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Kapitalismus - Die Ausgeburt der Hölle

14.202 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Wirtschaft, Armut, Kapitalismus ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Kapitalismus - Die Ausgeburt der Hölle

24.05.2010 um 12:59
Bei mir um die Ecke gibt es ein großes Kaufhaus. Eines der dortigen Läden ist ein kleines Bäckergeschäft, in dem ich gern mal meine Brötchen kaufe. Dort arbeitet eine Bäckerreifachverkäuferin, mit der ich auch ab und zu ins Gespräch komme.

Fast immer, wenn ich dort einkaufe, sehe ich sie, wie sie völlig allein Brote backt, Kuchen aufwärmt, Kunden bedient. Da das Einkaufszentrum ziemlich groß ist und auch viele Leute dorthin gehen, hat sie immer viel zu tun. Ja, fast schon im Akkord backt sie Brote, wärmt sie Kauchen auf und bedient Kunden, rennt hin und her. Ihr bleibt kaum Luft zu atmen. Ab und zu hat sie mal eine Aushilfe da, aber meistens ist sie allein. Ich schätze sie auf etwa 40.

Sie ist zwar sehr freundlich, aber man sieht ihr den Stress förmlich an. Als ich mich mit ihr unterhalten habe, hatte sie erzählt, dass sie in der Woche etwa 50 - 60 Studen arbeitet. Es ist nicht nur die reine Arbeitszeit, die sie hinter der Theke steht. Es ist auch schon vor Beginn der Arbeitszeit das Annehmen der Ware, das Einsortieren der Gebäcke usw. Und wenn dann der Laden zu hat, macht sie noch die Kasse. Bezahlt werden ihr laut Arbeitsvertrag 40 Stunden pro Woche. Die restlichen Stunden gehören einfach dazu, sagt sie.

Ich finde es sehr schlimm, dass es Menschen gibt, die so ausgebeutet werden. Ich kann mir gut vorstellen, dass sie für diese schwere Arbeit vielleicht 800 - 900 Euro netto verdient und zusätzlich Hartz-4-Leistungen beansprucht.
Wenn sie in Rente gehen darf, ist sie vielleicht 65 oder 70. Das sind noch über 20 Jahre, die sie tagtäglich an der Theke stehen muss, und vor lauter Stress nicht weiß, wo ihr der Kopf steht. Lange wird sie es nicht mehr aushalten. Man sieht ihr schon an, dass sie mit den Nerven fertig ist.

Sie macht diese Sklavenarbeit nur des Geldes wegen. Der Kapitalismus ist moderne Sklavenarbeit. Und dann stellt sich eine Partei wie die FDP hin und fordert den Abbau der Sozialleistungen - auf Kosten von wem? Es werden die Armen, Kranken und Hilfsbedürftigen sein, auf deren Kosten gestrichen wird. Es heißt immer, dass Deutschland noch wettbewerbsfähiger sein muss. Haben wir dann irgendwann Verhältnisse wie zu Karl Marx' Zeiten, in denen Frauen ihr Kinder an den Webstühlen gebaren, nur um nicht auszufallen?
Und dann sieht man sie Banken, wie sie mit Milliardenbeträgen jonglieren, als wäre es das normalste der Welt.

Wohin soll das noch alles führen?


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Kapitalismus - Die Ausgeburt der Hölle

24.05.2010 um 13:11
@zerberus

genauso ist es, man sollte ein Grundeinkommen einführen und die Arbeitszeit in allen Berufen lürzen, 6 Stunden reichen am Tag und wer 8 Stunden arbeiten möchte, kann das ruhig machen.

Aber wie manche Menschen 10 Stunden am Tag arbeiten und nicht mehr kriegen als Hartz 4 Leute ist auch nicht nett.


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Kapitalismus - Die Ausgeburt der Hölle

24.05.2010 um 15:43
Das mit dem Grundeinkommen scheint mir aber such eine gute Idee zu sein. Zumindest eine Idee die eine Chance verdient hätte. die kosten sind zwar emenz aber unterm strich billiger wie die gesamte Eurorettung für Deutschland. Der jenige der Arbeitet bekommt natürlich mehr Geld und es würde viel besseren Wettbewerb geben. Natürlich sind das jetzt nur ein paar Positive Effekte und man darf auch nicht auschliessen das es sicherlich noch negative effekte gibt. Aber ob diese negativeffekte in relation so gravierend sind wie unser heutiges Zinseszinssystem (welches nach meiner meinung abgeschafft werden müsste) halte ich für unwahrscheinlich.
Zumindest für die allgemeinheit....


