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DDR - BRD / Unsere Zukunft neuer Sozialismus?

134 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Zukunft, DDR, Kapitalismus ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

DDR - BRD / Unsere Zukunft neuer Sozialismus?

23.10.2009 um 05:26
Die Einheit ist nun schon einige Zeit her. Und ich bin froh darüber.
Doch in letzter Zeit gerate ich immer mehr ins grübeln. Irgendwas läuft in letzter Zeit sehr verkehrt. Die Menschen sind unzufrieden wie selten zuvor. Immer mehr Firmen werden aufgelöst. Richtige Traditionsunternehmen.
Ich komme aktuell aus der Region wo Quelle (die bald abgehandelte Firma) angestammt ist. Hier wird von bald tausenden zusätzlichen Arbeitslosen gesprochen. Meine Firma wird dies wohl auch mittreffen, da wir für Quelle die IT bewirtschaften. Auch hier wird es zu Entlassungen kommen. Nach AEG ist das nun das zweite riesige Unternehmen in der Region Nürnberg / Fürth das wegfällt... Was bleibt? Riesige Brachen!
In unserem Unternehmen jetzt wird nicht nur wegen des Quelle Vorfalls (nein, auch die Finanzkrise soll wohl schuld sein) etliche Arbeit in das Ausland verlagt. Offshoring ist der Begriff der uns die ganze Zeit an den Kopf geschlagen wird.
Uns allen in der Firma kommt das nun immer spanischer vor.
Firmen die bisher funktionierten und die nichts mit Finanzkrise zu tun hatten, lagern aus, sparen ein, zwingen Mitarbeiter zur Mehrarbeit etc.
Jeder sagt natürlich klar, zur Rettung des Unternehmens usw. da helfen wir mit.
Allerdings wird hier mehr und mehr vorgelogen. Und diese Lügen sind mittlerweile bei Jedem angekommen. Alle meine Freunde, Verwandten, Kollegen sind nur noch sauer über die Entscheidungen ihrer Arbeitgeber und über die Politik.

Hier komme ich dann auf den springenden Punkt.

Warum hat sich das alles so dramatisch seit dem Fall der Mauer gewandelt?
In der BRD wollte man offensicht mit den sozialen Systemen, die auch die DDR bot, nicht schlechter dastehen. Daher investierte man sehr viel in die sozialen Systeme die auch gut zu funktionieren schienen. Stichwort: Soziale Marktwirtschaft!
Ich halte diese Form der Wirtschaft auch noch für die beste.
Leider sehe ich aber immer mehr wie sich Leute aus den oberen Etagen das Geld in die eigene Tasche stopfen. Es wird nicht mehr langfrisitig darüber Nachgedacht wie das Unternehmen zu führen sei. Die Kuh wird gemolken. Gibt sie nichts mehr, wird sie verkauft oder geschlachtet. Dies wäre zu Zeiten der DDR in der BRD auch nicht so leicht möglich gewesen. Manager haben sich geschämt wenn sie vor die Kameras treten mussten und sie bedauerten, etliche Mitarbeiter zu entlassen. Aber heute tritt ein Ackermann vor die Kamera und verkündet wir haben Gewinne wie nie zu vor eingefahren, aber weil die Rendite von 17% nicht ausreicht müssen wir Mitarbeiter entlassen. Sowas fatales muss doch jeden aufwecken!
Die Manager sind dreist geworden und schämen sich null, sondern lachen noch dabei und feiern Partys im Kanzleramt - aber darüber redet ja keiner mehr.
Meine Vermutung ist auch, das die BRD von allen seiten versucht wurde so sozial und überlegen darzustellen wie möglich, bis die DDR aufgibt.
Glaubt etz blos net, das ich a Sozi wär ;-) Ich bin hier in der West-BRD aufgewachsen.
Nachdem die DDR aber sich zum Zusammenschluss entschied, und der Eiserne Vorhang fiel, gab es keine Feindbilder mehr.
Das macht es Menschen leicht, die sich mehr und mehr bereichern wollen.
Und die Bereicherung findet überall statt. Jeder ist mit seinen Sorgen beschäftigt. Viele können sich von ihren Gehältern immer weniger leisten und sind nur noch damit beschäftigt über die Runden zu kommen.
Die Unzufriedenheit wächst und ich befürchte wir werden
a) ins Chaos fallen (Schere Arm-Reich, Soziale Unruhen, Bürgerkriege, Anarchie)
b) einen erneuten Sozialismus erleben

Wenn die aktuelle Regierung es nicht schafft, diese Probleme zu lösen und einen Aufschwung (sei er nur minimal - schlimmer wäre weiterer Abschwung und soziale Verrottung) erzielt, dann werden wir wohl keinen rosigen Zeiten mehr entgegeben blicken. Ich sehe die Lage als wie selten zuvor kritisch, da die Leute auch langsam richtig aggressiv werden.

