@kiki1962 "freie entscheidungen ? wann hat man die, wenn es hinten und vorn klemmt - wenn "normalitäten" zum luxus werden
natürlich ist hier armut relativ - hier erleben wir eine armut, die sich ausweitet - nicht mehr teilnehmen zu können, keine teilhabe mehr zu haben fängt bei kultur an und hört bei bekleidung auf
und klar muss man nicht alles haben, meine kinder empfanden es nicht als mangel, nich die marke zu tragen, aber sie empfanden es als mangel, dass wir nicht reisen in andere länder machen konnten
die kulturreise, die sie sich nach berlin wünschten, war ein sparprogramm der härtesten art - einschnitte ohne ende - entbehrungen, die an die grenze gingen
das mutete ich meinen kindern zu - ja, es war gut, dass wir gefahren sind, aber . .
und so zog sich dies durch ihre gesamte kindheit und natürlich jetzt, wo sie groß sind hoffe sie, andere bedingungen zu haben -
ihr erwachen ist erschreckend - mein sohn mit guter ausbildung wird nur als leiharbeiter benutzt - meine tochter hofft auf eine anstellung zu guten konditionen, wenn sie nächsten jahr mit ihrer ausbildung fertig ist - sieht nicht gut aus -
die ernüchterung: keine kinder ..."
Was bitte hat des mit dem zu tun , was ich schrieb? ich zweifle nicht an, das der Arbeitsmarkt schlecht ist. Und ich habe hoffentlich nicht den Eindruck erweckt, Armut oder andere Härten des lLebens für einige in der BRD zu unterschätzen, auf keinen Fall wollte ich dies tun.
Ich sehe nur dir Gründe für das schulische Scheitern aufgrund hoher Fehlzeiten, fehlender Leistungsbereitschaft etc nicht im finanziellen Rahmen des Individuums. Schulmaterialien werden im Notfall vom Amt gezahlt. Selbst wenn es ganz tragische Einzelfälle gibt, in denen wirklich allein das Geld das Problem für schulischen Misserfolg ist, sind diese sicherlich nicht der wesentliche Grund dafür, dass 10 % eines Jahrgangs ohne oder nur mit einem niderigschwelligen Ausdruck die Schulen verlassen.
Zudem herrscht eine Schulpflicht bis zum 18. Lebensjahr. ich beziehe mich nur auf die allg Schulpflicht bis 16. , weil danach oft tatscählich sinnfreue Maßnahmen erzwungen werden, die Jugendlichen das "Absitzen" der letzten zwei Jahre ermöglichen bzw aufzwingen. Mir ist unklar, was bitte Geld damit zu tun hat, die ersten zehn Jahre Schule erfolgreich hinter sich zu bringen oder nicht.
Es ist schade, wenn es euch an Geld fehlte, das tut mir ganz ehrlich leid, aber deine Kinder hatten deshlab doch trotzdem die selben Bildungschancen wie andere Kinder. Zumindest bis zum 18. Lebensjahr. Dass dein Sohn trotz guter Ausbildung nicht in eine normales Arbeistverhältnis kommt, will ich natürlich nicht schönreden. Ich wünsche euch da wirklich für die Zukunft mehr Glück/ Erfolg!
Ich betone noch einmal ausdrücklich, dass solche Dinge wie kostenpflichtige Studien etc. nochmal ein anderes Thema sind.