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Kapitalismus - Die Ausgeburt der Hölle

24.05.2010 um 18:27
Eine viel bessere Idee ist es, in geschlossenen Kreisläufen zu denken, ich kaufe beim Biobauern, der hat Geld, investiert wieder in eine Erzieherin, diese hat Geld, investiert dieses in einen Ökofonds usw. Es entsteht eine Informations- und Energie-Kette. Das Geld und die Menschen bilden einen positven Kreislauf. Wenn der Euro das nicht hinbekommt, entwickelt man eine eigene Währung und kämpft die bis zum Bundesverfassungsgericht durch. Wenn der Kreislauf über genug Leute verfügt, die bereit sind sich auch anzustrengung und Qualität zu erzeugen, dann wird er stärker und größer, auf diese Weise bildet man eine Lobby, die Einfluss auf andere Menschen und Lebensbereiche gewinnt.


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Kapitalismus - Die Ausgeburt der Hölle

24.05.2010 um 19:15
@zerberus
aber das ist doch reihum so - und die verkäuferin weiß, dass sie auswechselbar ist - da draußen stehen eine menge, die für noch schlechtere konditionen einsteigen würden ..

@mitras
das bewusstsein muss echt noch wachsen - was passiert wenn ich und dort kaufe - welchen nutzen hat es - oder welche schaden . .


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Kapitalismus - Die Ausgeburt der Hölle

24.05.2010 um 19:47
@zerberus

Das ist nicht mal das schlimme finde ich. Wenn sie diesen Beruf ausübt, dann weil sie es möchte und sie sich dafür entschieden hat. Was ich nicht gut finde ist, dass wir uns gezwungen fühlen wegen dem Wettbewerb und uns zu Roboter entwickeln und allein fixiert an Gewinn sind.

Wenn ich bei meinem Nebenjob die Kollegen ansehe .. sind sechs mal die Woche da und haben keine Zeit das Geld auszugeben. Eigentlich sollte man arbeiten um zu leben aber bei denen habe ich das Gefühl dass es andersrum funktioniert. Man gibt sein Leben für Arbeit. Bäh, schrecklich sowas :)


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Kapitalismus - Die Ausgeburt der Hölle

24.05.2010 um 21:45
@Afterlife
Der größte Teil der Arbeitskräfte hat sehr unkonkrete Vorstellungen, was den Beruf angeht und macht es ausschließlich darum, weil er Geld verdienen muss. Viele haben Angst, ganz nach unten zu fallen, nichts mehr zu haben und dann kommt Harz4, sie malen sich aus, wie sie vor ihren Freunden und Eltern usw. dastehen. Es geht wohl bei manchen auch um gesellschaftliche Zwänge und weniger um den konkreten Verdienst. Hast du was, bist du was, hast du nichts, bist du nichts.


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Kapitalismus - Die Ausgeburt der Hölle

25.05.2010 um 16:58
Zitat von mitrasmitras schrieb:der Staat besteht aus einflussreichen Personen
@mitras
Wenn einflussreiche Personen ihren Einfluss nicht geltend machen, gehören sie nicht zum Staat?


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Kapitalismus - Die Ausgeburt der Hölle

25.05.2010 um 17:01
Zitat von kiki1962kiki1962 schrieb:das bewusstsein muss echt noch wachsen - was passiert wenn ich und dort kaufe - welchen nutzen hat es - oder welche schaden . .
Und was ist mit denen, denen es egal ist? Im Grunde haben die einfach nur ein anderes Bewusstsein. Und vielleicht ist das sogar das richtige? Wer will das bestimmen @kiki1962 ?


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Kapitalismus - Die Ausgeburt der Hölle

25.05.2010 um 17:03
@pprubens
möge jeder nach seinem bewusstsein glücklich werden oder so . . .

tja - den einen ist es egal den anderen nicht - mir ist es nicht egal und deshalb ist es für mich wichtig mich zu informieren

ich kann andere nur aufmerksam machen - mehr nicht . . .


