Grass und die SS

Aber es geht nicht an, das hier immer gleich "SS" geschrien wird, wenn es sichum
Waffen-SS handelt. In den "Totenkopf-Verbänden" die sich aus Wachmannschaften derKZ´s
rekrutierten war er ja nicht! Ebensowenig war er Mitglied der in denPartisanenkämpfen
und Vernichtungseinsätzen im Osten eingesetzten "Wildieb-Verbänden"des berüchtigten
Dirlewanger!

na und? da sagt niemand. nur finde ich eskomisch, dass er in
schutz genommen wird und viele die bildzeitung für so bööösehalten.
ich empfehle
mal sein interview gemeinsam mit einem BILDredakteur neulichim spiegel. aufschlussreich.
bildredakteur 1, grass 0.

@ponmes

"Komisch" ist das nun weiss Gott nicht! Die BILD hatte ohnehin mit Grassnoch ein Hühnchen zu rupfen und ich kann mir die Häme geradezu mit geschlossenen Augenausmalen mit der nun dieser Mann übergossen wird. Von Leuten, die der Lüge seitJahrzehnten frönen, wenn´s darum geht eine gute Story zu bekommen! "Die verlorene Ehreder Katharina Blum" von H. Böll und die Bücher Günter Wallraffs sind da als Beispiele fürmeine Einschätzung zu nennen.

Heute Abend in einer Sondersendung von "Aspekte"erwarte ich mir mehr Aufschluss.

Aber es wird wohl dabei bleiben - sein langesSchweigen ist der wunde punkt und nicht die Mitgliedschaft in einem der wenigerbelasteten Verbände der Waffen-SS!

Total lächerlich, dass sich heute noch Menschen darüber aufregen können. Der iseingezogen worden und gut, hat nach seiner eigenen Aussage keinen Schuss abgegeben.

Oder macht den diese plötzliche Aussage ab nun zu einem schlechten Menschen ?

""Komisch" ist das nun weiss Gott nicht! Die BILD hatte ohnehin mit Grass noch einHühnchen zu rupfen und ich kann mir die Häme geradezu mit geschlossenen Augen ausmalenmit der nun dieser Mann übergossen wird. Von Leuten, die der Lüge seit Jahrzehntenfrönen, wenn´s darum geht eine gute Story zu bekommen! "Die verlorene Ehre der KatharinaBlum" von H. Böll und die Bücher Günter Wallraffs sind da als Beispiele für meineEinschätzung zu nennen."

nene, ich rede von einem spiegelgespräch vor einigenwochen! nicht von der aktuellen bildberichterstattung.

aber mal im ernst:
"die verlorene ehre..." ist genauso so ein schund wie wallraffsgutmenschengeschwurbel. wallraff deckt dinge auf, die nun wirklich nicht soogeheimnisvoll sind. dann lieber ne rodentliche portion springer zum amusementzwischendurch als wallraffs pommesbeichten oder bölls betroffenheitsbericht aufliterarisch unterstem niveau (nix anderes ist "die verlorene ehre...").


"Total lächerlich, dass sich heute noch Menschen darüber aufregen können. Der iseingezogen worden und gut, hat nach seiner eigenen Aussage keinen Schuss abgegeben.

Oder macht den diese plötzliche Aussage ab nun zu einem schlechten Menschen ?"

ne, aber zu nem schlechtren moralapostel

@Utnapischtim
<"Oder macht den diese plötzliche Aussage ab nun zu einem schlechtenMenschen ?">

DAS natürlich nicht! Sagte das doch schon. Aber wenn einer nun seitJahrzehnten Politikerr, Schriftsteller, Dichter, etc. wg. ihrer NS-Vergangenheit geisselt, dann ist es halt schon etwas eigentümlich mit seiner eigenenWaffen-SS-Mitgliedschaft hinterm Berg zu halten. DAS werfen ihm nun Weggefährten undFreunde vor. Und DAS ist auch der Grund der öffentlichen Debatte. NICHT die Tatsache,dass er als 17-Jähriger - womööglich sogar "eingezogen" ein paar Monate bei so einerEinheit "diente". Wie oft muss man das hier eigentlich noch feststellen?

