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Kriegsverbrechen im Libanon

2.052 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Israel, Menschenrechte, Kriegsverbrechen ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Kriegsverbrechen im Libanon

23.05.2007 um 00:24
Ach zerstückelt muss dieses kleine Ländchen gar nicht werden. Aber für Israel undTeile
des Westens ist es wichtig, dass es ein Einfallstor zum nahen Osten bleibt, dasman gut
kontrollieren kann. Der Krieg fand - kann man nicht beweisen, erscheintaber
offensichtlich - mit Zustimmung durch Teile der Regierung (Sinora, Hariri) statt.Es ging
darum Syrien den Einfluss im Libanon abzugraben, und die Hizbullah zuvernichten - was
aber nicht gelungen ist.


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Kriegsverbrechen im Libanon

23.05.2007 um 00:26
@al-chidr

Ja das klingt auch einleuchtend, ich war als der Krieg stattfand imSommer
gerade im Urlaub in Istanbul un man hat sich im Fernsehen darüber unterhaltenüber Israels absichten....


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Kriegsverbrechen im Libanon

23.05.2007 um 00:37
Und ALLE stimmen wieder zu bei den grausamen Metzeleien der libanesischenRegierungsmilizen gegen die Fatah Al-Islam, selbst Javier Solana und die Hizbullah (vltweil es gegen Sunniten geht). Man vermutet, dass bisher annähernd 100 (!) Zivilisten umsLeben gekommen sind.

wirklich schlimm
Aber natürlich, gegen die bööösenTerroristen darf man ja alles machen!


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Kriegsverbrechen im Libanon

23.05.2007 um 00:47
@al-chidr

Wie viele Christen leben im Libanon?


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Kriegsverbrechen im Libanon

23.05.2007 um 00:48
Der Libanon wurde bewusst in diese Lage gestürzt.

Erst wurden die syrischenTruppen hinausgeworfen, welche durch das typisch syrische Polizeiregiment das Land vorUnruhen schützten, dann wurde das Land zerbomt, und die Rolle der Hisbullah ist auchetwas undurchsichtig - sie scheint gegen die Sunniten zu arbeiten und beglückwünshcte denIrak zur Ermordung Saddams zu Beginn des islamischen Opferfests.

Jetzt ist dieLage wieder sehr gefährlich. Alle Bürgerkriegsparteien haben noch ihre Milizen oderkönnten sie schnell wieder zusammenbekommen.


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Kriegsverbrechen im Libanon

23.05.2007 um 00:50
@al-chidr

Der Iran unterstützt ja auch die Hisbollah sie möchte ihren Einfluss inder Region aufrecht erhalten


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Kriegsverbrechen im Libanon

23.05.2007 um 00:51
ungefähr 40 % glaube ich

Die Christen sind aber untereinander auch zerstritten,ein Teil schließt sich der Linie der Hizbullah an, ein Teil regiert zusammen mit einigensunnitischen (Polit)Clans die Wirtschaft.

Aktuell kämpft eine gefürchtetechristliche Miliz mit der Armee gegen die Fatah Al-Islam.

Diese hatte einenWaffenstillstand angeboten, der aber offenbar nur ein paar Stunden hielt.


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Kriegsverbrechen im Libanon

23.05.2007 um 00:58
Oh man was für aussichten, und das auch ein Teil der Christen mit der Hizbullah waszusammen machen hätte ich nicht vermutet


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Kriegsverbrechen im Libanon

23.05.2007 um 01:26
Lage der Palästinenser in den Nachbarländern

Am besten ist die Lage (wenn man denDurchschnitt betrachtet) in Syrien, dort haben sie alle Rechte außer dieStaatsbürgerschaft. Ich kenne selbst einige "Lager". Dabei handelt es sich heute eher umMittelklasseviertel (auf Syrien bezogen), einige sehr heruntergekommene Lager sind aberauch noch "in Betrieb".

