usa contra china
24.05.2005 um 20:59
http://www.ftd.de/pw/in/7644.html
Bericht aus der Financial Times Deutschland.
China goes global: Der vermummte Marktführer
von Martin Kühl, Foshan
Jede zweite Mikrowelle der Welt stammt aus den Fabrikhallen des chinesischen Herstellers Galanz. Als Lieferant für westliche Händler wie Otto und Quelle ist das Unternehmen binnen zehn Jahren zum Weltmarktführer aufgestiegen. Nun will Galanz mit Klimaanlagen erneut den Markt aufrollen.
Die Kartons stapeln sich meterhoch. "Mikrowelle und Grill, TÜV-geprüft" steht auf der Pappe - ein deutscher Aufdruck für deutsche Kunden. In anderen Ecken der kargen Betonhalle sind die Pappwürfel in Englisch, Italienisch oder Spanisch bedruckt. Fast jede zweite Mikrowelle der Welt kommt aus der südchinesischen Fabrik von Galanz. Erst vor zwölf Jahren ist das Privatunternehmen in den Markt gestartet, heute laufen 60 Produktionslinien rund um die Uhr, sieben Tage die Woche. Dreimal täglich ist Schichtwechsel. Dann versinkt das Firmengelände in einer Flut hellblauer Arbeitsanzüge. 18 Millionen Geräte liefen allein 2004 vom Band.
Den Namen Galanz kennt trotzdem kaum ein Westkunde. Denn im Ausland werden die chinesischen Mikrowellen überwiegend unter dem Markennamen ihrer Importeure vertrieben. Die deutschen Elektrogerätefirmen Severin und Medion kaufen bei den Chinesen, auch Quelle, Otto, Media Markt und Metro. Galanz liefert an 250 Abnehmer in 45 Ländern.
Die Firma ist ein Kind der globalen Arbeitsteilung. "Wir sind auf der ganzen Welt vertreten, machen aber nur einen Teil des Jobs", sagt Vizepräsident Yu Yaochang. Er sorge für gute Qualität zum günstigen Preis. Den Rest könnten andere besser. Zwar tritt Galanz in China als eigene Marke auf und will das schrittweise auch im Ausland stärker tun. "Auf Fremdmärkten hat die Partnerschaftsstrategie aber klare Priorität", betont Yu. Ein internationales Marketing- und Servicenetz sei zu teuer. Da verzichtet Yu lieber auf die höheren Margen, die Markenhersteller einstreichen können. Beide Seiten profitierten. "Gemeinsam reich werden" nennt Yu das. Marktanteile von mehr als 50 Prozent, wie Galanz sie in vielen Ländern hält, wären auch alleine schwer zu erreichen. Zudem sind die Anti-Monopol-Wächter leichter zu beruhigen, wenn sich die Dominanz auf Importeursmarken verteilt.
Frühpensionäre als Entwicklungshelfer
Galanz produziert in der staubigen Industriestadt Foshan im Perlflussdelta - dem Mekka der chinesischen Elektroindustrie. Die Firma hat ein effizientes und engmaschiges Zuliefernetz vor der Haustür und profitiert vom Strom Arbeitswilliger, die aus allen Landesteilen ins Delta drängen. "Meine Leute sind jung und motiviert", sagt Yu. Ein guter Facharbeiter kostet kaum mehr als 250 Euro im Monat und wohnt im Fabrikwohnheim mit Karaoke- und Tischtennisraum. Insgesamt beschäftigt die Firma 24.000 Angestellte. Um die Entwicklungskompetenz zu stärken, hat Galanz japanische und koreanische Frühpensionäre eingestellt. In den USA hat die Firma ein eigenes Forschungslabor. "Wir machen, was die Kunden wollen, und lernen von ihren Anforderungen", sagt Yu. Stolz greift er im Ausstellungsraum den Hörer einer Mikrowelle mit eingebautem Telefon - ein Auftrag aus Japan.