Hat er sich eigentlich irgendwo dazu geäußert warum er's für sich behalten hat?

Gruß,
Thomas

na was glaubst du denn?

a) dait die rose elefaten verschwinden
b) weil essonst keinen nachtisch gab in gefangenschaft
c) weil sein geseier unter demgesichtspunkt noch dämlicher erscheint als generell schon der fall

Link: www.dieterwunderlich.de (extern)


moin

ich bin mir nichtsicher, ob diese verlinkte seite kürzlich editiert wurde,
unten im copyright stehtjedenfalls 2005.
demnach ist das mit der ss doch ein altbekannter hut.

buddel

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Hallo Buddel,

deinLink sagt nicht aus, dass Herr Grass seine Zugehörigkeit zur SS schon vorher (im Jahre2005) kund getan hat.

Ich denke aber, es hätte seiner moralisch wirkenden Arbeitin der Vergangenheit nicht geschadet, dies bei Zeiten ( in den 70er Jahren) mitzuteilen.Man wusste ja, dass er Kriegserfahrung gesammelt hat. Die Ehrenbürgerschaft der StadtDanzig wäre ihm möglicherweise entgangen (nach aktuellen Aussagen Lech Walesas) und denNobelpreis hätte er eventuell nicht erhalten, was aber sowieso ein Glücksspiel ist.

Der Hinweis: "Ich selbst bin ebenfalls verführt worden", hätte im Nachhinein nureines bewirken können, dass man ihm ehrlich glauben kann, warum er all die Jahre seinesSchaffens so vehement gegen Verführer angegangen ist. Dies hat er nun verwirkt und dasErscheinungsmoment seines neuen Buches gibt heute Anlass zu glauben, er hat einen großenPlan verfolgt - das letzte Buch enthüllt alles. Er hat sich seine Beichte bis zum Schlussaufgehoben. Nach eigenen Aussagen hat ihn die Scham über seine Jugendsünde sein ganzesLeben lang begleitet. Heute wird er von Kollegen kritisiert, die im gleichen Alter sind.Jüngere Leute haben kein Problem mit seinem langen Schweigen. Ich finde das vielproblematischer und denke, er hat am Ende nicht das erreicht, wofür er all die Jahregekämpft hat. Nun relativiert sich alles...

In deinem Link stehen viele guteInformationen dazu, solle sich hier jeder mal durchlesen.

Gruß

Link: www.dieterwunderlich.de (extern)

"Hitler als Dämon und das deutsche Volk verführt – diese These ist falsch, abgrundtiefverlogen und falsch, und wirkt doch bis heute nach in Formulierungen wie, es seien imNamen der Deutschen Verbrechen begangen worden. Mir kam es darauf an zu zeigen, dassalles am helllichten Tag geschehen ist. (Günter Grass, zit. Heinrich Vormweg, a. a. O.,Seite 48 ) "


Bei dieser Aussage hätte sich schonmal eine gute Möglichkeitergeben, sich selbst mit einzubeziehen in die Geschehnisse. Immerhin hat sich Herr Grassselbst als 15-Jähriger freiwillig zu einem U-Boot Kommando gemeldet. Dass er es nichttat, den Augenblick ungenutzt verstreichen liess, lässt darauf schliessen, dass ervorhatte, selbst die "Bombe" zu zünden. Und nun ist sie raus...in Gestalt einer Zwiebel.Wie passend! ;)

Gruß

http://www.espace.ch/artikel_245338.html



Was hätte Günter Grass passieren können, hätte er seine Zugehörigkeit zur SSfrüher bekannt gegeben?




Dazu mal eine Presse-Meldung:


Günter Grass darf Nobelpreis behalten

Die schwedische Nobelstiftung hat eineAberkennung des Literatur-Nobelpreises für Günter Grass (78) wegen dessen Mitgliedschaftin der Waffen-SS ausgeschlossen. Grass hatte den Literatur-Nobelpreis 1999 bekommen.

