Was haltet ihr von Atomkraftwerken?

Hallo @alle !


Zum Thema Endmüll- oder Zwischenlager und den Bagatellmengen die da zu entsorgen wären, möchte ich mal einen Vorschlag äußern, den ich so noch nie gelesen habe.

Im 2.Weltkrieg ließen die Nazis etliche unterirdische Produktionsanlagen errichten. Die Größte, aber nicht die Einzige, war die Anlage im thüringischen Kohnstein. Dort wurde u.A. die V2 gebaut. Fast alle Bauwerke dieser Art gibt es heute noch und stehen ungenutzt herum. Sie wurden nun mal eben "bombensicher" und für ein "tausendjähriges" Reich, also sehr solide, gebaut. Bei der Anlage im Kohnstein konnte man mit der Bahn einfahren ( wichtig bei Castortransporte ), sonst hätte eine unterirdische Fabrik keinen Sinn.

Eine derartige unterirdische Fabrik könnte man zu einem zu einem End- (Zwischen) lager umbauen und das würde wahrscheinlich weniger kosten als die Erkundung von irgend einem Salzstock. In anderen Ländern bohrt man Löcher in massive Felswände um ein solches Lager zu errichten, hier gibt es die seit Jahrzehnten.


Gruß, Gildonus

@Gildonus
Deinen Vorschlag halte ich für keine gute Idee.

Mal angenommen die Neandertaler hätten schon Atomkraftwerke gehabt und ihren Atommüll genau so entsorgt wie du es vorschlägst. Dann hätten die Nazis Plutonium für Dutzende Atombomben ausgebuddelt. Wen wir heute über die ersten Atombombenabwürfe reden würden, dann würde nicht Hiroshima und Nagasaki genannt, sondern eher London, Moskau, New York, Washington usw.

Keiner kann garantieren, das zukünftige Generationen keinen Unfug mit unserem Atommüll anstellen.

Hallo @bit , hallo @alle !

bit schrieb:Keiner kann garantieren, das zukünftige Generationen keinen Unfug mit unserem Atommüll anstellen.

Wenn es danach geht, müßte man den Atommüll in der Tiefsee versenken und dürfte keine Aufzeichnungen über den genauen Ort hinterlssen. Alles, was man irgendwo verbuddelt, kann man grundsätzlich auch wieder ausbuddeln. Das ist alles eine Frage des "Wollens" und des Aufwandes.

Der Neandertaler, als inteligentes, vorrausschauendes Wesen, hätte schon aus diesem Grund seine ausgedienten Brennelemente in die Wiederaufbereitungsanlage geschickt. Das Plutonium wäre dann im Steinzeitreaktor gelandet und der (reale) Abfall ist "nur" für einige hundert Jahre wirklich gefährlich.

Der Addi hätte also Dank der weisen Vorraussicht der Neandertaler in die Röhre gekuckt. Diese Erkenntnistiefe ist aber den modernen deutschen Atomkraftgegnern verloren gegangen.


Gruß, Gildonus

Gildonus schrieb:Wenn es danach geht, müßte man den Atommüll in der Tiefsee versenken

@Gildonus
Selbst dir dürfte es nicht entgangen sein, das wir Atommüll nicht mehr im Meer versenken dürfen.

Gildonus schrieb:Der Neandertaler, als inteligentes, vorrausschauendes Wesen, hätte schon aus diesem Grund seine ausgedienten Brennelemente in die Wiederaufbereitungsanlage geschickt.

Der Neandertaler war so schlau und hat erst gar nicht die Büchse der Pandora geöffnet. Die Wiederaufbereitung macht nämlich nur Sinn, wenn man waffenfähiges Plutonium für Atombomben braucht. Das Plutonium aus abgebrannten Brennelementen zu separieren und es dann als Mischoxid-Brennelemente (MOX-BE) wieder zu verwenden, ist erstens viel zu aufwändig und somit zu teuer und zweitens viel zu riskant.

FOIA document indicates cost of disposal of U.S. plutonium as waste cheaper than MOX
http://fissilematerials.org/blog/2013/10/foia_document_indicates_c.html

Leichtfertiges Spiel
Experten warnen vor der Verwendung von Plutonium in den Brennstäben westdeutscher Kernkraftwerke: Der Bombenstoff berge ungeahnte Risiken.
http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-13680422.html

Gildonus schrieb:Das Plutonium wäre dann im Steinzeitreaktor gelandet und der (reale) Abfall ist "nur" für einige hundert Jahre wirklich gefährlich.