Was ist euere Meinung? Wie wird es weitergehen? Was kann mann dagegen tun?
Woran liegt es das immer mehr an die Wand gefahren wird? Brauchen wir wirklich vielleicht eine Revolution?


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DDR - BRD / Unsere Zukunft neuer Sozialismus?

23.10.2009 um 06:12
Ach uns gehts doch super, immerhin regieren bei uns die Parteien der Besserverdienenden.


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23.10.2009 um 07:25
Die wir selbst gewählt haben :)


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23.10.2009 um 07:26
@GilbMLRS

Ja so ist es und vor allem, diese sind vom Volk gewählt worden, grade aus den sehr traditionsbewussten Gegenden(ok, früher hatte die CSU dort mehr als 50%, das hat sich schon gewandelt).
Die Globalisierung schlug überall durch in den 90ern. Alles wurde auf kurzfristig und auf viel Rendite ausgerichtet. Hinzu kommt, dass sich unser Kaufverhalten sehr verändert hat und die Entwicklungen immer schneller vonstatten gehen. Ich erinnere mal an die guten alten Kassetten, wie lange die Bestand hatten und heute hat jeder riesige Festplatten zu Hause, das Ende der CD ist mehr als da. Und wer eben diesem Druck oder dieser Entwicklung nicht genügend Potential entgegen bringt und nicht ständig am Ball bleibt, der hat eben verloren. Natürlich gehört das Management auch dazu und wenn dieses versagt, wie bei sehr vielen Unternehmen, dann Gute Nacht.
Es wollte auch jeder an der Börse mitmischen, nicht nur grosse Fische. Dass das aber mauch mit Risiko verbunden ist, wollte keiner wissen, geht ja immer nur bergauf nich wahr.
Und wie oben schon erwähnt, unser eigenes Verhalten von jedem Einzelnen. Geiz ist geil, keine Frage mehr, woher das Produkt kommt. Wo ist hier das Traditionsbewusstsein? Ok, die Preise mancher deutschen Produkte sind schon sehr schleierhaft(nen VW, also "Volkswagen", kann sich kaum einer kaufen, ich meine selbst voll bezahlen ohne Finanzierung etc.). Dann muss man auch alles mitmachen, das Neueste haben also kaufen, wird ja auch angeboten als Finanzierung. Ich sage Euch, der nächste Crash in Deutschland kommt noch, wenn alle die, die sich mittlerweile nur noch mit Visa und Co über Wasser halten, das alles nicht mehr bedienen können.
Das ist jetzt erst so richtig in den Staaten durchgeschlagen. Und bekanntlich dauerts etwas, bis das bei uns angekommen ist.
Was mich so ein bisschen stört ist, dass wir irgendwie wie in der DDR wirtschaften, alles ist bald staatlich, Geld wird sinnlos rausgehauen und die Regierung steuert das Land ohne auch nur ein Hauch von dem anzunehmen, was das Volk so sagt denkt usw.
Dann lieber den grossen Hammer und alles umgekrempelt, neu zusammengestellt und versucht, was Neues zu gestalten. Wo sind wir Deutschen denn mit unserer Weitsichtigkeit, Forschung/Entwicklung und Bildung? Das alles waren wir mal und da sollten wir wieder hin mit neuem System und der Welt zeigen, so wirds gemacht so kanns gehen.
BGe und weitere Förderung der Umwelttechnik, Steuermodelle vereinfachen und das Geld gezielt in F/E und Bildung stecken, Infrastruktur neu gestalten(mehr und besseren öffentlichen Nah-u. Fernverkehr) zu bezahlbaren Preisen(ja das ist möglich) sind die Schlagworte und immer nur Reden bringt da nicht viel, auch mal den Mut haben, das in Europa einfach mal anzupacken, das wäre ne gute Möglichkeit. Über Vieles werden wir uns sowieso eine Platte machen müssen, ob wir wollen oder nicht. Die Frage wird sein, ob wir dabei vorn mitspielen wollen oder ob wir untergehen dabei am Ende.


