Der ultimative Streik und Systemboykott

Liebe Allmy-Freunde,
ist Euch das nicht auch schon aufgefallen, wie wenig mit Streiks nur noch bewirkt werden kann?
Der Gedanke ist für mich gerade einigermaßen aktuell, weil in Berlin die öffentlichen Verkehrsmittel gestreikt haben und das vielleicht wieder tun werden. Das macht uns Fahrgästen das Leben schwer, aber bringt es wirklich was? Die Gehälter und Arbeitsbedingungen werden vielleicht mit Glück mal um ein paar wenige Prozentchen erhöht und verbessert, aber hat sich dadurch wiirklich was verändert? Haben die Arbeitgeber dann wirklich verstanden, daß ihre Angestellten keine Sklaven sind, daß man ihre Arbeit schätzen und nicht als völlig selbstverständlich hinnehmen sollte?
Unser ganzes Gesellschafts- und Arbeits-System ist so unmenschlich geworden, wenn der eine nicht spurt, fliegt er raus und wird durch nen anderen ersetzt, der Mensch zählt gar nicht mehr, ist nur noch Humankapital.
Ein paar Prozent mehr Lohn sind keine Lösung und keine wirkliche Verbesserung, wenn dasselbe System unangetastet bestehen bleibt.
Wie kann man also effektiv streiken, das ganze System bestreiken, um eindringlich und unmißverständlich zu demonstrieren, daß man es so nicht mehr hinnimmt?

Mir ist nur eine einzige Lösung eingefallen, und die ist so radikal und im Grunde gegen die Natur des Menschen, daß sie vermutlich nie gewählt wird - aber sie wäre so zwingend, daß das System sich beugen MÜßTE:

Wenn Frauen das Kinderkriegen verweigern würden,
und Männer das Zeugen.

Das System kann weiterhin funtktionieren, wenn wir Widerstand leisten, es kann uns beugen, uns zwingen.
Aber es braucht uns, ohne uns funktioniert es nicht.
Wenn wir es verweigern würden, uns für das Sytem zur Verfügung zu stellen, dem System unseren Nachwusch zu schenken, müßte es reagieren.

Was meint Ihr dazu?

Kurz:

Blödsinn, im Grunde passiert dies ja schon seit 30 Jahren, das System wird dadurch nur immer egoistischer und die Generation "Arschloch" (Nachkriegskinder) kümmerts sowieso nen feuchten Dreck.

Lucia,

dein Vorschlag in Ehren.

"Wenn Frauen das Kinderkriegen verweigern würden,
und Männer das Zeugen."

*g*

Würde nix bringen und ist ein Eingriff in die Selbstbestimmung.

Aber der Threadtitel ist vielversprechender.

Ein GENERALstreik muss her. ;) :)

Ja, ich denk mal, der Geburtenrückgang der letzten Jahre ist eigentlich schon so ein Boykott, aber ohne, daß die Leute sich das klargemacht haben. Und den Politikern und Industriellen oder Arbeitgebern hat das auch keiner gesagt, vielleicht wär das mal nötig...

sarasvati

sarasvati23 schrieb:ist ein Eingriff in die Selbstbestimmung.

Nein, sie müßten das natürlich selbst so entscheiden. Es dürfte ihnen keiner verbieten.

Sind die Betroffenen heute nicht schon ohnehin dazu verlucht, sich zu überlegen, ein Kind auf diese Welt zu setzen?

für wen bringt der boyukott was?

für die Arbeiter? Für die Unternehmen? oder für die gewerkschaften?

Lucia, Ja, aber was soll das bringen?