In Jordanien sind bis über 2/3 der Bevölkerung Palis.Eigentlich wurde Jordanien vor allem als Auffanglager für die bevorstehenden vertriebenenPalästinenser gegründet ...
Die Oberschicht der Palästinenser ist dort reich geworden,die Mittelschicht kann ganz gut leben, aber es gibt auch viele armePalästinensersiedlungen.

Im Libanon ist die Lage katastrophal. Palästinensern sindhöhere Berufe per Gesetz verwehrt und das soziale Elend ist groß. Sie sind immer dasschwächste Glied wenn es zu politischer Instabilität kommt.


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Kriegsverbrechen im Libanon

23.05.2007 um 01:27
Der Libanon, Syrien und Jordanien - alle drei Länder beherbergen palästinensischeFlüchtlinge, und das oft schon seit vielen Jahrzehnten. Die Lebensbedingungen derFlüchtlinge sind allerdings alles andere als einheitlich: Während im Libanon dieZukunftsaussichten verheerend sind, stehen die Chancen in Syrien und Jordanien für die inder Diaspora lebenden Palästinenser weitaus besser. Doch viele haben den Traum von einerendgültigen Rückkehr noch immer nicht begraben.

Zu Besuch in Mar Elyas, einemLager für palästinensische Flüchtlinge am Stadtrand der libanesischen Hauptstadt Beirut.Bei Familie Hamdiyeh wird jedes Abendessen von den Fernsehnachrichten aus der einstigenHeimat begleitet. Der dreijährige Mustafa spricht am Telefon mit seinem Onkel Younis, dervor wenigen Monaten in England Asyl beantragt hat. Im Libanon sah der junge Akademikertrotz exzellenter Abschlüsse für sich keine Zukunft.

Knapp eine MillionPalästinenser wurden nach der Staatsgründung Israels im Jahre 1948 zu Flüchtlingen. Aufmindestens fünf, nach manchen Schätzungen sogar bis zu sieben Millionen ist diepalästinensische Diaspora inzwischen angewachsen. Bis heute säumen ihre übervölkertenQuartiere die Ränder arabischer Hauptstädte wie Amman, Damaskus und Beirut. Am elendestenist die Situation der knapp dreihunderttausend Flüchtlinge im Libanon: Nahezu allequalifizierten Jobs sind ihnen per Gesetz versperrt. Wer nicht von Verwandten in Europaoder Übersee unterstützt wird, muss oft mit weniger mehr als 200 Euro im Monat eineGroßfamilie über Wasser halten.

Auf dem Weg durch die verwinkelten Gassen desLagers erzählt Mustafas Vater Nabil vom Verlust seines Jobs und seiner vergeblichenArbeitssuche. Jetzt bereut er, dass er geheiratet und ein Kind gezeugt hat. Bis in dieneunziger Jahre hinein war das ganz anders: Kinder und ihre Ausbildung galten alsInvestition in die Zukunft - als Vorbereitung auf die Rückkehr in ein unabhängigesPalästina. Doch seit den Friedensverhandlungen von Oslo und Camp David haben die meistenFlüchtlinge die Hoffnung auf Rückkehr verloren. Baha Tayar, eine Mitarbeiterin despalästinensischen Sozialverbands, über die Auswirkungen auf die Kinder.

Die Kinderfragen: Warum sollen wir jahrelang an der Uni sitzen und Studiengebühren zahlen, umIngenieur oder Arzt zu werden, wenn wir dann am Ende für hundert Dollar im Monat arbeitenmüssen - weil es mir als Palästinenser verboten ist, als Arzt zu arbeiten. Es gibtwirklich ausgebildete Ingenieure, die ihr Geld mit dem Verkauf von Gemüse verdienen - dieKinder kennen diese Fälle genauso wie wir und sagen uns: Da verkaufe ich doch liebergleich Gemüse und spar mir den Umweg über die Uni.