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Kapitalismus - Die Ausgeburt der Hölle

25.05.2010 um 17:09
Zitat von kiki1962kiki1962 schrieb:ich kann andere nur aufmerksam machen - mehr nicht . . .
Steter Tropfen höhlt den Stein @kiki1962 kann aber auch in Folter ausarten ;)


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Kapitalismus - Die Ausgeburt der Hölle

25.05.2010 um 17:11
@pprubens
eben - alles wohl dosiert -

letztlich aber hält das auch den kapitalismus nicht davon ab weiter zu bestehen

moralisch zu sein gilt für den einzelnen - das ist kein "massenprodukt" -


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Kapitalismus - Die Ausgeburt der Hölle

25.05.2010 um 17:16
Ich finde, der Kapitalismus hat genau so eine Existenzberechtigung wie die totale Kapitalismusverweigerung @kiki1962
Warum willst du ihn abschaffen? Immerhin hat er dazu geführt, dass die Mauer fiel.


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Kapitalismus - Die Ausgeburt der Hölle

25.05.2010 um 17:20
@pprubens
Zitat von pprubenspprubens schrieb:Immerhin hat er dazu geführt, dass die Mauer fiel.
Bist du dir sicher?
Oder war es mitschulden des Exstaates DDR und die Idee überhaupt eine mauer zu bauen?
naja darüber kann man diskutieren... kapitalismus habe ich nicht unbedingt was dagegen. Aber bitte nicht so wie er heute gelebt wird.


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Kapitalismus - Die Ausgeburt der Hölle

25.05.2010 um 17:22
@magnom911
Die Mauer fiel, weil die Reagan-Regierung bis zum Äussersten aufrüstete. Da kam der Osten nicht mit. Kapitulation, manche nennen es "Perestroika", war die logische Konsequenz.
Der Kapitalismus hat gesiegt :)


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Kapitalismus - Die Ausgeburt der Hölle

25.05.2010 um 17:24
Zitat von magnom911magnom911 schrieb:kapitalismus habe ich nicht unbedingt was dagegen. Aber bitte nicht so wie er heute gelebt wird.
Die Heuschrecken-Variante finden auch eingefleischte Kapitalisten zum kotzen @magnom911


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Kapitalismus - Die Ausgeburt der Hölle

25.05.2010 um 17:27
@pprubens
kapital verträgt sich nicht mit human

letztlich gilt - kein ismus ist geprägt von humanität - egal ob kommun- oder sozil- ode kapital- .. davor steht -

nun den kommunismus lasse ich mal außen vor - den hatten wir noch nicht - ober haben ihn die "urvölker" ? - selbst da hat einer das sagen . . .


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Kapitalismus - Die Ausgeburt der Hölle

25.05.2010 um 17:33
@pprubens


schade hab auch mal ne liste gefunden die belegt das der Warschauer Pakt einiges mehr an Kriegsmaterial zu verfügung hatte als die Nato.

Hier mal ein Bild der ungefähren truppenstärke.

/dateien/pr49621,1274801638,EuropaNATOWP1973Original anzeigen (0,3 MB)


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Kapitalismus - Die Ausgeburt der Hölle

25.05.2010 um 17:34
Zitat von kiki1962kiki1962 schrieb:etztlich gilt - kein ismus ist geprägt von humanität
Und was ist mit Humanismus @kiki1962
;)

Na ja, verallgemeinern sollte man einfach nicht. Das machen ja schon die einschlägigen Medien.


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Kapitalismus - Die Ausgeburt der Hölle

25.05.2010 um 17:36
@magnom911
Nato und USA sind im Kampf um die militärische Vorherrschaft zwei verschiedene Stiefel gewesen.


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Kapitalismus - Die Ausgeburt der Hölle

25.05.2010 um 17:38
@pprubens
deutsche humanistische republik :D dhr -

o.k. - ich bin dabei


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Kapitalismus - Die Ausgeburt der Hölle

25.05.2010 um 17:40
@magnom911
thema verfehlt - aber nun "rohmaterial" hatten sie zur genüge - aber die stete aufrüstung wechselseitig war schon auch ein genickbruck

und die nato hat deftig zugelegt - von wann war der doppelbeschluss? - aus den siebzigern - als die friedensbewegung in der ddr stark wurde -

schwerter zu pflugscharen - kampagnen, damit der osten ja nicht mitzieht . .