An Arbeitskräften wird es auch in Zukunft nie mangeln. Aufgrund der Globalisierung kann jeder leben und arbeiten wo er möchte. (was ich auch gut finde)

Diejenigen welche, die sich Deutschland erwählt haben,
können in diesem Land nur mit einem Generalstreik (JEDER legt seine Arbeit nieder, auch an der Tankstelle ;)) etwas bewirken, da Deutschland aber in der EU lebt, müssten alle dazugehörigen Nationen generalstreiken. Was die Sache wieder in einem utopischen Licht erscheinen lässt.
Infiltration wäre wohl das vernünftigste, man seine Ideale mit in die Arbeit einfließen lässt und das System von innen heraus zerstört.

Und das sich Arbeiter auch zusammenschließen und ihre Rechte nutzen, von daher sind Streiks ne gute Sache, auch wenn da viel herumgerödelt wird, da die Gewerkschaften auch nich ganz koscher arbeiten.
Aber die Rechte, die man hat, sollte man voll ausnutzen.

MrGermany
Für die Menschen, die in dem System leben.


Fraggle65
Die Tatsachen, daß sie darüber nachdenken müssen, ob das Kind ein lebenswertes Leben haben wird und ob sie sich ein Kind leisten können, sind doch schon Zeichen dafür, daß hier was nicht stimmt. Was ist das für eine Welt, in der man sich solche Gedanken machen muß?

@LuciaFackel

Da stimme ich dir voll und ganz zu...

sarasvati
Wie könnten ein Ein-Euro-Jobber oder eine alleinerzuiehende Fleißbandarbeiterin ihre Ideale in ihre Arbeit einfließen lassen?
Wer selbständig ist, kann das tun, ein Arbeitgeben ebenfalls, aber bei den kleinen Leuten seh ich da gar keine Möglichkeit.

schon wieder ne Online Revolte?


viele Leute wollen gar nicht selber sich einbringen , sie wollen lieber das andere das Denken übernehmen.

Lucia,

hm, stimmt schon.

Damit Ein-Euro-Jobs generell wieder da hinbefördert werden, wo sie herkommen, aus der Mülltonne müsste auch in die Politik infiltriert werden. Und aber auch sollten sich die Ein-Euro-Jobber zur Wehr setzen, geschlossen.

Im Kollektiv kann man viel mehr erreichen, ist mir aber klar, dass die weitreichende Mentalität daraus besteht, man sei auf dieser Welt auf sich alleine gestellt. Das is generell so.

Bei Industriearbeitern, die ihre Arbeit in unmenschlicher Weise verrichten, müsste wohl der Unternehmer ran, sein Unternehmen humanwirtschaftlich zu führen. Modelle kann man sich bei den Skandinaviern abschauen.
Tja, liegt aber nun mal leider in den Einzelnen und an der Bereitschaft tatsächlich was zu ändern und nich bloß zu schimpfen.
Und von heute auf morgen, sollte man sich klar machen, kann das auch nich funktionieren. Immerhin betrifft der Mist die ganze Welt. *g*

Aber man kann seine Ideale auch -praktisch- "vorleben", auch den Kinderchens. ;)
Mehr kann man wohl nich machen.

"Wenn Frauen das Kinderkriegen verweigern würden, und Männer das Zeugen."

Das passiert doch schon. Viele Akademiker haben keine Kinder, oder nur höchstens eins. Es vermehren sich nur noch die Gruppen, denen sowieso alles sch…..egal ist.

Lieber die Produkte oder Dienstleistungen boykottieren und dazu noch streiken und nicht arbeiten gehen. Die Menschen müssten nur zusammenhalten.

Die Menschen zusammenhalten?

Nee, die Welt ist böse und schlecht, man muss sich durchboxen, denn der Stärkere überlebt. Was interessieren denn die anderen? Hauptsache mir geht´s gut. :)

Ironiemodus-off

sarasvati23

>>Modelle kann man sich bei den Skandinaviern abschauen.

