Hartz IV: Hungertod durch Leistungsentzug

@buddel

Synergieeffekte sind in diesem Fall wohl eher selten^^

@Klartexter

Okay,dann kann ich durchaus auch die Meinung die Du vertrittst verstehen, ich habe eben wie gesagt bisher andere Erfahrungen gemacht wo sich Arbeitslose sehr wohl viel Mühe gegeben haben um wieder in Lohn und Brot zu kommen und trotzdem in den selben Topf geworfen wurden wie eben jene denen zum Beispiel der Gang zur Arge schon zuviel ist

@Guardian82

Ich bin ja generell gegen das Hartz-System aber da es nunmal Bestand unserer Gesellschaft ist, muss man auch sehen wie es denn mittelfristig auch finanzierbar bleibt.
Und natürlich ist es traurig, und das ist einer der Gründe warum ich gegen Hartz bin, dass ein arbeitswilliger und gelernter nun in einem Topf mit dem schon in der Schule faulenzenden Typen steht und nunmehr die gleiche Leistung beziehen soll, wie jemand der sich eh schon immer jeder Leistung verwehrt hat. Die Faulen sind nämlich die Gewinner des Systems

Nymeria schrieb:Text

Abgesehen davon hat der Symbiont für den Wirt meist Vorteile irgendwelcher Art....

Und zwar für die Wirtschaft! Denn auf deinen Arbeitsplatz folgt schon der nächste der Arbeit haben will!
Und so sagen sich die Hamster in ihrem Hamsterrad: "ich muss schneller Arbeiten, besser Arbeiten, mehr Überstunden machen, ansonsten werd ich gefeuert und ein Hartzer bekommt meinen Job"

Jeder ist austauschbar....;)

@Klartexter
quatsch,
die faulen sind die verlierer.
weshalb wäre sonst so eine diskussion nötig ?

buddel

@buddel

Sehe ich anders. Die Faulen waren damals dann im Grossteil die Sozialhilfeempfänger und diese, sowie alleinerziehende junge Mütter sind Gewinner der Umstellung

@Klartexter natürlich da geb ich Dir jetzt mal wieder voll Recht, für die faulen hat dieses Hartz4 System eine gute Ausbeute, für nichts tun sind 345€ viel, für jemanden der sich aber bemüht ist es zuwenig

@Guardian82

Guardian82 schrieb:ich habe eben wie gesagt bisher andere Erfahrungen gemacht wo sich Arbeitslose sehr wohl viel Mühe gegeben haben um wieder in Lohn und Brot zu kommen und trotzdem in den selben Topf geworfen wurden wie eben jene denen zum Beispiel der Gang zur Arge schon zuviel ist

Genau so sieht das nämlich aus. Der heutige H4 Empfänger ist faul, dumm und selbst schuld an seinem Elend. (so die Meinung vieler)
Das vielleicht der Staat versagt, einige Mitarbeiter der ARGE nur Witzfiguren sind (schlechte Beratung, Information), das sieht keiner.

Ich kann dieses blabla ala "wer Arbeit will, der findet auch eine", "ja dann muss man eben auch mal nen miesen Job machen", "ICH habs ja auch geschafft" nicht mehr hören.


Die Menschen müssen endlich mal kapieren, dass der Prozentsatz der wirklichen "Schmarotzer" schwindend gering ist.
Und da wir eben mal nach dem Solidaritätsprinzip strukturiert sind, werden diese paar "Schmarotzer" durch gefüttert.
Ist eben so.

Klar ist das ärgerlich.

Vor Jahren hat sich ein junger Mann das Leben genommen, weil er keine Arbeit gefunden hat. Da das eigentliche Thema hier so ziemlich ausgelutscht ist und eh immer tiefer ins H4 selber geht, hier mal der betreffende Artikel:


http://www.grundeinkommen.de/24/11/2009/hartz-iv-fordert-erneut-todesopfer.html

Auszug:


