Srebrenica-Hintergründe
17.02.2008 um 15:32al-chidr,
Gut ;)
Was soll denn daran gut sein, al-chidr?
Es IST wie es IST. ~^
jafrael,
Danke Dir für Deine Zustimmung jafrael, was die Betrachtung des Gesamtzusammenhanges betrifft und Deine Distanzierung von Übertreibungen und die der von nachgewiesenen Propogandalügen, ferner auch für Deine klare Position, dass es sich bei diesem Konflikt nicht ausschliesslich um einen Konflikt geht, bei dem Serbien allein auf der Anklagebank sitzt –obwohl meines Wissens lediglich Ante Gotovina (als Einziger) mit einer „schmalen“ Anklage konfrontiert wurde- und das alles hier wohl auch von den meisten Beteiligten unbestritten sei.
Durchaus kann ich Deine Intension verstehen, jafrael, wenn Du davon sprichst, dass Jalla –ähnlich der "Holocaust-Relativiererei" - „Srebrenica“ am verharmlosen sei, aber ich denke, auch wenn sich die Zahl –von welcher hier die Rede ist- sich ganz klar beweisen lässt, es die Intension und die neutrale Gesamtbetrachtung dennoch braucht, um eben nicht nur „die Serben“ als alleiniges Monster erscheinen zu lassen, um damit eben den NATO- Eingriff und die Flächenbombardements legitimieren zu wollen und sich am Ende etwa noch reinwaschen möchte, als hätte man eine humane Tat verrichtet, um eine weitere humanitäre Krise zu vermeiden.
Und eben genau dies, IST nicht korrekt, denn die Staatengemeinschaft hat ganz klar so gehandelt, dass sich die Katastrophe im Kosovo sich verschärfte und nicht etwas anderes.
Grundsätzlich IST es doch so, dass jeglicher Völkermord/Genozid/Terrorismus, verübt von wem auch immer, stets zu verurteilen IST und entsprechend auch geahndet werden sollte, ob es sich jetzt um diese oder jene Partei oder sogar den mächtigsten Staat dieser Welt handelt.
In Bezug zu Jalla
Deine persönliche Erfahrungen mit Jalla, nehme ich einfach mal genau so zur Kenntnis, jafrael. Ich möchte Dir aber diesbezüglich mitteilen, dass auch ich schon mit Jalla in einem Disput mich befunden habe und nachdem ich ihn auf einen übersehenen Aspekt seinerseits hingewiesen habe, so hat er sofort ohne grosses Winden, ja sondern sogar mit Anstand, seine Unaufmerksamkeit entschuldigt und würde eigentlich Deinem „NIEMALS zugeben kann, sich verrannt zu haben oder mal etwas falsch einzuschätzen eingeräumt hätte“, nicht ganz zutreffen, zumindest was meine Erfahrung mit Jalla diesbezüglich betrifft.
Natürlich könnte man Jalla’s „Kantigkeit“, als ein unfreundliches Gebaren taxieren, aber solange er nicht etwas sagt oder behauptet, was nicht IST, dann kann ich zumindest darüber hinweg sehen, da ja die Sache im Vordergrund steht und nicht sein Benehmen in erster Linie. :)
Vojislav Šešelj
Was den „Politgangster“ Vojislav Šešelj anbelangt, so hörte man oft verzweifelte Klagen liberaler Serben und westlicher Diplomaten über die scheinbare Unfähigkeit der serbischen Opposition und ebenso ist es sicher unbestritten, dass die schlimmsten Feinde der Milosevic- Gegner im eigenen Lager sassen und dabei enorm viel zu viel Energie verschleuderten, für die öffentlich ausgetragene Hahnenkämpfe in diesen Kreisen und sich dabei einander gegenseitig so die politischen Ambitionen vereitelten.
Einige der führenden Köpfe der Opposition, wie zum Beispiel der wirre Nationalist Vuk Draskovic und der Neofaschist Vojislav Šešelj, liessen sich überdies immer wieder einmal auf ein Bündnis mit Milosevic ein. Teile und herrsche - dies war eine seiner effektivsten Strategien im Kampf gegen die Opposition. Selbst sass Vojislav Šešelj mehrere Male im Gefängnis, weil er nicht mehr tragbar war.
Also da bin ich ganz Deiner Meinung, jafrael, dass in Sachen „Srebrenica“, man sich sicher nicht ausschliesslich auf die Aussagen des Neofaschist Vojislav Šešelj abstützen kann und sollte, sondern auf das achten und betrachten was IST.
