LuciaFackel
Diskussionsleiter
Profil anzeigen
Private Nachricht
Link kopieren
Lesezeichen setzen
dabei seit 2004
Profil anzeigen
Private Nachricht
Link kopieren
Lesezeichen setzen
Tod oder Zukunft des Kapitalismus
22.06.2009 um 22:46Ich verstehe nichts von Politik, will auch nicht so tun, als wäre es anders. Aber ich mach mir gelegentlich so meine Gedanken...
Das kapitalistische System, so wie wir es zur Zeit erleben, baut auf Egoismus als Motivation auf und lebt von der Ausbeutung aller Ressourcen, egal ob es sich dabei um die Arbeitskraft von Menschen oder Tieren handelt oder um Rohstoffe, die der Planet liefert.
Ich glaube, jedes System, das man sich entwickeln läßt, ohne dabei der Motivation "Egoismus" eine andere Kraft zur Seite und entgegen zu stellen, nämlich Verantwortungsbewußtsein und Nachhaltigkeit, kommt irgendwann an einem Punkt an, an dem es entweder gewandelt werden muß oder kollabiert.
Unser System ist umso erfolgreicher, je mehr es auf den menschlichen Arbeiter verzichten und diesen durch Maschinen und Computer ersetzen kann. Produkte werden dadurch im Idealfall präziser, exakter und perfekter, und Mensch wird von anstrengender Arbeit befreit und entlastet. Weitestgehend läuft das so im produzierenden Bereich, während im Bereich der Dienstleistung eher das Gegenteil gilt. "Dummerweise" sind Dienstleistungen aber Arbeiten, die nicht direkt einen Gewinn oder ein Produkt gebären; die Pflege von Alten, Kranken oder Kindern z.B. erzeugt lediglich, daß diese Menschen leben oder zufrieden sind. Für ein System hat aber die Zufriedenheit oder das Leben von nicht arbeitenden und nicht konsumierenden Menschen keinen Wert.
Das System verlangt gerade jetzt in Zeiten der Krise, daß Menschen Verzicht üben, bei Zufriedenheit, Sicherheit (Alters-/ Krankenvorsorge, Arbeitsplatz, Zukunft...) usw. Abstriche machen, damit das System, so wie es vor der Krise war, wieder hergestellt werden und wie gehabt weiterlaufen kann.
An diesem Punkt müssen wir den grundsätzlichen Fehler in unserem Denken erkennen, daß wir dem System verpflichtet seien und für sein Funktionieren Opfer bringen müßten. Es ist genau umgekehrt, das System dient dazu, unsere Bedürfnisse abzudecken, nicht wir die seinen.
Wenn die Vertreter der Industrie und der "Arbeitgeber" in der Politik ihre Interessen stark vertreten, führt das letztlich dazu, daß der Staat über weniger Geld aufgrund geringerer Steuereingänge verfügt (Firmen zahlen geringere Abgaben; Arbeiter werden massenhaft entlassen, viele zu so geringen Löhnen beschäftigt, daß sie wenig/ keine Steuern zahlen UND keine vollwertigen Konsumenten sind --> Mehrwertsteuer bringt auch nicht mehr viel ein).
Alles in allem kollabiert dieses System, wenn man zuläßt, daß es von seiner Triebfeder, dem Egoismus des Individuums, durch die Lobbyisten korrumpiert wird.
Es muß gewährleistet sein, daß weiterhin genug Steuergelder eingehen, damit das System seinem eigentlichen Zweck gerecht werden kann, nämlich die Versorgung und Zufriedenheit der Menschen herzustellen.
Wir müssen uns dabei aber der Tatsache stellen, daß so viele Menschen, wie zur Verfügung stehen, als Arbeitskräfte nicht mehr gebraucht oder zumindest von niemandem mehr eingestellt/ bezahlt werden. All diese Erwerbslosen fallen als Konsumenten weg, ebenso wie Niedrigentlohnte, Minijobber usw., die weder dem Staat durch Steuerzahlung noch dem System durch Konsum nützlich sein können.
Das System muß so gewandelt werden, daß es auch diese Inhaber einer unantastbaren Würde einschließt und ihnen dient.
