cejar schrieb:Um fair zu sein, sollte man auch das dann auseinander nehmen. Die Nazizeit war ein Ereignis, dass seine Grundlage im Denken und handeln schon Jahrzehnte oder zumindest Jahre zuvor hatte. Die Deutschen hatten aus mancher Perspektive schon immer eine nationalistisch-konservative Ader. Sie haben aus dieser Perspektive heraus zwei Weltkriege provoziert und mehr als 50 Millionen Menschen im Zweiten Weltkrieg zu Tode kommen lassen, darunter etwa 6 Millionen Angehörige der jüdischen Religion in einer qualititativ neuen grausamen Art und Weise industriell vernichtet, die beispiellos ist. Die Engländer, sicher auch die Franzosen, haben auch brutal Völker ausgebeutet und ausgelöscht auf ihrem kolonialen Feldzügen, aber nicht auf diese Art und Weise
So, fangen wir erstmal mit historischen Fakten an:
Die Deutschen als homogene Masse nationalistisch-konservativ zu bezeichen ist an sich schon starker Tobak - selbst in der Wahl zu Hitlers Machtergreifung kam dieser gerade einmal auf 33%, Zentrum auf ca 11, gegenüber der SPD mit 18,25 und der KPD mit 12,irgendwas.
Gerade in der Weimarer Zeit waren die linken und rechten Strömungen relativ gleich auf.
Hitler wurde auch nicht mit offenen Armen empfangen, es musste einiges zusammenkommen, unter anderem eine Weltwirtschaftskrise mit Hyperinflation und Millionen von Arbeitslosen, damit dieser überhaupt ein zweistelliges Wahlergebis erreichen konnte.
Auch das Deutschland den ersten Weltkrieg provoziert hat, ist sehr gewagt, was jedoch richtig ist, ist das wir den ersten Weltkrieg verloren haben und was natürlich auch richtig ist, das es so eine üble Todesmaschinerie wie im Holocaust angewendet niemals vorher gab.
Btw, die ersten die Ihre Arbeitslager Konzentrationslager nannten waren die Engländer in den Burenkriegen ("concentration camps")
cejar schrieb:Heute beanspruchen die Deutschen für sich abzuschließen mit dieser dunklen Vergangenheit. Obwohl sie nach dem ersten Weltkrieg einen Zweiten Weltkrieg provoziert haben und danach die Weltgemeinschaft entschieden hat, die Deutschen müssen unbedingt Demokratie lernen.
1. Mussten die Deutschen nicht Demokratie lernen, da wir zu dem Zeitpunkt im Gegensatz zu vielen anderen Ländern längst Demokratie gelebt hatten - ein Hitler wurde leider nur durch Demokratie möglich.
2. Hat nicht die Weltgemeinschaft entschieden das Deutschland die Demokratie lernen müsse, sondern einfach pragmatisch gesehen, das Deutschland als Puffer zum Osten aufgebaut und gestärkt werden müsse. Hinzu kommt, das man eingesehen hat, das ein Frieden nach Versailler Art nur weiteren Unfrieden stiften werde, denn grade der Versailler Friedensvertrag war eine großer Faktor in der Machtergreifung der Nazis.