Werden alle nicht-europäisch-abstämmige Völker...
21.06.2004 um 20:27
Wieso sollte ein Ur-Indoeuropäer keine braunen Augen, Haare oder Haut gehabt haben? Die absolut meisten Menschen in Deutschland haben eine indoeuropäisches, also schmales Profil mit mittelbraunen bis dunkelbraunen Haaren, und nicht-braunen Augen. Ich glaube, daß die Indoeuropäer die von dir angesprochene Urbevölkerung zu großen Teilen längst verdrängt haben.
*****weiss ja nicht, wo du wohnst, aber zumindest hier in bayern und auch von niedersachsen her weiss ich, dass es dort keineswegs hs nur menschen mit schmalem profil, wie du es nennst, gibt.
die indoeuropäer haben die urbevölkerung nicht verdrängt, sie ist auch nicht ausgestorben, sondern sie sind schlicht miteinander verschmolzen. in manchen regionen ist das erbe jener leute stärker, in anderen schwächer. selbst die wortwurzeln der deutschen sprache gehen zu über 30% auf nicht indoeuropäische wurzeln zurück, das wird dir jeder linguist bestätigen. ausserdem ist es schlicht nicht zutreffen, dass schmale gesichtszüge typisch indoeuropäisch wären. es gibt auch in ostafrika menschen mit jener physiognomie und unter den indoeuropäern gibt es auch alle möglichen typen. auch die kelten waren kein einheitliches volk, es gab südliche, aber auch nordische mit hellen augen.
Die Ur-Heimat der Indo-Europäer liegt in den Steppen der Ukraine
Ja, ich habe auch von dieser neuen Anatolientheorie gehört, aber ich glaube nicht daran. Die Wissenschaftler, die jahrzentelang die herrschende Meinung über den Ursprung der Indoeuropäer vertreten haben, waren also keine seriösen Wissenschaftler, oder was glaubst du?
*****die meisten waren schon seriös, aber im laufe der zeit kommen eben funde und sonstige ergebnisse hinzu, die das bild verändern. eigentlich ist es ja für unsere diskussion ohnehin egal, denn beide regionen liegen ohnehin nicht in europa. man muss es mal global betrachten, europa war, wenn man ehrlich und objektiv ist, schon immer ein randgebiet, dank der eiszeiten und der kalten winter nicht der richtige boden für über jahrtausende kontinuierliche besiedlung. die wichtigen entwicklungen haben sich bis vor wenigen jahrtausenden immer im süden abgespielt. ohne feuer oder entprechende moderne heizung wäre mitteleuropa noch heute nach jedem winter quasi ausgestorben, denn kaum jemand überlebt 4 monate bei dieser kälte...
Und selbst wenn die Ur-Heimat der Ur-Indoeuropäer zwischen Anatolien und der zentralasiatischen Steppe lag, so ändert das ÜBERHAUPT nichts daran, daß Europa die HEUTIGE Heimat der Indoeuropäer ist, und nichts anderes habe ich behauptet, die hast meine Behauptung also in keinster Weise wiederlegt. Wenn ein Wissenschaftler sich heute fragt, in welchem Erdteil sich die Nachfahren der Ur-Indoeuropäer leben ,dann wird er doch natürlich automatisch Europa benennen.
*****das ist so nicht richtig, denn wenn du tatsächlich einen obektiven wissenschaftler und nicht einen eurozentriker fragst, wird er dir antworten, dass persien und afghanistan die moderne heimat der indoeuropäer ist. das wort iran bedeutet sogar "land der arier", und dabei ist das wort iran schon uralt, also kein moderner staatenname. deine behauptung käme meiner gleich, die moderne heimat der scharzen sei die karibik oder brasilien. aber in wirklichkeit ist die ganze diskussion hierüber unsinnig, da es gar keine ursprünglichen indoeuropäer, somit auch keine wiege der indoeuropäer gab. selbst die iraner haben äthiopisches (aufgrund der einwanderung von ca. 50000 äthiopiern vor langer zeit, damals war das noch eine ganze menge), arabisches und sogar drawidisches (man glaubt es kaum, ist aber so) blut in ihren adern. auf der suche nach einem unverfälschten urvolk müsste man immer weiter zurückgehen und käme dann plötzlich im nahen osten und noch weiter zurück in afrika an, denn die indoarier sind ja nicht aus dem nichts einfach so aufgetaucht. (oder glaubst du an die atlantismärchen von der entstehung der rassen?! ich nicht.)
