostluk Grubunun üyesi.
Peki mebuslar?m?z?n ne kadar? m? Türkiye-Filistin Dostluk Grubuna üye? Rakam dramatik: 61.
Evet ?sraile dostluk duyan 361, Filistine dostluk duyan 61 milletvekilimiz var...
Peki AKPnin kaç mebusu var?340.
Görüyorsunuz, Filistin için güya a??tlar yakan ve genel ba?kan?n? Ortado?u seferlerine ç?karan AKP gerçekte Filistine muhabbetten uzakt?r.
Komik olan ayr?nt? Türkiye-?srail Dostluk Grubunun üçte ikisinden fazlas?n?n AKPliler taraf?ndan olu?turulmas?d?r. Tablo budur, ama istismara geldi mi ortal??? y?k?yorlar...
Hay?r hay?r, bu sat?rlar?n yazar? baz?lar? gibi kör göze parmak misali Yahudi dü?man? de?ildir.
Tersine biz Türklerin ?srailde çok sevildi?ini de yazd?k. Ancak körü körüne ?srail yanda?l??? bizde yazmaz.
Adamlar katliam yaparken ben onlara bahane bulmaya kalkmam, tersine lanetlerim.
Bizim perspektifimiz hadiselere ve tutumlara göredir.
Oysa AKP güruhu bunu yapm?yor. Sürekli istismar pe?inde...
Yahu ?sraili TBMM dahil her yerde kucaklayan sensin, madalyalar?n? takan sensin, 2004te ?aronla stratejik anla?malar yapan sensin. Ama i? lafa ve istismara geldi mi Müslüman Karde?ler edebiyat?. Hikâyeyi b?rak, yüre?in yetiyorsa fiili birkaç ad?m ya da ald???n Yahudi madalyalar?ndan birini geri gönder!
http://www.yenicaggazetesi.com.tr/a_haberdetay.php?hityaz=6609
Wenn es darauf ankommt, weint jeder um Palästina, und Israel wird verflucht, aber was sagt ein Dichter: (sinngemäß) Wenn man einen Menschen wirklich kennt, dann kann der reden so viel der will, man kennt die Wahrheit.
Wenn man jetzt die Mitglieder im türkischen Parlament aufzählt sind es wohl 547 abgeordnete. Davon sind 361 in der Türkei-Israel Solidaritätsvereinigung.
Und wieviele sind es im Palästina-Türkei Solidaritätsvereinigung? 61.
Also Israel-Türkei 361, Palästina-Türkei 61,
Wieviele Abgeordnete hat die AKP? 340
Wir sehen also, dass die AKP, welche ja so um Palästina im Fernsehen weint, der Solidaritätsgruppe fernbleibt. Sich also distanziert. Das witzige dabei ist, dass 2 von drei der Israel-Türkei Solidaritätsvereinigung von der AKP sind. Das ist eine Tatsache, aber wenn es darauf ankommt, dann sind natürlich die AKP Leute helden Palästinas.
[...]
An Erdogan gerichtet wird dann gesagt: Wenn hier jemand Israel im türkischen Parlament vertritt, bist du es, du hast mit Saron 2004 militärische verträge abgeschlossen.

Und zum schluss: Lass die Geschichten, wenn dein Herz ausreicht, dann schick doch ein paar der jüdischen Ehrenemedallien zurück!

als Quelle: http://www.yenicaggazetesi.com.tr/a_haberdetay.php?hityaz=6609


Und dieses Bild ist sehr wichtig: Erdogan schüttelt einem israelischen Staatsmann, obwohl Erdogan selbst behauptet hat, dass es Sünde sei, einem Juden die Hand zu schütteln.

http://4.bp.blogspot.com/_H6IazHrTB9k/TQjGusu5izI/AAAAAAAACzc/kBsA-beq2XU/s1600/Tayyip_Sharon.jpg.bmp


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Kurdische Politik in der Türkei

08.03.2011 um 02:45
@Khalo
Zitat von KhaloKhalo schrieb:Was ist die ,,Nurculuk'' Bewegung? Es sind Islamisten, die einen Scharia-Staat anstreben. Sie sind Demokratie und Laizismus Feinde
:D

du hörst dich ja schon an wie n radikaler kemalist

von wegen scharia-staat, schau, die islamisten in pakistan, afghanistan, somalia usw. die einen grausamen scharia-staat anstreben wollen, besiegt man nicht mit waffen,
tötet man einen, kommt der nächste...

die "nurcus" verkörpern den "milden" islam, so kann man gegen die radikalität vorgehen, wenn du dieser bewegung demokratie- und laizismusfeindlichkeit unterstellst, muss ich dich fragen, wieviele bücher du aus diesen kreisen gelesen hast ?