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DDR - BRD / Unsere Zukunft neuer Sozialismus?

23.10.2009 um 07:43
Wer vor einigen Tagen die Dokumentation der Ereignisse in Island nach dem Staatsbankrott auf Arte gesehen hat, kann sich in etwa Vorstellen wie so eine "Revolution" aussehen wird.

Sie wird im Sande verlaufen, die Leute bleiben auf ihren überhöhten Krediten sitzen, und das Land wird nur nochmehr durch ausländische Investoren bestimmt. Aber soweit wird es in Deutschland nicht kommen. Es wird "nur" schrittweise der Sozialstaat demontiert, wie das auf lange Hand geplant ist, unter solchen schönen Begriffen getarnt wie "Den Wasserkopf verkleinern" oder" mehr Selbstbestimmung für den Bürger" Also Abschaffung von Sozialmaßnahmen und Subventionen, Abschaffung der Zuzahlungen seitens des Arbeitnehmers, Privatisierung der Staatsunternehmen.

Die Arbeitsplätze sind weg, fürs erste, aber es werden neue Branchen entstehen, und alte Branchensegmente werden unter neuen Firmen oder den alten Firmen die sich die verlorenen Marktanteile unter den Nagel reißen erblühen. Nur werden die Arbeitnehmer in Zukunft immer weniger Rechte haben, und weniger Geld. Stattdessen werden sie mit befristeten Arbeitsverträgen der Zeitarbeitsfirmen an der kurzen Leine gehalten.

Brauchen wir wirklich vielleicht eine Revolution?

Wenn es soweit ist, dann stellt sich die Frage garnicht mehr. solange sich noch die Frage stellt, passiert nichts.


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23.10.2009 um 07:49
Achja und nur mal nebenbei, eine Revolution schafft keine Arbeitsplätze, und sie kann auch nicht die überhöhten Raten aufs Eigenheim/Auto oder Studienkredit tragen. Das einzige dabei rauskommen könnte, ist sowas wie Kulturrevolution, und dann gehts richtig bergab.

Unsere Zukunft ist ist global, und lässt sich auch nur durch globale Lösungen zum guten verändern. Nationale Alleingänge werden überhaupt nichts bringen.


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23.10.2009 um 07:52
@DeadPoet

Naja, eine Vorreiterrolle sollten die sog. Industriestaaten aber schon spielen meinst Du nicht? Wir sind diejenigen, an denen sich weltweit orientiert wird. Das wäre sonst zu einfach ausgedrückt.


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omem ehemaliges Mitglied

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23.10.2009 um 07:53
Der Staatssozialismus endete, weil die Mehrheit der Menschen mit ihrem Geld vor leeren Regalen stand.

Der Kapitalismus wird enden, weil die Mehrheit der Menschen ohne Geld vor vollen Regalen steht.

Das Resultat wird ähnlich sein, der Kapitalismus zappelt nur etwas länger.
Zitat von BadbrainBadbrain schrieb:Was mich so ein bisschen stört ist, dass wir irgendwie wie in der DDR wirtschaften, alles ist bald staatlich
Genau das Gegenteil ist der Fall. Es gibt immer mehr Privatisierung und da liegt der Hase im Pfeffer. Alles was privatisiert wird muß auf Teufel komm raus Gewinn abwerfen. Kritiker werden mundtot gemacht (oder wie soll man sich z.B. die "Kapitulation" dieser Website sonst erklären: http://www.rhoenwatch.de/blog ?) usw.

Aber es gärt. Und es wird nicht mehr allzu lange dauern, bis auch der Letzte erkannt hat, dass es so nicht weitergehen kann.


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23.10.2009 um 07:58
Nur werden die Arbeitnehmer in Zukunft immer weniger Rechte haben, und weniger Geld.

Also so wie 1920 schon? Der Zukunft gehört also die Vergangenheit?


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23.10.2009 um 07:59
Die Industriestaaten stehen in wirtschaftlicher Konkurrenz. Die eu wie sie sich zur Zeit gestaltet ist noch viel zu stark wirtschaftsorientiert, deswegen bleibt abzuwarten was passiert. Wenn immer mehr Linke ins Euparlament einziehen, die dem Geldadel in Europa in die Schranken weisen, und wenn sich die konservativen, wieder mehr auf ihre Bürgernähe konzentrieren würden, dann könnt ich mir das vorstellen.

