Und das dünne lange war ein Kamerastativ, das kann man beim einmaligen Ansehen des Videos klar erkennen. Ja, man kann dieses Stativ als unerfahrener Laie vielleicht auch mit einem RPG verwechseln. Aber dann fliegt man eben noch ne Runde und schaut genauer hin. Genau dafür sollten die Beobachter in den Helis trainiert sein, damit solche Angriffe nicht passieren.
In Zeitungsartikeln von 2007, die über diesen Tag berichten, wird vom Militär behauptet, man habe eindeutig ein Dutzend AK-47 und mindestens einen RPG identifiziert und daraufhin das Feuer freigegeben.
Zu lesen bei:
The Washington Post - U.S., Shiite Fighters Clash in Baghdad (Archiv-Version vom 13.08.2010)Und dort lesen wir unter anderem:
"During the fighting, an Apache helicopter fired bursts of 30mm rounds toward several people who had been directing machine-gun fire and rocket-propelled grenades at U.S. soldiers. The helicopter also fired on a silver Toyota minivan in the area as several people approached the vehicle, soldiers said."
Im Video ist klar zu sehen, dass es vor den Feuerstößen des Helikopters keine Angriffe gegen ihn oder sonst jemanden gab. Also eine klare Lüge der Quelle dieser Auskunft.
"A camera believed to belong to the Reuters photographer lay nearby. It was unclear whether the journalists had been killed by U.S. fire or by shooting from the Iraqis targeted by the Apache."
Da die aufgefundenen Irakis unbewaffnet waren, war es keines wegs "unclear" woran der Fotograf starb. Wieder bewusste Tatsachenvernebelung des Militärs.
"The Apache crew fired because militants "were endangering the stability of Iraq" and because they had positive identification that the militants "had weapons and were using them against coalition and Iraqi security forces," said Maj. Brent Cummings, the battalion's executive officer. "No innocent civilians were killed on our part deliberately. We took great pains to prevent that. ... I don't know how the children were hurt."
Es gab keine klare Identifikation, sondern ein einzelner Beobachter im Helikopter behauptete frei erfundene Waffen zu sehen. Ebenfalls gab es keinen Gebrauch von Waffen. Zwei weitere Lügen in einem Satz. Es wurden weder "great pains" noch sonstwas aufgewendet um zivile Tote zu vermeiden. Es wurde auf eine hastige Behauptung eines einzelnen Mannes hin über Funk Feuerbefehle erteilt, und es wurde nicht einmal nachgefragt ob er sicher sei. Noch eine Lüge, er wisse nicht wie die Kinder zu Schaden gekommen seien. Zwei Kinder direkt nebeneinander im Inneren eines eben durchsiebten Fahrzeugs.
Es wurden beabsichtigt sich neutral verhaltende Zivilisten beschossen. So banal ist das Böse - Kinder an Videospielkanonen gegen lebende Ziele.
Und zu den angeblichen "Kombattanten" sei mal etwas aus dem DRK zitiert:
Personen, die sich in der Gewalt einer feindlichen Partei befinden, sich unmißverständlich ergeben möchten, bewußtlos oder anderweitig durch Verwundung oder Krankheit kampfunfähig sind, dürfen nicht mehr angegriffen werden, sofern sie jede feindselige Handlung unterlassen und nicht zu entkommen versuchen (Art. 41 I und II lit. a-c ZP I). In diesen Fällen ist es auch verboten, den Befehl zu erteilen, niemanden am Leben zu lassen, dies dem Gegner anzudrohen oder die Kampfhandlungen in diesem Sinne zu führen (Art. 40 ZP I).
Zu lesen bei:
http://www.drk.de/alt/voelkerrecht/genfer_konventionen/f2.htmlAlso ein klarer Verstoß gegen das Völkerrecht!