Johannes620 schrieb:Ich Teile keineswegs alle Ansichten des Herrn Sarazin, man sollte die Kritik aber schon sachlich mit Fakten untermauern.
Das Buch ist schon ausreichend analysiert, wie man an den unten angeführten Zitaten sehen kann.
Wenn ein Autor wie Sarrazin es nötig hat, sich auf einen Volkmar Weiss, der sich wiederum auf NS-Rasseforscher bezieht, dann kann man sich das Lesen des Buches von Sarrazin sparen.
Er hat wohl nicht damit gerechnet, das sein Buch so genau analysiert wird, insbesondere auch die Quellen.
Volkmar Weiss:
Auf Vorschlag der Landtagsfraktion der NPD berief der Präsident des Landtags von Sachsen ihn im März 2005 als externen Experten in die Enquete-Kommission Demografische Entwicklung und ihre Auswirkungen für die Lebensbereiche der Menschen im Freistaat Sachsen sowie ihrer Folgen für die politischen Handlungsfelder, aus der er im Januar 2006 wieder ausschied. Des Weiteren war er Interviewpartner und Gastautor der Jungen Freiheit und der Deutschen Stimme der NPD.
Quelle:
Wikipedia: Volkmar Weiss#Rechtsextremistische KontexteWer solche Fürsprecher hat ?!
Da muss sich schon fragen, wessen Geistes Kind jemand ist der sich von der NDP in eine Kommission in den Landtag von Sachsen berufen lässt ?
Die Fakten für das Abschreiben liefert Weiss selbst:
Natürlich gehe es bei Sarrazins "Deutschland schafft sich ab" um Eugenik. Schließlich sei Sarrazin überhaupt erst durch Weiss zu diesen "komplexen" eugenischen Gedankengängen in der Lage gewesen:
"Tatsächlich dürfte Sarrazin ohne meine Vorleistung „Die IQ-Falle: Intelligenz, Sozialstruktur und Politik“, Graz 2000, kaum zu einer so komplexen und brisanten Gedankenführung gelangt sein.
Mit der Thematik, in die Sarrazin sich in zwei Jahren in wirksamer Weise eingelesen hat, beschäftige ich mich in all ihren Verzweigungen seit über 40 Jahren. Auch die Idee, die PISA-Testergebnisse in IQ-Werte zu transformieren, stammt ursprünglich von mir. Sarrazin zitiert darüber hinaus korrekt eine Reihe Originalarbeiten Dritter, auf die er nur durch Zitierungen in meinen weiteren Arbeiten aufmerksam geworden sein kann, z. B. auf S. 368 seines Buches die PISA-Punktwerte von Migrantenkindern, M. Levels et al., American Sociological Review (2008)." (Weiss, Volkmar. Thilo Sarrazin und Volkmar Weiss kontra Sigmar Gabriel und Frank Schirrmacher:Positive Wissenschaft gegen stalinistische Ideologie [Internet]. Version 36. Knol. 2010 Sep 23. Verfügbar bei: http://knol.google.com/k/volkmar-weiss/thilo-sarrazin-und-volkmar-weiss-kontra/19iebpu8jegcn/38.)
Quelle: http://klassismus.blogspot.com/2010/09/der-eugeniker-volkmar-weiss-gibt-sigmar.html (Archiv-Version vom 27.07.2021)
Ob Sarazzin Weiss kritisiert hat, ist im Zusammenhang mit der gesamten Sarazzin-Thematik irrelevant.
Und mit dem richtigen Zitieren ist es wohl auch nicht so weit her:
Michael Blume verwahrte sich gegen die fehlerhafte Zitation einer seiner wissenschaftlichen Arbeiten.
Quelle:
Wikipedia: Deutschland schafft sich ab#Harry Ostrer (Genetiker)Das mit dem Lesen und Verstehen von Texten ist bei Sarrazin wohl auch nicht weit her:
Die Intelligenzforscherin Elsbeth Stern widersprach Sarrazins Prognose. Mit seinem mehrfach wiederholten Satz „Intelligenz ist zu 50 bis 80 Prozent erblich“ zeige Thilo Sarrazin, dass er Grundlegendes über Erblichkeit und Intelligenz nicht verstanden habe. Deshalb müsse man auch viele seiner Folgerungen infrage stellen.
Quelle:
Wikipedia: Deutschland schafft sich ab#Harry Ostrer (Genetiker)Christoph M. Schmidt (Ökonom)
Christoph M. Schmidt schrieb im Handelsblatt, dass Sarrazin tief „in die Mottenkiste der Rassentheorie“ greife.
Seine Thesen über Muslime und Türken seien ähnlich stichhaltig „wie die Aussage, rote Autos führen schneller, weil sie rot sind.“
Schmidt führte aus, dass statistische Datensätze und Methoden „viel Unheil anrichten“ können, falls „sie in die falschen Hände geraten“.
Solches drohe dann, „wenn ihre Grenzen übersehen werden“. Er nannte es ein „besonders trauriges Beispiel“, wie Sarrazin die Thesen seines Buches zu untermauern versuche. Sein Erklärungsversuch setze „kurzerhand ethnische Zugehörigkeit und Leistungsfähigkeit gleich“.
Nach Sarrazins Auffassung sei „die Bildungsleistung der türkischen Zuwanderer geringer als die der Deutschen, weil sie Türken sind.“ Diese willkürliche Interpretation werde intellektuell gerechtfertigt durch eine „verschwurbelte Theorie der hohen Vererbbarkeit von Intelligenz“. Kausalität sei aber „ein intellektuell sehr herausforderndes und oft missverstandenes Thema“ und Sarrazin dabei keine Ausnahme. „Aber der Umstand, im Irren über methodische Grenzen nicht allein zu sein, macht die Absurdität der pseudowissenschaftlichen Untermauerung von rassistischen Thesen ja nicht besser.
Quelle: Wikipedia: Deutschland schafft sich ab#Harry Ostrer (Genetiker)
Schmidt bringt die Sache auf den Punkt.