Dann könnte ich mir auch Embargos oder hohe Einfuhrzölle für China und andere Unrechtsstaaten vorstellen. Das würde zum Beispiel Arbeitsplätze schaffen und die Nidergang etwas abfedern. Staatsunternehmen müssten wieder in Staatshand, und die wichtigsten Banken ebenfalls. Aber ja, eigentlich ist es ein MUSS das die EU ein positives Vorbild für die Weltgemeinschaft abgibt.


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23.10.2009 um 07:59
@omem


Das städtische Werke in privater Hand sind und die Kommune wieder gewillt sind, diese Werke für einen horrenden Preis zurückzubekommen, wissen wir, aber immer mehr Firmen wälzen alles auf Staatskosten ab, ohne sich selbst mal Gedanken machen zu müssen. Alle wollen gutausgebildete Fachkräfte haben, aber selbst welche ausbilden-nee, das soll mal der Gesetzgeber regeln und mir Zuschüsse geben. Das ist nur 1 Bsp.
Wenn es drückt ist der Staat da, wenn es um Gewinne geht, dann nicht mehr, dann will man ihn nicht haben. Eine Bank ist schon staatlich. Wobei mir jetzt auffällt, viell bin ich ja nicht mehr Staat und 80 Millionen andere auch nicht mehr. Viell sind es ja schon nur noch die 2 Millionen Oberen?


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23.10.2009 um 07:59
@Badbrain


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23.10.2009 um 08:04
Also so wie 1920 schon? Der Zukunft gehört also die Vergangenheit?

Nicht ganz, wie gesagt ein nationaler Alleingang ist heute nicht mehr möglich. Aber andere Krisenartige Auswüchse werden sich ganz bestimmt widerholen. @GilbMLRS


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23.10.2009 um 11:33
Wir können zwar alle froh sein, dass die sogenannte Wiedervereinigung auf diese, sehr friedliche, unblutige Weise vollzogen werden konnte. Dennoch wäre es rein theoretisch auch möglich gewesen, dass die DDR als zweiter souveräner Staat neben der BRD weiter bestanden hätte und auf ihre eigene Weise einen Neuanfang mit Hilfe der BRD hätte vollziehen können, mit einer eigenen Verfassung, eigenen Ideen für ein sozialeres und gerechteres System D2 sozusagen...

Da hätten dann zwei deutsche Staaten in einer Art Wettbewerb gestanden, das wäre sehr interessant geworden. Nunja, es ist anders gekommen, warum auch immer..

Das Problem war natürlich, dass das sozialistische System der DDR total abgewirtschaftet hatte - Das hätte auch niemals nach der Wende auf dieser Schiene global Wettbewerbsfähig sein können. Das nächste Problem war, dass viele Firmen nicht wirklich saniert wurden, sondern ausgeschlachtet. Also die berühmten Heuschrecken schwärmten in den Osten und frassen alles ab, um sich an dem was noch zu haben war, satt zu fressen und danach hinterließen sie eine Wüste - Um es mal ganz platt auszudrücken.
Das hätte nicht passieren dürfen !

Die Kritik, dass hier allmählich alles Privatisiert wird und dass es in staatlicher Hand besser aufgehoben wäre, weil Privatunternehmen immer nur an einer Gewinnmaximierung interessiert sind - ist nur oberflächlich gesehen richtig. Gerade das Beispiel DDR zeigt doch, wie der Staat wirklich gewirtschaftet hat - Die Straßen waren extrem marode, die Häuser verfielen... Billige und einfach herzustellende Plattenbauten als Wohnsilos, ohne jeden Komfort, ohne Wärmedämmung, aus aneinander gesetzten Betonplatten wurden aus dem Boden gestampft... So viel besser war das staatliche Engagement wohl doch nicht. Warum? Weil schlichtweg das Geld fehlte und in der sozialistischen Planwirtschaft eben auch nicht dem Bedarf entsprechend erwirtschaftet werden konnte. Das gleiche Problem hat die BRD inzwischen aber auch...

Dass das kapitalistische System allerdings auch nicht das Gelbe vom Ei ist, haben wir ja alle durch die Finanzkrise nun auch erleben dürfen. Das fatale ist - Den Banken wurde mit einer gigantischen Finanzspritze von über 100 Milliarden wieder auf die Beine geholfen und sie wirtschaften so wie bisher... Ich könnte auch sagen, auf Teufel komm raus... Diese 100 Milliarden muss aber demnächst der Steuerzahler wieder aufbringen, denn es handelt sich um genau die Summe, die für die Nettoneuverschuldung in der Diskussion stehen.