Grass wurde zur Waffen-SS einberufen / Keystone

Der Direktor der Stiftung,Michael Sohlman, sagte in der Stockholmer Zeitung «Dagens Nyheter» unter Hinweis auf dieNobel-Statuten: «Die Vergabe ist endgültig. Es ist auch noch nie vorgekommen, dass einPreis wieder zurückgenommen wurde. «

Allerdings habe es in der Vergangenheitmassive Kampagnen gegen einzelne Vergaben wie 1994 beim Friedensnobelpreis für dendamaligen PLO-Chef Jassir Arafat (zusammen mit den israelischen Politikern Izchak Rabinund Schimon Peres) gegeben.

Sohlman erinnerte an die Verärgerung der deutschenNationalsozialisten nach der Vergabe des Friedensnobelpreises 1935 an den PublizistenCarl von Ossietzky, der drei Jahre später an den Folgen seiner KZ-Haft gestorben war:«Hitler war so böse, dass er danach die Annahme von Nobelpreisen durch Deutsche verbot. «

In der Begründung für den Nobelpreis vor sieben Jahren hatte die AkademieGrass' literarischen Einsatz für eine offene Aufarbeitung der nationalsozialistischenVergangenheit Deutschlands herausgehoben.




Gruß

Link: www.europolitan.de (extern)

Was hätte Günter Grass passieren können, hätte er seine Zugehörigkeit zur SS früherbekannt gegeben?

>>Lech Walesa: Günther Grass soll Ehrenbürgerschaft von Danzigaufgeben

Danzig - Nach Günther Grass’ überraschendem Bekenntnis zurMitgliedschaft in der Waffen-SS im zweiten Weltkrieg verlangt Polens Ex-Präsident LechWalesa die Rückgabe der Ehrenbürgerschaft der Stadt Danzig. Walesa sprach sich für einenfreiwilligen Verzicht aus.

Polens ehemaliger Präsident undFriedensnobelpreisträger Lech Walesa, ebenfalls Ehrenbürger der Stadt Danzig, berichteteder „Bild“ – Zeitung: „Es ist eine unangenehme Situation entstanden. Ich fühle mich indieser Gesellschaft nicht wohl.“ Weiterhin deutete Walesa an, es sei womöglich ratsam,Grass den Titel abzuerkennen: „Wenn bekannt gewesen wäre, dass er in der SS war, hätte erdie Auszeichnung nicht bekommen.“ <<


Gruß

"und deine entchudligung kotzt mich an northstar.vllt. wäre ich 33 ein astreiner nazigeworden, wer weiß, das spielt aber keine rolle, da solche spekulationen und "was wärewenn?" ragen in keienrlei weise der beurteilung der jetzigen situation dient. natürlichschon, wenn man o gern dinge verhamrlost ie du, der seine homsexualität ja auch fürirgendwie poltiisch hält."

Zum einen ist es eine Frage was man daraus gelernthat.
Herr Grass hat bewiesen das er nichts der Ideologie übernommen hat und dieseaufs schärfste verurteilt.
Andere mit der selben jugendbiographie haben nichtreflektiert sondern in ähnlicher Form hinter vorgehaltener Hand weitergemacht.
Esgeht sich nicht darum wie man aufgewachsen ist, sondern was man daraus macht.
Allerdings wiederhole ich mich damit.

Homosexualität ist ein Thema daspolitische Dimensionen hat, da es mit der Gesetzgebung direkt zu tun hat, bis dies zueiner absoluten Gleichberechtigung führt.

Wenn Herr Grass (sagen wir mal) gegen1945 erst 10 Jahre wäre, wäre es undenkbar das er so überzeugt und glaubwürdig seineAnsichten vertreten hätte und so viele, immernoch rechte SS Männer würden unbeobachtetweitermachen.