Versagen der Vereinten Nationen - Schuldzuweisungen
Der Juli 2005 war ja gekennzeichnet vom 10. Jahrestag des zweitgrössten Versagens der Vereinten Nationen seit ihrer Gründung im Jahre 1945 – der Genozid in Ruanda stellt unbestritten die Nummer 1 dar und mit viel Trara konzentrierte sich die Aufmerksamkeit auf das Massaker von „bis zu 8000 bosnischen Männer und Knaben“ durch General Ratko Mladics bosnisch- serbischer Armee im Juli 1995.
So bevorzugte die überwiegende Mehrheit der Öffentlichkeit die einfache Schwaz/Weiss Variante: die Serben sind allein daran Schuld.
[B]Ereignisse im Vorfeld um Srebrenica
Wenn wir jetzt aber tief Luft holen und uns vergegenwärtigen was denn die Ereignisse im Vorfeld schon wieder waren –Dorin der Diskussionsleiter hat auch schon davon gesprochen (Lewis McKenzei)- oder wir vorangegangene Ereignisse, als bescheidene Hintergrundinformation nutzen, so sieht es eben schon ganz anders aus, als einfach die Serben sind Schuld, sondern sie können durchaus etwas mehr Zusammenhang vermitteln.
Denken wir u.a. an General Philippe Morillon, welcher sich entgegen den Rat seiner UNO- Vorgesetzten, in Begleitung eines kleinen Kontingents kanadischer Soldaten den Weg nach Srebrenica gewaltsam erzwungen und der Bevölkerung erklärt hatte, dass sie nun unter dem Schutz der UNO stehen würden. In New York in der Hauptzentrale war man wütend auf diesen Alleingang Morillon’s, doch dieser hatte die Medien auf seiner Seite und so waren sie gezwungen ein Konzept der „sicheren Hafen“ für sechs Gebiete in Bosnien –einschliesslich Srebrenica- einzuführen.
[B]Von „sicherer Hafen“ zu „Angriffe abschrecken
Von den anfänglich angeforderten und vorgeschlagenen [B]135'000 Soldaten, welche für dieses Konzept angemessen wären, schrumpfte die tatsächliche Umsetzung zuerst auf 65'000, dann auf 27'500, dann auf 12'000 und schlussendlich bewilligte der Sicherheitsrat dieses 12'000 und sechs Monate später wurde die UNPROFOR für diese Aufgabe der sicheren Häfen schliesslich mit [B]weniger als 2000 weiteren Soldaten verstärkt.
Dann änderte der Sicherheitsrat die Formulierung in der Resolution zu den sicheren Häfen von [B]«die Uno wird die sicheren Häfen verteidigen» zu [B]«durch ihre Anwesenheit wird die Uno Angriffe auf die sicheren Häfen abschrecken». Mit anderen Worten: Ein winziges, symbolisches, leichtbewaffnetes Uno- Kontingent wurde als Opferlamm platziert, um die bosnisch- serbische Armee von einem Angriff «abzuschrecken». […]
Natürlich brauchten die bosnischen Muslime nicht lange um zu realisieren, dass die UNO nicht in der Lage war -ihr Versprechen Srebrenica „zu beschützen“-, einzuhalten. Sobald begann auch die Infiltration –auch von Hilfe ausserhalb- dieses „sicheren“ Hafen’s mit tausenden von Kämpfern und Waffen.
[B]Niederbrennen serbischer Dörfer
Als die bosnischen Kämpfer besser ausgerüstet und trainiert waren, wagten sie sich aus Srebrenica hinaus und begannen, serbische Dörfer niederzubrennen und deren Bewohner zu töten, bevor sie sich schnell wieder in die Sicherheit zurückzogen, welche die sicheren Häfen der UNO boten. Den Höhepunkt erreichten diese Angriffe 1994 und dauerte auch bis zum Anfang des nächsten Jahres noch an, nachdem die kanadische Infanteriekompanie, die ein Jahr dort gewesen war, durch ein grösseres holländisches Kontingent ersetzt worden war.
So wie die Dinge liegen, schienen die bosnischen Serben sehr wohl die schwersten Waffen gehabt zu haben, doch die bosnischen Muslime glichen dies mit ihren Fähigkeiten der Infanterie aus, welche ebenso das schwierige und zerklüftete Terrain rund um Srebrenica klar abverlangte.
