Link: www.n-tv.de (extern)Fall Rahman schlägt Wellen
Bush schaltet sich ein
Im Fall des vonHinrichtung bedrohten Afghanen Abdul Rahman erhöht die Bundesregierung den Druck auf dieafghanische Führung in Kabul. Bundeskanzlerin Angela Merkel zeigte sich am Mittwochbesorgt über den Prozess gegen den 40-Jährigen wegen dessen Übertritts zum Christentum.
Die afghanische Regierung wies Kritik aus Deutschland und Europa am Verfahrengegen Rahman empört zurück. Zu Drohungen deutscher Politiker, im Falle einer Todesstrafefür Rahman die Hilfe für Afghanistan einzustellen oder Soldaten abzuziehen, sagte derafghanische Wirtschaftsminister Amin Farhang in einem dpa-Interview. "Das grenzt anErpressung." Dem "Kölner Stadt-Anzeiger" sagte Farhang, es gebe vorerst keineMöglichkeit, in Afghanistan eine Religionsfreiheit nach westlichem Muster einzuführen.
Bush verspricht Hilfe
Die USA streben nach den Worten von PräsidentGeorge W. Bush eine diplomatische Lösung im Fall Rahman an. Er sei tief beunruhigt, dassein Land, das von den USA befreit worden sei, einen Mann wegen dessen Religion verfolge,sagte Bush in Wheeling im Bundesstaat West Virginia. Er wolle sich bei der afghanischenRegierung für den Schutz der Glaubensfreiheit einsetzen.
In Berlin lässt sichdie Bundeskanzlerin nach Angaben von Regierungssprecher Ulrich Wilhelm von AußenministerFrank-Walter Steinmeier ständig über die Entwicklung unterrichten. In einemTelefongespräch mit seinem afghanischen Amtskollegen Abdullah Abdullah äußerte Steinmeierdie Sorge der Bundesrepublik über eine Verhängung der Todesstrafe. Das Auswärtige Amtwies darauf hin, Afghanistan habe Menschenrechtskonventionen unterzeichnet, in denenausdrücklich Religionsfreiheit garantiert werde. Auch die Vereinten Nationen zeigten sichbesorgt über die drohende Todesstrafe.
Der Horizont vieler Menschen ist ein Kreis mit dem Radius Null - und das nennen sie ihren Standpunkt.
Seitdem der Irakkrieg losgegangen ist, denkt jeder, der ein Döner gegessen hat, dass er ein Nahost-Experte ist.
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