Das Osmanische Reich

Ich behaupte mal für Europa war "das römische Reich" und "das heilige römische Reich deutscher Nation" die bedeutendsten. Da spielt das Onmanische reich eher die zweite oder dritte Geige. Und so human kann es ja nun wieder nicht gewesen sein. Die Museen in Süd-Ost-Europa sind voll mit Holzschnitten und Zeitzeugen-Berichten, welche die Greuel ganz deutlich werden lassen, gegen jene die nicht konvertirten. In Ungarn, Rumänien und Bulgarien findet man beinahe überall Wehrkirchen aus genau dieser Zeit, und die wurden bestimmt nicht aus lauter Jux gebaut.

Über die Glanzzeiten des osmanischen Reichs weiß ich leider nicht gut Bescheid

Die meisten Historiker unterschätzen den zivilisatorischen Stand im osmanischen Reich
und beschränken sich auf seine politische Rolle und seine Militärstärke. Leider nehmen türkische Nationalisten diesen Ball oft auch noch auf und reduzieren das osmanische Reich auf seine großartigen militärischen Siege.
Ich habe mir schon lange vorgenommen, einmal ein objektives, ausführliches Buch über das osmanische Reich zu lesen, welches vor allem auch das religiöse System und das kulturelle und wirtschaftliche Leben behandelt, aber bisher bin ich nicht dazu gekommen.


Politisch und Wirtschaftlich ging es ab Beginn des 19. Jahrhundert bzw. eigentlich schon Jahrzehnte vorher bergab, was zahlreiche Gründe hatte, u.a.
- der Feudalismus (System der Großgrundbesitzer und der Stadtelite)
- das aufstrebende Zarenreich,
- die französische Revolution mit den anschließenden"Befreiungsbewegungen" von christlichen Völkern im osmanischen Reich (u.a. Griechen, Serben, libanesische Christen)
- die Kolonialpolitik, welche es regionalen Gouverneuren wie Muhammad Ali in Ägypten und dem Bey von Tunesien ermöglichte, sich faktisch vom Reich loszulösen, obwohl die Engländer das nicht wollten, da sie lange das osmanische Reich wegen dem Indienhandel brauchten, erst Ende des 19. Jahrhundert gaben sie diese Politik nach und nach auf und ließen die Osmanen fallen.
- Die Zerschlagung des Militärsystem, Abschaffung des Janitscharenkorps mit dem Eintritt in das europäische Militärsystem (ab Mitte des 19. Jahrhundert)

In den Jahren vor und während des ersten WK krachte dann endgültig alles zusammen, die nationalistischen Bewegungen der Araber und Türken sind aber meiner Meinung nach nicht der Grund des Niedergangs, sondern eine Folge des schleichenden Niedergangs

Den Niedergang kann ich ganz Einfach beschreiben :)

Zu Viel Glaube, und nicht Genügend Entwicklung um sich einen Vorsprung Auszubauen Gegenüber der Christlichen Welt :)

Sound@

Totaler Unsinn

@al-chidr

Ich Sehe das Anders :)

Welche Massnahmen hättest du getan damit das Reich Weiter Existiert hätte um
seinen Fortbestand zu Sichern ?

Wieso du "Befreiungsbewegungen" so schreibst ist mir ein Rätsel.
Waren das etwa nicht?

Ist klar das das osmanische Reich hierzulande nicht gelobt wird und immer als barbarisch oder als Unterdrücker angesehen wird.
Wir leben hier auf der damaligen gegnerischen Seite, die ja sicherlich ihren Feind nicht gelobt haben werden, auch wenn die Osmanen gutes getan haben.

Sound@

600 Jahre ist eine Menge Holz. Das System überlebte sich einfach mit den Jahrhunderten. Ich glaube, dass die feudalistischen Strukturen die Hauptrolle spielten, dass die europäischen Großmächte das osmanische Reich zunehmend "überboten"


Despoina@

Ansichtssache ;)

Die griechischen Aufstände ohne große ausländische Hilfe gingen gewaltig in die Hose, damals hatten im Übrigen die Griechen mit Greueltaten angefangen und bulgarische Türken in Dörfern massakriert, die Osmanen reagierten mit nicht minder brutalen paramilitärischen Truppen, schickten u.a. Muhammad Ali und ermordeten den Patriarchen in Konstantinopel, der sich aber zumindest offiziell gegen die Befreiungskriege ausgesprochen hatte.
Ein frommer englischer Minister trieb dann die griechische Sache voran, schrieb eine Hetzschrift gegen die Osmanen, welche vorherigen griechischen Massaker mit keinem Wort erwähnte und schließlich besiegten die Briten, Russen und Franzosenkoordiniert die Osmanen für Griechenland. Die Griechen selbst hätten das auf keinem Fall fertiggebracht!