Weil Yu sicher ist, dass "auch bei Klimaanlagen etablierte Marken zur Fremdfertigung tendieren", hat Galanz gerade kräftig investiert. Unweit der alten Fabrik erheben sich auf einem zwei Quadratkilometer großen Areal 17 riesige Produktionshallen. "Die größte Klimaanlagenfabrik der Welt", sagt Yu. "Wir sind innerhalb von zehn Jahren der weltgrößte Mikrowellenhersteller geworden. Bei Klimaanlagen wollen wir schneller sein." Die Bänder liefen im Februar an und sollen bis Dezember 6,5 Millionen Kaltluftspender ausspucken, später mal zwölf Millionen pro Jahr. "Die Margen in unserem Geschäft sind klein. Größe ist daher entscheidend", sagt Yu. Experten sehen hier durchaus ein Risiko. Schließlich gehen chinesische Konkurrenten wie Midea und Gree mit ähnlichem Gigantismus ans Werk. Wettbewerb fürchte er nicht, sagt Yu. Die Firma sei gesund, bestreite zwei Drittel ihrer Investitionen aus Eigenkapital. Angst hat er allenfalls vor Anti-Dumping-Maßnahmen der EU. Vorwürfe, Chinas Billigproduktionen zerstörten EU-Jobs, findet Yu realitätsfern. "Die Fabriken in Europa hatten doch schon gegen Koreaner und Japaner keine Chance mehr."
China goes global: Der vermummte Marktführer
von Martin Kühl, Foshan
Jede zweite Mikrowelle der Welt stammt aus den Fabrikhallen des chinesischen Herstellers Galanz. Als Lieferant für westliche Händler wie Otto und Quelle ist das Unternehmen binnen zehn Jahren zum Weltmarktführer aufgestiegen. Nun will Galanz mit Klimaanlagen erneut den Markt aufrollen.
Die Kartons stapeln sich meterhoch. "Mikrowelle und Grill, TÜV-geprüft" steht auf der Pappe - ein deutscher Aufdruck für deutsche Kunden. In anderen Ecken der kargen Betonhalle sind die Pappwürfel in Englisch, Italienisch oder Spanisch bedruckt. Fast jede zweite Mikrowelle der Welt kommt aus der südchinesischen Fabrik von Galanz. Erst vor zwölf Jahren ist das Privatunternehmen in den Markt gestartet, heute laufen 60 Produktionslinien rund um die Uhr, sieben Tage die Woche. Dreimal täglich ist Schichtwechsel. Dann versinkt das Firmengelände in einer Flut hellblauer Arbeitsanzüge. 18 Millionen Geräte liefen allein 2004 vom Band.
Den Namen Galanz kennt trotzdem kaum ein Westkunde. Denn im Ausland werden die chinesischen Mikrowellen überwiegend unter dem Markennamen ihrer Importeure vertrieben. Die deutschen Elektrogerätefirmen Severin und Medion kaufen bei den Chinesen, auch Quelle, Otto, Media Markt und Metro. Galanz liefert an 250 Abnehmer in 45 Ländern.
Die Firma ist ein Kind der globalen Arbeitsteilung. "Wir sind auf der ganzen Welt vertreten, machen aber nur einen Teil des Jobs", sagt Vizepräsident Yu Yaochang. Er sorge für gute Qualität zum günstigen Preis. Den Rest könnten andere besser. Zwar tritt Galanz in China als eigene Marke auf und will das schrittweise auch im Ausland stärker tun. "Auf Fremdmärkten hat die Partnerschaftsstrategie aber klare Priorität", betont Yu. Ein internationales Marketing- und Servicenetz sei zu teuer. Da verzichtet Yu lieber auf die höheren Margen, die Markenhersteller einstreichen können. Beide Seiten profitierten. "Gemeinsam reich werden" nennt Yu das. Marktanteile von mehr als 50 Prozent, wie Galanz sie in vielen Ländern hält, wären auch alleine schwer zu erreichen. Zudem sind die Anti-Monopol-Wächter leichter zu beruhigen, wenn sich die Dominanz auf Importeursmarken verteilt.