Offiziell bekennen sich nahezualle libanesischen Politiker und Parteien zur Sache der Palästinenser. Sie fordern dieRückkehr der Flüchtlinge in ihre heute größtenteils tief in Israel gelegenen Städte undDörfer. Tatsächlich hätte eine endgültige Ansiedlung der im Libanon lebenden, überwiegendmuslimischen Palästinenser verheerende Auswirkungen auf die fragile Balance derReligionen in dem kleinen Mittelmeerland. Insgeheim haben sich viele Libanesen jedochlängst damit abgefunden, dass die ungeliebten Gäste bleiben werden und spekulieren aufden politischen Preis, den der Libanon für dieses Zugeständnis verlangen könnte - wieetwa neue Finanzhilfen zum Abbau der ausufernden Staatsverschuldung. In der Zwischenzeitwird alles getan, um eine Integration der Flüchtlinge zu verhindern - aus Furcht, dassdie internationale Gemeinschaft das Problem sonst als gelöst betrachtenkönnte.

Selbst wenn ich unter freiem Himmel schlafen müsste, selbst wenn ich inPalästina Bürgerin zweiter oder gar zehnter Klasse wäre - wenn ich könnte, würde ichsofort dorthin zurückkehren. Das ist immer noch besser als diese elenden Lager, immernoch besser, als in einem Land zu leben, wo ich ständig daran erinnert werde, dass ichhier nicht hingehöre.

Berichte über die Lage der palästinensischen Flüchtlingekonzentrieren sich oft auf den Libanon, wo die ökonomische Lage besonders verzweifelt,das politische Problem besonders offensichtlich ist. Doch weniger als ein Zehntel allerFlüchtlinge lebt dort. Im Nachbarland Syrien leben etwa eine halbe Million Palästinenser- die hier außer dem Wahlrecht alle Bürgerrechte besitzen, in allen Berufen arbeiten undGrund und Boden ebenso besitzen dürfen wie jeder Syrer auch.

In einerbescheidenen Parterrewohnung im Viertel Dscheramana am Stadtrand von Damaskus erhitzensich die Gemüter. Hausherr Bassam, selbst Syrer, arbeitet als Redakteur für einepalästinensische Zeitschrift. In seinem winzigen Wohnzimmer debattiert ein rundes Dutzendsyrischer und palästinensischer Freunde und Kollegen über die jüngsten Entwicklungen inIsrael. Für Außenstehende ist weder am Dialekt noch an den politischen Standpunkten zuerkennen, wer Syrer und wer Palästinenser ist. Anders als in allen Nachbarländern ist diegroße Mehrheit der Flüchtlinge vollkommen in das soziale Gefüge des Gastlandesintegriert. Bassams Ehefrau Assya, selbst Palästinenserin, amüsiert sich über dasErstaunen der ausländischen Besucher.

Das ist doch völlig normal, wieso wundertdich das? Meine Eltern leben hier seit 57 Jahren. Ich habe mehr syrische alspalästinensische Freunde. Mein Mann ist Syrer… Ich denke darüber nicht einmal mehr nach.Ich bin hier in Damaskus geboren und liebe diese Stadt sehr, ich fühle, dass ein Teil vonmir hierher gehört. Das heißt aber nicht, dass Syrien mir meine Heimat Palästina ersetzenkann.

Über Jahrzehnte hat das syrische Baath-Regime sich selbst als Vorkämpfer derpalästinensischen Sache präsentiert und palästinensische Organisationen für die eigenenZwecke instrumentalisiert. Der verstorbene PLO-Chef Jassir Arafat, der sich nicht in denDienst der syrischen Außenpolitik stellen mochte, wurde von den Herrschern in Damaskusebenso hartnäckig bekämpft wie der in Oslo eingeleitete Friedensprozess. OhneEinbeziehung Syriens, so die Botschaft an Israel und die USA, wird es im Nahen Ostenkeinen Frieden geben. Bis heute beherbergt Damaskus Vertreter von palästinensischenOrganisationen wie der Hamas, dem Islamischen Dschihad und der "Volksfront für dieBefreiung Palästinas". Immer wieder beschuldigen Israel und die USA Syrien, mit Hilfedieser Gruppierungen Anschläge in Israel zu organisieren. Deren Büros befinden sichdeshalb stets in unauffälligen Gebäuden tief im Gassengewirr der Lager - so wie dasHauptquartier der "Demokratischen Volksfront für die Befreiung Palästinas", für derenParteizeitung Assyas Ehemann Bassam als Redakteur arbeitet. Herausgeber Moatasim Hamadehhat demographische Studien in Auftrag gegeben, um die Einstellungen der Flüchtlinge zurRückkehr nach Palästina zu erforschen.