Das ist Blödsinn.
In den abgebrannten Brennelementen befindet sich je nach Abbrand noch bis zu 95% Uran238 mit einer Halbwertzeit von 4.468.000.000 Jahre.

Gildonus schrieb:Der Addi hätte also Dank der weisen Vorraussicht der Neandertaler in die Röhre gekuckt.

Da irrst du dich schon wieder.
Selbst wenn Addi keine Atombombe zusammen bekommen hätte, aus U238 läßt sich immer noch panzerbrechende Uranmunition, mit allen schrecklichen Nebenwirkungen, herstellen.
Wikipedia: Uranmunition#Wirkung

Gildonus schrieb:Diese Erkenntnistiefe ist aber den modernen deutschen Atomkraftgegnern verloren gegangen.

Auch hier liegst du daneben, oder betreiben bei uns neuerdings die Atomkraftgegner die AKW?
Wir haben nur in Deutschland mittlerweile über 108 Tonnen Plutonium angesammelt und nutzen davon mal gerade 2,4 Tonnen in MOX-BE.
http://www.iaea.org/Publications/Documents/Infcircs/2013/infcirc549a2-16.pdf (Archiv-Version vom 09.10.2013)

Hallo @bit , hallo @alle !



Das war mal wieder ein Beitrag von dir, bei dem man nicht weiss ob man lachen oder weinen soll !

bit schrieb:Selbst dir dürfte es nicht entgangen sein, das wir Atommüll nicht mehr im Meer versenken dürfen.

Es ist mir bekannt, daß man Atommüll nicht mehr im Meer verklappen darf. Wenn du aber Angst vor einer Rückholbarkeit hast, ist das die einzige, realistischen Möglichkeit. Vieleicht fällt dir was Besseres ein.

bit schrieb:In den abgebrannten Brennelementen befindet sich je nach Abbrand noch bis zu 95% Uran238 mit einer Halbwertzeit von 4.468.000.000 Jahre.

Der vorrausschauende, dem Atomkraftgegner geistig überlegene, Neandertaler hätte die 95 % U238 selbstverständlich in den nächsten Steinzeit Brutreaktor gesteckt. Dafür sind die Dinger ja vor gefühlten 30 000 Jahren erfunden worden. Bei Uran solltest du dir im übrigen mehr Sorgen wegen seiner Giftigkeit machen, als wegen seiner Strahlung.

bit schrieb:Selbst wenn Addi keine Atombombe zusammen bekommen hätte, aus U238 läßt sich immer noch panzerbrechende Uranmunition, mit allen schrecklichen Nebenwirkungen, herstellen.

Für Addi wäre wäre demnach nicht viel übrig geblieben.
Der hätte auf eigene, vorhandene Quellen zurückgreifen müßen. Vor dem 2. Weltkrieg gab es meines Wissens nach nur eine "richtige" Uranmine auf der Welt. Die lag im böhmischen Joachimstal und einige sächsische Bergwerke lieferten Uran als Nebenmetall. Wer hatte damals, in der braunen Zeit, eigendlich in Böhmen und Sachsen das Sagen? War das nicht etwa Addi ?

bit schrieb: Die Wiederaufbereitung macht nämlich nur Sinn, wenn man waffenfähiges Plutonium für Atombomben braucht. Das Plutonium aus abgebrannten Brennelementen zu separieren und es dann als Mischoxid-Brennelemente (MOX-BE) wieder zu verwenden, ist erstens viel zu aufwändig und somit zu teuer und zweitens viel zu riskant.

Das ist kompletter Schmarren !

bit schrieb:Wir haben nur in Deutschland mittlerweile über 108 Tonnen Plutonium angesammelt und nutzen davon mal gerade 2,4 Tonnen in MOX-BE.

Kann es sein das du hier nur mit der "halben Wahrheit" herausrückst.
Deutschland muß aufgrund bestehender Lieferverträge MOX-Brennelemente für ein niemals gebautes AKW abnehmen. Vertrag ist letztlich Vertrag. MOX-Brennelemente könnten weltweit wesendlich häufiger verwendet werden, man hat aber Angst sie würden in die Hände von "Schurken" fallen, die den Bau einer Atombombe planen.


Gruß, Gildonus

@Gildonus
Vergiss deinen schnellen Brüter

@Gildonus

Gildonus schrieb:Das ist kompletter Schmarren !