Frühpensionäre als Entwicklungshelfer
Galanz produziert in der staubigen Industriestadt Foshan im Perlflussdelta - dem Mekka der chinesischen Elektroindustrie. Die Firma hat ein effizientes und engmaschiges Zuliefernetz vor der Haustür und profitiert vom Strom Arbeitswilliger, die aus allen Landesteilen ins Delta drängen. "Meine Leute sind jung und motiviert", sagt Yu. Ein guter Facharbeiter kostet kaum mehr als 250 Euro im Monat und wohnt im Fabrikwohnheim mit Karaoke- und Tischtennisraum. Insgesamt beschäftigt die Firma 24.000 Angestellte. Um die Entwicklungskompetenz zu stärken, hat Galanz japanische und koreanische Frühpensionäre eingestellt. In den USA hat die Firma ein eigenes Forschungslabor. "Wir machen, was die Kunden wollen, und lernen von ihren Anforderungen", sagt Yu. Stolz greift er im Ausstellungsraum den Hörer einer Mikrowelle mit eingebautem Telefon - ein Auftrag aus Japan.
Weil Yu sicher ist, dass "auch bei Klimaanlagen etablierte Marken zur Fremdfertigung tendieren", hat Galanz gerade kräftig investiert. Unweit der alten Fabrik erheben sich auf einem zwei Quadratkilometer großen Areal 17 riesige Produktionshallen. "Die größte Klimaanlagenfabrik der Welt", sagt Yu. "Wir sind innerhalb von zehn Jahren der weltgrößte Mikrowellenhersteller geworden. Bei Klimaanlagen wollen wir schneller sein." Die Bänder liefen im Februar an und sollen bis Dezember 6,5 Millionen Kaltluftspender ausspucken, später mal zwölf Millionen pro Jahr. "Die Margen in unserem Geschäft sind klein. Größe ist daher entscheidend", sagt Yu. Experten sehen hier durchaus ein Risiko. Schließlich gehen chinesische Konkurrenten wie Midea und Gree mit ähnlichem Gigantismus ans Werk. Wettbewerb fürchte er nicht, sagt Yu. Die Firma sei gesund, bestreite zwei Drittel ihrer Investitionen aus Eigenkapital. Angst hat er allenfalls vor Anti-Dumping-Maßnahmen der EU. Vorwürfe, Chinas Billigproduktionen zerstörten EU-Jobs, findet Yu realitätsfern. "Die Fabriken in Europa hatten doch schon gegen Koreaner und Japaner keine Chance mehr."
China goes global: Der vermummte Marktführer
von Martin Kühl, Foshan
Jede zweite Mikrowelle der Welt stammt aus den Fabrikhallen des chinesischen Herstellers Galanz. Als Lieferant für westliche Händler wie Otto und Quelle ist das Unternehmen binnen zehn Jahren zum Weltmarktführer aufgestiegen. Nun will Galanz mit Klimaanlagen erneut den Markt aufrollen.
Die Kartons stapeln sich meterhoch. "Mikrowelle und Grill, TÜV-geprüft" steht auf der Pappe - ein deutscher Aufdruck für deutsche Kunden. In anderen Ecken der kargen Betonhalle sind die Pappwürfel in Englisch, Italienisch oder Spanisch bedruckt. Fast jede zweite Mikrowelle der Welt kommt aus der südchinesischen Fabrik von Galanz. Erst vor zwölf Jahren ist das Privatunternehmen in den Markt gestartet, heute laufen 60 Produktionslinien rund um die Uhr, sieben Tage die Woche. Dreimal täglich ist Schichtwechsel. Dann versinkt das Firmengelände in einer Flut hellblauer Arbeitsanzüge. 18 Millionen Geräte liefen allein 2004 vom Band.
Den Namen Galanz kennt trotzdem kaum ein Westkunde. Denn im Ausland werden die chinesischen Mikrowellen überwiegend unter dem Markennamen ihrer Importeure vertrieben. Die deutschen Elektrogerätefirmen Severin und Medion kaufen bei den Chinesen, auch Quelle, Otto, Media Markt und Metro. Galanz liefert an 250 Abnehmer in 45 Ländern.