Die alten Leute haben jede Hoffnung aufRückkehr aufgegeben - sie wissen, dass sie es nicht mehr erleben werden. Die mittlereAltersgruppe hält am Rückkehrrecht fest, aber ihre Erfahrungen mit den arabischen Regimesmachen sie sehr skeptisch, ob es jemals dazu kommen wird. Die Jugendlichen dagegenbestehen besonders entschlossen darauf. Sie haben romantische Vorstellungen von ihrerHeimat, die Alten erzählen ihnen vom Leben im Dorf, von ihren Feldern und Bäumen.

Meine Eltern haben mir soviel von Palästina erzählt von unserem Dorf Tireh beiHaifa. Mutter und Vater haben mir von den Bergen erzählt, dass es nicht viele Kühe gibt,weil unsere Gegend so bergig ist. Oft träume ich von etwas, das nicht eindeutig Palästinaist - ein Phantom von Palästina, ich sehe Berge, die grün bewachsen sind - seit ich kleinbin erzählen sie mir von Arak Al-Sheikh, dem höchsten Berg in unserer Gegend, von Kharrabal-Ain, dem fruchtbarsten Land in der ganzen Gegend, wo auch unser Land war.

Assya und Bassam sind mit zwei Einkommen, nur zwei Kindern und einer kleinenEigentumswohnung außerhalb des Lagers für syrische Verhältnisse zu bescheidenem Wohlstandgekommen. Weil ihr Ehemann Syrer ist, könnte auch Assya die syrische Staatsbürgerschafterwerben. Ihre Kinder haben sie schon bei der Geburt automatisch erhalten. Ganz praktischgesehen wäre das Flüchtlingsproblem in dieser Familie damit gelöst. Doch faktisch werdenauch ihre Kinder dazu erzogen, weiter von Palästina zu träumen.


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Kriegsverbrechen im Libanon

23.05.2007 um 01:28
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Auch in Jordanien, wo die Palästinenser Staatsbürger mit allenRechten sind, lebt ein großer Teil noch immer in ausgedehnten Lagern. Das Lager Baqa amRande der jordanischen Hauptstadt Amman beherbergt mehr als einhundertfünfzigtausendMenschen, mit einem hohen Anteil von Jugendlichen und jungen Erwachsenen. Nur diewenigsten haben Arbeit. Ihr einziger Treffpunkt ist das Jugendzentrum im ersten Stockwerkeiner improvisierten Shopping Mall, wo es sogar eine richtige Sporthalle gibt. BilalAbdu, ein junger Student der Ingenieurswissenschaften, über seine Jugend imLager.

Als kleiner Junge habe ich geglaubt, dass ich tatsächlich in Palästina lebe- zuhause haben alle von Palästina geredet und die verschiedenen Viertel des Lagers sindnach Dörfern und Städten in Palästina benannt... Eine Weile habe ich gedacht, die Flaggeder UN-Hilfsorganisation sei die Flagge des Staates Palästina - weil das damals dieeinzige Flagge war, die im Lager gehisst wurde. Wenn ich gesehen habe, wie die Leute dortum Essensrationen anstehen mussten, diese Demütigung für ein paar Büchsen Sardinen - ichweiß nicht, wie ich das erklären soll.
Auch mein Vater war oft deprimiert, und ichhabe nicht verstanden warum. Dann habe ich erfahren, dass einer seiner Brüder noch inPalästina lebt - er hat ihn seit zwanzig Jahren nicht gesehen. Sein Cousin ist währendder ersten Intifada getötet worden. Sie sind zusammen aufgewachsen, und als die Nachrichtvon seinem Tod kam, hat mein Vater geweint. Ich hätte nie gedacht, dass ich meinen Vatereinmal weinen sehe. Damals habe ich begonnen, Fragen zu stellen und zu verstehen, dasshier nicht Palästina ist, sondern ein riesiges Ghetto für Palästinenser mit Namen "LagerBaqa.

