@Seedo "Intelligenz von Afro-Amerikanern liegt trotzdem unter der von Euro-Amerikanern"Da stimme ich doch lieber dem hoffentlich keineswegs linksversifften "Focus" zu:
"Rassismus durch die Hintertür nennt Troy Duster die ethnien-spezifische Medizin.
„Rasse ist kein biologisches, sondern ein gesellschaftliches Konstrukt“, meint der Präsident der Amerikanischen Soziologischen Gesellschaft. „Wer trotzdem nach biologischen Unterschieden sucht, gibt Rassisten gute Argumente.“
Tatsächlich treten die ersten von ihnen bereits auf den Plan – und keineswegs am Rand der Gesellschaft. Im Fachjournal „Psychology, Public Policy and Law“ der Amerikanischen Psychologischen Gesellschaft ordneten die Wissenschaftler Philippe Rushton und Arthur Jensen vergangenes Jahr die Ethnien nach Intelligenzquotienten. Afro-Amerikaner hätten demnach einen IQ von 85, weiße Amerikaner von 100 und Ostasiaten von 106 – genetisch bedingt. „Wenn Rassen unterschiedlich häufig Bluthochdruck oder Prostata-Krebs haben, warum sollte nicht auch der IQ verschieden sein“, fragen die Autoren. Perfide ist die Argumentation, weil sie das hohe Ansehen von Intelligenz in der Gesellschaft ausnutzt – und stillschweigend einen gefährlichen Rückschluss nahe legt: Wer weniger hat, ist weniger wert.
Aus der biologischen wird so schnell eine moralische Klassifikation. Folgerichtig fordern die Autoren, ihre Ergebnisse müssten „bei Fördermaßnahmen für bestimmte Bevölkerungsgruppen berücksichtigt werden“.
Nicht nur für den Soziologen Troy Duster reiht sich das ein „in die lange traurige Geschichte der Rassendiskriminierung“. Robert Sternberg von der Yale University kritisiert die Gleichsetzung von IQ und Intelligenz. „Ein Test bedeutet für jeden etwas anderes, er ist nicht vom sozialen Hintergrund zu lösen“, schreibt er in einem Kommentar. Sein Kollege Richard Nisbett von der University of Michigan kritisiert, dass die in der Studie genannte Differenz im IQ zwischen Weißen und Schwarzen „völlig überholt“ ist. In den vergangenen Jahrzehnten sei sie bedeutend kleiner geworden – ein klarer Hinweis auf sozio-ökonomische statt auf genetische Ursachen. Troy Duster fordert die Forscher deshalb auf, statt in Rassen endlich in Menschen zu denken – sei es beim IQ oder bei Krankheiten. „Es wäre besser, sie würden nach den Mechanismen suchen und individuelle Diagnosen und Therapien ermöglichen.“
Der Humangenetiker Jerome Rotter wehrt sich gegen den Vorwurf des Rassismus. Natürlich seien individuelle Ansätze das Ziel, bis dahin sei der Weg allerdings noch weit. „In der Zwischenzeit ist die Rasse ein guter Orientierungspunkt“, betont er. Nicht alle Schwarz-Amerikaner reagieren denn auch so ablehnend wie der Soziologe Troy Duster. Die Association of Black Cardiologists beispielsweise unterstützte die BiDil-Studie. Sogar Zulassungsbehörden fordern inzwischen, neue Wirkstoffe nicht nur an Weißen zu testen, wie das vor 30 Jahren noch üblich war. Die deutsche Firma Focus beispielsweise, ein Spezialist für klinische Studien im Auftrag von Pharmaunternehmen, führt in ihrer Probandenkartei deshalb „440 gesunde japanische Freiwillige“. Dagegen protestierte bisher niemand. „Auch wenn wir Menschen unterschiedlich behandeln“, meint dazu der Humangenetiker Rotter, „haben sie schließlich immer noch die gleichen Rechte.“"
http://www.focus.de/gesundheit/ratgeber/zukunftsmedizin/visionen/rassen/kritik_aid_19372.html