[B]Angriff auf Srebrenica - Kalkül
Im Frühjahr wurde Nasar Oric –Anführer der bosnischen Muslimkämpfer- bewusst, dass die bosnisch- serbische Armee daran war Srebrenica anzugreifen, um ihn zu stoppen, dass er und seine Soldaten nicht weiterhin serbische Dörfer attackieren könne und so schlichen sie sich aus der Stadt, welche nun ohne Verteidigung war, was zugleich aber eben auch einer strategischen Überlegung zu Grunde lag;
Nämlich, wenn nun eine Stadt ohne Verteidigung von Serben angegriffen würde, so würde dies mit Sicherheit die NATO und die UNO sofort auf den Plan rufen und diese sich SO nun viel eher damit einverstanden erklären könnte, dass mit NATO- Luftangriffen nun gegen die Serben vorgegangen werden kann.
Was nun aber ganz genau geschah in Srebrenica, so IST es hinsichtlich seines Ausmasses ja umstritten. Es wurden ja Männer und ältere Knaben der bosnischen Muslime herausgegriffen und die älteren Menschen, Frauen und Kinder wurden hinausbefördert oder hinausgedrängt in Richtung Tuzla und Sicherheit… genau auch hier IST der heikle -abscheuliche- Punkt und wir sollten auch nun uns Fragen und uns ebenso zu getrauen diese Frage zu stellen;
wie IST ein Genozid denn definiert, ist es tatsächlich ein Genozid, wenn man gerade Frauen gehen lässt, da Frauen doch gerade diejenigen sind, welche eben gerade für das Weiterbestehen verantwortlich sind, welche man bei einem Genozid doch eliminieren will?!?
Bitte entschuldige jafrael und versteh mich nicht unkorrekt, aber gerade diesen Aspekt sollte in der Gesamtübersicht auch seinen Stellenwert einnehmen können. Exekutionen von vielen Männern und Knaben haben stattgefunden und wurden in Massengräbern auch vergraben.
[B]Beweise dem Tribunal vorliegend
Die Beweise, welche man aber bis heute dem Tribunal vorgelegt hatte, lassen eben wie bereits erwähnt die Zahl von „bis zu“ 8000 bosnischen Muslimen, sehr zweifelhaft erscheinen, wie bereits ausführlich dargelegt wurde.
So unterstützt eine Mathematik eine solche Grössenordnung von 8000 Getöteten einfach nicht im Moment, denn mehr als 2000 Leichen sind in und rund Srebrenica geborgen worden und dabei schliesst diese Zahl auch die Opfer von rund drei Jahren intensiver Kämpfe in diesem Gebiet mit ein.
Die Beweise, welche nun dem Tribunal vorliegen, weisen darauf hin, dass die bosnischen Muslimkämpfer, ebenso die Verantwortung für serbische Zivilisten ausserhalb Srebrenica’s zu übernehmen haben, wie bosnische Muslime innerhalb der Stadt, welche von den serbisch- bosnischen Armee massakriert worden sind.
[B]Versagen der Vereinten Nationen
Ebenso sollten wir hier die komplett falsche Strategie des westlichen Einflusses nicht Ausblenden, welche zu einer Verschärfung im Kososvo beigetragen hat und nun mit Srebrenica dies nicht ungeschehen machen lassen kann.
Wie bereits erwähnt, jafrael, so plädiere ich lediglich dafür, ALLE Punkte einer neutralen Betrachtung zu unterstellen und weiterhin finde ich einfach, wir sollten das Prinzip nicht vergessen, dass ein Unrecht nie mit einem Unrecht vergolten werden kann, da eine Spirale der Gewalt schon fast zwangsläufig die leidige Folge davon IST.
So nach dem Motto; je extremer die eine Seite, desto extremer ebenso die andere Seite. Hier aussteigen zu können, bedingt ganz einfach, dass man in einem ersten Schritt sich auf das beschränkt was IST und dann von diesen Begebenheiten auch ausgeht, so IST es möglich diesen (Teufels-) Kreis (pauschal polarisierend/Schwarz-Weiss-Schema) auch zu durchbrechen, um dann zu der von Dir –zu Recht- erwähnten Betrachtung des Gesamtzusammenhangs vorzudringen. :)
roijn,
Ein Massaker IST wirklich abscheulich, roijn, IST aber nicht gleich wie Völkermord.[/b5][/b4][/b3][/b2][/b1][/b0][/b][/b][/b][/b]
Gut ;)
Was soll denn daran gut sein, al-chidr?
