@The_StyxBehälter mit Schweinegrippe-Virus im Intercity geborsten
Erschienen am 28. April 2009
Im Wagen eines Intercity-Zuges ist am Montagabend in der Schweiz ein Behälter mit dem Schweinegrippe-Virus geborsten. Laut Polizei besteht aber keine Ansteckungsgefahr; es handele sich um eine Variante des Krankheitserregers, die für den Menschen ungefährlich ist.
Die Behörden leiteten dennoch umfangreiche Sicherheitsvorkehrungen ein, an denen mehrere Dutzend Polizisten beteiligt waren. Die Viren gehören zwar zum Grippestamm H1N1, der die Schweinegrippe überträgt. Es handelte sich aber nicht um den mutierten Stamm, der in Mexiko bereits bei mindestens 20 von 149 Grippetoten nachgewiesen wurde.
Wie in einem Film
Der Zwischenfall glich dem Szenario eines Katastrophenfilms: Ein Mitarbeiter des nationalen Zentrums für Influenza aus Genf war nach Zürich gereist, um acht Phiolen abzuholen, von denen fünf das Schweinegrippe-Virus enthielten. Die Erreger waren im Auftrag des Bundesamts für Gesundheit (BAG) für das Genfer Zentrum bestimmt, um dort einen Test zur Erkennung der Schweinegrippe zu entwickeln.
Ungenügend verpackt
Die Gefäße waren in einer dreifachen Verpackung hermetisch gesichert und mit Trockeneis gekühlt. Das Trockeneis war jedoch ungenügend verpackt, wie die Behörden erklärten. Während der Zugfahrt von St. Gallen nach Genf bildete sich durch austretendes Gas im Innern des Behälters ein Überdruck. Um punkt 18.39 Uhr, als sich der Zug kurz vor dem Bahnhof Freiburg befand, kam es deshalb zu einer Verpuffung. Eine Passagierin erlitt dabei leichte Verletzungen und wurde in Freiburg medizinisch betreut.
Zug stoppte vor Lausanne
Der Techniker traf unterdessen erste Maßnahmen, um die geborstenen Teile seines Behälters einzusammeln und das Zugpersonal zu informieren. Nach Konsultation eines Virologen stoppte die Polizei den Zug kurz vor dem Bahnhof Lausanne, um die 61 Passagiere des Wagens zu betreuen. Ein Spezialist für Infektionskrankheiten des Waadtländer Kantonsspitals versicherte den Betroffenen, das in dem Behälter transportierte Virus stelle kein Infektionsrisiko für den Menschen dar.
Virologe beruhigt Passagiere
Auch der Virologe aus Genf, für den der Laborbehälter bestimmt war, begab sich zusammen mit einem Biologen vor Ort und betonte, dass kein Ansteckungsrisiko für Menschen bestehe. Nach Aufnahme ihrer Personalien konnten die Passagiere ihre Reise kurz vor 20.30 Uhr fortsetzen.
(t-online)