@Kompasskalle So schön die Idee ist, so undurchführbar ist sie. Ich wiederhole hier mal, was ich vor einem Jahr geschrieben habe:
Die Sache mit dem bedingungslosen Grundeinkommen wird leider nicht funktionieren, weil
1. Unsere Produktivität durch den Wegfall von Arbeitskräften schnell ganz gewaltig sinken würde, und zwar vorwiegend bei den niedrig gezahlten Jobs. Keiner würde (zunächst) mehr putzen, pflegen, Sachen verkaufen, alle diese Tätigkeiten, für die man auch heute nicht mehr als 1000 € bekommt (eher weniger).
2. Also weniger Waren, aber haufenweise Leute mit Geld, die diese Waren gerne kaufen würden. Die logische Folge: Die Waren würden teuer, und zwar sprunghaft und gewaltig.
3. Einge von den unbesetzten Billigjobs müssten auf jeden Fall wieder besetzt werden, z.B. in der Altenpflege. Wäre interessant zu sehen, ab welcher Lohnhöhe (netto natürlich) sich genügend Kandidaten aus der Tausend-Euro-Fraktion bereit finden würden, die Arbeit wieder aufzunehmen? 12 €? 20 €? Der Platz im Altersheim würde plötzlich vicht mehr dreitausend, sondern 5000 € kosten. Da Opa das von seinen tausend Euro nicht bezahlen kann, muss ja wohl der Staat ran. Also Steuern erhöhen. Und das ist nur ein Beispiel von vielen, alle mit gleicher Zielrichtung, denn
kurz und schlecht: Binnen weniger Wochen wären die schönen tausend Euronen durch Inflation und Steuererhöhung nur noch die Hälfte oder weniger wert. Das System hätte sich wieder einpendelt. Leider kann man von dem neuen Kaufwert der tausend Euro nicht leben und die Leute müssten wieder arbeiten gehen.
Aus der Nummer 3 kommt man übrigens raus, wenn man massenweise Leute aus Billiglohnländern ins Land holt, ihnen das bedingunslose Grundeinkommen verwehrt und für acht € arbeiten lässt. Das gibt es tatsächlich, z.B. in Saudi-Arabien. Das System dort ist aber nicht geschlossen, sondern wird von uns über den Benzinpreis finanziert.