*

diese bewegung ist vorallem damit bekannt, weltweit schulen zu eröffnen, besonders in verärmten ländern, nicht um zu missionieren, sondern die bildung weit zu verbreiten, diese schulen bekommen international große anerkennung.

du kannst dich fragen, warum die sowas ohne nutzen machen sollten, nur dann kennst du die bewegung einfach nicht gut genug und ihre ansichten über den islam.

etwas gutes zu tun, ohne gegenleistung dafür zu verlangen wird in dieser und vielen anderen religionen sehr gelobt.


sie haben großen einfluss auf die menschen in der türkei, auch in den medien spielen sie eine große rolle.

nur ist das jetzt vorteilhaft oder nicht ?

drohen sie den strukturen des staates oder sind das doch mehr verschwörungen ?

*

was ist denn schlimm daran, die beziehungen mit israel zu verstärken ?

die krise zwischen den zwei staaten hat doch erst dann begonnen, als erdogan in der vermittlerrolle ausgenutzt wurde, da bekam er einen roten kopf und seitdem glüht er, wie das emblem ihrer partei

wechselt israel seine regierung, kommt ein milderer präsident, können sie sich wieder die hände schütteln
Zitat von KhaloKhalo schrieb:obwohl Erdogan selbst behauptet hat, dass es Sünde sei, einem Juden die Hand zu schütteln.
:D

hast du ne quelle ?


auch wenn mich die letzten verhaftungen in der türkei etwas verwirrt haben, denk ich, dass du den verschwörungen zu sehr glauben schenkst.


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Kurdische Politik in der Türkei

08.03.2011 um 08:04
Die Verwirrungen in manchen Köpfen lassen einen immer wieder erstaunen.


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Kurdische Politik in der Türkei

08.03.2011 um 08:06
Zitat von HevalHeval schrieb am 01.03.2011:Was meinst du für was es ausgegeben wird?
Um arme Menschen, von ihrer Sippe zum Tode verurteilte und verfolgte Frauen und Kinderheime zu unterstützen?


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Kurdische Politik in der Türkei

08.03.2011 um 08:46
@Khalo

Also deinen Schriften nach zu urteilen ist die Türkei ein böser Terrorstaat und die armen Kurden sind ganz liebe Menschen die terrorisiert werden?
Bin selber Türke, in Deutschland geboren, wusste vor ein paar Jahren echt noch nicht mal wer oder was Kurden sind, oder wo der Unterschied zwischen Türken und Kurden ist.
Meine Nachbarn sind Kurden aus Elazig und Malatya, dachte über 15 Jahre sie wären Türken den sie Sprachen kein bißchen Kurdisch oder so.
Naja inzwischen hab ich gemerkt das man bei euch Kurden auch ganz klar differenzieren muss.
Einmal gibt es die Yeziden-Kurden welche gegen alles sind was türkisch ist, und dann gibt es die muslimischen Kurden von denen die meisten eigentlich ganz gut mit den Türken klarkommen. Aufgrund deiner ganzen Schreibweise, man merkt das dir der Kopf gehörig gewaschen wurde, geh ich mal davon aus das du Yezide bist?
Naja obwohl die meisten Yeziden es eh nicht zugeben, hab ich bei der Arbeit schon festgestellt. Die geben sich lieber als Muslim aus, und verleugnen ihre Religion, aus Angst ich würde sie nachteilhaft behandeln(bin im Management tätig).
Wie gesagt, denke das die meisten Yeziden-Kurden aus der Türkei uns Türken regelrecht hassen. Naja die meisten von ihnen sind eh Bauern, und lassen sich von PKK-Parolen beeinflussen. Komischerweise hör ich von sowelchen wie dir immer die gleichen Sprüche, türkische Millitär bla bla bla, Atatürk damals Vertrag von das und das bla bla bla und so weiter und sofort.
Eh, lebt mal im Heute, die Türkei ist ein moderner Staat und sehr demokratisch, mach mal deine Augen auf, erkenn die Wahrheit. Vergeude nicht deine Zeit, den euren Bauernstaat werdet ihr niemals bekommen, alter ihr würdet euch doch eh gegenseitig abstechen.
Naja egal, bleiben wir beim Thema, was ich eigentlich meine ist, Leute wie du wollen keinen Frieden, sie wollen Unruhe stiften und eigentlich ist es egal was man euch sagt, eure Gehirne sind auf Türkenhass getrimmt.
Schönen Tag noch.


