Die Gemeinsame Forschungsstelle (GFS) der Europäischen Kommission und die Türkei haben eine gemeinsame Absichtserklärung unterzeichnet, um die Forschungszusammenarbeit in den Bereichen Lebensmittelsicherheit, Energie und Chemikalien zu vergrößern.
Im Rahmen dieser Vereinbarung werden türkische Organisationen die Gelegenheit erhalten, an den Aktivitäten der GFS teilzunehmen. Sie konzentriert sich auf die Zusammenarbeit in den Schlüsselbereichen Umwelt und Gesundheit, Lebensmittel sowie Lebensmittelsicherheit und -qualität, Sicherheit, Energie (einschließlich nukleare und kerntechnische Sicherheit), Landwirtschaft und Chemikalien.
Zusätzlich wird die GFS bis zu 20 gemeinsam ausgewählte türkische Promotions- oder Postdoc-Studenten an ihren spezialisierten Forschungsinstituten in der EU (Belgien, Deutschland, Italien, Niederlande und Spanien) aufnehmen. Diese Aufenthalte werden von TÜBITAK, dem wissenschaftlichen und technologischen Forschungsrat der Türkei,finanziert.
"Die EU-Forschungspolitik kann nur dann ihr volles Potenzial entwickeln, wenn sie über die richtigen Verbindungen zu wissenschaftlichen und technologischen Organisationen auf internationaler, nationaler und regionaler Ebene verfügt", kommentierte GFS-Generaldirektor Roland Schenkel. "Türkische Organisationen haben sich ganz klar zu ihrer Rolle verpflichtet und wir sind uns sicher, dass diese gemeinsame Absichtserklärung als Katalysator auch für eine größere Zusammenarbeit wirken wird. Wir sind besonders froh darüber, dass türkische Nachwuchsforscher die Gelegenheit erhalten, an unseren Forschungsinstituten zu arbeiten."
Die Türkei ist auch von den Vorteilen überzeugt, die diese Vereinbarung mit sich bringen wird. "Diese Vereinbarung wird zu einer besseren Integration türkischer FuE-Einrichtungen [Forschung und Entwicklung] innerhalb des Europäischen Forschungsraums beitragen. Es wird türkischen Forschern aus verschiedenen Disziplinen dieMöglichkeit geben, Verbundprojekte durchzuführen und den Mitarbeiter- und Informationsaustausch mit der GFS erleichtern", sagte Professor Nuket Yetis, amtierender Präsident von TÜBITAK.
"Auf einer breiteren Ebene wird diese Vereinbarung die türkische Beteiligung an EU-Forschungsprogrammen unterstützen und bei der Förderung des türkischen Potenzials für Forschung, Technologie und Innovation in Europa helfen", fügte er hinzu.
Die GFS und türkische Forschungspartner haben bereits Erfahrungen in der Zusammenarbeit gewonnen. Sie haben in acht institutionellen Netzwerken und acht Projekten des Sechsten Rahmenprogramms (RP6) zusammengearbeitet. Außerdem arbeiten 15 türkische Forscher derzeit an GFS-Instituten, während 161 türkische Experten auf GFS-Workshops 2006 weitergebildet wurden.
Weitere Informationen sind abrufbar unter:
http://www.jrc.ec.europa.euhttp://www.tubitak.gov.tr