In der DDR hat die Bevölkerung zwar in ärmlicheren Verhältnissen gelebt (und ausserdem hinter einer Mauer eingesperrt) aber die Grundbedürfnisse waren zumindest gedeckt. Arbeit - Wohnung - Grundnahrungsmittel. Hier in der Bundesrepublik läuft es am Ende darauf hinaus, dass alle staatlichen Lasten letztlich auf den Bürger abgewälzt werden. Und wie der diese dann tragen kann und ob überhaupt, das fragt nämlich keiner ! Das kann nur in einer allmählichen Verarmung des gesamten Volkes enden (bis auf einen gewissen Prozentsatz von Superreichen Nasen).

Eine Lösung habe ich allerdings auch nicht. Mir ist ein funktionierender Neo-Sozialismus allerdings lieber als ein nicht funktionierender, nur auf Pump aufgebauschter Kapitalismus. Nur wird aus diesen Bemühungen nach der Wahl für Schwarz-Geld wohl erst mal nichts...


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DDR - BRD / Unsere Zukunft neuer Sozialismus?

23.10.2009 um 11:40
@GilbMLRS


„Also so wie 1920 schon? Der Zukunft gehört also die Vergangenheit?“

Ja, die Geschichte wiederholt sich doch öfters. Viele neue Ideen, sind alte Ideen im neuen Gewand.


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Doors ehemaliges Mitglied

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23.10.2009 um 12:05
Dieses Volk scheint ein unnachahmliches Talent zu haben, sich seine Untergänge höchst freiwillig und ohne Ausseneinwirkung an den Hals zu wählen.

Die Bevölkerung dieses Landes stand mehr als einmal vor der Luxemburg'schen Alternative "Sozialismus oder Barbarei" und hat sich jedesmal konsequent gegen den Ersteren entschieden (BRD und Rechtsvorgänger) , bzw. diesen offenbar grundlegend falsch verstanden und umgesetzt (DDR).

Nun freuet Euch der Barbarei, die ihr Euch selbst an den Hals gewählt habt, bzw. durch Nichtwählen befördert habt.

Ob die DDR wirklich das "bessere Deutschland" oder nur die spiessig-vermuffte und deutschtümelnde Variante des preussischen Arbeiter-und-Bauern-Sozialismus aus den Dumpfhirnen unter Pepita-Hütchen war, haben wir andernorts schon oft genug erörtert.

Wenngleich in diesem Lande dank CDU/SPD/FDP die Gewinne privatisiert, die Verluste hingegen sozialisiert werden, sehe ich die Rote Laterne des Sozialismus, die sich meist ganz hinten befindet, nicht mal am Hintern von Lafontaine hängen.


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23.10.2009 um 12:35
Ach uns gehts doch super, immerhin regieren bei uns die Parteien der Besserverdienenden (Gilb@)


... Die wir selbst gewählt haben (Lightbringer@)

Da besteht ein logischer Zusammenhang. Die Eliten regieren in der "repräsentativen Demokratie" teilweise wie in der Monarchie, aber sie lassen sich vom Volk durch Wahlen absegnen.

In der klassischen Monarchie thront der König über dem Staat. Er ist nicht nur das regierende Oberhaupt, er repräsentiert den Staat, vom König bis zu den niedrigsten Untertanen. Aber er versteht sich auch als "erster Diener im Staat", wie es Friedrich der Große formulierte, d. h. er steht in aller Regel wenigstens in der Theorie NICHT über den Gesetzen.
Häufig wurden die Könige durch die Repräsentanten der Fürstentümer und Städte gewählt. Diese waren wiederum die Repräsentanten des Volkes.

Die hierarchischen Strukturen haben sich kaum verändert. Der Unterschied besteht vor allem darin, dass die gewählten Repräsentanten wieder abgewählt und ausgetauscht werden können.

Im lokalen/kommunalen Bereich gibt es auch in Nicht-Demokratien Mitspracherecht, jedenfalls in der klassischen Monarchie. Mitunter können sich Städte und Gemeinde sogar selbstständiger verwalten ... die modernen Militärdiktaturen und Polizeistaaten sind hier nicht gemeint.