Herr Grass wurde durch seine Erlebnisse in seiner Jugend zu einembesseren Menschen, weil er Teil von etwas schrecklichem war.

ich kann Deineganze Argumentation nicht nachvollziehen, sie lässt das menschliche vermissen, Du lässtnicht zu das Mensch Fehler machen und daraus lehrnen, ein gemachter Fehler zählt für Dichmehr als das was ein Mensch daraus macht.

"...ein gemachter Fehler zählt für Dich mehr als das was ein Mensch daraus macht. "

Wenn ein Mensch einen Fehler begeht und dies zum Anlass nimmt, anderen ihre Fehleraufzuzeigen, sich selbst allerdings ausklammert aus der moralischen Schelte, begeht ereinen weiteren Fehler. Wir werden sehen, wie Herr Grass mit diesem Fehler umzugehenbereit ist. Bisher, aktuell, fühlt er sich erstmal persönlich angegriffen...

Gruß

Ich sehe das einfach anders.
Ich hatte angesprochen das es 2 Wege aus einem Fehlergibt, entweder ihn zu erkennen und dagegen zu handeln oder ihn zu leugnen und weitezumachen.
Herr Grass hat erstere nie angegriffen (meines Wissens nach), es ging ihnum Letztere die ihren Fehler nicht begangen haben sondern immernoch begehen.

Lg

Northstar

@ponmes
<"es geht nur darum, dass ein DEUTSCHER nobelpriestträger mitnazivergangenheit unhaltbar ist. er soll friedlich rentner spielen, aber alle preisesollten sofort aberkannt werden.">

DEin moralischer Rigorismus, scheint sich jaand dem der Grass geschult zu haben. Jedenfalls geht er mir zu weit und ist in keinsterWeise gerechtfertigt.

ICH finde einen 17-Jährigen der 1944 zur Waffen-SSgegangen ist weit weniger angreifbar als eine Neonazi der heute immer noch diesenunsäglichen Mist verzapft.

>>ICH finde einen 17-Jährigen der 1944 zur Waffen-SS gegangen ist weit weniger angreifbarals eine Neonazi der heute immer noch diesen unsäglichen Mist verzapft. <<


Herr Grass hat sich (bewusst?) angreifbar gemacht.

Gruß

@gsb23

Freilich - wurde auch Zeit dass er´s mal geoutet hat. Die scheinheiligeEmpörung der BILD-LEute und so manch anderer ist natürlich dem Umstand geschuldet dass GGseinerzeit auch nicht gerade sanft mit denen umging, die sich der Mitgliedschaft insolchen Verbänden schuldig machten.

Ich hab seinerzeit das Buch vom Schönhubergelesen und konnte nachempfinden was seinerzeit passierte. Hab also durch das Buch"eines, der dabeigewesen ist" etwas gelernt. Der Schönhuber aber ist nicht zu denen zuzählen, die etwas aus dem damaligen Erleben gelernt haben. Und hier unterscheidet sicheben der nachdenkende vom nur empfindenden oder resentimentbeladenen Menschen.

Wer die Strafe fürchtet, verschweigt seine böse Tat.
Wer das Gericht des Herrnfürchtet, gesteht seine böse Tat.

Günter Grass wird wissen warum er jetzt seinGewissen bereinigen möchte.

Vorher, sollte er aber ganz genau erklären wie undwas er als jugendlicher gedacht hat, wie er die Welt wahrgenommen hat, ehrlich undschonungslos, und unverklausuliert. Ob er dann wohl gesteht wie ser er Hitler verehrthat?

gegen ende des zweiten weltkrieges haben die nazis jedem der halbwegs ein gewehr haltenkonnte eines auf das auge gedrückt...verteidige dein vaterland...zuwiderhandlung wurdemit standrechtlicher erschiessung geahndet...-schon vergessen?
grass war immerhin dereinzige dichter und denker der in den letzten jahren mal den mund zu diversen politischenverfehlungen geöffnet hat...
der nobelpreis ist gerechtfertigt für das lebenswerkdieses mannes...punkt!

@jafrael,

ja, sehe ich genauso.


Gruß