hutch schrieb am 15.10.2013: Ein Windrad gibt maximal 1500 kW Leistung ab.
Ist das so?
Ich vermute mal nicht.
Gängig sind Onshore eigentlich mittlerweile 2MW Anlagen und das schon seit Jahren. Vestas V80 und V90 sind da der normale Standard.
Offshore stehens schon diverse 5MW Anlagen, die allein wegen ihres Standortes wesentlich mehr produzieren.
In Hamburg Altenwerder, südlich vom Elbtunnel stehen zwei Enercon E-126 Anlagen mit 6MW Nennleistung...
Abgesehen davon liefern einige WEAs auch deutlich mehr als ihre Nennleistung, AN-Bonus ist da ein gutes Beispiel, da kommen schonmal 2MW aus einer 1,2MW Anlage...
hutch schrieb am 16.10.2013:Hab mal gehört dass einige sogar bei Windstille mit Dieselmotoren angetrieben werden.
Nein.
Die Story ist eine Kampange, die völlig falsch interpretiert wird.
Der Betreiber der Windkraftanlagen bekommt eine Förderung, wenn die Mühlen in Betrieb genommen werden. Betreffender Offshorewindpark war soweit errichtet, was fehlte, war die Netzanbindung durch Tennet. Einzig die Parkverkabelung bis zur Umspannstation lag. Nun kann man die Anlagen laufen lassen, aber sie benötigen eine Netzfrequenz an der sich der Umrichter orientieren kann. Diese wurde durch einen Dieselgenerator simuliert. Das hat man z.B. bei Bild arg vereinfacht und du hast es genau so wiedergegeben.
Der Windparkbetreiber hat ja keine Schuld daran, dass der Netzbetreiber seine Zusagen nicht halten kann.
Auf keiner WEA findet man einen Dieselgenerator der zum Antrieb notwendig ist. Wenn kein Wind weht, dann trudelt die Anlage, bedeutet: Bremse ist gelöst und sie dreht ein Bisschen, ohne Strom zu produzieren.
Erst ab einer Windgeschwindigkeit von ca.3m/s schaltet der Generator zu. (Im 10 Minutenmittel)
bit schrieb am 16.10.2013:Die AKW die bei uns jetzt noch laufen haben eine Verfügbarkeit von 90%.
zB Brokdorf 274.24 TWh in 27 Betriebsjahren.
Ja, Verfügbarkeiten sind eine tolle Sache, die kann man sich so hindrehen, wie man will.
Soll ich dir mal was sagen? Wir haben gut 2000 Windkraftanlagen im Service, bei vielen berechnen wir automatisch auch die Verfügbarkeiten.
Die liegen im Schnitt über 98%
Klasse oder?
Nun muss man aber mal überlegen, wie sich diese Verfügbarkeit darstellt.
Eine Technische Verfügbarkeit von 98% bedeutet, dass die Kiste 98% im Jahr in der Lage wäre, Strom zu liefern, Wind hin oder her.
Eine energetische Verfügbarkeit ist da schon interessanter. Da bedeutet es nämlich, dass es eine Standartvergleichsanlage gibt. Diese steht im gleichen Park, gleicher Anlagentyp. Fällt die eine Anlage aus, wird die andere Anlage als Referenz genommen, so dass man am Ende des Vertragsjahres nun praktisch eine 100% Leistung hat und anhand dieser man nun die Betriebsausfälle errechnet und eine Verfügbarkeit erstellt. Da ist natürlich ein drei Stunden Stillstand während eines Sturms wesentlich fataler, als bei der technischen Verfügbarkeit.
Abgesehen davon werden dort dann auch noch turnusmäßige Wartungen herausgerechnet, fallen also nicht zulasten der Verfügbarkeit. Es wäre also interessant zu wissen, wie sich diese Verfügbarkeit beim AKW zusammensetzt, denn das Wort "Verfügbarkeit" ist diesbezüglich sehr belastbar, weil Auslegungssache.