Es IST wie es IST. ~^
jafrael,
Danke Dir für Deine Zustimmung jafrael, was die Betrachtung des Gesamtzusammenhanges betrifft und Deine Distanzierung von Übertreibungen und die der von nachgewiesenen Propogandalügen, ferner auch für Deine klare Position, dass es sich bei diesem Konflikt nicht ausschliesslich um einen Konflikt geht, bei dem Serbien allein auf der Anklagebank sitzt –obwohl meines Wissens lediglich Ante Gotovina (als Einziger) mit einer „schmalen“ Anklage konfrontiert wurde- und das alles hier wohl auch von den meisten Beteiligten unbestritten sei.
Durchaus kann ich Deine Intension verstehen, jafrael, wenn Du davon sprichst, dass Jalla –ähnlich der "Holocaust-Relativiererei" - „Srebrenica“ am verharmlosen sei, aber ich denke, auch wenn sich die Zahl –von welcher hier die Rede ist- sich ganz klar beweisen lässt, es die Intension und die neutrale Gesamtbetrachtung dennoch braucht, um eben nicht nur „die Serben“ als alleiniges Monster erscheinen zu lassen, um damit eben den NATO- Eingriff und die Flächenbombardements legitimieren zu wollen und sich am Ende etwa noch reinwaschen möchte, als hätte man eine humane Tat verrichtet, um eine weitere humanitäre Krise zu vermeiden.
Und eben genau dies, IST nicht korrekt, denn die Staatengemeinschaft hat ganz klar so gehandelt, dass sich die Katastrophe im Kosovo sich verschärfte und nicht etwas anderes.
Grundsätzlich IST es doch so, dass jeglicher Völkermord/Genozid/Terrorismus, verübt von wem auch immer, stets zu verurteilen IST und entsprechend auch geahndet werden sollte, ob es sich jetzt um diese oder jene Partei oder sogar den mächtigsten Staat dieser Welt handelt.
In Bezug zu Jalla
Deine persönliche Erfahrungen mit Jalla, nehme ich einfach mal genau so zur Kenntnis, jafrael. Ich möchte Dir aber diesbezüglich mitteilen, dass auch ich schon mit Jalla in einem Disput mich befunden habe und nachdem ich ihn auf einen übersehenen Aspekt seinerseits hingewiesen habe, so hat er sofort ohne grosses Winden, ja sondern sogar mit Anstand, seine Unaufmerksamkeit entschuldigt und würde eigentlich Deinem „NIEMALS zugeben kann, sich verrannt zu haben oder mal etwas falsch einzuschätzen eingeräumt hätte“, nicht ganz zutreffen, zumindest was meine Erfahrung mit Jalla diesbezüglich betrifft.
Natürlich könnte man Jalla’s „Kantigkeit“, als ein unfreundliches Gebaren taxieren, aber solange er nicht etwas sagt oder behauptet, was nicht IST, dann kann ich zumindest darüber hinweg sehen, da ja die Sache im Vordergrund steht und nicht sein Benehmen in erster Linie. :)
Vojislav Šešelj
Was den „Politgangster“ Vojislav Šešelj anbelangt, so hörte man oft verzweifelte Klagen liberaler Serben und westlicher Diplomaten über die scheinbare Unfähigkeit der serbischen Opposition und ebenso ist es sicher unbestritten, dass die schlimmsten Feinde der Milosevic- Gegner im eigenen Lager sassen und dabei enorm viel zu viel Energie verschleuderten, für die öffentlich ausgetragene Hahnenkämpfe in diesen Kreisen und sich dabei einander gegenseitig so die politischen Ambitionen vereitelten.
Einige der führenden Köpfe der Opposition, wie zum Beispiel der wirre Nationalist Vuk Draskovic und der Neofaschist Vojislav Šešelj, liessen sich überdies immer wieder einmal auf ein Bündnis mit Milosevic ein. Teile und herrsche - dies war eine seiner effektivsten Strategien im Kampf gegen die Opposition. Selbst sass Vojislav Šešelj mehrere Male im Gefängnis, weil er nicht mehr tragbar war.
Also da bin ich ganz Deiner Meinung, jafrael, dass in Sachen „Srebrenica“, man sich sicher nicht ausschliesslich auf die Aussagen des Neofaschist Vojislav Šešelj abstützen kann und sollte, sondern auf das achten und betrachten was IST.
