@allMal was entgegengesetztes zu dieser "Migrantengewaltdebatte", etwas, was sehr schön zu lesen ist:
Porträt: Mannheimer Schüler ist einer von rund 150 Jugendlichen, die von der Robert-Bosch-Stiftung gefördert werden
Immer das Ziel vor Augen
http://www.morgenweb.de/mannheim/mannheim-stadt/immer-das-ziel-vor-augen-1.1179895Aus dem Alltag: Wie das oft so ist in Deutschland, wenn man als migrantischer Mensch sich ordentlich verhält, dann werden die deutschen Behörden misstrauisch. Der Junge hat seit Monaten Probleme mit dem Ausländeramt, von Abschiebung ist sogar die Rede, zumindest so wie ich das mal verstanden habe. Mal polemisch ausgedrückt: Vielleicht muss der Junge einfach sagen, er ist Miri, oder hat drei Raubüberfälle hinter sich, dann kriegt er alles, was er möchte und darf auf ewig in Deutschland bleiben.
@Kc Gute Beiträge von dir, Respekt. Ich glaube besser und sachlicher kann man es kaum ausdrücken.
Kann ich gut und gerne unterschreiben. Es ändert jetzt wahrscheinlich auch mein Bild von Staat, Politik, und Gesellschaft. Als (doch noch frischer) Parteigänger habe ich das "System" doch nie so in Frage gestellt.
Ich finde den Bundestagsabgeordneten meiner Heimatpartei in meiner Stadt super, wie geschrieben, es finden auch immer wieder Menscheleien neben Politik statt, hat eben alles kein Betonbunkerniveau. Ich weiß, wo mein Bundestagsabgeordneter wohnt, und war wie andere bei ihm mal auf Einladung Zuhause. Minister/innen kommen und gehen, manchmal auch direkt aus einem Wahlkreis, dass zufällig die eigene Heimatstadt ist. Dann kennt man sich eventuell so oder so, und ist unter Umständen per DU und trifft sich auch auf diversen Veranstaltungen, und unterhält sich. Dann wird der eine oder andere mal zur Seite gezogen, und kurz der eigene Standpunkt erläutert.
@_Themis_ kennste ja sicherlich auch aus deinem Ortsverein.
Und so ist es im Grunde auch mit Interessenvertretern. Das alles klingt aggressiver als es tatsächlich ist.
Natürlich kann es auch aggressiv enden, ganz klar. Aber so ist es eben nicht immer. Angreifbar ist ein Politiker eben arg (Partei) intern, öffentlich wird selten eine politische Intrige ausgetragen, meine ich. Wenn Mensch die Mehrheit bzw. die Unterstützung für die Person bröckeln lässt, dann ist es unter Umständen aus mit der Karriere. Das ist eben auch das Problem (eventuell), wenn Interessenvertreter gleichzeitig Mitglieder von Parteien sind. Damit haben sie dann natürlich auch interne Stimmrechte, und können interne Beschlusslagen, Kompromissuche oder Kandidaturen torpedieren bzw. ein Veto einlegen (gerade wenn sie Führungspositionen haben), und miese Kampagnen einleiten.
Wenn du jetzt politische Probleme oder Unbeweglichkeit in Berlin oder Nordrheinwestfalen in Zusammenhang mit dem Threadthema "Migration und Integration" beleuchten willst, dann hilft eigentlich immer ein Blick auf die örtliche interne Parteistruktur zu werfen (wer oder was ist wo Mitglied, und wo liegen die Wahlkreise der Beteiligten etc.).
Kenan Kolat ist beispielweise Mitglied der Berliner SPD, also ein Mann mit internem Stimmrecht und Zugang zu Herrn Wowereit. Kaum eine interne Diskussion kommt also an Kolat vorbei. Positiv wäre es, wenn er gute Impulse und Anstöße setzen kann für ein gelungenes Zusammenleben. Aber da die Situation in Bezug auf "Intensivtäter in Berlin" schwieriger wird (glaube ich), zweifel ich daran, ob hier Problemlösung oder Problemunterdrückung anhand gewisser politischer Barrieren erfolgt. Beweisen kann man das aber nicht und unterstellen möchte ich eigentlich auch nichts. Und ich lebe nicht mal in Berlin, so steht mir vielleicht auch kein Urteil zu.
Aber das ist mit jedem Autobauer bzw. deren Interessenvertretern usw. dasselebe. Nur, dass Autobauer eventuell zusätzlich hohe Investitionen tätigen können bzw. Gelder haben, um Entscheidungen dahin und dahin zu beeinflussen. Sei es auch nur, wenn im Wahlkreis irgendwo investiert wird, und der Abgeordnete sich das auf die Fahne schreiben kann.