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Kapitalismus - Die Ausgeburt der Hölle

25.05.2010 um 17:42
jo stimmt schon. ist ja auch eigentlich nicht das Thema.
Aber wie gesagt ist ja die Sowjetunion mehr inerlich zusammengefallen. In diesem falle hat sichn der kapitalismus vor dem kommunismus bewährt. Das alleine hat aber noch nicht zu heißen das man jetzt den kapitalismus hochloben sollte. Und mir geht es auch nicht nur um die heuschreckenmentalität mancher unternehmen, sondern eher das Geld an höchster stelle steht und da ein gegenwert zu fehlt. Auch Zinsen sollte man beschränken oder gewisse regulierungen einführen. Es darf nicht sein das private Unternehmen/Banken die macht haben einen staat zu kontrollieren und das wegen dem Geld. da kommen wir in teufelsküche und das werden wir die nächsten Jahre deutlich zu spüren bekommen.


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Kapitalismus - Die Ausgeburt der Hölle

25.05.2010 um 22:47
@pprubens
Wenn einflussreiche Leute ihren Einfluss nicht geltend machen, sind sie nicht einflussreich, insofern gehören sie dann nicht zum Staat bzw. bestimmen ihn nicht mit - ist logisch. Staat ist ein synthetischer, keine analytischer Begriff, er ergeht also aus der Summe dessen, was ihn ausmacht, lässt sich aber nicht in eine Summe X zerlegen, also lässt sich nicht scharf sagen, was nicht dazugehört. Eine Putzfrau gehört in gewisser Weise auch zum Staat, schließlich zahlt sie Steuern oder eben nicht, dadurch hat sie einen gewissen, aber keine maßgeblichen Anteil. Das ist eben wieder wie mit einem Schiff, wir alle sitzen unter Deck als Passagiere, aber auf den Maat und den Käptain kommt es an und diese entsprechen eben beim Staat den Wirtschaftslobbys und Politikern.


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Kapitalismus - Die Ausgeburt der Hölle

26.05.2010 um 09:30
die zeitungen sind wieder voll mit "rettungsaktionen" für die firmen
ich fasse es nicht -

einige loben die liberalisierung der wirtschaft - sicher - aber es ist es "freiheitlich" nicht bedenklich, wenn die öffentliche hand "hilfen" geben muss?

sollen doch die manager auf löhne verzichten - die steckten doch in den letzten jahren mio ein -

warum werden nicht gleich staatsbetriebe draus . . ? ist doch schon fast so

steuervergünstigungen, subventionen, lohnkostenübernahme z.t., und jetzt sollen staatlich risiken übernommen werden

wie blöd ist das denn

kommunen retten karstadt

thüringen will opel helfen -
Thüringen will für Opel bürgen
Das Kabinett in Thüringen beschloss Kreditgarantien in Höhe von 27,2 Millionen Euro.
Brüderle wies darauf hin, dass es dem Opel-Mutterkonzern General Motors wirtschaftlich erkennbar besser gehe.
http://www.tagesschau.de/wirtschaft/opelhilfe100.html


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Kapitalismus - Die Ausgeburt der Hölle

26.05.2010 um 09:52
Für alle die immer sagen alles wird für BW etc rausgehauen und nix für soziales:
Der Bundesetat für 2010 sieht für Arbeit und Soziales (wenn ich mich recht erinnere) 143Mrd € vor. Das liegt damit weit abgeschlagen auf Platz 1. Auf Platz 2 kommt mit ~30Mrd € Verteidigung und BW.


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Kapitalismus - Die Ausgeburt der Hölle

26.05.2010 um 09:52
Ahja Quelle: Der aktuelle Spiegel.


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Kapitalismus - Die Ausgeburt der Hölle

26.05.2010 um 09:55
@Fennek
es startet der rundumschlag

war ja absehbar - nur für arbeit und soziales wird es mehr ausgaben geben

trägt doch die regierung vieles mit, was wirtschaft einfordert

wer nicht genug lohn verdient bekommt hartz iv usw .