Versagen der Vereinten Nationen - Schuldzuweisungen
Der Juli 2005 war ja gekennzeichnet vom 10. Jahrestag des zweitgrössten Versagens der Vereinten Nationen seit ihrer Gründung im Jahre 1945 – der Genozid in Ruanda stellt unbestritten die Nummer 1 dar und mit viel Trara konzentrierte sich die Aufmerksamkeit auf das Massaker von „bis zu 8000 bosnischen Männer und Knaben“ durch General Ratko Mladics bosnisch- serbischer Armee im Juli 1995.
So bevorzugte die überwiegende Mehrheit der Öffentlichkeit die einfache Schwaz/Weiss Variante: die Serben sind allein daran Schuld.
[B]Ereignisse im Vorfeld um Srebrenica
Wenn wir jetzt aber tief Luft holen und uns vergegenwärtigen was denn die Ereignisse im Vorfeld schon wieder waren –Dorin der Diskussionsleiter hat auch schon davon gesprochen (Lewis McKenzei)- oder wir vorangegangene Ereignisse, als bescheidene Hintergrundinformation nutzen, so sieht es eben schon ganz anders aus, als einfach die Serben sind Schuld, sondern sie können durchaus etwas mehr Zusammenhang vermitteln.
Denken wir u.a. an General Philippe Morillon, welcher sich entgegen den Rat seiner UNO- Vorgesetzten, in Begleitung eines kleinen Kontingents kanadischer Soldaten den Weg nach Srebrenica gewaltsam erzwungen und der Bevölkerung erklärt hatte, dass sie nun unter dem Schutz der UNO stehen würden. In New York in der Hauptzentrale war man wütend auf diesen Alleingang Morillon’s, doch dieser hatte die Medien auf seiner Seite und so waren sie gezwungen ein Konzept der „sicheren Hafen“ für sechs Gebiete in Bosnien –einschliesslich Srebrenica- einzuführen.
[B]Von „sicherer Hafen“ zu „Angriffe abschrecken
Von den anfänglich angeforderten und vorgeschlagenen [B]135'000 Soldaten, welche für dieses Konzept angemessen wären, schrumpfte die tatsächliche Umsetzung zuerst auf 65'000, dann auf 27'500, dann auf 12'000 und schlussendlich bewilligte der Sicherheitsrat dieses 12'000 und sechs Monate später wurde die UNPROFOR für diese Aufgabe der sicheren Häfen schliesslich mit [B]weniger als 2000 weiteren Soldaten verstärkt.
Dann änderte der Sicherheitsrat die Formulierung in der Resolution zu den sicheren Häfen von [B]«die Uno wird die sicheren Häfen verteidigen» zu [B]«durch ihre Anwesenheit wird die Uno Angriffe auf die sicheren Häfen abschrecken». Mit anderen Worten: Ein winziges, symbolisches, leichtbewaffnetes Uno- Kontingent wurde als Opferlamm platziert, um die bosnisch- serbische Armee von einem Angriff «abzuschrecken». […]
Natürlich brauchten die bosnischen Muslime nicht lange um zu realisieren, dass die UNO nicht in der Lage war -ihr Versprechen Srebrenica „zu beschützen“-, einzuhalten. Sobald begann auch die Infiltration –auch von Hilfe ausserhalb- dieses „sicheren“ Hafen’s mit tausenden von Kämpfern und Waffen.
[B]Niederbrennen serbischer Dörfer
Als die bosnischen Kämpfer besser ausgerüstet und trainiert waren, wagten sie sich aus Srebrenica hinaus und begannen, serbische Dörfer niederzubrennen und deren Bewohner zu töten, bevor sie sich schnell wieder in die Sicherheit zurückzogen, welche die sicheren Häfen der UNO boten. Den Höhepunkt erreichten diese Angriffe 1994 und dauerte auch bis zum Anfang des nächsten Jahres noch an, nachdem die kanadische Infanteriekompanie, die ein Jahr dort gewesen war, durch ein grösseres holländisches Kontingent ersetzt worden war.
So wie die Dinge liegen, schienen die bosnischen Serben sehr wohl die schwersten Waffen gehabt zu haben, doch die bosnischen Muslime glichen dies mit ihren Fähigkeiten der Infanterie aus, welche ebenso das schwierige und zerklüftete Terrain rund um Srebrenica klar abverlangte.