ALLE Sprachen Europas, mit Ausnahme der baskischen ,der finnischen, der estnischen und der ungarischen, sind indoeuropäisch. Das bedeutet, daß die einfallenden Ur-Indoeuropäer den schon in Europa lebenden Völkern ihre Sprache aufgzwungen haben, und das konnten sie vermutlich nur, weil sie in der ÜBERZAHL waren, anders kann es ja gar nicht gewesen sein.
*****das kann sein, muss aber nicht. es gibt hierzu die theorie der kulturellen diffusion. nach dieser genügt schon eine relativ kleine gruppe von neuankömmlingen, um einer bereits ansässigen bevölkerung ihren stempel aufzudrücken. wie es im falle europas war, weiss man schlicht noch nicht genau, auch wenn es viele behaupten. und selbst wenn die indoeuropäer in der überzahl gewesen sein sollten, es ändert nichts daran, dass die anderen in ihnen aufgingen. vermutlich bekriegten sie sich (muss aber nicht sein)eine zeit lang und fingen dann an, sich zu vermischen. sollten die indoarier friedlicher gewesen sein, als man gemeinhin annimmt, so könnten sie sogar gut miteinander ausgekommen sein und den bauern getreide abgekauft und pferde verkauft haben o. ä.
übrigens, denk mal an irland, dort leben genetisch betrachtet menschen hs keltischen ursprungs (was das indoeuropäische element betrifft), und dennoch sah es lange zeit so aus, als sollte die englische sprache sich durchsetzen und die keltische verdrängen. nur durch eine konzertierte aktion der regierung konnte dies verhindert werden. ansonsten hättest du auch um ein haar ein volk gesehen, das mehrheitlich keltisch ist und dennoch keine keltische, sondern nur eine germanische sprache versteht. in cornwall ist dieser fall tatsächlich eingetreten.
Das die Indoeuropäer die Ur-Bevölkerung Europas im Laufe der Jahrtausende zum großen Teil verdrängt haben, kannst du ja an den Megalith-Bauern sehen.
NUR in Westfalen gibt es noch bemerkbare Megalithbauern-Bevölkerungen, du wirst vielleicht schon vom typischen westfälischen Bauern gehört haben, für ihr typisches Megalithbauern-Aussehen sind sie bekannt.
Auch in Skandinavien gab es eine Megalithbauern-Bevölkerung, doch die meisten Skandinavier haben kein Megalithbauern-Profil ,sondern das schmale Profil der Indoeuropäer, also das typisch europäische Profil. Das nur mal so als Beispiel.
*****geh mal nach niederbayern, dort wimmelt es von megalithbauern *g* (das schmale profil, das du so gerne erwähnst, ist dort so schmal nicht). man kommt nur nicht drauf, weil keine megalithbauten mehr übrig sind. auch in thüringen gab es megalithbauern. meiner ansicht nach haben sie sich in westfalen aus welchen gründen auch immer gegen die eindringlinge behauptet, wohingegen sie anderswo absorbiert wurden. sie wurden sicherlich nicht ausgerottet oder vertrieben, denn wie und wieso hätten die indoeuropäer dann 30% der wortstämme ihrer opfer übernehmen sollen?! übrigens ist der letzte stand, dass die germanen per definitionem das resultat der vermischung von megalithbauern und den zugereisten äxteschwingern waren ;) die germanen sind also gar nicht eingewandert, denn es gab sie vor der vermischung noch gar nicht. dasselbe gilt übrigens auch für die griechen (deren sprache weist gar zu 50% wortwurzeln nicht-indoeuropäischen ursprungs auf, wohingegen sie genetisch mehrheitlich slawen sind und mit den alten hellenen nicht mehr viel gemein haben), die römer, die spanier, die portugiesen etc.
Festzuhalten wäre also: trotz irgendwelcher nicht- indoeuropäischer Ur-Bevölkerungen sind die Indoeuropäer in Europa in der absoluten Überzahl.
Europa ist also die Heimat der Indoeuropäer
die bezeichnung europäisch sagt also sehr wohl etwas über den Menschentypus aus.
