Schuluniformen, dagegen oder dafür?
23.09.2016 um 08:46kutulus schrieb:Sie könnte doch irgendeinen x-beliebigen Grund nennen. Sie kann sich einen Grund aus den Fingern saugen und sagen, es ist alternativlos. Und wenn es dann plötzlich so wäre, was würden denn die Gegner von Schuluniformen machen? Man müsste sich damit abfinden, weil man es nicht ändern kann und man keinen Einfluss drauf hat. Niemand würde wegen sowas auch nur daran denken, auf die Straße zu gehen und zu demonstrieren. Es geht bei einer solchen Diskussion doch nur um Eitelkeiten. Man will sich eben durch seine Kleidung abgrenzen, man will etwas darstellen, man will jemand sein usw. Eine Uniform verpasst einem dahingehend schon mal einen Dämpfer. Wie ich schon sagte, es ist wohl eher eine Sache, mit dem eher auf Äußerlichkeiten fixierte Menschen ein Problem haben.Man kann das nun gut oder schlecht finden, aber ein deutscher Bundeskanzler kann sowas schon mal gar nicht, unabhängig welche Rechtsgrundlage er oder sie dafür angibt. Denn jedes Gesetz wird vom deutschen Bundestag verabschiedet. Das heißt, da bräuchte Merkel noch ne Stimmenmehrheit im Bundestag. Dann muss noch der Bundespräsident unterschreiben und dann ist es gesetzlich verankert. Der Bundeskanzler selbst kann in Deutschland keine Gesetze einführen.
Da dass aber nach aktuellen Stand gegen das Persönlichkeitsrecht verstößt, würde so ein Gesetz selbst wenn alle zustimmen, wohl innerhalb weniger Wochen vom Bundesverfassungsgericht für ungültig erklärt werden. Dazu kommt noch, das Bildung bisher Ländersache ist, (glaube ich) also jedes Bundesland eigenes darüber abstimmen müsste, wo und wer Uniformen an öffentlichen Schulen einführen will.
kleinundgrün schrieb:Und wenn Du einen Schüler hast, dem diese Uniform nicht gefällt? Mit welcher Begründung zwingst Du ihn dazu?Die Bekleidung der Lufthansa-Angestellten hat auch keinen Notwendigkeitsgrund. Ob der Pilot nun mit Poloshirt oder Pilotenhemd fliegt ist für seine Tätigkeit irrelvant. Der Grund ist die Identifikation und Repräsentation seines Arbeitgebers und seiner Berufsgruppe. Wie bereits mehrfach erwähnt lässt sich das auch auf eine Schule übertragen. Es wäre in Deutschland aber relativ überflüssig, da öffentliche Schulen in Deutschland nicht in Konkurrenz stehen oder andere sachdienliche Gründe haben, sich nach außen hin mit Belegschaft und Schülerschaft zu repräsentieren. Wer also für Schuluniformen ist, ist ein Stück weit auch für eine Bildungsreform, aber dafür dürften sich in Deutschland aktuell keine Mehrheiten finden. Eben aus Gründen wie hier im Thread zu sehen. Da werden gleich die Zähne gefletscht, wenn jemand auch nur andeutet, irgend eine neue Vorschrift einzuführen, die sich unmittelbar auf das eigene Leben oder das der Kinder auswirken könnte und apokalyptische Szenerien herbei beschworen, warum das unzumutbar wäre. Allein die religiösen Kopftuchträgerinnen würden wohl ausflippen, weil das ja nicht mit ihrem Glauben konform geht. Man stelle sich vor, was für eine Drama damit einhergehen würde, wären auch die Schwimmbekleidung im Unterricht nach japanischen Vorbild vorgeschrieben.
Kleidervorschriften sind kein Problem - wenn sie einen Grund haben. Es geht alleine um die Begründung.
Ob es zumutbar oder eine Zumutung ist, hängt mitunter natürlich auch an der Optik der Kleidung. Ich denke in einer aufgeklärten Gesellschaft wie der deutschen, dürften Mädchen zwischen Rock und Hose genauso wählen, wie Jungs.