Pb74 schrieb:Das halte ich für eine völlig unbewiesenene Behauptung. Zumindest was "die meisten" angeht. Eher ist es genau andersum: Die wenigsten Menschen interessieren sich für den anderen...
Zusatz: Tendenz abnehmend.
Ja, leider. Homo homini lupus. Wir leben, auch wenn es nicht schön klingt, nicht in der besten aller Zeiten. Die Zeiten vorher waren zwar noch schlechter, aber vielleicht werden sie ja mal besser in der Zukunft. Aber bei den rechtsextremen (rechtspopulistischen) Entwicklungen im gesamten Westen sehe ich da eher schwarz. Natürlich kann man die "Schuld" auf die digitalen Medien schieben, denn jede Wurst kann inzwischen veröffentlichen, was ihr gefällt, und es gibt genug Würste, die das dankend aufnehmen und weiter tragen, und die "seriösen" Medien sind sich inzwischen auch nicht zu schade dazu, dem Publikum den Dreck zu liefern, den es verlangt (jeden Tag ein bis zwei Berichte über die Straftat eines Flüchtlings). Das alles ist ein ekelhaftes Gebräu und ich weiß nicht, ob das irgendwann wieder zurück in die Pandorabüchse gebracht werden kann.
In Gesellschaften, in denen der soziale Zusammenhalt zerfasert und man plötzlich wieder merkt, dass sich jeder selbst der nächste ist, erkennt man aber auch, dass "Solidarität" bisher vielleicht nicht mehr als ein sozialromantisches Märchen war und dass jetzt ehrlicher argumentiert wird. Auch wenn wir darauf nicht gerade stolz sein können.