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Nochmal zu deiner Aussage, du hättest ja nichts zu verbergen. Klar hast du im Grunde nichts zu verbergen, wenn du nicht kriminell agierst aber interessant wird es doch wirklich erst wenn du nur auf Grund, etwa der Vorratsdatenspeicherung, in Verdacht gerätst etwas Illegales getan zu haben. Dann ist es nämlich an dir, dies zu widerlegen.
Oder, wie GilbMLRS's schönes Beispiel mit den Krankenakten. Diese ganzen Daten werden von Menschen verwaltet umd Menschen sind nun mal dafür bekannt, dass sie Fehler machen, ob absichtlich oder aus Versehen sei einmal dahingestellt. Wenn du dir mal diese Berichte (
http://www.heise.de/newsticker/meldung/100742 und
http://www.solms-braunfelser.de/ap/apnews.php?code=20071217APD1194) durchliest, dann wirst du nicht mehr so überzeugt sein von den "tollen" Überwachungsmaßnahmen.
Wie wäre es denn, wenn z. B. deine Krankenakte verloren gienge und in der Akte würde stehen, dass du vll. Krebs hast, HIV-positiv bist oder starke Rückenprobleme hast etc. Weißt du was mit den verlorenen Daten passiert? Stell dir vor du bewirbst dich irgendwo und dein zukünftiger Chef lehnt dich ab weil er aus irgendwelchen dunklen Kanälen Daten gekauft hat...
Mag zwar alles übertrieben klingen aber wenn ich mir so Fälle anschaue wie etwa den, des HU-Soziologen Andrej Holm, der wegen der Verwendung des Wortes "gentrification" in seinen wissenschaftlichen Aufsätzen und Artikeln, welches auch in Schriften der "militanten gruppe" (mg) zu finden war, für mehrere Wochen in U-Haft landete, dann finde ich das ganze nicht mehr so lustig.
Vor allem wenn dann die Chefin des Berliner Verfassungsschutzes, Claudia Schmidt, in einem Interview erst großspurig über die hohe aktuelle Bedrohungslage spricht und dann in der Artikelmitte plötzlich zugibt, dass es “derzeit konkrete Hinweise auf Anschläge nicht gebe”.
Schöner Spruch dazu übrigens, "Also wie gehabt, wir werden massiv ganz abstrakt bedroht aber irgendwie nicht konkret."