Problematisch sind die gewohnheitsmäßigen Dauer-Konsumenten.
Sie haben mit 23,5Jahren nicht nur das niedrigste Durchschnittsalter, sondern auch am frühesten mit demKonsum von Cannabis begonnen (Mittel: 15,9 Jahre). Sie konsumieren Cannabis bis zuviermal pro Tag, meist um sich vorübergehend aus Angst und Lebensnot befreit zu fühlen.Wer vor schädlichen Folgen des Cannabis-Konsums warnt, bezieht sich auf die Gruppe dieserexzessiven Konsumenten.
Erfahrene Cannabis-Konsumenten sorgen für hinreichendgute äußere Umstände und werden von den Wirkungen der Droge nicht überrascht. Wie esAlkohol-Genießer gibt, so gibt es Cannabis-Genießer.
Die Forschungsergebnisselassen es zu, auf einem vergleichbaren Niveau des Genusses den Cannabis-Rausch zubeschreiben. Der Rausch ist nach vier Stunden verflogen Cannabis wird in den allermeistenFällen inhaliert und zielt unmittelbar auf den Genuss des Rausches, der sofort oder nachwenigen Minuten eintritt. Seine Tiefe kann daher in der Einnahmephase kontrolliertwerden. Nach einer Stunde lässt die Wirkung nach, hält sich noch eine weitere Stunde undverschwindet dann allmählich. Nach drei, höchstens vier Stunden ist sie verflogen. Dasmacht den Cannabis-Rausch besser kontrollierbar und kalkulierbar als den Alkohol-Rausch.Ein entscheidendes Charakteristikum des Cannabis-Rausches ist die veränderte Wahrnehmung.Äußere und innere Anforderungen sorgen bei Nüchternheit für gezielte Aufmerksamkeit.Unter dem Einfluss des Cannabis-Rausches intensiviert und erweitert sich die Wahrnehmung.Die gezielte Aufmerksamkeit lässt nach, sonst wenig Bemerktes kann in die Wahrnehmungeinfließen. Ungestörtes Eingehen auf sonst weniger zugängliche Realien, Fantasien undStimmungen und auf freieres Denken wird durch zwei Eigenschaften des Cannabis-Rauschesgefördert. Zum einen wird die Zeit anders erlebt. Sie erscheint gedehnt. Beiangespannter, verantwortungsvoller Berufstätigkeit, bei Sorgen oder bei Kummer, aber auchum der puren Lust willen kann das Gefühl, vorübergehend auf einer Insel der Zeitlosigkeitzu leben, zu den besonderen Erwartungen gehören, die Cannabis zum Genuss machen.
aus dem Artikel:
Das Verbot von Cannabis ist ein „kollektiver Irrweg“?!
von Nedelmann, Dr. med. Carl
Der Autor vertritt die These, dass derKonsum von Cannabis keinen ernsthaften Schaden nach sich zieht – weder körperlich nochseelisch, weder akut noch chronisch.
Veröffentlicht in:
http://www.das-beratungsnetz.de/ (Archiv-Version vom 14.05.2006)themes/info.php?nr=96&thema=&PHPSESSID=
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