Ob sie das fertiggebracht hätten ist eine andere sache, als die Freiheit zu wollen!

Sollten die Griechen deine meinung nach immernoch unter eine Türkische Herrschaft leben?

Seit 1453 hatte Griechenland von Freiheit geträumt ,das das früher oder später mit Hilfe oder ohne passieren würde ist normal und keine Ansichtssache.

Despoina@

Über Recht und Unrecht will ich nicht urteilen, ich war ja damals nicht dabei ...


Fakt ist dass die griechischen Rebellen Massaker an bulgarischen Türken verübten - heute würde man sagen Terroranschläge gegen Zivilisten verübten. Der griechische Nationalimus indes kam erst im 19. Jahrhundert auf, vorher mag es hier und da Freiheitsbestrebungen gegeben haben, aber als "unterjocht" sahen sich dei Völker des Vielvölkerstaats "osmanisches Reich" erst ab ca. Beginn des 19. Jahrhundert, vorher waren Religion und Region das Identifikationsmerkmal, nicht die Nation.

Despoina


Du meinst Konstantinopel - nicht Griechenland

Nationalismus gab es vor dem Ende des 18. Jahrhundert gar nicht. Im osmanischen Reich durften die Griechen ihre kyrillische Schrift behalten (zumindest in der Kirche, auf administrativer Ebene weiß ich nicht), ihre Religion ausüben und Griechen beherrschten den Schwarzmeer- und teilweise den Mittelmeerhandel ... Erst der Import Nationalismus aus Europa ließ eine Nationalbewegung entstehen

Und Konstantinopel war im 15. Jahrhundert ohnehin schon längst am Zerfallen, deswegen konnte Sultan Mehmed die Stadt überhaupt erobern

Nanana das Volk sah sich sehr wohl als unterjocht, nur die Phanarioten und die Verwalter, die einen besonderen status genossen hatten könnten mit eine Osmanische Herrschaft leben. Ich weiss das das Osmanische Reich vieles Gut und Richtig gemacht hat aber nicht mit Griechenland.

Wenn du das so sagen willst waren die Osmanen so was wie USA heute und Griechenland sowas wie der Irak ohne Saddam.
Oder Israel und Palästina wäre auch ein vergleich.

al-chidr schrieb:Und Konstantinopel war im 15. Jahrhundert ohnehin schon längst am Zerfallen, deswegen konnte Sultan Mehmed die Stadt überhaupt erobern

Die Osmanen hatten Schliesslich auch das Umland vor dem Angriff schon in der Hand und das Jahrzehnte Lang die Einnahme der Stadt konnte niemand mehr Aufhalten

Für Konstantinopel war Game Over :)

"Ich behaupte mal für Europa war "das römische Reich" und "das heilige römische Reich deutscher Nation" die bedeutendsten. Da spielt das Onmanische reich eher die zweite oder dritte Geige. Und so human kann es ja nun wieder nicht gewesen sein. Die Museen in Süd-Ost-Europa sind voll mit Holzschnitten und Zeitzeugen-Berichten, welche die Greuel ganz deutlich werden lassen, gegen jene die nicht konvertirten. In Ungarn, Rumänien und Bulgarien findet man beinahe überall Wehrkirchen aus genau dieser Zeit, und die wurden bestimmt nicht aus lauter Jux gebaut."

Die prägensten "Reiche" für das Abendland war immer noch Sparta und Athen.
Zudem haben die Römer ihre Kultur nur auf anderen aufgebaut, sie hatten nur das nötige Zeug ein Weltreich zu bauen.
Damals gab es eben kein Copyright.

Und wegen Konstantinopel: Man sollte nicht die unterlassene Hilfeleistung des Papstes vergessen - Ein Hauptgrund war wohl auch die unterschieder der Griechisch Orthodoxen Kirche und den damaligen Katholiken

An meienn Bruder Al-Chidr :

DU BIST OBJEKTIV UNDNEUTRAL GENUG:DEINE BERICHTE LESE ICH IMMER AM LIEBSTEN;WEITER SO:ICH STIMME DIR ZU

... ist Geschichte! Ein für alle Mal!