EU streicht PKK von der Terror-Liste
08.09.2012 um 17:06
Aus dem Buch von Ismail Besikci "Kurdistan - Internationale Kolonie", von mir persönlich abgeschrieben:
[…]“Die Einstellung der Tagespresse, der politischen Parteien, der Gewerkschaften, der Universitäten, der Autoren und vieler anderer ähnelt dieser Haltung. So wurde z.B. zu dem Massaker in Halabdscha von den Universitäten, in den politischen Parteien, von der Presse und den Schriftstellern keine Reaktion gezeigt. Aber wir wissen, wie begeistert diese Institutionen z.B. auf das Thema der Türken in Bulgarien reagierten. Das alles zeigt, wie irreführend die Parole von der Partnerschaft in Trauer, Kummer, Freude und Stolz ist. Die Parole „In Zypern haben wir gemeinsam gegen die Griechen gekämpft, dort haben wir keine Unterscheidung vorgenommen“ ist nichts anderes als der Ausdruck eines heuchlerischen Charakters. Die Kurden wurden um der eigenen rassistischen und kolonialistischen Ziele Willen in einen Krieg hineingezerrt. Denn die Kurdenverspüren keine Feindschaft gegenüber den Griechen. Zwischen den Kurden und Griechen bestehen keine Konflikte. Kurdistan wurde nicht von den Griechen erobert, es wurde nicht von den Griechen kolonialisiert. In dieser Hinsicht ist die Angeberei vom gemeinsamen Kampf gegen die Griechen nichts anderes als ein andrer Ausdruck für Rassismus und Kolonialismus. Wenn es die Griechen gewesen wären, die bei der Zersplitterung und Aufteilung Kurdistans mit dem englischen Imperialismus kollaboriert hätten, dann hätte der Kampf der Kurden gegen die Griechen einen Sinn haben können. Woraus es ankommt ist folgendes: Können die Türken gemeinsam in Südkurdistan mit den Kurden gegen die irakischen Kolonialisten kämpfen? Wir wissen, dass dies nicht so ist, sondern die Türken mit den Irakern zusammenarbeiten und gegen die Kurden kämpfen. Dann hat aber die Parole von den „Partnern in Trauer, Kummer, Freude und Stolz“ kein anderes Ziel, als eine vertröstende, täuschende, eine von doppelter Moral und Heuchelei triefende Politik zu verschleiern.
Wie die Türken, denen ihr Reisepass aufgezwungen und die dann aus Bulgarien angewiesen wurden, in der Türkei empfangen wurden, ist bekannt. „Unsere Volksgenossen“, „Ankunft von weiteren 130 Volksgenossen“, „Wir sind bereit, unsere Volksgenossen aufzunehmen“, „Die Anzahl unserer Volksgenossen hat 35.000 überschritten“, ein warmer Empfang, Interesse, Anteilnahme…
Wie die Kurden, die vor den chemischen und biologischen Waffen des Hussein-Regimes flohen, in Hakkari einreisten, wird man niemals vergessen können. Die Grenze war lange Zeit geschlossen, diejenigen, die sich aus Verzweiflung über die Grenze gerettet hatten, wurden der irakischen Regierung ausgeliefert. Die, die ausgeliefert wurden, sind sogleich erschossen worden. Danach hieß es dann: „Die, die aus dem Nordirak kommen, belasten den Staatshaushalt in ernsthafter Weise“; „Auch die, die aus dem Irak kommen, machen Probleme“; Die Peschmerga machen uns Probleme“; „Die Peschmerga sollten in kürzester Zeit zurückgeschickt werden.“ Solche Worte fehlten nie in der türkischen Presse. Solches Klagen setzte sofort nach der Ankunft der Kurden ein. Kinder, Frauen, Männer, Junge und Alte wurden hinter Stacheldraht gesperrt. Man unternahm besondere Bemühungen, ihre Grundbedürfnisse nicht zu befriedigen. Es wurde verboten, dass sich andere für die Kurden interessierten und versuchten, ihnen zu helfen. Die Menschen aus Südkurdistan wurden einer Behandlung nach Art von Gefangenen und Inhaftierten ausgesetzt. Am Eingang der Lager wurden Polizeiwachen eingerichtet. Die Maßnahmen, die mit der Stacheldrahtumzäumung begannen, wurden immer umfangreicher.
Die zuständigen Beamten des türkischen Staates und der Regierung verkündeten tage-, wochen- und monatelang, dass ein großer Teil der Kosten, die die 40.000 bis 50.000 Menschen aus Südkurdistan verursachen, vom Westen getragen werden müssten. Bei jeder Gelegenheit wurde der Westen daran erinnert. Aber wenn von den Türken aus Bulgarien die Rede ist, sagen sie „Auch wenn zwei Millionen Volksgenossen kommen sollten, könnten wir sie aufnehmen“ und „Die Türkei ist ein großes, reiches Land“.
Die türkische Führung, die die Menschen aus Südkurdistan hinter Stacheldraht einsperrt und deren Beziehungen zu ihren Verwandten unterbindet, versucht, die aus Bulgarien eintreffenden Türken sofort zu ihren Verwandten zu schicken, wenn es Verwandte gibt. Wenn die Situation derart offen ist, wie kann da von „Partnern in Trauer, Kummer, Freunde und Stolz reden“?[…]