Ja es gibt Alternativen zu den großen Parteien, aber strukturell ist es nahezu unmöglich, dass die Volksparteien nicht die Politik bestimmen. Revolutionäre Bewegungen werden abgefedert, indem die Volksparteien einen Teil ihres Programms in ihre eigenen Programme einbauen und die Bewegung/Partei entweder zur Mitte gezogen wird (wie geschehen bei den Grünen, die Linke ist zumindest auf dem Weg) oder dämonisiert.

Das ist wie mit den Stromanbietern: Es ist ja wunderbar, dass ich als Abnehmer heute auch Ökostrom beziehen kann, aber strukturell wird vorgesorgt, dass diese nicht den Strommarkt beherrschen (Preisdumping, Lobbyismus in der Politik). Sollte dieses Modell doch mehrheitsfähig werden, wird es rasch von den mächtigen Lobbies (in diesem Fall die Stromkonzerne) übernommen, um der revolutionären Bewegung den Saft abzudrehen.

Ich kann mich noch gut erinnern, wie mein Vater in der Provinz jahrelang für Radwege eingetreten ist. Er wurde müde belächelt, die Lokalpolitiker konnten nicht genug haben von Teerstraßen, ausgebauten Straßen und Parkplätzen, aber Radwege in der gebirgigen Provinz? Geh bitte! Als die Idee des Radfahrens sich wieder in Teilen der Bevölkerung durchsetzte bzw. auch als Chance für den Tourismus betrachtet wurde, waren es plötzlich die Volksparteien, die das schon immer gefordert hatten ...

Auf diese Weise kann eine revolutionäre Bewegung zwar in einigen Teilbereichen langsam das Bewusstsein der Bevölkerung beeinflussen, aber im Prinzip bleibt - negativ ausgedrückt - der Mief des alten Systems.

Die Linke versteht sich als Antikriegspartei. Zuletzt meinte Lafontaine sinngemäß, dass man mittelfristig raus aus Afghanistan müsse, aber einen geordneten Abzugsplan benötige. Da fängt es doch schon wieder an, als Nächstes lässt man sich in einer Koalition darauf ein, dass die Bundeswehr "mehr ziviele Aufgaben" übernehmen müsse usw ...

Der Morast wird immer tiefer und undurchdringlicher, je mehr man sich an die Eliten heranwagt, deren Villen in den "gated communities" durch Elektrozäune, Baumreihen/Hecken und Wachpersonal wohlverborgen- und geschützt sind

Hier hat ein Paradigmenwandel stattgefunden. Früher protzten die Eliten mit ihrer Macht und ihrem Reichtum vor unseren Augen, heute verstecken sie sich hinter den Zäunen und in ihren Clubs ...

Denn sie fürchten sich vor uns, was man ganz besonders an der Panik erkennen kann, dass die Unterschicht zu viele Kinder und die Oberschicht zuwenig Kinder bekomme :D

Fazit:
Antidemokraten sind nicht diejenigen, welche das System wegen der mangelnden Transparenz kritisieren, sondern diejenige, welche sich jeder Kritik am System verbitten!!!


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23.10.2009 um 12:36
jede Kritik


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23.10.2009 um 12:38
@Badbrain
„Was mich so ein bisschen stört ist, dass wir irgendwie wie in der DDR wirtschaften, alles ist bald staatlich“

Das sehe ich nicht so, der Staat muss nur immer mehr Menschen unterstützen, weil viele entweder keine Arbeit haben, oder zu wenig verdienen um ohne Zuschüsse auszukommen. Die zukünftigen Rentner werden auch immer mehr von staatlichen Zuschüssen abhängig sein.

Am Finanzmarkt müsste er noch viel stärker regulieren, unterlässt es aber. Ist aber auch im nationalen Alleingang nicht möglich. Dennoch üben sie auch nicht gerade großen Druck auf andere Länder aus.

Ohne Regeln geht es nicht. Ich bin z.B. froh darüber, das ich bei Grün relativ beruhigt über die Kreuzung fahren kann.


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23.10.2009 um 12:42
@Waldfreund


Dein Bezug auf meinen Satz ist unvollständig, denn mein Satz gehört zu dem darauffolgendem. Bitte alles lesen dazu und dann darauf eingehen.


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23.10.2009 um 12:43
Aber sicher hast Du recht, wenn immer mehr Menschen sich auf den Staat verlassen müssen.


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