Von knapp sechs Millionen Jordaniern sind mindestens die Hälfte, anderenSchätzungen zufolge sogar mehr als zwei Drittel palästinensischer Herkunft. ImUnterschied zu allen anderen arabischen Staaten hat Jordanien diesen Flüchtlingen dieStaatsangehörigkeit gewährt. Doch der jordanische Staat betrachtet seinepalästinensischen Bürger als gefährliches Unruhepotential und fürchtet ihren Widerstandgegen seine prowestliche, auf Ausgleich mit Israel gerichtete Außenpolitik. Schon einmal,im Jahre 1970, kam es zu bürgerkriegsähnlichen Auseinandersetzungen zwischenpalästinensischen Freischärlern und der jordanischen Armee. Seitdem bleibt der Zugang zuStudienplätzen, Jobs und Karrieren im Staatsapparat den Palästinensern weitgehendversperrt. Auch in der privaten Wirtschaft ist für viele Positionen eineUnbedenklichkeitsbescheinigung des Geheimdienstes erforderlich - die Palästinenser nurhöchst selten erhalten.

Einer der ganz wenigen, die es bis in die höchste Ebenedes jordanischen Staates geschafft haben, ist Adnan Abu Odeh, ehemals Minister undpolitischer Berater des Königs. Im Jahre Zweitausend brach Abu Odeh alle politischenTabus: Er forderte öffentlich das Ende der staatlichen Diskriminierung - und wurde promptin den Ruhestand geschickt.

Die Palästinenser sind formal jordanische Bürger,aber sie benehmen sich, als seien sie Ausländer mit Wohnsitz in Jordanien und derjordanische Staat behandelt sie auch so. Ihre Rechte als Staatsbürger sind praktisch aufEis gelegt. Durch unser Wahlgesetz zum Beispiel sind die ländlichen Gebiete, wo keinePalästinenser leben, deutlich überrepräsentiert. In manchen Gegenden repräsentiert einAbgeordneter gerade einmal acht- bis zehntausend Wähler, während in den Städten wie Ammanoder Zarqa mehr als einhunderttausend Wähler auf einen Abgeordneten kommen. Es gibt alsokeine proportionale Repräsentation.

Mit großem Geschick spielt das jordanischeKönigshaus die beiden Teile der Bevölkerung gegeneinander aus. Derbeduinisch-jordanischen Minderheit wird vermittelt, sie könnten ohne den Schutz desStaates und des Königs gegen die Mehrheit der Palästinenser hoffnungslos insHintertreffen geraten. Den Palästinensern präsentiert sich die Monarchie als mäßigende,um Ausgleich bemühte Kraft und gelegentlicher Wohltäter für talentierte, aber mittellosepalästinensische Studenten. Mit seinem Ingenieursstudium hätte Bilal Abdu eigentlich dieChance einer gesicherten Existenz. Doch wegen seiner palästinensischen Herkunft wird ihmin Jordanien ein großer Teil des Arbeitsmarktes verschlossen bleiben. Aber Bilal siehtseine Zukunft ohnehin nicht in Jordanien.

Hier in Jordanien fühle ich mich nichtwirklich wohl... Die jungen Leute, die im Lager leben, werden zwanzig Jahre alt, dannheiraten sie, bekommen Kinder - und haben doch keine Stabilität in ihrem Leben, weil wireben in einer unnatürlichen Situation leben, außerhalb unserer Heimat. Von unserenGroßeltern haben wir dieses Sprichwort gelernt: Auf ein Leben in Würde kann man nur imeigenen Land hoffen, nicht in der Fremde. Wenn ich meinen Abschluss habe, will ichnirgendwo anders als in Palästina arbeiten, am Aufbau unseres Landes mitwirken. Am Endewird unser Staat alle seine Söhne brauchen.