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Kapitalismus - Die Ausgeburt der Hölle

26.05.2010 um 09:55
Hier nochmal von der FAZ

/dateien/pr49621,1274860524,7B4070D488-4699-4CF6-B742-68013318CBBC7DPicture

Waren doch 38 Mrd. Aber im Vergleich zu Arbeit und Soziales immer noch weit abgeschlagen.


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Kapitalismus - Die Ausgeburt der Hölle

26.05.2010 um 10:21
@kiki1962
Zitat von kiki1962kiki1962 schrieb:thüringen will opel helfen -
Ja kiki, woran könnte das wohl liegen?

Kleiner Tipp:
Die in Eisenach ansässigen Industriebetriebe haben ihren Schwerpunkt im Automobilbau und der Zulieferindustrie, der Metallverarbeitung und der Logistik.

Bereits im März 1990 wurde die Zusammenarbeit zwischen dem Eisenacher Automobilwerk (AWE) und der Adam Opel AG vereinbart, und der Aufbau eines Eisenacher Opel-Werkes im Grieß, im Westen der Wartburgstadt beschlossen, dieses Werk startete am 23. September 1992 mit der Automobilproduktion der Modelle Astra und Corsa. Die 1900 Mitarbeiter schufen in kürzester Zeit eines der erfolgreichsten und produktivsten Automobilwerke in Europa.[25] Als Automobilzulieferer haben sich in unmittelbarer Nachbarschaft Benteler mit 465 Mitarbeitern, MITEC Automotive AG mit 900 Mitarbeitern und die Lear Corporation mit 200 Mitarbeitern angesiedelt. Des Weiteren gründete die Robert Bosch GmbH ein Tochterunternehmen auf dem Wartenberg und beschäftigt 1650 Mitarbeiter. Die heute zur Penske Group gehörende Truck-Lite-Europe GmbH ist Besitzer der traditionsreichen FER Fahrzeugelektrik GmbH, welche im Gewerbegebiet Stockhausen ansässig wurde (343 Mitarbeiter). Im Transport-, Logistik- und Dienstleistungssektor sind Panopa Logistik GmbH (270 Mitarbeiter), Piepenbrock Dienstleistungen GmbH (465 Mitarbeiter) und die Hörseltalbahn GmbH zu nennen.[26]
Wikipedia: Eisenach#Wirtschaft und Infrastruktur

In einer Stadt in der 43.000 Einwohner leben, wo die Arbeitslosenquote 14% beträgt, sind über 6000 Arbeitsplätze und jede Menge Steuereinnahmen vom dort ansässigen Opelwerk abhängig.

Warum bürgt man wohl für Opel?


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Kapitalismus - Die Ausgeburt der Hölle

26.05.2010 um 10:26
@Larry08
für mich sind privatrechtliche unternehmen eben privat - die gewinne streichen sie auch ein

weiß zwar gerade nicht, wie es um die mitarbeiter dieser firma bestellt ist, aber es wird genug geben, die staatliche unterstützung für ihre arbeit bekommen

die arbeitslosigkeit wird trotz der rückenstärkung nicht wesentlich niedriger werden das dürfte eine illusion bleiben

zudem hat das land thüringen dieses geld nicht "übrig" - dann könnte man ja sagen: oja locker können wir das im "notfall" auch lockermachen

ich weiß es gibt andere haltungen dazu

diese ewigen staatshilfen sind einfach nicht i.o.

es wird zuviel von seiten des staates aufgefangen


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Kapitalismus - Die Ausgeburt der Hölle

26.05.2010 um 10:34
@kiki1962
Zitat von kiki1962kiki1962 schrieb:die arbeitslosigkeit wird trotz der rückenstärkung nicht wesentlich niedriger werden das dürfte eine illusion bleiben
/dateien/pr49621,1274862883,alo d


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Kapitalismus - Die Ausgeburt der Hölle

26.05.2010 um 10:37
@kiki1962
Achso und weil sie es sich bei dem Eisenacher Werken eben um kein staatliches Unternehmen handelt, sind es die Arbeiter nicht Wert, daß man ihren Arbeitsplatz versucht irgendwie zu erhalten ? *Kopfkratz* Die Angestellten werden das wohl ein wenig anders sehen.