Die Firma ist ein Kind der globalen Arbeitsteilung. "Wir sind auf der ganzen Welt vertreten, machen aber nur einen Teil des Jobs", sagt Vizepräsident Yu Yaochang. Er sorge für gute Qualität zum günstigen Preis. Den Rest könnten andere besser. Zwar tritt Galanz in China als eigene Marke auf und will das schrittweise auch im Ausland stärker tun. "Auf Fremdmärkten hat die Partnerschaftsstrategie aber klare Priorität", betont Yu. Ein internationales Marketing- und Servicenetz sei zu teuer. Da verzichtet Yu lieber auf die höheren Margen, die Markenhersteller einstreichen können. Beide Seiten profitierten. "Gemeinsam reich werden" nennt Yu das. Marktanteile von mehr als 50 Prozent, wie Galanz sie in vielen Ländern hält, wären auch alleine schwer zu erreichen. Zudem sind die Anti-Monopol-Wächter leichter zu beruhigen, wenn sich die Dominanz auf Importeursmarken verteilt.
Frühpensionäre als Entwicklungshelfer
Galanz produziert in der staubigen Industriestadt Foshan im Perlflussdelta - dem Mekka der chinesischen Elektroindustrie. Die Firma hat ein effizientes und engmaschiges Zuliefernetz vor der Haustür und profitiert vom Strom Arbeitswilliger, die aus allen Landesteilen ins Delta drängen. "Meine Leute sind jung und motiviert", sagt Yu. Ein guter Facharbeiter kostet kaum mehr als 250 Euro im Monat und wohnt im Fabrikwohnheim mit Karaoke- und Tischtennisraum. Insgesamt beschäftigt die Firma 24.000 Angestellte. Um die Entwicklungskompetenz zu stärken, hat Galanz japanische und koreanische Frühpensionäre eingestellt. In den USA hat die Firma ein eigenes Forschungslabor. "Wir machen, was die Kunden wollen, und lernen von ihren Anforderungen", sagt Yu. Stolz greift er im Ausstellungsraum den Hörer einer Mikrowelle mit eingebautem Telefon - ein Auftrag aus Japan.
Weil Yu sicher ist, dass "auch bei Klimaanlagen etablierte Marken zur Fremdfertigung tendieren", hat Galanz gerade kräftig investiert. Unweit der alten Fabrik erheben sich auf einem zwei Quadratkilometer großen Areal 17 riesige Produktionshallen. "Die größte Klimaanlagenfabrik der Welt", sagt Yu. "Wir sind innerhalb von zehn Jahren der weltgrößte Mikrowellenhersteller geworden. Bei Klimaanlagen wollen wir schneller sein." Die Bänder liefen im Februar an und sollen bis Dezember 6,5 Millionen Kaltluftspender ausspucken, später mal zwölf Millionen pro Jahr. "Die Margen in unserem Geschäft sind klein. Größe ist daher entscheidend", sagt Yu. Experten sehen hier durchaus ein Risiko. Schließlich gehen chinesische Konkurrenten wie Midea und Gree mit ähnlichem Gigantismus ans Werk. Wettbewerb fürchte er nicht, sagt Yu. Die Firma sei gesund, bestreite zwei Drittel ihrer Investitionen aus Eigenkapital. Angst hat er allenfalls vor Anti-Dumping-Maßnahmen der EU. Vorwürfe, Chinas Billigproduktionen zerstörten EU-Jobs, findet Yu realitätsfern. "Die Fabriken in Europa hatten doch schon gegen Koreaner und Japaner keine Chance mehr."
China goes global: Der vermummte Marktführer
von Martin Kühl, Foshan
Jede zweite Mikrowelle der Welt stammt aus den Fabrikhallen des chinesischen Herstellers Galanz. Als Lieferant für westliche Händler wie Otto und Quelle ist das Unternehmen binnen zehn Jahren zum Weltmarktführer aufgestiegen. Nun will Galanz mit Klimaanlagen erneut den Markt aufrollen.
Die Kartons stapeln sich meterhoch. "Mikrowelle und Grill, TÜV-geprüft" steht auf der Pappe - ein deutscher Aufdruck für deutsche Kunden. In anderen Ecken der kargen Betonhalle sind die Pappwürfel in Englisch, Italienisch oder Spanisch bedruckt. Fast jede zweite Mikrowelle der Welt kommt aus der südchinesischen Fabrik von Galanz. Erst vor zwölf Jahren ist das Privatunternehmen in den Markt gestartet, heute laufen 60 Produktionslinien rund um die Uhr, sieben Tage die Woche. Dreimal täglich ist Schichtwechsel. Dann versinkt das Firmengelände in einer Flut hellblauer Arbeitsanzüge. 18 Millionen Geräte liefen allein 2004 vom Band.