Es gibt deutliche Hinweise dafür, dass Rappel ohne die von ihm als demütigend empfundene Behandlung durch die Sozialbürokratie noch am Leben sein könnte. In einem Beitrag im Forum der Sterbehilfeorganisation Dignitas schrieb er: „Ich kann euch nur sagen, dass ich meinen Lebensinhalt schon immer in sinnvoller Beschäftigung gesehen habe, weder bin ich Alkoholiker, noch anderweitig drogenabhängig, weder körperlich in der geringsten Form beeinträchtigt, noch zu dumm für die Gesellschaft. Jetzt bin ich ausgestoßen, traue mich seit einer Ewigkeit nicht mehr unter Menschen, meide jeden vermeidbaren Kontakt und bin hier gelandet.“ Und in einem anderen Beitrag des Forums richtet er harte Vorwürfe an die Arbeitsagentur: „Ich wurde zu keinem Zeitpunkt beraten, ich wurde belogen, ich wurde gegängelt, mir wurde bei Anfrage Beratung verweigert, ich wurde abgewimmelt, ich wurde zu keinem Zeitpunkt ernst genommen, ich wurde bedroht, mir wurden Anträge vorenthalten, ich wurde bevormundet … Ich werde das nicht noch einmal durchmachen.“

@WalterSobchak
ja, walter (auch wenn da text verschluckt wurde), ich verstehe schon.
aber eben nicht jeder ist austauschbar.
nämlich die masse der arbeitenden bevölkerung.
alles eine frage der solidarität (welchen begriff ich mir mehr ins GG wünschte als "würde", haha),
und die organisationsinstrumente eben dieser arbeiterschaft sind uns nun dank internet gegeben.
und wenn ich mich auch weit aus dem fenster lehne,
es wird nur noch wenige jahrzehnte dauern
und dieser quatsch von würde
wird in den orkus der realität gespült,
denn würde (herrjeh, was rege ich mich über diesen begriff eigentlich so auf)
wird in jeder faszette gegeben sein

buddel

Merlina schrieb:Es gibt deutliche Hinweise dafür, dass Rappel ohne die von ihm als demütigend empfundene Behandlung durch die Sozialbürokratie noch am Leben sein könnte.

Ohne die Sozialbürokratie wäre er wohl verhungert.... Das wäre das gleiche Ergebnis gewesen, nur günstiger... Auch wenn der letzte Satz jetzt selbst für meine Verhältnisse ziemlich hart war ;)

@van_Orten


Dein schwarzer Humor treibt Stilblüten.^^


Und du hast hoffentlich gelesen, dass der junge Mann einfach verzweifelt war?

@Merlina
und eigentlich liefert dieser von van_orten zitierte satz überhaupt nicht mal einen ansatz im folgenden report, der diese these belegen würde

buddel

Wir werden uns ebenso damit abfinden müssen, dass es immer einen Bodensatz von 1-2% gibt, die selbst bei der Möglichkeit der Vollbeschäftigung nicht in Beschäftigung zu bekommen sind, weil es eben immer einen gewissen Satz an Leuten gibt, die einfach nicht wollen und diesen taxiert man so auf 1-2% (wohlwollend)

@Merlina

Bürkokratie treibt zuweilen merkwürdige Triebe und veranlasst auch so manchen Unternehmer zu verzweifeln. Bürokratieabbau steht alle 4 Jahre zur Wahl und dann gibt es stets ein paar Regeln mehr...

und, btw: nie vergessen, dass es auch leute in lohn und brot gibt, die dem druck nicht mehr standhalten

buddel

@Klartexter
was wissen wir, was andere treibt - ohne geld auskommen zu müssen, der willkür ausgeliefert zu sein ?

ich glaube, du kennst solch situationen nicht

@buddel

Nein. Und das wird er auch selbst wissen. ;)

@buddel
Schön das du den Begriff Solidarität benutzt der kommt leider den wenigsten über die Lippen/Finger! Diese Gesellschaft ist doch dominiert von ICH,ICH und nochmals ICH!
Würden wir etwas mehr Solidarität mit unseren Mitmenschen zeigen(wie die Griechene es gerade tun) hätten viel mehr Lebensqualität hier in Dt.!
Und warum denkst du das die Würde bald "out fashioned" wird?

@Klartexter

Die Bearbeitung der Anträge muss einfach schneller voran gehen. Auch müssen die Arbeitslosen richtig beraten und informiert werden.
Vielleicht sollte man mal ein paar Sachbearbeiter in die Schulung schicken. Und nicht den angeblich faulen Arbeitslosen.