[B]Angriff auf Srebrenica - Kalkül
Im Frühjahr wurde Nasar Oric –Anführer der bosnischen Muslimkämpfer- bewusst, dass die bosnisch- serbische Armee daran war Srebrenica anzugreifen, um ihn zu stoppen, dass er und seine Soldaten nicht weiterhin serbische Dörfer attackieren könne und so schlichen sie sich aus der Stadt, welche nun ohne Verteidigung war, was zugleich aber eben auch einer strategischen Überlegung zu Grunde lag;
Nämlich, wenn nun eine Stadt ohne Verteidigung von Serben angegriffen würde, so würde dies mit Sicherheit die NATO und die UNO sofort auf den Plan rufen und diese sich SO nun viel eher damit einverstanden erklären könnte, dass mit NATO- Luftangriffen nun gegen die Serben vorgegangen werden kann.
Was nun aber ganz genau geschah in Srebrenica, so IST es hinsichtlich seines Ausmasses ja umstritten. Es wurden ja Männer und ältere Knaben der bosnischen Muslime herausgegriffen und die älteren Menschen, Frauen und Kinder wurden hinausbefördert oder hinausgedrängt in Richtung Tuzla und Sicherheit… genau auch hier IST der heikle -abscheuliche- Punkt und wir sollten auch nun uns Fragen und uns ebenso zu getrauen diese Frage zu stellen;
wie IST ein Genozid denn definiert, ist es tatsächlich ein Genozid, wenn man gerade Frauen gehen lässt, da Frauen doch gerade diejenigen sind, welche eben gerade für das Weiterbestehen verantwortlich sind, welche man bei einem Genozid doch eliminieren will?!?
Bitte entschuldige jafrael und versteh mich nicht unkorrekt, aber gerade diesen Aspekt sollte in der Gesamtübersicht auch seinen Stellenwert einnehmen können. Exekutionen von vielen Männern und Knaben haben stattgefunden und wurden in Massengräbern auch vergraben.
[B]Beweise dem Tribunal vorliegend
Die Beweise, welche man aber bis heute dem Tribunal vorgelegt hatte, lassen eben wie bereits erwähnt die Zahl von „bis zu“ 8000 bosnischen Muslimen, sehr zweifelhaft erscheinen, wie bereits ausführlich dargelegt wurde.
So unterstützt eine Mathematik eine solche Grössenordnung von 8000 Getöteten einfach nicht im Moment, denn mehr als 2000 Leichen sind in und rund Srebrenica geborgen worden und dabei schliesst diese Zahl auch die Opfer von rund drei Jahren intensiver Kämpfe in diesem Gebiet mit ein.
Die Beweise, welche nun dem Tribunal vorliegen, weisen darauf hin, dass die bosnischen Muslimkämpfer, ebenso die Verantwortung für serbische Zivilisten ausserhalb Srebrenica’s zu übernehmen haben, wie bosnische Muslime innerhalb der Stadt, welche von den serbisch- bosnischen Armee massakriert worden sind.
[B]Versagen der Vereinten Nationen
Ebenso sollten wir hier die komplett falsche Strategie des westlichen Einflusses nicht Ausblenden, welche zu einer Verschärfung im Kososvo beigetragen hat und nun mit Srebrenica dies nicht ungeschehen machen lassen kann.
Wie bereits erwähnt, jafrael, so plädiere ich lediglich dafür, ALLE Punkte einer neutralen Betrachtung zu unterstellen und weiterhin finde ich einfach, wir sollten das Prinzip nicht vergessen, dass ein Unrecht nie mit einem Unrecht vergolten werden kann, da eine Spirale der Gewalt schon fast zwangsläufig die leidige Folge davon IST.
So nach dem Motto; je extremer die eine Seite, desto extremer ebenso die andere Seite. Hier aussteigen zu können, bedingt ganz einfach, dass man in einem ersten Schritt sich auf das beschränkt was IST und dann von diesen Begebenheiten auch ausgeht, so IST es möglich diesen (Teufels-) Kreis (pauschal polarisierend/Schwarz-Weiss-Schema) auch zu durchbrechen, um dann zu der von Dir –zu Recht- erwähnten Betrachtung des Gesamtzusammenhangs vorzudringen. :)
roijn,
Ein Massaker IST wirklich abscheulich, roijn, IST aber nicht gleich wie Völkermord.[/b5][/b4][/b3][/b2][/b1][/b0][/b][/b][/b][/b]