Den Namen Galanz kennt trotzdem kaum ein Westkunde. Denn im Ausland werden die chinesischen Mikrowellen überwiegend unter dem Markennamen ihrer Importeure vertrieben. Die deutschen Elektrogerätefirmen Severin und Medion kaufen bei den Chinesen, auch Quelle, Otto, Media Markt und Metro. Galanz liefert an 250 Abnehmer in 45 Ländern.
Die Firma ist ein Kind der globalen Arbeitsteilung. "Wir sind auf der ganzen Welt vertreten, machen aber nur einen Teil des Jobs", sagt Vizepräsident Yu Yaochang. Er sorge für gute Qualität zum günstigen Preis. Den Rest könnten andere besser. Zwar tritt Galanz in China als eigene Marke auf und will das schrittweise auch im Ausland stärker tun. "Auf Fremdmärkten hat die Partnerschaftsstrategie aber klare Priorität", betont Yu. Ein internationales Marketing- und Servicenetz sei zu teuer. Da verzichtet Yu lieber auf die höheren Margen, die Markenhersteller einstreichen können. Beide Seiten profitierten. "Gemeinsam reich werden" nennt Yu das. Marktanteile von mehr als 50 Prozent, wie Galanz sie in vielen Ländern hält, wären auch alleine schwer zu erreichen. Zudem sind die Anti-Monopol-Wächter leichter zu beruhigen, wenn sich die Dominanz auf Importeursmarken verteilt.
Frühpensionäre als Entwicklungshelfer
Galanz produziert in der staubigen Industriestadt Foshan im Perlflussdelta - dem Mekka der chinesischen Elektroindustrie. Die Firma hat ein effizientes und engmaschiges Zuliefernetz vor der Haustür und profitiert vom Strom Arbeitswilliger, die aus allen Landesteilen ins Delta drängen. "Meine Leute sind jung und motiviert", sagt Yu. Ein guter Facharbeiter kostet kaum mehr als 250 Euro im Monat und wohnt im Fabrikwohnheim mit Karaoke- und Tischtennisraum. Insgesamt beschäftigt die Firma 24.000 Angestellte. Um die Entwicklungskompetenz zu stärken, hat Galanz japanische und koreanische Frühpensionäre eingestellt. In den USA hat die Firma ein eigenes Forschungslabor. "Wir machen, was die Kunden wollen, und lernen von ihren Anforderungen", sagt Yu. Stolz greift er im Ausstellungsraum den Hörer einer Mikrowelle mit eingebautem Telefon - ein Auftrag aus Japan.
Weil Yu sicher ist, dass "auch bei Klimaanlagen etablierte Marken zur Fremdfertigung tendieren", hat Galanz gerade kräftig investiert. Unweit der alten Fabrik erheben sich auf einem zwei Quadratkilometer großen Areal 17 riesige Produktionshallen. "Die größte Klimaanlagenfabrik der Welt", sagt Yu. "Wir sind innerhalb von zehn Jahren der weltgrößte Mikrowellenhersteller geworden. Bei Klimaanlagen wollen wir schneller sein." Die Bänder liefen im Februar an und sollen bis Dezember 6,5 Millionen Kaltluftspender ausspucken, später mal zwölf Millionen pro Jahr. "Die Margen in unserem Geschäft sind klein. Größe ist daher entscheidend", sagt Yu. Experten sehen hier durchaus ein Risiko. Schließlich gehen chinesische Konkurrenten wie Midea und Gree mit ähnlichem Gigantismus ans Werk. Wettbewerb fürchte er nicht, sagt Yu. Die Firma sei gesund, bestreite zwei Drittel ihrer Investitionen aus Eigenkapital. Angst hat er allenfalls vor Anti-Dumping-Maßnahmen der EU. Vorwürfe, Chinas Billigproduktionen zerstörten EU-Jobs, findet Yu realitätsfern. "Die Fabriken in Europa hatten doch schon gegen Koreaner und Japaner keine Chance mehr."