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SLF ehemaliges Mitglied

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Kurdische Politik in der Türkei

08.03.2011 um 09:07
Zitat von MahatmaMahatma schrieb: die Türkei ist ein moderner Staat und sehr demokratisch
naja, es sieht demokratisch nun besser aus aber sehr denokratisch ist es nicht
Es ist zwar zutreffend, dass in der Türkei die Rechte der Gewerkschaften unzureichend und die gewerk­schaftliche Betätigung von Arbeitnehmerinnen und Ar­beitnehmern nach wie vor eingeschränkt sind. So gibt es für viele Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer prak­tisch keine Vereinigungsfreiheit. Streikrecht und Tarif­verhandlungsrecht sind für zahlreiche Arbeitnehmer­gruppen stark beschnitten, insbesondere für Angestellte im öffentlichen Dienst. Zudem wird die Mitgliedschaft in einer türkischen Gewerkschaft gegenüber vielen Arbeit­nehmerinnen und Arbeitnehmern als Kündigungsgrund seitens des Arbeitgebers benutzt.

Die Situation der türkischen Gewerkschaften ist aber kein isoliertes Problem. Vielmehr müssen wir konstatie­ren, dass in der Türkei noch immer große Demokratie­defizite auf vielen Gebieten auch nach fast 5-jährigen Beitrittsverhandlungen bestehen. Deshalb möchte ich an dieser Stelle noch einmal betonen, dass die Vorausset­zungen für eine Mitgliedschaft der Türkei in der EU nach wie vor nicht gegeben sind und wir diese deshalb unverändert ablehnen.

Die politischen Bedingungen, die nach dem Be­schluss des Europäischen Rates vom Dezember 1993 ei­gentlich vor der Aufnahme der Beitrittsverhandlungen erfüllt sein müssten, liegen im Falle der Türkei noch im­mer nicht vor. So ist in der Türkei nicht nur das Gewerk­schaftsrecht unterentwickelt, sondern es gibt gravie­rende Defizite in der Gewährung von Grundrechten, insbesondere im Bereich der Meinungs-, Presse- und Re­ligionsfreiheit sowie bei der Unabhängigkeit der Justiz.

Ich möchte noch einmal betonen: Die Antragsteller greifen ein einzelnes Problem auf, ohne die Lage der Türkei insgesamt zu beleuchten. Eine isolierte Behand­lung eines Aspektes greift aber zu kurz. Dass in der Tür­kei nach wie vor in vielen Bereichen gravierende Demo­kratiedefizite bestehen, möchten die Linken aber nicht klar beim Namen nennen. Ich habe allerdings auch nicht erwartet, dass ausgerechnet die Partei, in der nach wie vor ehemalige SED-Mitglieder tonangebend sind, für die umfassende Durchsetzung demokratischer Rechte eintreten würde.

Dabei könnte der Zeitpunkt dafür kaum besser sein. Denn derzeit ringen die Türken um eine Verfassungsre­form. Die Verfassung von 1980 wurde zwar seit ihrem Inkrafttreten 1982 mehrfach überarbeitet, ist aber noch immer in ihrem Rechts- und Freiheitsverständnis von europäischen Normen weit entfernt. Zwar finden sich in dem aus 177 Artikeln bestehenden Werk alle üblichen Grundrechte, wie etwa die Meinungs- und Pressefrei­heit, die Religionsfreiheit oder der Schutz des Privatle­bens. Doch viele dieser Grundrechte werden im Text ein­geschränkt oder in widersprüchliche Zusammenhänge gestellt.

Faktisch ist es auch heute noch in der Türkei so, dass – falls türkische Journalisten beispielsweise über den Völkermord an den Armeniern oder kritisch über den Ministerpräsidenten berichten – sie mit harten Konse­quenzen rechnen müssen.

Laut Art. 2 der türkischen Verfassung ist die Türkei zwar ein demokratischer Rechtsstaat. De facto sind aber beispielsweise einige Gruppen von Staatsbürgern nicht einmal wahlberechtigt.

Darüber hinaus liegt die Sperrklausel bei Wahlen bei 10 Prozent. Auch Direktmandate können nur wahrge­nommen werden, wenn eine Partei insgesamt 10 Prozent der Stimmen erhält. Darunter leidet insbesondere die kurdische Minderheit. Grundsätzlich herrscht in der Türkei Wahlpflicht, die jedoch gegen eine Strafgebühr von circa 13 Euro umgangen werden kann.

All diese Regelungen widersprechen grundlegend un­serem Demokratieverständnis.

Ein weiterer Punkt: Rein rechtstheoretisch gesehen herrscht in der Türkei Gleichberechtigung. Doch auch die Geschlechtergleichheit findet sich in der türkischen Verfassung in einem ungewöhnlichen Zusammenhang: „Die Familie ist die Grundlage der türkischen Gesell­schaft und beruht auf der Gleichheit von Mann und Frau“.

Die Gleichheit von Mann und Frau wird also primär als Teil des türkischen Familienverständnisses und nicht als eigenständige Rechtnorm betrachtet. Solche Formu­lierungen sind nicht mit unserem europäischen Rechts­verständnis in Einklang zu bringen. Vor allem aber rechtstatsächlich kann man kaum von einer Gleichstel­lung von Mann und Frau sprechen. In vielen Regionen gibt es eine eklatante Benachteiligung, ja teilweise Un­terdrückung von Frauen.