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Kapitalismus - Die Ausgeburt der Hölle

26.05.2010 um 10:44
Die Bundesregierung wirbt jetzt schon Söldner an, warum sie nicht gleich dem amerikanischen Vorbild folgt und eine kleine Berufsarmee bildet, ist unverständlich. Subventionen in wirtschaftlich toten Bereichen können vielfach gestrichen werden, Arbeitsbeschäftigungsprogramme ebenso, die sich als nutzlos herausgestellt haben, da würde viel Geld übrig bleiben, das man sinnvoll in Bildung stecken könnte. Soziale Standards sollte man grundgesetzfundiert erhalten und durchsetzen und nicht darum feilschen. Wenn Arbeit für alle nicht mehr möglich ist, und das ist sie vielfach nicht, dann hilft es nur, neue Arbeitsplätze zu schaffen, wozu sich die Regierungen nachhaltig als unfähig herausgestellt haben.


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Kapitalismus - Die Ausgeburt der Hölle

26.05.2010 um 10:51
Der Posten "Arbeit und Soziales" kann ja auch schon dadurch entlastet werden, indem Beamte zukünftig auch einen Teil ihrer Bezüge in die Renetenkasse einzahlen müssen


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Kapitalismus - Die Ausgeburt der Hölle

26.05.2010 um 11:47
Wenn bestimmte Betriebe nicht mehr wirtschaftlich sind, liegt es meist nicht an den Arbeitern oder den Produkten, sondern an den Preisen auf dem Weltmarkt, entweder muss man Schutzzölle auf eingeführte Waren legen oder man subventioniert die Arbeit, beide Werkzeuge greifen aber nur oberflächlich, wenn der Absatz stagniert. Wenn es nichts kosten darf, sinken halt auch Umwelt-, Sozial- und Qualitätsstandards, das ist ein ganz logischer Prozess. Die Frage ist, wie man solchen Prozessen begegnet.

Wenn der Mindestlohn durchgesetzt würde, würden viele prekäre Arbeitsplätze wegbrechen, aber auch andersherum funktioniert es nicht, nicht nur wegen dem niedrigen Lebensstandard von Kurzarbeitern, sondern auch, weil diese kaum Steuern zahlen. Wie man es dreht und wendet, man kommt immer wieder dazu, dass es in unserem System keine Lösung gibt.

Die Folgen dieser Prozesse kann man exemplarisch an vielen Orten in den USA bestaunen, wo ganze Industriezweige abgewandert sind, viele nach Mexiko.


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Kapitalismus - Die Ausgeburt der Hölle

26.05.2010 um 11:48
@Valentini
@mitras
@kiki1962
@Fennek
@magnom911 @all
Zitat von mitrasmitras schrieb:Wenn Arbeit für alle nicht mehr möglich ist, und das ist sie vielfach nicht, dann hilft es nur, neue Arbeitsplätze zu schaffen, wozu sich die Regierungen nachhaltig als unfähig herausgestellt haben.
Im Kapitalismus ist Arbeit für alle unmögich. Das gehört zum System.

Erstens ist das belegt durch unser aller Erfahrung:
Arbeitslosigkeit begleitet uns permanent, seit Jahzehnten.

Zweitens ist sie ist aus Gründen der Konkurrenz und der Lohnbildung notwendiger Bestandteil des kapitalistischen Systems. Gäbe es mehr Arbeitsplätze als Arbeiter, könnte der Arbeiter seinen imaginären Wert auf dem Arbeitskräftemarkt einfordern. Wenn der verlangte Lohn/das verlangte Gehalt nicht gezahlt würde, könnte man seine Arbeitskraft dem nächsten, besser bezahlenden Unternehmen andienen.

Aber genau das geht im Kapitaslismus nicht, weil die Ausbeutung der menschlichen Arbeitskraft -die Enteignung des durch Arbeit geschaffenen Wertes- grundlegender Bestandteil der Mehrwertakkumulation ist. Das "Reserveheer" an Arbeitskräften versetzt die Unternehmen erst in die Lage, Dumpinglöhne anzubieten und dafür Arbeitskraft zu kaufen.