Um solche Modelle überhaupt umzusetzen, mussten die Skandinavier aber
auch jahrelang Opfer bringen, bei denen ihr Hobbyrevoluzzer schon 3 mal
auf die Barrikaden gegangen wärt.
Die ganze Arbeitslosenhilfe wurde in Skandinavien fast auf amerikanische
Verhältnisse runtergefahren und den Unternehmern wurden etliche Zugeständnisse
gemacht. Zugeständnisse von denen viele auch in Deutschland eingeführt
werden sollten, bis sämtliche Pläne dazu von der SPD und den Linken torpediert
wurden.

>>Damit Ein-Euro-Jobs generell wieder da hinbefördert werden, wo sie herkommen, aus >>der Mülltonne müsste auch in die Politik infiltriert werden. Und aber auch sollten sich >>die Ein-Euro-Jobber zur Wehr setzen, geschlossen.

1€ Jobs sollen eine Übergangsarbeit darstellen um Arbeitslose an den
Arbeitsalltag zu gewöhnen. Bestenfalls sind sie eine Alternative zu unbezahlten
Praktika und keine Vollzeitjobs die eine Familie ernähren sollen.


@LuciaFackel

>>Unser ganzes Gesellschafts- und Arbeits-System ist so unmenschlich geworden, >>wenn der eine nicht spurt, fliegt er raus und wird durch nen anderen ersetzt

Vergleich das deutsche System mit anderen auf der Welt und dann erzähl uns
hier nochmal wie unmenschlich doch alles ist.
Außerdem frag ich mich was für Vorstellungen du eigentlich hast...
Wie sollte es denn sonst ablaufen? Natürlich wird entlassen wer nicht "spurt" oder
seine Leistung nicht erbringt. Man wird schließlich fürs Arbeiten bezahlt und
nich um zwischenmenschliche Beziehungen aufzubauen. Auch für Unternehmer
wächst das Geld nicht auf Bäumen. Und mach bitte nich den Fehler die gesamte
Arbeitsmarktsituation auf ein paar Mulimillarden Dollar Unternehmen zu beziehen.
Den Großteil der Arbeitsplätze stellen mittelständische Unternehmen, die es
sich schon aus finanziellen Gründen nicht erlauben können die "Kuschel, wir haben
uns alle lieb"-Schiene zu fahren.

sarasvati23 schrieb:Ein GENERALstreik muss her

Diese Form des Streiks ist Gottlob in Deutschland verboten.

"Nee, die Welt ist böse und schlecht, man muss sich durchboxen, denn der Stärkere überlebt. Was interessieren denn die anderen? Hauptsache mir geht´s gut. "

Alleine hast Du überhaupt keine Macht etwas zu ändern. Es ist leider nicht so das der stärkere oder fähigere überlebt. Dann hätten wir nämlich eine bessere Welt.

breakibuu,

"Zugeständnisse von denen viele auch in Deutschland eingeführt
werden sollten, bis sämtliche Pläne dazu von der SPD und den Linken torpediert
wurden."

Zugeständnisse, die auf eine Humanwirtschaft hinausgelaufen wären?
DAS wage ich mal stark zu bezweifeln.
Dazu bedarf es ebenso ein Umdenken bei den Unternehmern, davon kann ich nichts erkennen. Hier wird Lobbyismus großgeschrieben. ;)

"1€ Jobs sollen eine Übergangsarbeit darstellen um Arbeitslose an den
Arbeitsalltag zu gewöhnen."

Sollen, die Realität sieht aber anders aus. Weiß nich, ob du Nachrichten siehst, liest oder so.

Eurofighter,

Spielt doch keine Rolle, ob Generalstreik verboten ist oder nicht, die Umsetzung ist sowieso utopisch.


Waldfreund,

Wie bereits geschrieben, kann man im Kollektiv sehr viel mehr bewirken als alleine, mein Post war übrigens ironisch gemeint. ;)

Und wie dieses Prinzip "Der Stärkere überlebt" in der Wirtschaft funktioniert sieht man doch eindeutig an den Monopolstellungen großer Konzerne. Oder verstehst Du dieses unter bessere Welt?