Einen weiteren wichtigen Punkt möchte ich nennen: In der Türkei ist bis heute das Recht auf freie Religions­ausübung nicht gewährleistet. Nach wie vor haben Christen und andere religiöse Minderheiten mit äußerst schwierigen Bedingungen zu kämpfen. Nicht nur, dass man sie allein aufgrund ihrer Religion oft als Feinde der Türkei und des Türkentums betrachtet, die AKP verwei­gert den Kirchen weiterhin die Anerkennung eines öf­fentlich-rechtlichen Status. Christliche Kirchen bangen in der Türkei um ihre Existenz. Ministerpräsident Erdoðan fordert mehr Rechte für Muslime in Deutsch­land – Christen in der Türkei aber können ihre Religion nicht frei und ohne Furcht vor Repressalien ausüben.

Schon nach ihrem ersten Wahlsieg 2002 hatte die AKP unter Erdoðan eine neue Verfassung versprochen. In diesem Zusammenhang erklärte der Ministerpräsi­dent wiederholt, dass die Bewerbung um die Mitglied­schaft in der EU nur mit einer modernen Verfassung zum Erfolg führen könne. Es wurden daraufhin zwar rasch auf dem Papier Reformen des Zivil- und Strafgesetzbu­ches durchgeführt, eine neue Verfassung gab es jedoch nicht. Eine von der Regierung bei Staatsrechtlern in Auf­trag gegebene liberale Neufassung verschwand 2007 in den Schreibtischen der Regierung. Stattdessen versan­dete die Verfassungsreform 2008 in einem Streit über das islamische Kopftuch.

Zurzeit ringt man in Ankara erneut um eine liberalere Verfassung. Die beiden Oppositionsparteien haben je­doch schon angedeutet, dass sie auf keinen Fall der neuen Verfassung zustimmen werden – und die AKP ver­fügt mit ihren 337 Sitzen im Parlament nicht über die er­forderliche Zweidrittelmehrheit. Deshalb soll die Ver­fassungsänderung nun mit einer Dreifünftelmehrheit verabschiedet und anschließend per Volksabstimmung gebilligt werden.

Ich möchte nicht verhehlen, dass ich Zweifel habe, ob die Regierung wirklich einen grundsätzlichen Wandel anstrebt oder ob es sich vielmehr nur um „Kosmetik“ handelt, um bei der EU den Eindruck zu erwecken, die Türkei habe den ernsthaften Willen, eine Demokratie zu werden so wie wir sie haben und verstehen. Fest steht: Die Regierung Erdogan hat keines ihrer vielen Reform­versprechen eingehalten.

Bei aller Kritik an der innenpolitischen Situation der Türkei möchte ich an dieser Stelle aber nicht versäumen zu erwähnen, dass die Türkei für die gesamte Europäi­sche Union ein wichtiger Partner ist. Die Türkei ist nicht nur ein wichtiger Handelspartner und Investitionsstand­ort, sondern sie ist auch unverzichtbar als Bindeglied zwischen den europäischen Märkten und den Energie exportierenden Ländern im Mittleren und Nahen Osten. Darüber hinaus ist die Türkei ein wichtiges NATO-Mit­glied und unverzichtbarer Mittler zwischen der westli­chen und der islamischen Welt.

Mit dem heutigen Antrag hat Die Linke wieder einmal bewiesen, dass sie keinerlei Interesse an einer seriösen Europa- und Außenpolitik hat. Schon in der letzten Le­gislaturperiode haben wir den Antrag abgelehnt, weil er zu einseitig war und nicht auf die Lage in der Türkei ins­gesamt, so wie ich sie eben angesprochen habe, einging. Der neue Antrag weist die selben Mängel auf. Haben die Antragsteller nichts dazugelernt? Verschließen sie ein­fach die Augen vor der Gesamtlage in der Türkei?

Ganz verborgen geblieben sind aber auch der Linken die Probleme in der Türkei nicht, denn in dieser Woche hat die Kollegin Sevim Daðdelen von der Fraktion Die Linke einen Reisebericht vorgelegt, in dem sie zu dem Ergebnis kommt, dass sich die Menschenrechtslage in der Türkei 2009 im Vergleich zum Jahr 2008 verschlech­tert habe. Dennoch sieht sich Die Linke nicht in der Lage, dies auch in ihrem Antrag klar und deutlich anzu­sprechen.
http://www.cducsu.de/Titel__rede_tuerkei_hat_noch_immer_grosse_demokratiedefizite_auf_vielen_gebieten/TabID__1/SubTabID__2/InhaltTypID__2/InhaltID__15359/Inhalte.aspx

es gibt noch einiges zu tun aber man is ja auf dem weg dahin


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