Für Besucher hat der Leiter desJugendzentrums im jordanischen Flüchtlingslager Baqa eine besondere Vorführung bereit. ImFestsaal wird ein gutes Dutzend Waisenkinder zusammengetrommelt und zum Singentraditioneller Lieder aufgestellt. Am Ende der Präsentation wird ein sechsjähriger Jungeherbeigerufen. Er darf der ausländischen Presse erklären, dass er niemals sein Recht aufRückkehr nach Palästina aufgeben wird.

Doch selbst die am weitesten reichendenVorschläge in den bisherigen Verhandlungen zwischen Palästinensern und Israelis sprechenvon höchstens einigen zehntausend Rückkehrern in den Staat Israel. Der Gazastreifen istschon heute eines der am meisten übervölkerten Gebiete dieser Erde, und in der Westbankbleibt mit dem fortschreitenden Ausbau der israelischen Siedlungen immer weniger Platzfür potentielle Rückkehrer. Bei einem endgültigen Ausgleich im Nahostkonflikt wird auchder Traum von einer Rückkehr endgültig begraben werden. Der ehemalige Berater des KönigsAdnan Abu Odeh fürchtet für diesen Fall um die Stabilität Jordaniens.

Ich würdedas die "Stunde der Wahrheit" nennen, für die Jordanier ebenso wie die Palästinenser. DieJordanier werden feststellen, dass diese Leute nicht von hier weggehen und dass wir ihreRechte als Staatsbürger nicht länger auf Eis legen können. Die Palästinenser haben niewirklich ihre Rechte eingefordert und immer gesagt: Warten wir, bis die politische Lösungkommt. Dann ist die Lösung, da und es gibt keine Rückkehr - das ist auch für sie eineStunde der Wahrheit. Und dann wird es zu dem kommen, was ich einen Zusammenstoß dieserbeiden Stunden der Wahrheit nennen würde.

Seit mehr als fünfzig Jahren warten dieFlüchtlinge aus Palästina auf eine Lösung des mittlerweile längsten nationalen Konfliktesder modernen Geschichte. Von den Aufnahmeländern werden sie meist misstrauisch beäugt undoft gezielt diskriminiert. Doch auch unter den vergleichsweise Bessergestellten bleibtder Schmerz über das erlittene Unrecht, wächst die Erbitterung darüber, beim Ringen umeine politische Lösung des Konflikts links liegen gelassen zu werden. EineFriedensregelung, die diese Menschen ignoriert, birgt gefährliches Konfliktpotential fürdie Zukunft. Ähnlich wie die Hamas-Bewegung in den besetzten Gebieten gewinnenislamistische Gruppen auch unter den Flüchtlingen an Einfluss. In Jordanien bevorzugendie palästinensischen Wähler schon seit Anfang der neunziger Jahre Parteien mitislamistischer Ausrichtung. Im strikt säkularen Syrien werden Islamisten seit jeherrücksichtslos bekämpft - doch insgeheim wächst auch hier der Einfluss der Muslimbrüder.Und im Libanon bekennen sich palästinensische Islamisten schon heute ungeniert zuAl-Qaida und Abu Musab Al-Zarqawi, wie hier im Lager Ain El-Hälwe imSüdlibanon.

Es gibt keine Hoffnung auf Rückkehr, keine Lösung für diese Menschen,keinen gleichberechtigten Zugang zu staatsbürgerlichen Rechten. Im besten Falle treibtdas die Menschen zur Auswanderung. Die härtere Variante ist, dass sie sich radikalenPositionen zuwenden. In der Vergangenheit hat sich ein großer Teil dieser Verbitterung inAuswanderung entladen, aber seit dem elften September ist es viel schwieriger, nachEuropa oder in die USA zu gelangen. Wir belassen also junge Leute ohne Hoffnung auf Jobs,ohne Lösung für ihre Probleme - wem überlassen wir sie dann? Wir überlassen sie denradikalen Kräften.


