@buddel@interpreter , teilweise hast du recht, nur nicht beim Grund für den Kollaps, besser finalen Crash. Dieser Grund liegt einzig und allein im Wachstum. Das Soziale ist nur eine Folge/Rand- Erscheinung.
Da ich mir Arbeit ersparen will, ökonomisiere ich mich heute mal selbst, und dupliziere einen heute von mir geschriebenen Beitrag unter leichter Modifikation:
(es passt also nicht 100prozentig zum Thema)
Desillusioniert bin ich schon lange, schon zu Zeiten, als ich den Westen nur aus dem Fernsehen kannte.
Die Begeisterung "Heute kaufen, morgen bezahlen" hat mich schon von Anfang an befremdet. Ich habe mich immer gefragt, können die nicht rechnen ?
In Diskussionen wurden mir immer abenteuerliche persönliche Steuersparmodelle entgegengehalten. Mag sein, dass das mathematisch funktionierte.
Aber es bleibt eine Tatsache, dass hohe Gewinne nur gemacht werden können, wenn sich andere verschulden. Durch die Steuersparmodelle wird nur der Staat (wir alle) mit ins persönliche Schuldenboot geholt.
Später, als mir selbst die Möglichkeit offen stand, habe ich bis heute nie Kredite in Anspruch genommen, obwohl es gegenüber der Familie ständiger Überzeugungsarbeit bedarf.
Der exponentiellen Vermehrung des Zinseszinses steht stets die exponentielle Vermehrung der Schulden entgegen. Über diese Tatsache ist sich erstaunlicherweise kaum jemand bewusst.
Über den Geisteszustand unseres Volkes, aber auch der Weltbevölkerung mache ich mir keine Illusionen.
Die Schuld, wie es zu diesem Zustand (der Verblödung) kommen konnte, muss man aber doch denen geben, die die (noch-) Gewinner dieser Situation sind.
Und das mache ich im Prinzip.
Eine Möglichkeit, sie in die Knie zu zwingen, wäre die Verweigerung.
Die Verweigerung der gesamten kartesianischen Lebensart.
Dem steht wie ein Fels, die Geisteshaltung, zumindest der Völker der Industrienationen, entgegen.
Franz Josef Radermacher beschreibt diese Situation (aus anderen Gründen) sehr richtig mit einer Konstellation der Spieltheorie, dem Gefangenendilemma.
Ich mache mir keine Illusionen, das System ändern zu können oder etwa nur an Stellschrauben zu drehen, wie es viele hier für erfolgversprechend halten.
Die obersten Zehntausend (weltweit mehr) haben sich mit ihrem virtuellen Vermögen längst noch oben verabschiedet.
Was uns bleibt, sind die explodierenden Schulden, unter denen wir den Rücken ehrerbietig krümmen und uns um die Berechtigung von Vermögenssteuern streiten.
Vermögenssteuern, die die explodierenden virtuellen Vermögen längst nicht mehr erfassen können.
Wenn die Menschen aufwachen würden, müssten sie merken, dass virtuellen Vermögen keine realen Schulden entstehen können.
Dass unsere Schulden real sind, wird uns nur vorgemacht.
Unsere Schulden sind längst virtuell. Sie dienen einzig und allein dazu, uns einem unmenschlichen Kostendruck auszusetzen.
Der Kostendruck ist eine Trugbild, eine Chimäre.
Wir leben unter dem Terror der Ökonomie.
Privatisierung um jeden Preis, Lohndrückerei usw. dienen wiederum dazu, das Kaufverhalten hin zu Discountern zu verschieben, was wiederum die Ausbeutung der dritten Welt (Kinderarbeit usw.) befördert.
Alles ist mit allem verknüpft und nicht aufzubrechen (wegen unserem Geisteszustand).
Über all das und noch viel mehr, bin ich mir im Klaren.
Genau deshalb kann man sich nur persönlich verweigern und den Zusammenschluss mit Gleichgesinnten suchen.
Damit sich die Gleichgesinnten mehren, sind aber alternative, nicht von den Denkfabriken produzierte Informationen nötig.
Diese Informationen können "wie das Aufregen über Manager und Politiker" aussehen.
Das kostet zwar Energie, aber erreicht im Untergrund viel.
Jeder Einzelne, der umdenkt, ist wichtig - nicht um das System zu stürzen ! Nein !
Das erledigt das System selbst.
Es geht um das "Nach dem Crash". Es geht um Hoffnung.