Nationalstolz und Patriotismus

Warhead schrieb:Tolles Gedicht,schön aufgesetzt und polemisch...da haben wir weitaus subtileres gemacht und cool klingts auch noch

Das "Gedicht" ist eigentlich aus einem Lied, polemisch soll es ja auch sein aber vor allem entspricht es vielen extremistischen Stereotypen tatsächlich wie man auch hier nachlesen kann.
Dein Lied, naja ich würde das jetzt nichtmal als "Lied" bezeichnen aber wer es musikalisch ruppich mag und nicht besonders viel Wert auf Stimmlage legt der soll es sich halt antun.

Warhead schrieb:Das sagte die NPD schon in den 80ern und verteilte fleissig Aufkleber und Aufnäher "ich bin stolz ein Deutscher zu sein"die dann von den Faschos auf der Bomberjacke getragen wurden.Die fanatische Ideologie ist in die Mitte der Gesellschaft hineindiffundiert die nun behauptet sie sei ja gar nicht mehr fanatisch wenn die Mehrheit das so sieht

Jaja alles Nazis ausser Mutti.

Warhead schrieb:Stolz auf sein Land zu sein, auf seine Kultur, auf die Landschaft und auf die Menschen, die hier lebten und etwas leisteten, ist defintiv kein Verbrechen!!!

Gut zerlegen wir das mal:

Stolz auf sein Land....weil?

1. Kultur: Naja in meinem Fall beschränkt sich das auf einige deutsche Philosophen. Allgemein gibt es wohl eine "Abendländische Kultur" aber keine speziell rein Deutsch-Deutsche (Eigenheiten sind meist regionaler und da kann mir keiner erzählen das er die alle mag).

2. Landschaft: Gibt wirklich schöne Ecken aber nun auch nichts was ich für den schönsten Fleck der Erde halte.

3. Menschen? ...Bestimmte Philosophen wie oben erwähnt ja ...aber da gibt es auch diverse andere Denker aus anderen Nationen die ich achte...muss ich deshalb auch auf Frankreich oder die Slowakei Stolz sein?

4. Ein Verbrechen ist es nicht....aber absolut überflüssig.

@Warhead

Warhead schrieb:Das sagte die NPD schon in den 80ern und verteilte fleissig Aufkleber und Aufnäher "ich bin stolz ein Deutscher zu sein"die dann von den Faschos auf der Bomberjacke getragen wurden.
Die fanatische Ideologie ist in die Mitte der Gesellschaft hineindiffundiert die nun behauptet sie sei ja gar nicht mehr fanatisch wenn die Mehrheit das so sieht

Anders wohl die RAF und Gesinnungsgenossen, oder? Die haben weniger Aufnäher verteilt, stattdessen direkt zu Waffen gegriffen.

Die Ultra-Linke braucht nicht mit den Finger auf die Faschos zu zeigen, so unähnlich sind sie sich nicht in ihren Taten.
Nur die politische Zielsetzung ist eine andere.

@Gwyddion

Gwyddion schrieb:Die Ultra-Linke braucht nicht mit den Finger auf die Faschos zu zeigen, so unähnlich sind sie sich nicht in ihren Taten.
Nur die politische Zielsetzung ist eine andere.

Zur besseren Unterscheidung sagt man auch Linksfaschismus was solche Terrorvereinigungen wohl besser beschreibt.

paranomal schrieb:4. Ein Verbrechen ist es nicht....aber absolut überflüssig.

Für den einen überflüssig, für den anderen ein wunderbares Gefühl von Zugehörigkeit, wie unterschiedlich wir dummen Menschen doch manchmal sind.

@paranomal

Patriotismus hat mitnichten unbedingt etwas mit Stolz zu tun. Da würde ich schon arg differenzieren.
Es ist nicht verwerflich, sich national oder regional, oder auch global einzusetzen. Man kann sich auf Deutsche Dichter und Denker berufen... oder auch auf die alten Griechen. Das ist Ansichtssache.

Ein Beispiel für Patriotismus:

Wenn irgendein Land versuchen würde, Deutschland mit Waffengewalt anzugreifen um uns z. B. in eine Art Diktatur zu zwingen, so würde ich dieses Land mit seinen Menschen und seine Werte verteidigen. Denn Patriotismus umfaßt nicht nur die Deutschen, auch die hier lebenden Migranten.

Gwyddion schrieb:Patriotismus hat mitnichten unbedingt etwas mit Stolz zu tun.

Ich hab mich da lediglich auf den vorangegangenen Beitrag bezogen.

Gwyddion schrieb:Wenn irgendein Land versuchen würde, Deutschland mit Waffengewalt anzugreifen um uns z. B. in eine Art Diktatur zu zwingen, so würde ich dieses Land mit seinen Menschen und seine Werte verteidigen. Denn Patriotismus umfaßt nicht nur die Deutschen, auch die hier lebenden Migranten.