Könntest du das bitte etwas detaillierter Ausführen?

@Warhead

Warhead schrieb:Vergiss deinen schnellen Brüter

Auch hier die Bitte nach mehr Details, falls es die Zeit erlaubt.

mfg
kuno

Warhead schrieb:Vergiss deinen schnellen Brüter

der macht schon sinn wenn man damit den müll deutlich verringern kann.

Gildonus schrieb:
Das ist kompletter Schmarren !
Könntest du das bitte etwas detaillierter Ausführen?

@Gildonus
Das würde mich auch mal interessieren, was an den beiden Belegen, die ich verlinkt habe, falsch sein soll.

kuno7 schrieb:Auch hier die Bitte nach mehr Details, falls es die Zeit erlaubt.

@kuno7
Ich nehme mir mal eben die Zeit...
Also, wie @Gildonus schon ganz richtig bemerkte sind die schnellen Brüter von irgendwelchen Neandertalern in grauer Vorzeit entwickelt worden. Weil die Kühlung durch flüßiges Natrium geschieht, sind die schnellen Brüter sehr gefährlich und auch störanfällig. Sie müßen die meiste Zeit repariert werden und sind daher nicht nur im Bau sondern auch im Betrieb furchtbar teuer. Außerdem funktioniert ein schneller Brüter nur in Verbindung mit einer Wiederaufbereitungsanlage. Beides kann man bei uns politisch nicht durchsetzen.

Nachdem wir rund 10.000.000.000,-DM in unseren schnellen Brüter Kalkar versenkt hatten, wurde er zu einem Wunderland umgebaut. Heute kann man in dem ehemaligen Kühlturm Karussel fahren.

Riesen-Kettenkarussell im Wunderland Kalkar

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25h.nox schrieb:der macht schon sinn wenn man damit den müll deutlich verringern kann.

@25h.nox
Der schnelle Brüter wurde entwickelt um aus noch "relativ harmlosen" Uran238 das brandgefährliche Plutonium239 herzustellen.

Bei diesem Prozess wird Thorium 232 frei,das hat ja nur eine Halbwertszeit von vierzehn Trillionen Jahren,bis dahin ist die Sonne eh schon zum Roten Riesen geworden und hat hier alles verdampft,das muss man locker sehen

@bit schnelle brüter waren nicht wirklich thema, hätte @Warhead widersprechen sollen...
transmutationsreaktoren wie Myrrha waren wohl gemeint. die reduzieren die halbwertszeit enorm.

@25h.nox
bähbähbäh...dafür sind sie nicht beherrschbar,geht was schief fliegt einem die ganze Jauche um die Ohren

Warhead schrieb:bähbähbäh...dafür sind sie nicht beherrschbar,geht was schief fliegt einem die ganze Jauche um die Ohren

bauen wir sie halt irgendwo wo es niemanden intressiert, tiefstes russland, oder sachsen...

@25h.nox
Gute Idee,die Tschukschen und die Sorben freuen sich jetzt schon

@Warhead die kann man evakuieren(sollte man sowieso, kein nicht sachse sollte in sachsen leben müssen)

@25h.nox
Sorbenland in Spekulantenhand

@Warhead gibt genug land was man ihnen geben könnte... bayern ist ehh zu groß.

@25h.nox
@Warhead
@bit
@Gildonus

Ich finde das Konzept Transmutation prinzipiell recht interessant, habe aber wenig Ahnung von den Risiken und Chancen. Gibt es derzeit kein Transmutations-Konzept, welches ein überschaubares Risiko mitbringt?
Seien wir doch mal ehrlich, Endlagerung über zum Teil zig-tausende Jahre kann doch kaum als praktikable Lösung angesehen werden.

mfg
kuno

@kuno7
Auf diese Weise haben sie das verstrahlte Milchpulver,das jahrelang in Güterwaggons in nem Bundeswehrdepot rumgammelte,neutralisiert.War nicht gerade billig.

http://www.readers-edition.de/2011/04/24/tschernobyl-zdf-verstrahltes-molkepulver-vernichtet/

Warhead schrieb:Bei diesem Prozess wird Thorium 232 frei,das hat ja nur eine Halbwertszeit von vierzehn Trillionen Jahren

@Warhead
Nicht ganz, es sind nur 14 Milliarden Jahre.
http://www.seilnacht.com/Lexikon/90Thori.html (Archiv-Version vom 21.02.2014)