@Groucho Du musst dafür nur ein Geschichtsbuch aufschlagen.
War die DDR antifaschistisch?
War es antifaschistisch, als Thälmann damals die SPD statt der NSDAP bekämpfte, weil die der "linke Arm des Faschismus" sei?
War in dem Zusammenhang Stalins Sozialsfaschismusthese antifaschistisch?
Die Sowjetunion an sich?
Handlungen werden nicht aus sich heraus sakrosankt, weil man sie mit irgendwelchen Begriffen labelt.
In der Gegenwart ist der Sachverhalt natürlich ein wenig anders. Da hat man es eher mit dem Phänomen zu tun, dass in einem Umfeld, wo Antifaschismus - oder sagen wir die Opposition zu Rechtsextremismus - als besonders erwünscht gilt, dazu kommen kann, dass es nicht mehr um Inhalte geht sondern nur noch darum, in kotzbürgerlichem Konformismus aus einer dementsprechend gelabelten Gruppenidentität der autoritären Neigung nachzugehen, Leute zu sanktionieren, die tatsächlich oder vermeintlich außerhalb dieses Lables stehen, weil das das eigene Faible für gesellschaftliche Hierachien befriedigt.
Und zu allem Überfluss hat man diese Identitäten nichtmal von nationalem Unsinn entkoppelt.
Nun könnte man natürlich sagen "Ja, aber diesmal stehen die doch auf der richtigen Seite und es ist eine gute Sache".
Kommt drauf an...aber damals hätten sie auf jeden Fall zu Fackelzügen der NSDAP applaudiert.
Diese Menschen findet man zwar vermutlich weniger bei der Antifa und das hat auch nichts mit "Extremismus" zu tun, davon ab existieren sie aber in nicht unbeträchtlicher Anzahl.
Das Bürgertum bringt eben nicht nur Pegida und AfD zu Tage sondern auch solche Kuriositäten.
Darin liegt eben das Problem, wenn Antifaschismus zu irgendeiner Art klugem, hipem und reflektiertem Lifestyle verkommt und es auch dann nur noch darum geht und um die Schulterklopfer und das Lob, was man dafür bekommt.
Menschen wurden nicht von Hexenhand mündig, als der Amerikaner ihnen sagte, dass Nazis scheiße sind.
Und Menschen wurden auch nicht von Hexenhand mündig, als man Rudi Dutschke in den Kopf geschoßen hat.