Neuerdings kann sich unser System in D. nicht mehr allein oder stark vorwiegend vom Export nähren; es ist notwendig, den innerdeutschen Konsum zu fördern, die vielfach ausgebeuteten und mit Niedriglöhnen abgespeisten Menschen wieder konsumfähig zu machen.
Vom System/ der Industrie als Arbeitskraft nicht mehr gebraucht zu werden, darf kein Grund für Diskriminierung sein, denn, wie gesagt, nicht wir sind es schuldig, dieses System zu erhalten, sondern das System ist dazu da, uns zu dienen. Ändern sich die Umstände, so müssen nicht wir uns anpassen oder Opfer bringen, sondern das System muß ein "Update" erfahren.
Diese Wandlung kann keine spontane Reduzierung des Humankapitals sein, und auch produktive Arbeitsplätze zaubert niemand aus dem Hut.
Es gilt, 3 Bedingung zu erfüllen:
- die erwerbslosen Menschen so zu versorgen, daß ihr Status keinen Makel mehr darstellt; nicht mehr arbeiten zu müssen sollte als Triumph unserer Technologie verstanden werden können!
- Niedrigentlohnte und Erwerbslose zu effizienten Konsumenten und somit Steuerzahlern zu machen
- allen Menschen Sicherheit und Zufriedenheit zu geben.
Nach meinem Dafürhalten ist das bedingungslose Grundeinkommen die perfekte Lösung für alle diese Anforderungen, zumal es außerdem auch die ehrenamtlichen Tätigkeiten (für gewöhnlich die wertvollen, aber zu wenig gewürdigten Dienstleistungen!) fördern würde sowie auch den Niedrigentlohnten ermöglichen würde, angst- und sorgenfrei zu leben. Besonders unangenehme Arbeiten müßten endlich angemessen bezahlt werden, da sie sonst wohl niemand machen würde ;) .
Möglicherweise habe ich irgendetwas übersehen, nicht in meiner Betrachtung berücksichtigt oder faktische Fehler gemacht.
Es würde mich interessieren, wie das alles für Euch aussieht und wie Ihr die Zukunft des Kapitalismus, des System und unserer Gesellschaft seht - nicht unbedingt realistisch, sondern vor allem idealistisch - was ist jetzt möglich und nötig?
Das kapitalistische System, so wie wir es zur Zeit erleben, baut auf Egoismus als Motivation auf und lebt von der Ausbeutung aller Ressourcen, egal ob es sich dabei um die Arbeitskraft von Menschen oder Tieren handelt oder um Rohstoffe, die der Planet liefert.
Ich glaube, jedes System, das man sich entwickeln läßt, ohne dabei der Motivation "Egoismus" eine andere Kraft zur Seite und entgegen zu stellen, nämlich Verantwortungsbewußtsein und Nachhaltigkeit, kommt irgendwann an einem Punkt an, an dem es entweder gewandelt werden muß oder kollabiert.
Unser System ist umso erfolgreicher, je mehr es auf den menschlichen Arbeiter verzichten und diesen durch Maschinen und Computer ersetzen kann. Produkte werden dadurch im Idealfall präziser, exakter und perfekter, und Mensch wird von anstrengender Arbeit befreit und entlastet. Weitestgehend läuft das so im produzierenden Bereich, während im Bereich der Dienstleistung eher das Gegenteil gilt. "Dummerweise" sind Dienstleistungen aber Arbeiten, die nicht direkt einen Gewinn oder ein Produkt gebären; die Pflege von Alten, Kranken oder Kindern z.B. erzeugt lediglich, daß diese Menschen leben oder zufrieden sind. Für ein System hat aber die Zufriedenheit oder das Leben von nicht arbeitenden und nicht konsumierenden Menschen keinen Wert.
Das System verlangt gerade jetzt in Zeiten der Krise, daß Menschen Verzicht üben, bei Zufriedenheit, Sicherheit (Alters-/ Krankenvorsorge, Arbeitsplatz, Zukunft...) usw. Abstriche machen, damit das System, so wie es vor der Krise war, wieder hergestellt werden und wie gehabt weiterlaufen kann.