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Kriegsverbrechen im Libanon

23.05.2007 um 01:34
@al-chidr

hab ich durchgelesen bruder,und muss sagen das ist eine Tragödie mit denPalestinensern das ist heftig


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Kriegsverbrechen im Libanon

23.05.2007 um 11:58
Es ging
darum Syrien den Einfluss im Libanon abzugraben, und die Hizbullah zuvernichten - was
aber nicht gelungen ist.
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Hat ja auch nie einerwas anders Behauptet.


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Kriegsverbrechen im Libanon

23.05.2007 um 12:00
Und ALLE stimmen wieder zu bei den grausamen Metzeleien der libanesischenRegierungsmilizen gegen die Fatah Al-Islam



Riegierungsmilizen? Du meinstdie "Echte " Libaneische Armee, die vom Staat legitimiert ist. nicht die Handtuchträgervon der Hisbollah.


Und ja scheinbar werden sie ihre Gründe haben gegen dieseGruppe vorzugehen. Die Polizei ect verfolgte ja Banräuber und dann gab es Gefechte indiesem Viertel. Aber ist klar, die bösen sind immer die anderen.


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Kriegsverbrechen im Libanon

23.05.2007 um 12:02
Jetzt ist die Lage wieder sehr gefährlich. Alle Bürgerkriegsparteien haben noch ihreMilizen oder könnten sie schnell wiederzusammenbekommen.

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Die einzige Gruppedie ihre Miliz nicht ab sondern ausgebaut ist, war die Hisbollah. Und Syrien soll wohlkräftige puschen, um das Land zu destabiliesieren durch Aufstände und so der Hisbollah indie Hände spielen, die wahrscheinlich sich dann irgendwann als allein Regierungausrufen.


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Kriegsverbrechen im Libanon

23.05.2007 um 16:33
Fedaykin@

Die "Armee" bzw. eben die mit ihr verbandelte Miliz hat losgeschossen,und das nicht zu knapp.

Zu den Milizen: Offiziell wurden die Parteien außer deiHizbullah entwaffenst, aber wenn es hart auf hart kommt, werden die Arsenalke wie durchein Wunder gefüllt sein ...


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Kriegsverbrechen im Libanon

23.05.2007 um 16:34
Fedaykin@

Die "Armee" bzw. eben die mit ihr verbandelte Miliz hat losgeschossen,und das nicht zu knapp.

Zu den Milizen: Offiziell wurden die Parteien außer deiHizbullah entwaffenst, aber wenn es hart auf hart kommt, werden die Arsenalke wie durchein Wunder gefüllt sein ...


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Kriegsverbrechen im Libanon

23.05.2007 um 17:28
Die "Armee" bzw. eben die mit ihr verbandelte Miliz hat losgeschossen, und das nicht zuknapp.
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Naja wenn beider Jagd auf Bankräuber plötzlich ein Gefecht in dem Viertel entsteht. Bewaffnet scheinendiese unschuldigen ja doch zu sein. Sonst gäb es keine 42 ToteSoldaten


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Zu den Milizen: Offiziell wurdendie Parteien außer dei Hizbullah entwaffenst, aber wenn es hart auf hart kommt, werdendie Arsenalke wie durch ein Wunder gefüllt sein ...
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Tja, warum sollten sie der Hisbollah das Feldüberlassen.


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Kriegsverbrechen im Libanon

23.05.2007 um 17:31
Fedaykin@

Die Armee hat wild ins Viertel hineingefeuert. Das war taktisch dumm -es sei denn es war alles inszeniert, bisher habe ich über die Bankräubergeschichte nur"sie sollen beteiligt gewesen sein" und ähnliches gelesen.


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Kriegsverbrechen im Libanon

23.05.2007 um 17:54
Die Armee hat wild ins Viertel hineingefeuert. Das war taktisch dumm - es sei denn es waralles inszeniert, bisher habe ich über die Bankräubergeschichte nur "sie sollen beteiligtgewesen sein"
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Einfach so ohneAnlass?

http://www.sueddeutsche.de/,tt5l4/ausland/artikel/221/115106/


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