@lambretta Wenn die Gemeinschaft jemanden ohne jede Bedingung fördert und die Person die Einstellung besitzt, die Förderung anzunehmen, aber keine Lust hat, etwas dafür zu leisten, dann schadet sich die Gemeinschaft selbst. Denn die arbeitenden Menschen wenden Zeit und Mühe auf, um andere Mitglieder der Gemeinschaft zu unterstützen im Vertrauen darauf, dass diese Mitglieder das gleiche für sie tun werden, ihnen irgendwas zurück geben werden.
lambretta schrieb:Jetzt weiss er also, dass er zur Integration gezwungen wird, und nicht deshalb daran teilnehmen soll, weil Du ihn für eine Bereicherung hälst.
Ich zwinge ihn nicht zur Integration, sondern ich unterstütze ihn einfach nicht, wenn er sich nicht integrieren möchte. Ich sage nicht:,,Du MUSST dich integrieren und etwas leisten", sondern ich sage:,,Du musst dich integrieren und etwas leisten,
wenn du von der Gemeinschaft Unterstützung erhalten willst."
Ich kann niemanden zwingen, sich zu integrieren. Aber mich kann auch niemand zwingen, Zeit und Aufwand in eine Person zu investieren, die partout keine Lust hat, von sich aus etwas für die Integration zu leisten.
Was die Bereicherung angeht: Selbstverständlich empfinde ich Menschen als Bereicherung, wenn sie an der Gemeinschaft mitwirken und sei es nur dadurch, dass sie ehrenamtlich in einem Sportverein tätig sind. Solch eine Person hätte bei mir sofort Anspruch auf Förderung.
Allerdings ist es in der Realität auch nicht so, dass jeder nur darauf wartet, das genau diese Person kommt.
Meine Haltung ist: Bitte, mach gerne mit, ich helfe dir. Aber ich werde dir nicht hinter her laufen.
lambretta schrieb:Angst und Druck sind nicht für eine nachhaltige Überzeugung geeignet - darüber müssen wir nicht sprechen.
Ich denke, es gibt durchaus positiven Druck und Zwang. Beispiel: Deutsch lernen.
Gute Deutschkenntnisse sind für JEDEN Menschen in Deutschland zweifellos von Vorteil, völlig egal ob ,,Eingeborener", ,,Migrant", ,,Christ" oder ,,Moslem", ,,Privatperson" oder ,,Amtsperson", im ,,privaten Bereich" oder in ,,öffentlichen Angelegenheiten".
Wir müssen uns auch fragen, wie weit freundliche Offenheit und Zwanglosigkeit gehen soll?
Meiner Meinung nach jedenfalls nicht so weit, dass die Gemeinschaft von ihr ausgenutzt werden kann.
lambretta schrieb:Reagierst Du mit Deiner Haltung auf fehlenden Willen bei Migranten, oder ist der fehlende Wille das Ergebnis auf permanente Forderungen an sie?
Diese Haltung besteht bei mir, wenn ich fehlenden Willen von
bestimmten Migranten bemerke. Wobei ich nicht sage:,,Die XY", sondern mir die einzelnen Leute immer neu ansehe.
Der fehlende Wille zur Integration kann vielfältige Ursachen haben, meine Haltung bezieht sich allerdings nur auf Ursachen, die zum Thema ,,Ausnutzung" gehören. Wenn ich nicht das Gefühl habe, dass fehlender Wille auf einer Ausnutzungshaltung basiert, dann habe ich auch eine andere Haltung.
Grundsätzlich denke ich, dass es nicht zu viel verlangt ist, die Landessprache des Landes zu lernen, in dem man lebt, da akzeptiere ich auch keine Ausreden und Einigeln von wegen:,,Die mögen mich eh alle nicht/Das ist doch voll gemeiner Zwang, voll rassistisch/usw."
Ich möchte außerdem noch festhalten: Wenn jemand in Deutschland lebt, dann gehe ich davon aus, dass er auch etwas von der deutschen Gemeinschaft möchte. Kann er auch gerne bekommen, kein Thema. Aber er muss auch bereit sein, etwas dafür zu leisten.
Wir leben nicht in einem Schlaraffenland, wo jeder auch ohne eigene Leistung ohne Schwierigkeiten durchkommen kann.