Die aktuelle Situation treibt die Ausbeutung der arbeitenden Bevölkerng auf eine perverse Spitze:
Die Bevölkerung wird doppelt und dreifach ausgebeutet:

Durch zu niedrige Löhne,
zudem durch Steuerzwänge, die vor allem zur Aufrechterhltung dieses Unrechtsystems genutzt werden:
Hungerlöhne werden durch das sogenannte Hartz IV kompensiert,
damit die Masse der Betroffenen die Schweinerei knapp überleben kann. Dabei ist das Überleben der Betroffenen weniger interessant, als deren weitere Ausbeutung.

Genau deshalb ist auch die Angabe 143,19 Milliarden für Arbeit und Soziales stak desorientierend. Wesentlicher Betandteil ist dabei die kapitalismus- und unternehmerfreundliche Kompensation der Hungerlöhne durch Hartz IV und die Ruhigstellung des Arbeitslosenheeres durch ebendieses.

Spitze der Perversion ist in diesem Zusammenhang die Zusammenarbeit der sogenannten ARGEN mit Leiharbeitsfirmen,
die Subvention von sogenannten 1 Euro-Jobs im sozialen Bereich, durch die die menschliche Arbeitskraft ebenfalls-staatlich- ausgebeuet wird,
aber auch die kostenintensive Augenwischerei durch Lehrangebote
(Leerangebote !), wie z.B. Bewerbertaining etc. ...

und das alles nur, um dieses UNRECHTSSYSTEM zu erhalten, in dem ein paar Figuren Milliarden und Millionen scheffeln, und die politischen Aufseher und Umsezter kapialistischen Unrechts durch Macht und viel zu hohes Einkommen begünstigt werden.

Und weil der Profitzwang immer schneller und öfter astronomische Summen fordert, wird die Weltbevölkerung in immer kürzeren Abständen massiv verarmt: Sogenannte Bankenkrise 1, "abzuwenende" Staatsbankrotte, Dumpinglöhne.
Bis zu 100 Millionen Menschen werden jährlich umgebracht, zu Tode gehungert als Folge dieses Killersystems.

So what ?


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Kapitalismus - Die Ausgeburt der Hölle

26.05.2010 um 11:49
@Larry08
Du weist aber schon, wie die Arbeitslosenstatistik ermittelt wird?


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Kapitalismus - Die Ausgeburt der Hölle

26.05.2010 um 12:05
@Koriander
So ist es. Und wenn die Reichen in ihrer Villa sich wieder 5 bis 10 Hausangestellte leisten können, zu Löhnen, die gerade für das Notwendigste reichen, dann sind wir wieder im 18. Jahrhundert angekommen, wir werdens noch erleben.

Das ganze Spiel hat schon in den 50. Jahren mit EDEKA angefangen (immerhin bietet dieses Frenchise-Unternehmen doch einen gewissen sozialen und qualitativen Standard), aber damals wurden dadurch zahlreichen Tanta Emma Läden platt gemacht, nun sind diese "Nobel-Einkaufsläden" dran, denn jetzt kommt LIDL und ALDI, Backstop, Kik usw.
billg, billger, am billigsten, ganz der Lohntüte und dem medial erzeugten Wunschprofilen entsprechend. Es gibt keine Restaurants mehr, sondern Abfüllstationen, keine Läden, sondern Shopping-Malls. Alles muss schnell und unpersönlich zugehen. Und wir unterhalten uns unpersönlich via Chat und spielen mit elektronischen Puppen, die gibt es auch schon. Da war Michael Ende Prophet.

Es gibt zuviel, die Geschäfte quellen über, aber die Lebensmittel sind schlecht, vollgestopft mit Antibiotika, Pestizidrückständen, künstlichen Aromastoffen, Plastik. Es geht nicht mehr darum, dem Menschen eine gute Ernährung angedeihen zu lassen, sondern ihn bei seinen Sinnen zu nehmen und zu verführen, damit er sein Geld abgibt. An der Kasse danken die Verkäuferinnen für den Obulus, nicht darum, weil sie einen Menschen froh machen konnten. Geld ist ideologische Ware. Kosum auf Teufel komm raus.


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