*****siehe oben. europa ist eine hier mehr, dort weniger durchmischte bevölkerung, die mehrheitlich indoeuropäische, hier mehr, dort weniger von präindoeuropäischer morphologie durchdrungene sprachen spricht.
grundsätzlich frage ich mich, wozu du so gerne hättest, dass europa die heimat der indoeuropäer wäre. ich kann das nicht so ganz verstehen.
Du hast recht, ich habe Angst, daß ich meiner Heimat entfremdet werde. Es kann doch nicht sein , daß in Europa die klugsten Köpfe aus anderen Kontinenten (Braindrain) einwandern, und Leute wie ich keine Arbeit mehr finden, weil der Arbeitsmarkt mit hochqualifizierten Kräften aus aller Welt absolut überfüllt ist.
*****ich kann deine ängste verstehen. aber ich muss auch sagen, dass du gegen die falschen wetterst. zum einen wandern kaum kluge köpfe aus anderen kontinenten ein. die anwerbung von indischen programmierern z. b. war ja ehrlich gesagt ein schuss in den ofen, denn die wollen einfach nicht nach deutschland. wieso sich hier im winter den a... abfrieren, jahre mit dieser schwierigen sprache herumkämpfen (noch dazu ohne die gewissheit, für immer hier bleiben zu dürfen), mit der angst leben, von der straßenbahn gestoßen zu werden etc., wenn ich in den tropen zur elite des landes gehöre?!
im gegenteil. die klugen köpfe wandern aus deutschland aus, z. b. in die usa, nach england etc. und vor allem einfache leute kommen nach deutschland. die arbeitslosen hierzulande sind zu alt, zu wenig oder falsch qualifiziert und sich nicht selten auch zu gut für manche arbeit, die sehr wohl vorhanden wäre. das klingt hart, aber ich will es nur mal gesagt haben. vor allem musst du die gierigen firmen beschuldigen, die lieber in indien programmieren lassen, weil ein inder eben nur den bruchteil eines deutschen kostet...
Du wirst es nicht wahrhaben, aber Deutschland, genauer gesagt, der Teil Deutschlands, in dem ich lebe, ist meine Heimat, und ich bin kein heimatloser Mensch, der einfach so seine Heimat aufgibt und wegzieht, nur um Arbeit zu finden.
Das diese Einwanderer aus aller Welt so heimatlose Gesellen sind, ist ja nicht meine Schuld, aber sie sollen mir bitte meine Heimat lassen, und dazu gehört für mich auch die Möglichkeit, eine anständige Arbeit zu finden, und das wird für einen jungen Deutschen immer schwieriger, weil immer mehr Menschen aus aller Welt hier arbeiten wollen und Deutschland trotz Geburtenrückgang schon absolut überbevökert ist.
*****deutschland ist nicht überbevölkert, vergleich unsere bev-dichte mal mit der hollands. das ruhrgebiet z. b. ist überbevölkert, aber weite teile niedersachsens, bayerns, meck-poms etc. sind unterbevölkert. das problem ist schlicht, dass wir seit langer zeit die einzige stabile arbeit mechanisiert und vernachlässigt haben, nämlich die landwirtschaft, und uns stattdessen auf die anfällige und den launen des kapitalismus ausgelieferte industrie und dienstleistung verlassen haben. aber wir können darüber gerne im globalisierungsthread weiterdiskutieren, wenn du möchtest :)
der vorwurf, die einwanderer seien heimatlos, ist auch nicht unbedingt richtig. vor allem bei kriminellen einwanderern mag es zutreffen, aber viele der anständigen wollen hier nur eine größere summe erarbeiten und dann zurückkehren. oder aber, sie überweisen große beträge an ihre heimat, für die sie im ausland arbeiten, nicht in erster linie für sich selbst. ferner hat nicht jeder deine vorstellung von heimat. für viele ist heimat dort, wo ihre familie lebt, wo sie ihre sprache sprechen können etc., also nicht ein ort an sich. deshalb bedeutet vielen der familiennachzug so viel.
generell klingt es mir etwas verlogen, wenn man einerseits die einwanderung der indoeuropäer vor jahrtausenden gutheisst, aber die einwanderung vergleichsweise weniger heute als falsch ansieht. die ureinwohner europas werden sich auch nciht gerade gefreut haben, als die fremden hier ankamen und ihre existenz bedrohten...
wanderungen waren schon immer ein motor für veränderung, und vor dieser haben wir immer angst, weil wir nicht wissen, wie das ganze enden wird (natürlich wird es gar nicht enden).
yo