An diesem Punkt müssen wir den grundsätzlichen Fehler in unserem Denken erkennen, daß wir dem System verpflichtet seien und für sein Funktionieren Opfer bringen müßten. Es ist genau umgekehrt, das System dient dazu, unsere Bedürfnisse abzudecken, nicht wir die seinen.
Wenn die Vertreter der Industrie und der "Arbeitgeber" in der Politik ihre Interessen stark vertreten, führt das letztlich dazu, daß der Staat über weniger Geld aufgrund geringerer Steuereingänge verfügt (Firmen zahlen geringere Abgaben; Arbeiter werden massenhaft entlassen, viele zu so geringen Löhnen beschäftigt, daß sie wenig/ keine Steuern zahlen UND keine vollwertigen Konsumenten sind --> Mehrwertsteuer bringt auch nicht mehr viel ein).
Alles in allem kollabiert dieses System, wenn man zuläßt, daß es von seiner Triebfeder, dem Egoismus des Individuums, durch die Lobbyisten korrumpiert wird.
Es muß gewährleistet sein, daß weiterhin genug Steuergelder eingehen, damit das System seinem eigentlichen Zweck gerecht werden kann, nämlich die Versorgung und Zufriedenheit der Menschen herzustellen.
Wir müssen uns dabei aber der Tatsache stellen, daß so viele Menschen, wie zur Verfügung stehen, als Arbeitskräfte nicht mehr gebraucht oder zumindest von niemandem mehr eingestellt/ bezahlt werden. All diese Erwerbslosen fallen als Konsumenten weg, ebenso wie Niedrigentlohnte, Minijobber usw., die weder dem Staat durch Steuerzahlung noch dem System durch Konsum nützlich sein können.
Das System muß so gewandelt werden, daß es auch diese Inhaber einer unantastbaren Würde einschließt und ihnen dient.
Neuerdings kann sich unser System in D. nicht mehr allein oder stark vorwiegend vom Export nähren; es ist notwendig, den innerdeutschen Konsum zu fördern, die vielfach ausgebeuteten und mit Niedriglöhnen abgespeisten Menschen wieder konsumfähig zu machen.
Vom System/ der Industrie als Arbeitskraft nicht mehr gebraucht zu werden, darf kein Grund für Diskriminierung sein, denn, wie gesagt, nicht wir sind es schuldig, dieses System zu erhalten, sondern das System ist dazu da, uns zu dienen. Ändern sich die Umstände, so müssen nicht wir uns anpassen oder Opfer bringen, sondern das System muß ein "Update" erfahren.
Diese Wandlung kann keine spontane Reduzierung des Humankapitals sein, und auch produktive Arbeitsplätze zaubert niemand aus dem Hut.
Es gilt, 3 Bedingung zu erfüllen:
- die erwerbslosen Menschen so zu versorgen, daß ihr Status keinen Makel mehr darstellt; nicht mehr arbeiten zu müssen sollte als Triumph unserer Technologie verstanden werden können!
- Niedrigentlohnte und Erwerbslose zu effizienten Konsumenten und somit Steuerzahlern zu machen
- allen Menschen Sicherheit und Zufriedenheit zu geben.
Nach meinem Dafürhalten ist das bedingungslose Grundeinkommen die perfekte Lösung für alle diese Anforderungen, zumal es außerdem auch die ehrenamtlichen Tätigkeiten (für gewöhnlich die wertvollen, aber zu wenig gewürdigten Dienstleistungen!) fördern würde sowie auch den Niedrigentlohnten ermöglichen würde, angst- und sorgenfrei zu leben. Besonders unangenehme Arbeiten müßten endlich angemessen bezahlt werden, da sie sonst wohl niemand machen würde ;) .
Möglicherweise habe ich irgendetwas übersehen, nicht in meiner Betrachtung berücksichtigt oder faktische Fehler gemacht.
Es würde mich interessieren, wie das alles für Euch aussieht und wie Ihr die Zukunft des Kapitalismus, des System und unserer Gesellschaft seht - nicht unbedingt realistisch, sondern vor allem idealistisch - was ist jetzt möglich und nötig?