Das hat mehr mit Lebenserhaltung und Aufrechterhaltung der Lebensumstände zu tun, als mit Vaterlandsliebe. Patriotismus ist und bleibt ein Konstrukt, genauso wie die Nationalität allgemein. Es ist ein Banner unter dem bestimmte Leute andere bestimmte Leute zu etwas bewegen können. Nicht mehr und nicht weniger.

@paranomal
Wenn man dannach geht, ist alles so ein Banner.

Libertin schrieb:Für den einen überflüssig, für den anderen ein wunderbares Gefühl von Zugehörigkeit, wie unterschiedlich wir dummen Menschen doch manchmal sind.

Das mit der Ersatzfamilie stimmt wohl. Schließlich sind das oft die selben Leute die in Schützenvereinen, etc. rumhängen.

@tris
Ja Natürlich ist das so. In gewisser Weise.

paranomal schrieb:Das mit der Ersatzfamilie stimmt wohl. Schließlich sind das oft die selben Leute die in Schützenvereinen, etc. rumhängen.

Der patriotische Hans aus dem Schützenverein ist halt auch ein angesagter Stereotype.

@Libertin

Weil er aber auch sehr oft vorkommt.

@paranomal

paranomal schrieb:Das hat mehr mit Lebenserhaltung und Aufrechterhaltung der Lebensumstände zu tun, als mit Vaterlandsliebe.

Auch , ja. Aber genau die Lebensumstände.. die ich hier vorfinde, die gilt es auch zu schützen. Wir haben eine Wertegesellschaft die eben jene Werte, nach 45 bis ins Heute aufgebaut haben. Diese Werte liegen mir am Herzen. Auch Deutschland liegt mir am Herzen. Hier lebe ich, hier arbeite ich, hier fühle ich mich wohl. Ausserdem mag ich die Nationalelf und auch Schwarz/Rot/Gold. Ein bischen Patriotismus tut wohl den meisten Menschen gut.

In anderen Ländern wird überhaupt kein Buhei darum gemacht. Nur hier versucht man erst mal wieder das Übel zu suchen und mit erhobenen Zeigefinger auf die Zeit vor 45 zu verweisen, wo ich nachweislich noch nicht geboren war und somit keinerlei Schuld trage, für die ich mich fremdschämen müsste oder wo ich aufgrund dessen überall in der Welt demütig und katzbuckelnd einhergehen muß.

@paranomal
Kommt drauf an in welchen Kreisen man verkehrt, ich zum Beispiel kenne nicht mal einen der mit Hans anfängt.

Gwyddion schrieb: Ein bischen Patriotismus tut wohl den meisten Menschen gut.

Alleine dieser Satz zeugt von der Institution des Patriotismus. Wo es ein WIR gibt, gibt es auch immer ein DIE ANDREN. Das muss man jetzt nicht auf Fremdenfeindlichkeit beziehen. Es reicht wenn man beobachtet wie manche Leute (hier) über Leute reden denen andere Werte als die gerade konventionellen am Herzen liegen. Es entsteht immer sehr schnell ein Verhalten das man als "Bürgerliche Engstirnigkeit" bezeichnen kann.

@Libertin
Ich könnte dir hier (lokal gesehen) aus dem Stegreif ein Dutzend Leute Zeigen deren Hobby-Aktivitäten, Musikgeschmack und politische Meinung eine fast identische Schnittmenge aufzeigen. Natürlich ist das in Bezug auf fast jede Szene so. Das interessante ist aber das die Personen, um die es hier geht, es verneinen einer "Szene" anzugehören. Dabei merken sie oft nicht wie sehr sie ein Klischee sind.

@paranomal

paranomal schrieb:Es reicht wenn man beobachtet wie manche Leute (hier) über Leute reden denen andere Werte als die gerade konventionellen am Herzen liegen. Es entsteht immer sehr schnell ein Verhalten das man als "Bürgerliche Engstirnigkeit" bezeichnen kann.

Also das ist ja wohl etwas, was nicht nur auf Leute mit konventionellen Meinungen zutrifft, oder?

Da verkennt einer, wie sehr er Klischee ist.

Alles was andere denken lediglich Konstrukte einer verführbaren dummen Masse, die natürlich nur geläutert werden kann nach Maßgabe der erkennenden Avangarde, die natürlich die passende Erklärung und nichts gemein mit dem Pöbel hat, auf den sie herabsieht.

@stopje
Na da hast du mich missverstanden. Ich habe an keinem Punkt irgendetwas davon behauptet. Ich versuche nur dazu anzuregen die eigenen Konventionen zu hinterfragen.

@paranomal
Das mag sein, bei uns in der Gegend haben wir ausser einem kleinen bedeutungslosen Schützenverein deren Mitglieder sich mehr für ihren Vorgarten als politische Themen interessieren nichts dergleichen aber klar muss es halt einige Stereotypen aller Couleur auch im real life geben sonst würde es sie wohl auch nicht so verbreitet geben.

tris schrieb:Also das ist ja wohl etwas, was nicht nur auf Leute mit konventionellen Meinungen zutrifft, oder?

Nein, aber darum ging es